Alles nur künstliche Therapeuten-Symphatie-Getue
Ich denke, es ist unmöglich für einen Therapeuten, mit seinen schätzungsweise 30 bis 40 Patienten in der Woche eine auch nur annähernd so intensive Beziehung zu den Patienten einzugehen, wie der Patient selbst sie zum Therapeuten fühlt. Man muß auch bedenken, dass er selbst nicht mit "drin" stehen darf in der Therapie, er muß als Person eine gewisse Distanz zu dem Patienten haben oder besser: immer wieder gewinnen, denn sonst würde er dem Patienten schaden (es ist immerhin ein Ungleichgewicht hinsichtlich Macht vorhanden, nicht auszudenken, was passieren würde, würde der Therapeut beginnen, hier seine eigenen Konflikte auszuleben). Und er selbst darf nicht beschädigt werden durch den Patienten, also muß er sich in einem gewissen Schutzraum, der für den Patienten unerreichbar ist, befinden.
Doch glaube ich auch, dass man erspürt, inwieweit derjenige echt ist. Und ich denke auch, dass die Zweifel, die aufkommen, sehr häufig nicht unbegründet sind. Das kann man mit seinen sozusagen realen Beziehungen vergleichen, um Aufschluß über seine eigenen Zweifel zu erhalten. Die meisten werden sicher schon sehr intensive Beziehungen zu anderen Menschen im realen Leben erlebt haben und sich erinnern, wie stark man da gezweifelt hat (und vor allem wird man im Nachhinein vergleichen können, ob die Zweifel begründet waren oder eher nicht).
Um der Gefahr einer Abhängigkeit (im ungesunden Sinne) vorzubeugen, ist es meiner Meinung nach wichtig, immer sehr stark nachzuspüren bei sich, meint derjenige es wirklich so oder nicht und auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Ich bin damit absolut geschützt vor einem zu tiefen Hineingehen in eine ungesunde Beziehungsstruktur und gleichzeitig befähigt in eine förderliche Beziehung, die heil macht, ganz tief einzusteigen.
Doch glaube ich auch, dass man erspürt, inwieweit derjenige echt ist. Und ich denke auch, dass die Zweifel, die aufkommen, sehr häufig nicht unbegründet sind. Das kann man mit seinen sozusagen realen Beziehungen vergleichen, um Aufschluß über seine eigenen Zweifel zu erhalten. Die meisten werden sicher schon sehr intensive Beziehungen zu anderen Menschen im realen Leben erlebt haben und sich erinnern, wie stark man da gezweifelt hat (und vor allem wird man im Nachhinein vergleichen können, ob die Zweifel begründet waren oder eher nicht).
Um der Gefahr einer Abhängigkeit (im ungesunden Sinne) vorzubeugen, ist es meiner Meinung nach wichtig, immer sehr stark nachzuspüren bei sich, meint derjenige es wirklich so oder nicht und auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Ich bin damit absolut geschützt vor einem zu tiefen Hineingehen in eine ungesunde Beziehungsstruktur und gleichzeitig befähigt in eine förderliche Beziehung, die heil macht, ganz tief einzusteigen.
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40 Patienten pro Woche halte ich irgendwie für ziemlich utopisch
Hey Carö,
erstmal danke für deine lieben Worte. Da haben wir wohl wirklich viel gemeinsam. Ich höre nämlich auch immer sehr selektiv hin, eben auf dem Hintergrund, den ich mitbringe. Und oft geht es ja auch um Dinge, die NICHT gesagt werden, obwohl sie ausgesprochen werden sollen, z. B. um Diagnosen, denn schließlich ist es ja auch wichtig zu wissen, ob man etwas nun hat oder nicht. Aber dieses ewige Hin und Her, heute ja, morgen nein, das macht mich krank, das geht jetzt einfach nicht mehr. Ich glaube inzwischen, dass ich und Therapie einfach nicht zusammenpassen, da gibt es keine Kompatibiltät, das endet nur im emotionalen Chaos. Und im Grunde sollte man auch lernen, alleine klar zu kommen, bzw. sich Hilfe in realen Beziehungen zu holen.
Ich bin gespannt, wie das weiter geht. Mein Eindruck ist halt, dass da in der gesamten Institution Psychotherapie viel schief läuft. Ich hab da z. B. gehört, dass es ja in meiner Verantwortung liegt zu entscheiden, ob ich ein bestimmtes Beschwerdebild habe oder nicht und folglich dann auch selber entscheiden muss, ob es eine Indikation zur Behandlung gibt oder nicht. Auch wenn ich glaube, dass eine Behandlung immer einer gewisse Eigenmotivation bedarf, so finde ich schon, dass es genau dafür Fachleute geben sollte, dass die einschätzen und Empfehlungen abgeben (ob man denen dann folgt oder nicht, das ist ja wieder was anderes). Ehrlich gesagt kann ich mir vorstellen, dass da auch die Kassen nicht mehr lange zuschauen und Therapien früher oder später aus dem Leistungskatalog gekickt werden bzw. nur mehr mit hoher Eigenbeteiligung leisten, weil man diesem "Wellnesstherapietrend" entgegenwirken will. Abgesehen davon wertet man psychische Krankheiten damit gehörig ab, wenn man sich die Diagnose neuerdings selber geben muss/darf. Das sind halt so Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit immer wieder gemacht habe. Die mir jegliche Orientierung genommen haben, aber gleichzeitig auch Respekt vor der Institution Psychotherapie. Und die mich verwirrt und (ich bin ganz ehrlich) irgendwie auch traumatisiert zurücklassen, weil ich diese mangelnde Verlässlichkeit und Klarheit von frühester Kindheit an kenne. Ich laufe immer wieder gegen eine Wand, das ist kein angenehmes Gefühl.
LG Sandrin
erstmal danke für deine lieben Worte. Da haben wir wohl wirklich viel gemeinsam. Ich höre nämlich auch immer sehr selektiv hin, eben auf dem Hintergrund, den ich mitbringe. Und oft geht es ja auch um Dinge, die NICHT gesagt werden, obwohl sie ausgesprochen werden sollen, z. B. um Diagnosen, denn schließlich ist es ja auch wichtig zu wissen, ob man etwas nun hat oder nicht. Aber dieses ewige Hin und Her, heute ja, morgen nein, das macht mich krank, das geht jetzt einfach nicht mehr. Ich glaube inzwischen, dass ich und Therapie einfach nicht zusammenpassen, da gibt es keine Kompatibiltät, das endet nur im emotionalen Chaos. Und im Grunde sollte man auch lernen, alleine klar zu kommen, bzw. sich Hilfe in realen Beziehungen zu holen.
Ich bin gespannt, wie das weiter geht. Mein Eindruck ist halt, dass da in der gesamten Institution Psychotherapie viel schief läuft. Ich hab da z. B. gehört, dass es ja in meiner Verantwortung liegt zu entscheiden, ob ich ein bestimmtes Beschwerdebild habe oder nicht und folglich dann auch selber entscheiden muss, ob es eine Indikation zur Behandlung gibt oder nicht. Auch wenn ich glaube, dass eine Behandlung immer einer gewisse Eigenmotivation bedarf, so finde ich schon, dass es genau dafür Fachleute geben sollte, dass die einschätzen und Empfehlungen abgeben (ob man denen dann folgt oder nicht, das ist ja wieder was anderes). Ehrlich gesagt kann ich mir vorstellen, dass da auch die Kassen nicht mehr lange zuschauen und Therapien früher oder später aus dem Leistungskatalog gekickt werden bzw. nur mehr mit hoher Eigenbeteiligung leisten, weil man diesem "Wellnesstherapietrend" entgegenwirken will. Abgesehen davon wertet man psychische Krankheiten damit gehörig ab, wenn man sich die Diagnose neuerdings selber geben muss/darf. Das sind halt so Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit immer wieder gemacht habe. Die mir jegliche Orientierung genommen haben, aber gleichzeitig auch Respekt vor der Institution Psychotherapie. Und die mich verwirrt und (ich bin ganz ehrlich) irgendwie auch traumatisiert zurücklassen, weil ich diese mangelnde Verlässlichkeit und Klarheit von frühester Kindheit an kenne. Ich laufe immer wieder gegen eine Wand, das ist kein angenehmes Gefühl.
LG Sandrin
Zuletzt geändert von sandrin am Mi., 06.06.2012, 10:15, insgesamt 2-mal geändert.
@titus:
Es ist nur eine Schätzung, die auf Analytiker natürlich nicht zutrifft - aber rechne ich bei einem Therapeuten mit 8 Stunden Therapiezeit am Tag (wie bei meinem) bei 5 Arbeitstagen in der Woche und mit Therapien, in denen die Patienten einmal pro Woche kommen, dann kommt das schon hin. (Eine Therapeutin sprach sogar von ihren zu der Zeit 80 Patienten. Wie sie das geschafft haben will, war mir allerdings auch schleierhaft.)
Es ist nur eine Schätzung, die auf Analytiker natürlich nicht zutrifft - aber rechne ich bei einem Therapeuten mit 8 Stunden Therapiezeit am Tag (wie bei meinem) bei 5 Arbeitstagen in der Woche und mit Therapien, in denen die Patienten einmal pro Woche kommen, dann kommt das schon hin. (Eine Therapeutin sprach sogar von ihren zu der Zeit 80 Patienten. Wie sie das geschafft haben will, war mir allerdings auch schleierhaft.)
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@sandrin
also ich denke nicht, dass man sich die diagnose selben gibt.. auch zukünftig nicht.
es ist aber sicherlich eins, was für eine diagnose für die KK angegeben wird und werden muss und nochmal anders, wie damit in der therapie verfahren wird. ich will jetzt hier keine diagnosediskussion anzetteln. wollte früher selbst auch unbedingt meine diagnose wissen (nebenbei: um mich selbst zu schubladisieren) - inzwischen sehe ich das etwas anders. es ist auch schulenabhängig, wie damit umgegangen wird.
LG
wo hast du das denn gehört? klingt ja merkwürdig.Ich hab da z. B. gehört, dass es ja in meiner Verantwortung liegt zu entscheiden, ob ich ein bestimmtes Beschwerdebild habe oder nicht und folglich dann auch selber entscheiden muss, ob es eine Indikation zur Behandlung gibt oder nicht.
also ich denke nicht, dass man sich die diagnose selben gibt.. auch zukünftig nicht.
es ist aber sicherlich eins, was für eine diagnose für die KK angegeben wird und werden muss und nochmal anders, wie damit in der therapie verfahren wird. ich will jetzt hier keine diagnosediskussion anzetteln. wollte früher selbst auch unbedingt meine diagnose wissen (nebenbei: um mich selbst zu schubladisieren) - inzwischen sehe ich das etwas anders. es ist auch schulenabhängig, wie damit umgegangen wird.
LG
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Atara hat geschrieben: ich fühl nix mehr, für mich nicht für sie nicht für niemanden.
bin innerlich tod.
alles fürn ar*** die ganze therapie sch*** alles nur fake
Aber daß du dich allem und jedem gegenüber so fühlst würde ja bedeuten daß die ganze Welt und alle Menschen nur Fakes sind. Kann ja irgendwie nicht sein, daß die ganze Welt dir gegenüber so eingestellt ist, oder?
Da liegt doch der Schluss nahe daß das eine krankheitsbedingte Fehlwarhnehmung ist die so nicht den Tatsachen entspricht.
@carö
Ja, doch. Ist auch tatsächlich schulenabhängig. Wahrscheinlich arbeiten die, die Eigenverantwortung betonen wollen und auch ressourcenorientiert arbeiten wollen, so.
So hab ich das vor Kurzem von einem Berater gesagt bekommen. Für mich heißt das, wenn ich von außen keine klare Aussage bekomme, dann kann es auch nicht so schlimm sein. Dann muss ich auch kein Problem draus machen und eine Therapie ist dann ohnehin überzogen. Die macht man, wenn man krank ist, und nicht, weil "es doch völlig ok ist, sich Unterstützung zu holen, wenn man sich mal leer fühlt und weil man sich das auch mal gönnen sollte. Das ist nicht mein Verständnis einer psychischen Erkrankung und von Behandlungen, die sich daraus ergeben sollen.
LG Sandrin
Ja, doch. Ist auch tatsächlich schulenabhängig. Wahrscheinlich arbeiten die, die Eigenverantwortung betonen wollen und auch ressourcenorientiert arbeiten wollen, so.
So hab ich das vor Kurzem von einem Berater gesagt bekommen. Für mich heißt das, wenn ich von außen keine klare Aussage bekomme, dann kann es auch nicht so schlimm sein. Dann muss ich auch kein Problem draus machen und eine Therapie ist dann ohnehin überzogen. Die macht man, wenn man krank ist, und nicht, weil "es doch völlig ok ist, sich Unterstützung zu holen, wenn man sich mal leer fühlt und weil man sich das auch mal gönnen sollte. Das ist nicht mein Verständnis einer psychischen Erkrankung und von Behandlungen, die sich daraus ergeben sollen.
LG Sandrin
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RPunkt hat geschrieben:Ja, was denn sonst? Therapeuten studieren ja schließlich jahrelang. Und lernen da eben wie sie am besten Empathie, Sympathie und den ganzen Kram vorspielen können.Atara hat geschrieben: bewusste verarschung?
Wenn sie einfach nur ihre echten Gefühle einsetzen würden, bräuchten sie ja gar nicht studieren, dann könnte ja einfach jeder Therapeut werden.
Was für ein Blödsinn. Ein Psychoglogie und eine Therapeutenausbildung sind doch keine Schauspielschule... Und eine Psychotherapie besteht doch aus erheblich mehr als Empathie.
Wenn ich mit einer psychischen Krankheit nur Empathie bräuchte dann könnte ich mich auch bei einer guten Freundin auf dem Sofa einquartieren und mich dort auskotzen und alles wäre paletti.
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@ Sandrin
damit gibst du aber anderen Menschen eine ganz schöne Macht über dich.
Wenn dir jetzt jemand sagt: Frau Sandrin, Sie haben eine grüne Nase...dann glaubst du das einfach so?
damit gibst du aber anderen Menschen eine ganz schöne Macht über dich.
Wenn dir jetzt jemand sagt: Frau Sandrin, Sie haben eine grüne Nase...dann glaubst du das einfach so?
Offline
da komm ich jetzt nicht ganz mit sandrin.
aber selbst, wenn man zB etwas zum problem macht, dann IST es faktisch auch ein problem, denn ich nehmen an, dass man darunter leidet. es ist solange ein problem, bis es gelöst ist oder bis man keins mehr daraus machen MUSS.
sandrin, nimm DICH ernst!
EDIT: adw war schneller
damit machst du dich von der einschätzung von aussen abhängig. du weisst selbst, was es bedeutet, wenn etwas krankheitswert hat nehme ich an. wenn leeregefühl zu symptomen führt, wie schlafstörungen, esstörungen, depressionen etc, dann hat das eindeutig krankheitswert. oder wenn es dazu führt, dass man suchtverhalten an den tag legt.. oder oder oder... aber klar, therapie als zeitvertreib, weil einem langweilig ist, ist nicht krankheitswertig so ganz allein für sich. dann kann man aber immer noch gerne selbsterfahrung betreiben und das aus eigener tasche finanzieren.Für mich heißt das, wenn ich von außen keine klare Aussage bekomme, dann kann es auch nicht so schlimm sein.
aber selbst, wenn man zB etwas zum problem macht, dann IST es faktisch auch ein problem, denn ich nehmen an, dass man darunter leidet. es ist solange ein problem, bis es gelöst ist oder bis man keins mehr daraus machen MUSS.
sandrin, nimm DICH ernst!
EDIT: adw war schneller
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sandrin, dein Verständnis von 'krank' hatte ich zu Beginn der Therapie auch - wie so viele, nehme ich an. 'Krank' heißt aber nicht 'psychotisch'.
Wann 'darf' sich denn deiner Meinung nach jemand als psychisch krank im Sinne einer Behandlunsbedürftigkeit fühlen?
Wann 'darf' sich denn deiner Meinung nach jemand als psychisch krank im Sinne einer Behandlunsbedürftigkeit fühlen?
Die Frage ist: Wo fangen Depressionen, Ängste und gerade auch Essstörungen an? Bei einem Alkoholiker würde man doch auch nicht sagen: Naja, jetzt warten Sie mal, wenn das Trinken für SIE zu einem Problem wird, dann sollten Sie es behandeln lassen. Aber SIE müssen entscheiden, ob es ein Problem ist. Der wird nie kommen.
Was ich sagen will: Kann man es selber immer richtig einschätzen? Also gerade mit Süchten kann Ängste und Depressionen nämlich gut eindämmen. Und dann sieht man da selten ein Problem, weil es ja positive Effekte hat.
Hm.. ich glaube, so einfach ist das nicht...
Was ich sagen will: Kann man es selber immer richtig einschätzen? Also gerade mit Süchten kann Ängste und Depressionen nämlich gut eindämmen. Und dann sieht man da selten ein Problem, weil es ja positive Effekte hat.
Hm.. ich glaube, so einfach ist das nicht...
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carö hat geschrieben:da komm ich jetzt nicht ganz mit sandrin.
damit machst du dich von der einschätzung von aussen abhängig.Für mich heißt das, wenn ich von außen keine klare Aussage bekomme, dann kann es auch nicht so schlimm sein.
Jepp. Das Kriterium dafür ob etwas eine Krankheit ist ist doch ob man selbst (oder ggf auch die Umwelt) unter der Sache leidet. Ist hier Leiden vorhanden ist auch eine psychische Krankheit vorhanden, die in ihrer Schwere ziemlich eng mit dem Ausmass des Leidens korreliert.
Sogar die WHO benennt als Kriterium für "Gesund" den Zustand von körperlichen und psychischem Wohlbefinden. Also: Kein Wohlbefinden = keine Gesundheit.
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Die zwei trockenen Alkoholiker die ich kenne haben erst eingesehen daß sie ein Problem haben als die körperliche Symptome hatten und der Arzt ihnen eröffnet hat daß sie wenn sie so weitertrinken mit dem baldigen Ableben zu rechnen ist. Alkoholkrank waren sie da schon lange. An dem Punkt waren sie subjektiv "krank genug" um sich einer Behandlung zu unterziehen. Wegen der Sauferei hatten sie zu dem Zeitpunkt beide schon lange, gesundheitliche und soziale, also drohender Jobverlust, Verlust sozialer Kontakte etc. Das wurde aber sehr lange verdrängt (da ist Alk ja auch sehr geeigent dafür)sandrin hat geschrieben:Die Frage ist: Wo fangen Depressionen, Ängste und gerade auch Essstörungen an? Bei einem Alkoholiker würde man doch auch nicht sagen: Naja, jetzt warten Sie mal, wenn das Trinken für SIE zu einem Problem wird, dann sollten Sie es behandeln lassen. Aber SIE müssen entscheiden, ob es ein Problem ist. Der wird nie kommen..
Wo fangen die an? Da wo Beeinträchtigungen eintreten. Aber natürlich ist das oft nicht der Punkt an dem sich die Betroffenen auch eingestehen daß sie ein Problem haben und sich Hilfe holen.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mi., 06.06.2012, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
Ja, aber hätte man da dem Alkoholiker, bevor er kurz vorm Ableben ist, gesagt, er müsse das selber wissen, ob er krank sei oder nicht, weil er erst einige Flaschen Bier am Tag trinkt?
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