Ich habe 'alles' gelebt !

[hawi]

vielleicht bin ich ein einfaches gemüt, aber die grossen sinnfragen hat noch kein mensch beantwortet

Doch, das schon, womöglich gar zu viele Menschen zu oft auf sehr verschiedene Art.
Wie richtig oder falsch, wie allgemeingültig?

Ich find sonst aber genau richtig, was du schreibst.
Wenn sich persönlich überhaupt was finden lässt, noch dazu was Großes, dann zumindest auch grad in was Kleinem, was vermeintlich ganz selbstverständlichem.

Gibt dazu, in dem Zusammenhang ja ein ganzes Füllhorn von Zitaten, Sprüchen.
Einer, der mir gefällt, etwas, das mir oft schon reicht:
„Ich denke, also bin ich“ ( René Descartes)

Und weil ich selber so simpel wohl nicht bin, denk ich: Machen mich Blumen glücklich?
Ja und nein. Ja, weil mein Glück schon jetzt grad davon beeinflusst wird, dass es Blumen gibt, dass sie blühen, dass ich sie wahrnehmen kann. Nein, weil schon die Wahrnehmung ich selber bin, weils meine Sinne sind, die daraus Freude, Zufriedenheit und manchmal sogar Glück machen. Und dass ich es überhaupt so formuliere, das ist dann schon meine Fähigkeit, es so denken zu können.

Ganz liebe Grüße
hawi

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[krawallbürste]

nochwas, ich meine unter deinen schreiben eine grosse hoffnungslosigkeit, wut und traurigkeit zu spüren. es wäre gut, das zuzulassen. nur so kannst du durch all das durchgehen.

hoffnungslosigkeit, wut, traurigkeit- es ist noch viel mehr, es ist ein kessel in dem ich sitze, das gebräu da drin zerkocht mich! und ich verbringe schon eine gute zeit in dem kessel, der läßt mich nicht leben ohne scheiss gefühle. einfach nur dasein ohne scheiss gefühle, da wäre mir schon mit geholfen!
alles was ich mir im kopf ausmale, hauen meine gefühle kaputt. es ist wie ein inneres stopschild, nix will weiter!

vg krawallbürste

[MissX]

Ich denke ab 50 sollte man das machen, was man all' die Jahre auch gemacht hat: Das Leben leben und die Erfahrungen der Vergangenheit positiv nutzen.

In anderen Gesellschaften arbeiten die Menschen bis sie 70 oder 80 oder noch älter sind. Quasi ihr ganzes Leben lang, haben sie etwas zu tun.

Ich frage mich schon länger, ob unser Gesellschaftssystem in einigen Asprekten wirklich so fortschrittlich ist, wenn wir es mit den eher "rückständigeren" Gesellschaften vergleichen.
Wenn man sieht, wie ältere Menschen dann immer mehr abbauen, weil ihre Gehirn einfach nicht mehr genutzt und gebraucht wird. Letztendlich ist das Gehirn ja wie ein Muskel, der Training braucht. Aber wirklich alt bist du ja nicht, aber es kam mir so vor als hättest du so eine bestimmte westliche Perspektive verinnerlicht.

Wir arbeiten uns im Jugendalter kaputt und denken dann im Alter kommt nix mehr. Dieses Denken wird uns hier ja quasi eingeimpft.

Vielleicht wäre es besser, wenn alle Menschen weniger arbeiten würden und gechillter, dafür aber länger.

Also Krawllbürste im Grunde kann ich dir nichts raten.
Nur, dass, was ich mir jetzt schon für die kommenden Jahrzehnte vorgenommen habe, fall ich nicht vorher sterben oder so was.
Ich wünsche mir, dass ich immer meine Neugier behalten darf, sie niemals verlieren werde oder immer wiederfinden werde.
Ich lebe auch schon ein paar Jahrzehnte auf diesem Planeten. Und ich weiß, dass ein Menschenleben niemals ausreichen wird, um alles zu entdecken. Im zwischenmenschlichen Bereich, an anderen Perspektiven, Gesellschaftsformen, Einstellungen, Natur, usw. usw. usw.

es ist wie ein inneres stopschild, nix will weiter!

Wovor hast du denn Angst? Vor dem Alt werden?
Oder was stoppt dich?

Also "Alles" gelebt zu haben, ist absolut unmöglich innerhalb eines Menschenlebens.
Du hast dich für das relativ standardisiert Leben entschieden. Doch, dass ist doch nicht ganze Leben. Da gibt es doch noch unendlich viel mehr.
Vielleicht interessiert es dich nur nicht.
Oder du hast Angst vor dem Neuen, dem Fremden ...

Es wird das kommen, für das du die Weichen jetzt legst. Wenn du dich jetzt geistig und körperlich hängen lässt, erhöhst du tatsächlich die Wahrscheinlichkeit im Alter nicht mehr wirklich fit zu sein.

Ich finde du hast da eine wirklich depressive Sichtweise.
Meine Großeltern sind über 85 Jahre alt und leben noch selbstbestimmt in ihrer eigenen Wohnung.
Wieso gehst du jetzt von solch einer negativen Zukunftsperspektive aus und belastest dich damit? Kein Mensch kann in die Zukunft schauen. Und ich denke du auch nicht.

Es gibt unendlich viele Dinge, die du erst Recht mit 50 tun könntest. Das einzige was man dazu braucht ist Mut und Motivation.

[hawi]

Ich versuchs noch mal.
Aber nur damit, das, was ich bereits am Anfang bissig provokant schrieb, anders auszudrücken.

Für mich ist auch ein Lebenslauf eine „Liste“.
Klar, die gibt es. Aber wie wichtig ist sie, was bedeutet sie?
Ich finde, wenn sie zu viel bedeutet, wenn für mich oder für andere der Lebenslauf fast das wichtigste ist, wird, dann passt es nicht. Nicht für mich.
Egal wie der Lebenslauf aussieht, ohne dass ich lebe, gäbe es auch meinen Lebenslauf nicht. Und egal wie gut oder schlecht sich der Lebenslauf anfühlt, wie ihn andere oder ich selber beurteilen, zu doch recht großen Teilen sind Lebensläufe etwas, das halt einen Verlauf beschreibt. Der eigene Einfuss? Hält sich in Grenzen! Im Guten wie im Schlechten, zwar wirkt der einzelne am seinem Lebenslauf mit, aber niemand bestimmt seinen Lebenslauf allein. Da stecken immer viele äußere Faktoren drin.
Wer also zu sehr von mir erwartet, dass ich ihn nach seinem Lebenslauf beurteile, ihn dafür lobe oder bedaure, ihn deshalb toll finde oder nicht, den werde ich in seinen Erwartungen enttäuschen.

Soweit ich es hinkriege, möchte ich, dass der einzelne sein Leben als etwas wichtiges, wertvolles sieht. Je wichtiger einem allein das ist, desto unwichtiger wird alles andere.
Nicht, dass nicht auch das beachtlich ist, aber es kommt nicht an erster Stelle.
Kann für mich nicht an erster Stelle stehen. Weil es ohne das eigene Leben auch keinen Lebenslauf gäbe und weil Lebenslauf nicht so was höchstpersönliches ist, wie das Leben an sich.

Ich selber fühle mich zumindest freier, unabhängiger von allem möglichen, durch diese Sicht. Auch wenn grad sonst alles daneben geht, ich kann sehen, anerkennen, als sehr wichtig wahrnehmen, DASS ICH LEBE, das wie, zwar wichtig, aber es kommt erst danach.


LG hawi

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[Nico]

Gegen die Midlife crisis helfen weder gute Ratschlaege noch fremde Strategien, da musst du ganz alleine rausfinden.
Es ist aber hilfreich wenn du dabei zu dir selbst ganz ehrlich bist.

[krawallbürste]

wenn ich das weiter mache/lebe, was ich all die jahre gemacht habe, dann würde ich unter zwängen leben und leiden!
allein schon der gedanke an die letzten 15 j. da meldet sich mein bauch mit einem derart schlechtem gefühl!
das gefühl ist mein stoppschild, hier gehts nicht weiter!
philosophisch betrachtet, weil ich aktuell nach dem lebenssinn frage, gibt es zwei aussagen, entweder depression oder lebensverweigerung. depressionen habe ich nicht, da ich kein ad vertrage (zombieähnliche NW), anpassungsstörung nennt man die diagnose.
lebensverweigerung passt gefühlsmäßig aktuell zu mir! es ist alles, wie eine fade suppe. egal wie ich gerade darin rühre, es stinkt mir und ich find nix. ausser das ich fluchtgedanken habe, flucht aus meiner aktuellen exisstenz.

vg krawallbürste

[candle.]

Was hat denn eine "Depression haben" mit Nichtvertragen eines AD's zu tun?

candle

[krawallbürste]

Was hat denn eine "Depression haben" mit Nichtvertragen eines AD's zu tun?

candle

lese den satz in meinem thread mal in gänze!

bei anpassungstörungen wirken keine ads!

vg krawallbürste

[candle.]

Hast du schon mal daran gedacht, dass es vorrübergehend sein kann ausgelöst durch die Depression? Im Groben würde ich jetzt auch sagen können, dass ich eine Anpassungsstörung habe.

Letztlich ist es dann auch egal, du willst ja raus da- egal wie es sich nun schimpft was du hast.

candle

[blumen_mädchen]

und wieder einmal bin ich nur unglaublich froh so eine Tolle Therapeutin zu haben wie ich sie hab..

[Sunny75]

Und wieder einmal bin ich froh, keine tolle Therapeutin zu brauchen....nur - was hilft das der TE jetzt?

[blumen_mädchen]

Oh tolle antwort sunny!
kommentierst du alle antworten die nicht immer unbedingt einen Sinn ergeben??
Denn deine blöde Frage hilft ihr genau so wenig

[Ramana Maharshi]

Ich beschäftige ich mich gerade mit Biographien, der Definition von "Erfolg" und dem Älterwerden.

Zwei Beispiele aus meinem direkten sozialen Umfeld:

Ein Bekannter von mir (mittelmäßig intelligent) hat aber hochehrgeizig 20 Jahre seines Lebens rund um die Uhr 24 Stunden jede Minute in seine Karriere gesteckt und hat jetzt neben einem hoch bezahlten Job alle Prestige Titel: Diplom, MBA, Dr.

Der andere hochintelligente Allrounder hat außer dem Abitur keinen anerkannten Abschluß vorzuweisen aber eine unglaubliche teils autodidaktische Bandbreite an Wissen und Erfahrungen: 2 Vordiplome, Judolehrer, Buchhalter, Reiseführer, Koch, Verkäufer, Sprachen, Technik, Naturwissenschaften, Philosophie, Kunst usw. usw. usw.
und ist nun wie ich Hartz 4

Dann gibt (gab) es da einen Bill Gates und Steve Jobs - keinen Abschluß in der Tasche aber Milliadäre oder Joschka Fischer vom Taxifahrer zum Vizekanzler.

In dem Zusammenhang fällt mir diese Untersuchung auf:

http://holysheep.de/top-5-dinge-die-...-bereut-werden


Was sagt Ihr dazu ?

Wie seht Ihr das ?

[candle.]

Inwiefern Ramana Maharshi bringt dich das jetzt weiter? Und wie soll es krawallbürste weiterbringen?

candle

[Ramana Maharshi]

Inwiefern Ramana Maharshi bringt dich das jetzt weiter? Und wie soll es krawallbürste weiterbringen?

candle

Habe ich irgend etwas von "weiterbringen" geschrieben ?

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