Was bedeuten euch Karfreitag und das Osterfest?

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expat
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 08:06

Anne1997 hat geschrieben: Beim ersten Lesen empfand ich dies in diesem Zusammenhang als Druck und als Überschreitung meiner Grenzen: ich lasse nicht für mich beten, wenn ich das nicht will.
Liebe Anne,
Es tut doch aber nicht weh und ist doch nett gemeint, nehme ich an. Du musst nicht mal danke sagen. Wenn meine Frau, die dem buddhistischen Glauben anhängt, für mich im Tempel etwas mit spendet, dann empfinde ich das als liebe Zuwendung. Warum kannst du das nicht in diesem Fall?
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Sabrina187
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 08:33

keyle hat geschrieben: Ich muss sagen, ich bin dennoch schockiert, wie wenig den meisten hier der kirchliche Aspekt bedeutet.

Mich würde nun interessieren, warum das so ist...

Richtet sich dieser euer Zweifel (In manchen Fällen sogar Geringschätzung) an Gott oder richtet er sich "nur" an die Institution Kirche?

Oder wollt ihr einfach die Zeit dazu nicht mehr nehmen, euch mit dem Wesentlichen zu befassen?
Also ich glaube schon an Gott, lasse mir aber nicht durch Kirche oder sonst wen erzählen was ich dafür tuen muss, um an Gott zu glauben!!!
Ich muss kein Weihnachten oder Ostern feiern, ich muss auch nicht in die Kirche zum beten...das is mir alles etwas zu kommerziell!!!

Kirche ist für mich spätestens an dem Tag gestorben, als mein Bruder verstarb und keine Messe kriegen sollte, weil er aus der Kirche ausgetreten war...Es war sicher nicht Gott´s Wille, das man nur dann mit einem Gebet zu Grabe getragen wird,wenn man Kirchensteuer bezahlt...Das ist ekelhaft und Menschenunwürdig!!!
Sei du selbst - steh zu dir
Die Wahrheit wird gelebt und nicht doziert
Du bist, was du warst und du wirst sein, was du tust
Beginne dich zu lieben und du findest, was du suchst

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Anne1997
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 18:27

[quote="expat"]Das kann man ja einschränken: Drösel doch mal für ein Kind von drei Jahren den Sinn vom Karfreitag auf.[/quote]
Das ist abhängig vom Kind und seiner Situation, der Sinn ist unterschiedlich. Bei dreijährigen Kindern (auch wenn Du es nur übertragen meinen solltest) könnte man evtl. so vorgehen:
- Teilnehmen lassen an der christlichen Überlieferungsgeschichte: Die biblische Geschichte von Palmsonntag bis Ostern kindgerecht erzählen und alle Gedanken und Fragen, Einwände, Kritik der Kinder zulassen.
- Wenn Kinder Kreuzigungsbilder anschauen: Gedanken zulassen, die ein Kind beim Anblick des Kreuzes empfindet: (Oft kommt von Kindergartenkindern: Tut das denn weh? Warum hängt der da? Was bedeutet das? Warum macht der das? – Hinweis: Was denkst Du, wenn Du das siehst?) Alle Gedanken sind richtig und wertvoll.
- Nicht den Sühnetod Jesu (Stellvertretertod für unsere „Sünden) – mit dem sich viele schwer tun, in den Mittelpunkt stellen, sondern real erlebtes Leid und Schuldgefühle (falls vorhanden; hier muss man sehr vorsichtig sein!) anschauen.
Tod eines Tieres, Leid in der Familie, Traurigkeit. Jesus eigenes Hadern mit seinem Tod, Jesus als Mensch.
- Der Tag ermöglicht Anschauen von Fehlern, Leid und dies auszuhalten, ohne Verurteilung. Das kann ein Geschenk sein. Auch Kinder in diesem Alter kennen diese Themen schon. Dies nur anschauen, wenn die Kinder dies wollen, ansonsten nicht.
- Karfreitag als Tag der Stille: wenn das Kind gerne tief versunken spielt, gerne seine Ruhe hat, nachdenkt, kann man dies nutzen: Karfreitag als Tag der Stille: die Stille beim letzten Abendmahl, das Schlafen der Jünger (s. Petrus und Co.), die nicht mehr konnten etc. – Man ist still und erinnert sich an den Tod Jesu. Still sein ist nicht immer leicht und gar nicht so leicht auszuhalten. Wann ist man gerne still, wann nicht, wann nervt’s? Wann bist Du gerne still? Wie ist das? etc.pp.
thorn hat geschrieben:Oder hab ich Vorurteile? Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade in religiösen Gemeinschaften und gerade an Feiertagen Zweifel am Sinn von (religiösen) Feiertagen "mit offenen Armen" empfangen werden
Doch, das geht und das ist möglich. Da hat sich sehr viel in der kirchlichen Praxis und unter jüngeren Theologen getan. Ich komme an, wie ich bin, mit meinen Zweifeln und mit meinen Fragen, aber ich nehme teil, bin „dabei“. Nur dann ist Kirche lebendig! (Ich hatte noch nie Probleme damit, weiß, dass andere sie wohl haben!) Einige Predigten haben diese Zweifel etc. im Kern ihres Blickfeldes, gehen auf die Menschen zu bzw. versuchen es...
Wird diese Welt durch Leid(en) zusammen gehalten?
Auch das empfindet sicher jeder anders. Für mich: ja – auch!. Wir leben hier nur eine begrenzte Zeit. Der Tod spielt jeden Tag eine Rolle, das Leben wird durch Leid, Krankheit bewusster. Ich selbst habe das schon sehr oft erfahren und ich empfinde auch das Leid, alle Krisen als eine Chance zum Weiterkommen. Leiden verbindet sehr – ebenso wie Freude. Bei beiden ist es wichtig, dass hier nicht aus Eigeninteressen mitgetrauert, sich mitgefreut wird (gar nicht so einfach). [fast Off-topic: Am schwersten finde ich es immer noch, das "Durch-Leiden" der "mega-langen" Therapie zu akzeptieren und ihren Sinn zu verstehen, auch wenn sie (auch) gut tut. ]

[quote="expat"]Wenn meine Frau für mich im Tempel etwas mit spendet, dann empfinde ich das als liebe Zuwendung. Warum kannst du das nicht in diesem Fall?[/quote]
Das könnte ich schon und das ist etwas Wunderbares: es gibt aber einen Unterschied – Du kennst Deine Frau, ich kenne Keyle nicht. Ich müsste sie auch nicht kennen und sie dürfte für mich beten, aber in diesem Zusammenhang in diesem Thread fand ich das etwas anmaßend. Jeder hier, ob gläubig, ungläubig, Skeptiker, Atheisten und Agnostiker etc. hat hier das Recht seine Meinung kundzutun und hier wirkte für mich das Beten für andere in diesem Thread nicht passend. So finden wenige den Zugang zur Kirche.
Statt Beten empfiehlt sich hier eher der Austausch von Erfahrungen, die Zuwendung zum konkreten Menschen.
Ich würde evtl. im Gebet an andere denken, aber das nicht so „verkaufen“.

[quote="Sabrina187"]Kirche ist für mich spätestens an dem Tag gestorben, als mein Bruder verstarb (...) keine Messe kriegen sollte, weil er aus der Kirche ausgetreten war...Es war sicher nicht Gott´s Wille (..) Das ist ekelhaft und Menschenunwürdig!!![/quote]
Ja, Sabrina, das war sicher nicht Gottes Wille, sondern Menschen Wille. Und normalerweise dürfte so etwas nicht passieren. Das tut weh und mir sehr leid für Deine Erfahrung mit der Institution Kirche "vor Ort".

HG,
Anne

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keyle
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 18:34

Ich werde versuchen, auf manche sehr kritische Beiträge hier aus meiner Sicht zu antworten.

@UncleK: Du hast das Thema des Machtmißbrauchs angesprochen. Anne hat darauf bereits sehr treffend geantwortet, aber vielleicht noch 1,2 Gedanken:

Die Kirche wird - so wie alle Vereine und Gruppierungen auf dieser Welt - von Menschen gestaltet. Wo Menschen sind, gibt es immer auch Fehler. Gerade die katholische Kirche hat aber, glaube ich, aus diesen Fehlern gelernt und versucht heute mehr denn je den Armen und Schwachen zu helfen. Sicher passieren noch und werden auch immer Fehler passieren, mitunter auch Grobe, aber das zeigt m.E. nur, dass in der Kirche eben auch nur Menschen sind und die sind nun einmal fehlbar.

Eines möchte ich an deiner Aussage aber schon korrigieren: Eine Organisation dient nicht nur der Machtausübung, sondern erfüllt immer auch einen sozialen Aspekt.

@Natalie: Kann ich voll zustimmen. Bin auch sehr viel in der Natur, wenn die Zeit es zulässt.

@Anne: Ich denke, Du hast einen wichtigen Aspekt genannt, nämlich jenen des Kennenlernens. Ich finde, und das hat unser Kardinal Schönborn in der Pressestunde am Sonntzag auch sehr schön gesagt, jeder sollte zumindest einmal Glauben erfahren, bevor er darüber urteilt.

Viele Menschen lesen Geschichtsbücher oder Hetzliteratur aus dem Kommunism. und übernehmen dann blind irgendwelche Vorurteile, ohne je die Gemeinschaft der Kirche und Christus kennegelernt zu haben.

Ich bin zum Beispiel absolut ein Verfechter des verpflichtenden Religionsunterrichts und ich bin auch dafür, dass dieser mit derselben Wichtigkeit wie etwa Mathematik und Deutsch bewertet wird. Was der einzelne daraus macht, bleibt ihm selbst überlassen, aber kennenlernen sollte unseren Glauben jeder. Hier sind uns die Moslems heute um einen Schritt voraus...

@sino: Denkst Du nie an den Tod? Wenn nein, dann würde ich Dir dazu dringend raten. Du kannst das, um expat zu entgegen, auch einem Dreijährigen erklären, denn auch Kinder sollen mit solchen Themen konfrontiert werden.

@thorn: Was bitte ist am Schockiertsein überheblich? Schock ist für mich eine Gefühlsregung. Seit wann kann eine solche überheblich sein?

Insgesamt muss ich sagen, dass auch ich bei weitem nicht der perfekte Christ bin. Viel zu selten nehme ich mir die Zeit, mich Gott zu widmen, viel zu oft geht der Glauben in den Wirren des Alltags unter und letztlich banale Probleme nehmen die Überhand.

Ich möchte hier über niemanden urteilen, aber dafür alle einladen, es mir gleich zu tun und zu versuchen, die nächsten Tage in Besinnung auf das Wesentliche zu verbringen.

Noch niemand hat hier etwas über die Fastenbräuche geschrieben, die ich persönlich sehr interessant finde.

Woher kommt beispielsweise das Spinat essen am Gründonnerstag bzw. wer macht das eigentlich noch?

Alles Liebe,

keyle

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keyle
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 18:47

>Ich müsste sie auch nicht kennen und sie dürfte für mich beten, aber in >diesem Zusammenhang in diesem Thread fand ich das etwas anmaßend. >Jeder hier, ob gläubig, ungläubig, Skeptiker, Atheisten und Agnostiker etc. >hat hier das Recht seine Meinung kundzutun

Hallo Anne!

Also erstmal bin ich ein Mann und zweitens respektiere ich Deine Einstellung voll und nehme natürlich jeden, der es nicht will, aus meinem Gebet aus.

Man kann niemanden zum Glauben zwingen, den muss man selber erfahren ...

Dennoch: Auch wenn hier natürlich jeder das Recht hat, seine Meinung zu äußern, heisst das nicht, dass alle Meinungen richtig sind. Ich persönlich vertraue darauf bzw. bin überzeugt, dass der Glaube an Gott der richtige Weg ist und da ich auch an das Jüngste Gericht, an Fegefeuer und Hölle glaube, versuche ich, für bekennend "Ungläubige" zu beten.

Ich wünsche niemandem, dass er in die Hölle kommt (Ausser vielleicht ganz schlimmen Verbrechern), daher ist mein Gebet ein Angebot an diese Menschen

Selbstverständlich weiß ich, dass auch ich durch mein Beten keinen Blankoscheck in den Himmel habe und mich in vielen Punkten bessern muß, aber ich denke, Beten kann sicher nicht schaden.

Wer das als Anmaßung empfindet oder es nicht will, der soll es mir sagen und er/sie wird davon ausgeschlossen.

keyle

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 18:55

Hallöchen!

Kann mir jemand nochmal erklären was eine Fleischweihe ist?

Geht eigentlich jemand von euch noch Ostereier suchen?
Also ich bin zwar schon 19 und wir haben einen kleinen Garten hinterm Haus und da such ich dann schon noch ein bischen was.

Übrigens: Ist es normal das man sich zu JEDEM kleinsten Feiertag Alles Gute oder so wünscht? Meine eine Freundin schreibt mir dann immer bei irgendeinem Feiertag. Zum Beispiel: Schönen Nikolaus. Geniesse den Tag oder so *gg
Ich fühl mich dann auch immer bischen verpflichtet ihr zurückzuschrieben: ja dir auch alles gute. aber doch nicht bei jedem feiertag, oder?Manchmal denk ich schon: Oh gott, hab ich einen tag vergessen der soo wichtig ist, das wir und was gegenseitig wünschen müssen oder sollten? Ich finde das echt bischen nervig mit der zeit. Seht ihr das auch so?

Also für mich bedeutet Ostern auch nichts wirkliches. Ich langweile mich bloss und freue mich auch übers gute Tv programm. Nur für meinen Vater ist es sehr gut, denn er hat einen fahrradladen und da läuft das geschäft dann umso besser an ostern.
Und das mit dem einkaufen ist bei mir auch so. Muss morgen unbedingt noch einkaufen.
Ich mag Ostermontag nicht. Denn in der Woche komm ich dann soo durcheinander mit den tagen, weil montag ja auch noch frei war. Aber ich hab jetzt nichts gegen das religiöse oder so!

Ich weiss noch, einmal früher ging ich mit einer freundin zu halloween verkleidet von haus zu haus. und an dem tag ist doch auch irgendein christlicher tag und die eine nachbarin hat uns minutenlang ausgeschimpft, wie wir denn nur an dem tag von haus zu haus gehen können um nach süßem zu betteln. na soo streng seh ich das ganze nicht.

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 18:58

keyle hat geschrieben:und nehme natürlich jeden, der es nicht will, aus meinem Gebet aus.
Was meinst du damit genau? Ich hab das gerade nicht verstanden.

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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sino
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 19:38

keyle hat geschrieben:@sino: Denkst Du nie an den Tod? Wenn nein, dann würde ich Dir dazu dringend raten.
Hallo keyle,

ich respektiere Religiosität.

Ich hatte einen guten Lehrer und bin ihm in vielen Dingen heute noch dankbar die er mich lehrte. Eines davon war jedem Menschen auf gleicher Augenhöhe zu begegnen oben wie unten.

Deshalb mein Rat an dich, rate nur jenen die dich danach fragen. Oder in deiner Sprache gesprochen, ich bete für dich, dass dir deine religiöse Verblendung genommen wird und du ins wirkliche Leben findest.

Aber wenn ich dich aus meinem Gebet nehmen soll dann lass es mich wissen.

Frohe Ostern
You were born. And so you're free. So happy birthday. Laurie Anderson

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Natalie
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 20:48

Hi Dornröschendorn
"Fleischweihe"

Die Segnung der Osterspeisen kann bis ins 7. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Sie wird volkstümlich "Fleischweihe" genannt und gehört in vielen Orten Österreichs zu den bestbesuchten Gottesdiensten im Jahreslauf. In der Steiermark nehmen daran rund 250.000 Menschen teil. Osterbrot (süßes Weißbrot, in manchen Gegenden in Form eines Kipfels), Schinken, Ostereier, Salz, Kren und Kräuter werden am Karsamstag in die Pfarrkirche, zu einer Kapelle oder einem Bildstock gebracht, wo sie nach einem Wortgottesdienst gesegnet werden. Die Osterspeisensegnung ist der fröhliche Abschluss der (früher fleischlosen) Fastenzeit, erinnert an die Mähler, die Jesus mit den Menschen hielt, ermuntert zum Lob Gottes und fördert Gemeinschaft und Gastfreundschaft. Auch in Polen und in polnischen Gemeinden in den USA ist dieser Brauch unter dem Namen "Swieconka" beliebt.
LG.
Natalie

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die_geisha
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 21:18

hi leute!

das highlight ist für mich an ostern schon immer das OSTERFEUER gewesen! ich verbinde damit sehr schöne erinnerung, als kind war es immer toll lange aufzubleiben und mit den anderen am feuer zu spielen! heute treffe ich dort meine bekannten und freunde und es ist einfach toll wenn viele menschen zusammenkommen um zu schnacken, bier zu trinken und wurst zu essen

samstag kann ich dann auch endlich wieder fleisch essen, worauf ich jetzt während der fastenzeit verzichtet habe. juhuuuu!!!

karfreitag gibt es bei uns immer fisch, das mit der nudelsuppe und gründonnerstag spinat kenne ich gar nicht

ich bin nicht so besonders religiös, wir gehen an ostern auch nicht in die kirche. aber mir gefallen diese ganzen rituale an den kirchlichen feiertagen! das essen und das zusammensein mit der familie!
lg geisha
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die_geisha
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 21:34

und da ich auch an das Jüngste Gericht, an Fegefeuer und Hölle glaube, versuche ich, für bekennend "Ungläubige" zu beten.
Ich wünsche niemandem, dass er in die Hölle kommt (Ausser vielleicht ganz schlimmen Verbrechern)
ich bin grad echt platt...lebst du in deinem glauben denn immer in angst in die hölle zu kommen? oder hältst du dich für so gut dass du nicht reinkommst?

ich glaube gott hat verständniss für unsere fehler und ich denk die hölle ist bullshit.
Geht eigentlich jemand von euch noch Ostereier suchen?
hehe cool mein freund is 20, der sucht auch noch ostereier mit seinen geschwistern (15 und 18)

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keyle
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Beitrag Do., 20.03.2008, 20:18

Hallo geisha!

Ein Himmel ohne Hölle macht wenig Sinn. Natürlich darfst Du Dir die Hölle nicht wie in den alten Kindermärchen vorstellen. Ich bin aber überzeugt davon, dass es so etwas wie ein Jüngstes Gericht geben wird und schwere Sünder, die keine Reue zeigen, bestraft werden.

Ich selbst halte mich im Übrigen keinswegs für so gut, dass ich auf jeden Fall in den Himmel komme.

Weder im Zwischenmenschlichen bin ich frei von Sünde, noch in meiner Beziehung zu Gott. Hatte eine Zeit lang sogar mit furchtbaren blasphemischen (Zwangs)Gedanken zu kämpfen, ich würde sagen, die schlimmsten Dinge, die ein kranker Geist sich nur vorstellen kann und hadere immer noch mit diesem satanischen Teil in mir.

Da es mir leider nicht immer gelingt, meine Gedanken zu kontrollieren, kann ich in diesem Zusammenhang nur auf die Gnade Gottes hoffen und darum bete ich auch.

@sino: Was verstehst Du unter religiöser Verblendung? Mir fällt da spontan eher die neueste Videobotschaft von Ousama ein...

Ich wünsche euch allen einen besinnlichen Karfreitag und ein frohes Osterfest

keyle

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stern
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Beitrag Do., 20.03.2008, 20:28

Hatte eine Zeit lang sogar mit furchtbaren blasphemischen (Zwangs)Gedanken zu kämpfen, ich würde sagen, die schlimmsten Dinge, die ein kranker Geist sich nur vorstellen kann und hadere immer noch mit diesem satanischen Teil in mir.

Da es mir leider nicht immer gelingt, meine Gedanken zu kontrollieren, kann ich in diesem Zusammenhang nur auf die Gnade Gottes hoffen und darum bete ich auch.
Ich würde da eher auf die Unterstützung eines Psychotherapeuten hoffen .

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Anne1997
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Beitrag Do., 20.03.2008, 21:58

[quote]Ich würde da eher auf die Unterstützung eines Psychotherapeuten hoffen.[/quote]
Das unterschreibe ich mit!

Lieber Keyle,

Deine Statements - und ich bin auch aus beruflichen Gründen mit Theologie (inklusive Religionsgeschichte, Seelsorge, Geschichte, Dogmatik, Systematik und praktische Theologie) mehr oder minder vertraut und als u.a. Musiker seit ca. einer Woche in der Kirche "aktiv" - erschrecken mich zum Teil sehr.
Sei es dieses Zitat:
Ich bin (..) überzeugt davon, dass es so etwas wie ein Jüngstes Gericht geben wird und schwere Sünder (...) bestraft werden.
oder das von Stern schon zitierte Zitat (s.o.):
rezeptionsgeschichtlich ist Dein Bild einfach anachronistisch. Du scheinst mir sehr von Deinem Kinderglauben geprägt zu sein. Sicherlich kennst Du auch die Bilder (eher pietistisch) vom "schmalen und breiten Weg" zu Gott. Dieses Bild kann Kinder und Erwachsene so ängstigen - ähnlich wie: Gott sieht alles; alles wird bewertet; es ist nicht beliebig, wie wir leben etc. + alle dementsprechenden Schriften, die Du ja sicher kennst, inklusive Mt 25 und der Offenbarung. Dies ist ein historischer Text, von Menschen geschrieben. Viele Menschen litten und leiden darunter. Der prominenteste unter ihnen war wohl Martin Luther.
Wie viele Priester scheitern an "ihrer Kirche", der sie mit vollem Elan dienen wollten?

Wir alle - jeder Mensch - haben "mörderische" Tendenzen in uns. Ist das der "satanische Teil" in Dir?
Du kämpfst damit, imaginierst einen Satan.
Psychotherapeutisch und seelsorgerlich (pastoralpsychologisch) betrachtet führt dies eher (oft) zu noch größeren Ängsten, zu noch größeren Kämpfen. Wer geht dabei "vor die Hunde"?
Eher Du, oder?
Will dies der "gnädige" Gott [nach paulinischer Theologie: der allein durch Glauben (mit allen seinen Zweifeln) annehmende] ?
Du würdest wahrscheinlich auch auf ein Konto einzahlen, wenn dies ginge, um Deine Schuld abzutilgen? Weil Du Angst hast? (Wie viele Menschen haben damit ihre gesamte Existenz im Mittelalter zerstört?)
Wer misst denn die Höhe der Schuld, wer das Strafmaß? - Gott tut dies nicht!
Gott nimmt sich sicherlich nicht das Recht heraus, Atheisten und Ungläubige zu richten, in "Deine" Hölle zu schicken (siehe paulinische Briefe).

Auf die Gnade Gottes sind alle Gläubigen und Ungläubigen angewiesen. Wir können nur auf sie hoffen, dürfen sie aber auch in Frage stellen, zweifeln. Das macht mir Gott (manchmal) so menschlich.

Empfehlung:
Bücher von Anselm Grün lesen (Du bist katholisch, Grün ist Benediktinerpater, Betriebswirt (Zellerar in Münsterschwarzach), katholisch und psychotherapeutisch ausgebildet.
Bücher von Eugen Drewermann anschauen (über ihn brauche ich Dir sicher nichts zu erzählen..)

Es gibt christliche Psychotherapeuten. Vielleicht hilft Dir dies weiter?
Vielen Psychologen fehlt hier ein Zugang.
Ich wünsche Dir auch noch mehr Sensibilität im Umgang mit den kirchenkritischen Antworten, die ja nicht gerade aus dem Nichts kommen.
Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem (Glaubens-)Weg und einen schönen Karfreitag und fröhliche Ostern.
Anne
Zuletzt geändert von Anne1997 am Fr., 21.03.2008, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.

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die_geisha
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Beitrag Fr., 21.03.2008, 16:48

Ein Himmel ohne Hölle macht wenig Sinn.
wieso eigentlich? wenn wir schon davon ausgehen dass es sowas überhaupt gibt, kann es ja auch für uns ,,unlogisch" sein, den n wir wissen ja nicht was ,,gott sich dabei gedacht hat"
ich sehs einfach so...die bibel wurde von menschen geschrieben. und die konnten sich das jenseits damals eben nicht anders vorstellen.
vielleicht hilft es dir dich ein bisschen mit philosophie zu befassen damit du die dinge realistischer sehen kannst.
lg geisha
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