Doktorspiele als sexuelle Mißbrauch im Grundschulalter?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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sonnenschein12
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 14:27

So,
nachdem das hier ja doch etwas arg ausartet melde ich mich nochmal.

Ich werde meiner Schwägerin in einem Brief meine offenen Fragen mitteilen und ihr auch meine Sicht der Dinge, nach meinem bisherigen Kenntnisstand schildern. Für mich ist es nur irgendwie unverständlich von sexuellem Mißbrauch zu reden, wenn nicht mehr passiert ist, als was andere Kinder auch mal machen. Und das Thema mit dem Anfassen lag auf Gegenseitigkeit. Also kindlicher Neugier, was hast du denn da!?! Was dann auch wieder für mich Fragen aufwirft, wenn man gar nicht weiß, daß man angeblich etwas falsch gemacht hat, was in dem Sinne auch nicht falsch war, zu wissen, daß man sich dann auch gefälligst zu entschuldigen hat und auf einmal an den Pranger gestellt wird. Die vorgefertigten Meinungen sind sowieso schon vorhanden und jedesmal wird davon ausgegangen, daß es bei solch einer Sache auch einen "Täter" gibt, nur weil davon ausgegangen wird, daß es so war. Nur was ist, wenn es gar nicht so war? Es interessiert ja keinen und das beste ist noch, daß mein Mann ja schon das Schuldeingeständnis gegeben hat, weil er sie ja nicht besucht hätte jetzt. Komisch ist nur, daß wir den Kontakt gesucht haben, aber wir abgewiegelt wurden. Achso und der sexuelle Mißbrauch steht ja fest, weil sie ihre Kinder nicht so annimmt, wie sie als Mutter vielleicht sollte. Nur das auch gewisse Geburtskomplikationen etc. der Entzug des Neugeborenen direkt nach dem Not-KS auch für Probleme sorgt, scheint hier völlig ausgeblendet zu werden und Borderline ist sowieso insofern dafür bekannt, daß das Beziehungsverhalten "gestört" ist, in welcher Art und Weise auch immer. Und für Borderline liegen zwar Studien vor, daß sexueller Mißbrauch dazu führen kann, oder mit ein Auslöser ist, aber auch andere Probleme das ganze begünstigen.

Ich habe mir im Internet vergeblich Informationen besorgen können, was denn ist, wenn es gar keinen sexuellen Mißbrauch unter Kindern gab, bzw. dem "Kindestäter" gar nicht bewusst war, daß er etwas falsch gemacht hat. Es wird immer direkt vom schlimmsten ausgegangen, aber es ist doch nunmal so, daß man von keinem Kind soviel geistige Reife verlangen kann, sich der Tragweite von allen Handlungen bewusst zu sein und zu wissen, was jahre später daraus resultieren könnte. Von einem Jugendlichen kann man langsam davon ausgehen, aber auch hier noch längst nicht von allem. Aber es geht hier um Kinder, die gerade die Welt entdecken.

Es steht außer Frage, daß ich von meiner Schwägerin eine Stellungnahme erwarte, ich stehe auf dem Standpunkt, wer A sagt, muss auch B sagen. Also wenn ich schon solch eine Beschuldigung in den Raum stelle und Gott und die Welt davon auch noch erfährt, bevor der angebliche Täter was davon weiß, dann sollte ich auch soviel emotionale Stärke haben und mehr preisgeben, also nur die Aussage " Du hast mich sexuell missbraucht"! und alle Kontakte abgebrochen werden, sowie keine Aussprache warum wieso und weshalb.

Klar, sie mag psychisch krank sein, aber das gibt ihr noch Lange kein Recht, so etwas zu tun und sich dann zu "verpissen"! Sorry, aber es kotzt mich an, daß immer direkt bei dem Begriff bei jedem die Alarmglocken schrillen, die wildesten Phantasien ausgegraben werden und ohne Rücksicht auf Verluste der angebliche "Täter" nieder gemacht wird, bzw. hinten rum schön alles rumgetratscht wird. Ich dachte wir leben in Deutschland, da ist man so lange Unschuldig, bis einem die Schuld nachgewiesen wird und das sehe ich hier in keinster Weise, sofern man in dem Alter überhaupt schon von Schuld sprechen kann und das da eine sexuelle Absicht vorhanden gewesen sein soll, mag ich mal ganz schwer zu bezweifeln.

LG

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robyn
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 16:42

sonnenschein12 hat geschrieben:Ich dachte wir leben in Deutschland, da ist man so lange Unschuldig, bis einem die Schuld nachgewiesen wird ...
hast du sie aber nicht auch schon verurteilt?

ich halte auch nichts von frühzeitigen verurteilungen.
und die schuldfrage, da gebe ich dir recht, ist auch nicht leicht in dem alter.
trotzdem hat es scheinbar auswirkungen gehabt.

extremes beispiel: nur weil jemand bei der ermordung eines menschen nicht zurechnungsfähig war, macht es den menschen auch nicht wieder lebendig.

ein recht(!) auf information hast du nicht! auch wenn du ihr einen brief schreibst.
ich glaube nicht, dass ich mich mit der schwägerin meines bruders überhaupt unterhalten würde. auch nicht brieflich.

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neele
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 17:48

Hallo zusammen!

Ich möchte nur mal kurz in die Runde werfen, dass es normale und "unnormale" Doktorspiele unter Kindern gibt. Auch schon im Kindergartenalter.
Dabei machen dass die Kinder nicht bewusst, sondern die "Täter" sind meist selbst Opfer irgendwelcher Dinge, die sie dann weitergeben, weil es für sie normal scheint so zu handeln.

Wir hatten im Kindergarten beispielsweise schon den Fall, dass ein Junge (6 Jahre), anderen Jungs bewusst zwischen die Beine fasste und die Kinder dann äußerten, dass der Junge sie so komisch anfassen würde.
Es hat sich dann herausgestellt, dass der Junge selbst von seinem Fußballtrainer so angefasst wurde....

Es sind also nicht alle Doktorspiele normal und es gibt außer diesem Vorfall auch noch heftigere.
Und solche Doktorspiele gehören dann unterbunden und nach den Ursachen geforscht.
Da diese für uns harmlose Situation für die Kinder das eben nicht ist!!

LG neele


leberblümchen
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 18:24

sonnenschein - auch wenn du das, was ich sagen möchte, sicher nicht unbedingt toll findest: Ich meine es nicht böse und versuche das so neutral wie möglich zu sehen:

Deine Schwägerin ist dir gegenüber zu nichts verpflichtet und muss keine Rechenschaft vor dir ablegen.

Nur weil sie Borderlinerin ist, ist sie dennoch ein ganz 'normaler' Mensch - will sagen: Ihre Störung ist das Eine. Aber nur deshalb kann man sie nicht pauschal für alles verurteilen, was einem in der Beziehung zu ihr nicht passt. Auch Borderliner können mal Recht haben! Bitte nutze diese Störung nicht als Alibi.

Was damals passiert ist, weißt du nicht. Insofern verstehe ich nicht, wieso du einfach sagst, dass da nichts passiert ist. Du kannst es nicht wissen. Das ist hart, aber das ist so. Aber die Frage ist: Was hindert dich daran, das einfach so stehenzulassen? Geht sie denn durch die Weltgeschichte und verteilt Flyer, auf denen die Vorwürfe abgedruckt sind (ist jetzt durchaus ernst gemeint)? Ich habe es so verstanden, dass sie sich nun im Rahmen ihrer Therapie intensiv mit ihrer Kindheit beschäftigt. Und dass sie deshalb nun auch dieses Thema, das für sie offenbar eines ist, bearbeiten möchte. Dabei könnte dein Mann ihr helfen, indem sie darüber sprechen und er seine Sicht der Dinge darstellt. Das ist aber der Job deines Mannes - und nicht deiner.

Die Argumente, die du anführst ("kindliche Neugier"), das sind in meinen Augen alles Rationalisierungen. Hier weiß es niemand. Du weißt es nicht. Und damit ist das Thema - eigentlich - erledigt. Der Rest ist eine Sache zwischen den beiden.

Anders sieht es aus, wenn sie wirklich öffentlich Rufmord betreibt; dann würde ich mir ggf. rechtlichen Beistand holen. Denn auch WENN damals etwas Unanständiges vorgefallen ist: Dein Mann hat das Recht, dafür heute nicht mehr öffentlich bloßgestellt zu werden.

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sonnenschein12
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 19:38

Hallo!

Also helfen können wir ihr leider nicht, auch wenn wir es gerne tun würden. Nur zum einen hält halt die Schwiegerfamilie die Hände über Sie und zwingt sie auch halt zum Therapieabbruch etc. und zum anderen würden wir gar nicht akzeptiert werden als Bezugs- bzw. Ansprechpersonen in solchen Dingen.

Mein Schwiegervater wird von seiner Dauer"Verlobten" manipuliert. Sie ist wenn ich es so nennen darf, sehr intrigant und selbsthaberisch. Sie sucht nur das beste für sich raus, und geht meines erachtens auch über Leichen. Von ihr kommt auch die vorgefertigte Meinung, daß das alles so richtig ist und es kein anderes Ergebnis zulässt, als "sexueller Missbrauch", auch wenn keiner bisher wohl Details zu hören bekommen hat.

Die einzigen, die sich näher damit auseinander setzen ist meine Schwiema mit ihrem neuen Mann und den Kindern. Zumindest die älteste, die jüngere ist noch zu klein um mit der Tragfähigkeit des ganzen fertig zu werden. Und es wäre sehr schlecht, wenn sie von sowas erfahren würde.

Zum anderen, hat es ja auch nicht gereicht, daß nur die Eltern bescheid wissen und mein Mann, nein es sind die Schwiegereltern von ihr, ihr Schwager mit Freundin etc. Also eigentlich ein recht großer Kreis, der eigentlich mit der ganzen Sache nichts zu tun haben sollte, solange da nichts geklärt ist und man Klarheit hat.

Zum Thema "Anfassen" und sich "Nicht erinnern"

Also es versteht sich wohl von selbst, daß man bei Doktorspielen auch mal den anderen berührt, aber sexuelle Absicht ist bei sowas wohl eher nicht dabei. Das Anfassen hat keine besondere Bedeutung im anderen Sinne, sondern ist eine ganz einfach Darstellung von einer Tätigkeit.

Das "Nicht erinnern" ist darauf bezogen, daß man sich wohl nicht genau erinnern kann, ob es ein Dienstag, ein Montag, oder ein Sonntag war, ob man rechts herum über die coach geturnt ist, oder links herum. Es geht vielmehr um Kleinigkeiten beim nicht erinnern, eine Tätigkeit, wie Mißbrauch in Form von sexueller Handlung ist wohl etwas, daß man behält, dabei wäre es auch egal, ob man eine grüne oder gelbe Unterhose angehabt hat, es geht um den Punkt, daß man Kleinigkeiten halt vergisst, sich vielleicht im groben noch dran erinnert, aber etwas tiefergründige Sachen wohl immer noch eher im Gedächtnis behalten hätte. Und das was im vorgeworfen wird, kann er einfach nicht nachvollziehen und weiß nichts damit anzufangen.

Ein persönlicher Kontakt wird momentan wohl nicht möglich sein. Daher wird dieser wohl schriftlich gehalten werden. Jedoch ist das Verhältnis sowohl zu der Familie meiner Schwägerin mit Schwiegereltern etc., als auch das Verhältnis zum Vater mit seiner "Familie" wohl beendet. Auf sowas kann man wohl beruhigt verzichten. Eine Vorverurteilung ist wohl mehr als unverschämt, aber mal wieder typisch für Menschen, die sich nicht den Problemen stellen wollen, sondern aus dem Weg gehen. Ist ja bequemer, als nach dem Hintergrund zu fragen und ob überhaupt etc.

@titus:

Das Problem was mich ja an dem ganzen aufregt, ist ja, daß sie damit rumhausiert hat und es jedem auf die Nase gebunden hat, der es hören oder auch nicht hören wollte! Und wenn er der eine weiß, weiß es bald auch der andere. Verstehe mich nicht falsch, aber mich regt einfach der Teil auf, daß "SIE" allen davon erzählt, gleichzeitig dann aber vor 2 Monaten, dem neuen Mann ihrer Mutter auch davon erzählt, andeutet, aber gleichzeitig sagt, behalte es für dich, ich hab ja so ein gutes Verhältnis zu meinem Bruder. Mein Mann, ihr Bruder weiß von gar nichts und wird vor einer knappen Woche in einem Brief damit konfrontiert. Frei nach dem Motto, "du hast mich sexuell missbraucht!", achso, ich habs schonmal rumerzählt und ich finde es unverschämt, daß du dich nicht mal irgendwann entschuldigt hast. Aber ich will auch keinen Kontakt mehr zu dir!Achso, und er solle doch fairer Weise mir davon erzählen, bevor ich es von anderen höre!

Sorry, daß ist jetzt etwas sarkastisch auf die Spitze getrieben habe, aber viel anders stehts nicht im Brief. Und das ist das was mich so wütend macht. Ich hätte es verstanden, wenn Sie ihm Rahmen ihrer Therapie, die Betonung liegt auf "IHRER THERAPIE", eine Aufarbeitung der Traumata gemacht hätte und so auch ihren Bruder dann darauf aufmerksam gemacht hätte. Eventl. ein Gespräch gesucht und und und. Aber diese Art und Weise, wie sie sich verhält, lässt mich nicht im entferntesten daran denken, daß diese Aussage auch nur im entferntesten stimmt. Ich kann mich nicht entsinnen, daß MB-Opfer sich so komisch verhalten. Zumal es nicht nur enge Bezugspersonen sind, denen sie sich "anvertraut" hat. Und umso mehr Informationen über andere und von anderen zu uns durchsickern wird das ganze immer kurioser! Vor allem, wer angeblich alles schon wusste, wer was schon getan oder nicht getan hat etc.

LG


leberblümchen
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 19:44

sonnenschein, ja, das würde mich auch aufregen! Aber ich würde das trotzdem trennen wollen von dem eigentlichen Thema des vermeintlichen Missbrauchs. Dein Threadtitel bezieht sich ja auf diese 'Doktorspiele' selbst. Daher nahm ich an, dass das deine eigentliche Sorge ist - "War da was?" Ich fürchte, mit dieser Ungewissheit wirst du leben müssen, aber ich denke nicht, dass das zu einem gravierenden Problem zwischen deinem Mann und dir werden muss

Gegen das Verbreiten dieser Behauptung würde ich mich aber in der Tat wehren, denn das verletzt die Persönlichkeitsrechte deines Mannes. Rein juristisch ist das verjährt - abgesehen davon, dass dein Mann damals noch ein Kind war und sowieso nicht dafür hätte belangt werden können - wenn man im Extremfall davon ausgeht, dass er etwas getan hat, was sie nicht wollte.

Allerdings frage ich mich noch immer: Wo bleibt da dein Mann?

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 19:54

Sag mal, warum hälst du dich samt deinem Mann nicht einfach konsequent fern von ihr? Und die ganzen Angehörigen die sich von solchen Hetzgeschichten beeinflussen lassen, die brauchst du doch sowieso nicht.

Und ausserdem, du bist doch eh nur die angeheiratete Partei hier, das sind doch nicht deine Angehörigen, wieso juckt es dich dermassen wenn diese Tusse da seine Familie aufzumischen versucht? ist doch nicht dein Problem, oder?

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 20:35

Tusse ...?

Was denkst du dir dabei, ein potentielles Missbrauchsopfer so zu betiteln?

Ich finde es ohnehin erschreckend, wie schnell heute offenbar Einige dazu bereit sind, es anzuzweifeln, wenn sich jemand endlich dazu durchringt, soetwas auszusprechen.

Nicht, dass es keine falschen Bezichtigungen gäbe, aber die sind doch eindeutig die Ausnahme. Und dass der Ehepartner der Person, die des Missbrauchs bezichtigt wird, nicht sofort dazu bereit ist, daran zu glauben, dass diese Tat geschehen sein könnte, sehe ich schon ein. Das ist doch aber auch nicht ungewöhnlich.

Und unabhängig davon, wie die rechtliche Lage aussieht, teile ich die Meinung, dass es immer so schlimm ist, wie es das "Opfer" empfindet.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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sonnenschein12
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 20:53

@titus2:

Du erinnerst mich wieder daran, warum ich eigentlich den Thread eröffnet habe. Es stellte sich für mich die Frage, ob Doktorspiele im Grundschulalter bei denen nichts ungewöhnliches abgelaufen ist, als sexueller Missbrauch hingestellt werden können.
Was meine Schwägerin genau mit dieser Beschuldigung meint wissen wir nicht, daß einzige, an was mein Mann sich halt erinnern kann, sind halt, daß sie sich mal nackig im Kindesalter mal "untersucht" haben, wie Kinder das halt so machen, weil sie neugierig sind.Oder nackig durchs Wohnzimmer geturnt sind im Sommer...

Ich hab mich nur so aufgeregt und bin von der eigentlichen Fragestellung so abgedriftet, weil mich das ganze so geärgert hat, wie es sich momentan abspielt und ich muss sagen, ich fühle mich als seine Frau sehr wohl davon betroffen und involviert und wenn irgendwelche Bauerntrampel davon erzählt bekommen, dann kann ich mir auch das Recht als "indirekte" Betroffene, herausnehmen und ihr meinen Standpunkt erklären und von ihr "verlangen", daß sie sich dazu äußern soll und nicht irgendwelche nahestenden Personen beschuldigt und nur den Nährboden für Spekulationen anbietet, aber keine Informationen oder klärenden Gespräche sucht oder preisgibt.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.06.2012, 21:17

Aber direkt betrifft es dich nicht und man kann doch annehmen daß die direkt involvierten erwachsenen Personen schon in der Lage sein werden damit dann auch erwachsen umzugehen.

Das ist eine interne Problematik dieser Familien und du hast erst dann damit zu tun wenn sich die Sache so auf deinen Mann auswirkt daß er davon ernsthaft beeinträchtigt wird. Aber dann auch nur insoweit wie du IHN unterstützen kannst, nicht als eigenständige Partei in der Sache die da fleissig mitrührt.

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Stacheldraht
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Beitrag So., 03.06.2012, 01:12

Nimm einmal bitte an, Du wirst missbraucht und die Frau des Täters verlangt von Dir, dass Du bevor Du Dich Deiner Familie anvertraust oder anderen Menschen, die Dir nahe stehen, dass doch gefälligst mit dem Täter zu besprechen hast.

Ich kann ja verstehen, dass Du Deinem Mann glauben willst. Aber sollte doch die Schwägerin im Recht sein, dann verlangst Du unmenschliches von ihr. Da keiner von uns dabei war und nur die beiden wissen können, was damals passiert ist, sollte man nicht nur einseitig Fairness fordern. Und ich sehe derzeit nicht, dass Du Deiner Schwägerin momentan auch nur etwas Verständnis entgegenbringst. Da kommt nur ein pauschales "die ist psychisch krank, darum kann das ja alles gar nicht wahr sein". Ziemlich verurteilend, oder nicht?

Zumal Dein Mann ja anscheinend sich nicht wirklich daran stört, dass der Kontakt abgebrochen ist und er ihn auch gar nicht vermisst bzw. motiviert ist ihn wieder aufzunehmen. Vielleicht aus gutem Grund?

Zumal ich auch nicht verstehe, warum Du Dich über Gerede innerhalb der Familie so aufregst. Innerhalb einer Familie wird meistens viel getrascht. Das heißt aber noch lange nicht, dass auch etwas nach außen dringt. Insofern vermute ich, dass Du auch in der Hinsicht ruhig mal einen Gang rutnerschlaten könntest.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy


Widow
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Beitrag So., 03.06.2012, 01:43

Soweit ich richtig gelesen habe, handelt es sich um die folgende, von der Frau des "betroffenen" Mannes nunmehr erlebte Geschichte:
Die Schwester ihres Mannes, mit Borderline-Diagnose, behauptet von Null auf 100 in der engeren Verwandtschaft, dass ihr Bruder (der Mann der TE) sie im Grundschulalter (also zwischen 5-13 Jahren) bei geringem Altersunterschied zwischen beiden "sexuell missbraucht" habe.
Daraufhin gerät die gesamte Familie in absolute Panik, es kommt zu Kontaktabbrüchen z.B. zwischen Vater und Sohn (also dem inkriminierten Bruder der Beschuldigenden und nunmehrigem Ehemann der TE).
Eine Aussprache zwischen zumindest den beiden damals evtl. an jenen infantilen sexuellen Handlungen Beteiligten (Schwester und Bruder im Grundschulalter) wird von der Klägerin, der Schwester, verweigert. Demgemäß ist auch eine mehrpersonenumfassende familiäre Aussprache nicht möglich.
Die Konsequenz scheint darin zu bestehen, dass der inkriminierte Bruder (nunmehriger Gatte der TE) von den meisten Angehörigen seiner Familie geschnitten bzw. kriminalisiert wird.

Er selbst scheint dem - über seine Reaktionen hat die TE wenig mitgeteilt - mit einer "typisch männlichen" Verhaltensweise zu begegnen: Weitgehende Ignoranz, dickes Fell etc.
Die TE findet das alles ziemlich shice.

Ich weiß nichts über den Altersunterschied jener Geschwister. Doch selbst, wenn das Schwesterlein grad mal in der 1. Klasse war, also mindestens 5 und dann bald 6 Jahre alt wurde, und das Brüderlein in der 6. Klasse war, also mindestens 11 und dann bald 12 Jahre alt wurde, so finde ich es - entwicklungspsychologisch betrachtet - ein Unding, wie sehr hier das Brüderlein kriminalisiert, pathologisiert und sonstwas visitiert wird!

Und ich kann mir aufgrund der in diesem Forum hier zum Ausdruck gebrachten Reaktionen sehr gut vorstellen, durch welche Hölle die TE und ihr Mann gerade gehen.

Als wir - eine Klique von rund 6-8 Kindern unterschiedlichen Alters, von ca. 4 bis damals ungefähr 10 Jahren - zusammen spielten, gehörten "Doktorspiele" und auch das "Herzeigen" des Genitale, vor allem in "intimen" Situationen zu zweit, dazu wie unsere Imitationen von Bonanza auf den Fahrrädern, wie unsere Dinosaurierdschungelweltspiele, unsere Wir-sind-Spion, unsere Wir-sind-auf-einem-fremden-Planeten und wie Einkriegezeck.
Doktor- und Herzeigespiele waren deutlich seltener vertreten als die anderen Spiele, denn nach ein-, zweimal Gucken (und vielleicht auch mal Anfassen) war das viel langweiliger als die einem um die Ohren fliegenden Revolverkugeln oder Pfeile, das Dinosauriergebrüll samt Feueratem, die immer nur herzschlagentfernte Enttarnung als Spion, die Begegnung mit den grünen Männchen oder das Abklatschen beim Einkriegezeck.

Liebe Sonnenschein, nach dem, was Du von Deiner Schwägerin schreibst, wurden ihr große Wunden in ihrer Kindheit und Jugend beigebracht. Wunden, die sie sehr schwer in ihrer psychischen Entwicklung beeinträchtigt haben und dies bis heute tun. Nach dem, was sie selbst bislang dazu sagt (jedenfalls soweit Du es hier mitgeteilt hast), hat Dein Mann damit nichts zu tun. Sorry, wenn ich jetzt mal etwas deutlicher werde: Aber mal ein wenig gucken, wie so ein Schwänzlein und eine Muschi aussieht und beides mal betasten (was Kinder bei sich selbst übrigens ohnehin tun), das schlägt noch keine Wunden.

Widow

Ach eins noch: Eine Schwester mit einer einschlägigen Diagnose - nee, nicht Borderline -, die habe ich auch. Und: Meine Technik, mit deren Ausfällen allen "gesunden Menschenverstandes" umzugehen, die ist der des Gatten der TE seh ähnlich: Dickfell übern Kopp, egal, was die lieben Verwandten denken, und durch, denn "Reden" hat da eh keine Chance! - Nicht als Laie. Und schon gar nicht als beteiligter Laie!

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 03.06.2012, 02:02

Nur ganz kurz, weil ich das nun schon mehr als einmal gelesen habe: Woher nimmst beispielsweise du, Widow, das Recht, zu beurteilen, dass das hier
Widow hat geschrieben:Sorry, wenn ich jetzt mal etwas deutlicher werde: Aber mal ein wenig gucken, wie so ein Schwänzlein und eine m*** aussieht und beides mal betasten (was Kinder bei sich selbst übrigens ohnehin tun), das schlägt noch keine Wunden.
keine Schäden verursachen kann? Ich bezweifle, dass hier irgendwer dazu in der Lage ist, zu beurteilen, was in welcher Situation bei wem auf welche Art und Weise schaden kann - oder eben nicht.

Und dass sie erst so spät damit herausrückt - daran kann ich nun nichts so Ungewöhnliches erkennen, dass man ihre Aussage in Zweifel ziehen müsste.

Natürlich ist die Reaktion der TE verständlich. Ebenso die ihres Mannes. Zur TE: Natürlich will NIEMAND glauben, dass die Person, die einen nahe steht, jemanden missbraucht hat. Und natürlich steht ein Missbrauchstäter in den seltensten Fällen gleich da und sagt: "Ja, ich habe es getan."

Dass sie - wenn er sie missbraucht hat - sich nicht an den Täter und die, die ihn unterstützen, wendet, um zu reden, kann, glaube ich, jeder klar denkende Mensch nachvollziehen.

Und natürlich gibt es auch Menschen, die einen sexuellen Missbrauch erfinden. Da die jedoch die Minderheit ausmachen, halte ich es nicht nur für lächerlich, sondern auch für eine Verspottung des Leidens, welches Missbrauch verursachen kann, wenn man hier gleich vorschnell schliesst, dass kein Missbrauch stattgefunden hat.

Und noch einmal: Wie schlimm es ist, kann nur das Opfer beurteilen, und garantiert nie der Täter.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


Widow
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Beitrag So., 03.06.2012, 02:10

Hi Eog,

wenn ein Kind von 5 bis 12 Jahren das Betrachten und evtl. auch Betasten des Genitales - des eigenen oder eines fremden - allein oder in Gegenwart eines anderen in etwa gleichaltrigen Kindes als Trauma erlebt, dann hat dieses Kind eine solche Situation bereits mit einem Erwachsenen erlebt und sich dabei benutzt gefühlt.

Es ist für ein Kind völlig normal, sein und anderer Kinder Genitale zu betrachten und zu erkunden (im Alter von ca. 3 bis ca. 12 Jahren, vor der Pubertät).
Kinder stellen in dieser Zeit auch an Erwachsene diesbezügliche Fragen.

Hier geht es laut Thread, soweit wir wissen, um Kinder im Grundschulalter. (Und was das "normal" anbelangt: Das wird für störungsbetroffene Kinder auch nicht gelten, aber darüber wissen wir hier in diesem Thread nur wenig - und nichts auf "Täter"-Seite.)

Missbrauch, liebes extraordinary girl, sieht anders aus. Missbrauch geht nie vom Kind aus. (Obgleich Kinder sadistisch sein können. Aber Kinder begehen keinen sexuellen Missbrauch.)

UND ÜBRIGENS: DEIN ZITAT MEINES POSTINGS IST EINE FRECHHEIT! Ich habe dezidiert von einem bestimmten Kindesalter geschrieben, nicht von prinzipiellem, alterunabhängigen Schwänzchen und Müschelchen-Erkunden!
Mach das nich noch mal!

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 03.06.2012, 02:25

Missbrauch, liebes extraordinary girl, sieht anders aus. Missbrauch geht nie vom Kind aus. (Obgleich Kinder sadistisch sein können. Aber Kinder begehen keinen sexuellen Missbrauch.)
Damit willst du also sagen, dass ein Kind ein anderes Kind nicht sexuell missbrauchen kann? Woher hast du denn den Nonsens?

Und was ich zitiere, lasse ich mir von dir sicherlich nicht vorschreiben. Zumal ich - was du bemerken wirst, wenn du deinen Beitrag mit Blick aufs Detail noch einmal anschaust - den Ausschnitt, den ich zitiert habe, aus keinem Zusammenhang gerissen habe, sondern ihn in jeder Hinsicht so übernommen habe, wie du ihn verfasst hast.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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