Was mir meine Thera bedeutet-äußern oder nicht?

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Chakotay
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Beitrag Fr., 25.05.2012, 17:54

Liebe B-Moll,
ich wusste nicht, dass du eine Analyse machst, dort gelten ja sicherlich eigene Regeln. Ich wollte natürlich auch nicht meine Therapieform, die absolut wunderbar zu mir passt, auf dich oder andere übertragen. Hier im Forum gibt es ja reichlich Threads über Therapeuten und therapeutische Richtungen.
Dein Name und der Begriff der Resonanz (danke für die Beschreibung, wie du darauf kamst!) hat mich nur auf die Idee gebracht, dass Musik vielleicht ein Mittler für einen Gesprächsansatz wäre.
Gut gegen Nordwind habe ich übrigens auch und finde es auch wunderbar!

Eine Kleinigkeit zur Beschreibung der Resonanz in meiner therapeutischen Beziehung möchte ich aber noch schnell richtig stellen: Mein Thera war nie "fies" zu mir und wird es auch nicht sein, das weiß ich felsenfest. Die "Reibungsfläche" bezog ich darauf, dass er nicht zu allen meinen Einstellungen und Positionen Ja und Amen sagt und mich in Watte packt, sondern durchaus Stellung bezieht und sich als Person mit einbringt - ganz im Gegensatz zum Analytiker, soweit ich weiß. Er ist dabei aber nie wertend, geschweige denn ab-wertend, sondern immer voller Achtung und Respekt für mich --- aber eben auch für sich. Er geht mit mir in Resonanz, aber auch mit sich selbst.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie ihm dieser Balanceakt der Empathie gelingt...

Aber, liebe B-Moll, so wie du eben deine Therapeutin bzw. deine Beziehung zu ihr beschreibst, wirkt es auf mich wirklich so, als ob du bei ihr wunderbar aufgehoben bist.

Und übrigens, du schreibst "ich müsste einfach ein paar meiner Gedanken mal wirklich dort aussprechen" - "EINFACH"?????? Es ist SCHWER!!!!!! Vielleicht brauchst du dafür mehr (Therapie-)Zeit und vor allem - in meinen Augen - die Akzeptanz, dass es schwer ist und du es im Moment halt noch nicht kannst. (Sowas für andere zu schreiben fällt mir leicht, weil es dann logisch ist. Bei mir selbst habe ich da in der Tat auch grooooooße Schwierigkeiten, aber ich arbeite daran...)

Lieben Gruß,
Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)

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B-Moll
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Beitrag Fr., 25.05.2012, 18:59

Oh, nein, sorry, ich mache keine Analyse. Ich mache eine tiefenps. fundierte Therapie. Aber ich meinte, es geht eher so sprachlich-analytisch zu. Eben nicht kreativ etc.

Und an der Länge der Therapie mangelt es nicht, um endich mehr Mut zu haben. Bin schon einige Jahre bei ihr.
Bei mir ist es eher so, dass ich dort an die drängenden Themen einfach nicht rankomme, sie sind dann unwichtiger/weniger nah als sonst zuhause, wo ich mich manchmal tot grübele und Vieles deutlicher spüre und begreife....

Aber zwischen den Stunden ist eben AUCH Therapie...

LG von B-Moll

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Marielle
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 15:54

Hallo B- Moll,
weil das für mich gerade auch mal wieder ein sehr präsentes Thema ist würde es mich interessieren, ob du mit deiner Thera mittlerweile darüber sprechen konntest... und wenn ja, wie sie reagiert hat... bzw ob und was sich dadurch verändert hat.

Gibt es eigentlich jemanden hier bei dem sich solche Übertragungen aufgelöst haben? Die Vorstellung, dass diese Sehnsucht, nie aufhört und immer unerfüllt bleiben wird macht mich zur Zeit ziemlich hoffnungslos...

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spyde
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 18:07

Ja, bei mir hat sich die Übertragung aufgelöst.
Ich hatte mich sehr lange gequählt und wollte auf keinen Fall ihr das sagen. Ader, da ich seit fast einem Jahr damit nicht aufhören konnte und mir immer schlechter ging, so dass ich schon manchmal mich irre fühlte, habe ich mit Hilfe meiner zweiten Therapeutin geschafft einen Termin zu machen und auch wahr zu nehmen.
Nach fast einem Jahr! Und das wahr gut so! Am gleichen Abend war es vorbei - wie durch einen Wunder. Ich habe sie nicht vergessen, aber es ist nicht mehr schlimm.
Sie war verständnissvoll und hat angenehm reagiert. Das war natürlich nicht das einzige Thema, was wir besprochen haben, aber es gehörte dazu.
Ich kann nur sagen, es ist nicht leicht, aber es befreit und das ist wichtig. Ich denke auch, dass jeder Therapeut für solche Gefühlsäußerungen eine Antwort schon aufs Lager haben sollte und mit der Situation zurecht kommen sollte.
Es ist sehr Schwer so einen Schritt zu tun, aber es geht um Dich un Deine Gefühle. Die Therapeuten sehen das Ganze sowieso anders und steigern sich nicht in solche Gefühle rein. Und solche Gefühle haben auch einen Grund, was man dann in der Therapie im betsen Fall Verarbeiten kann.

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Freiheit2012
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 19:19

Hallo zusammen,

Ich glaube ich könnte meiner Thera nicht äussern was sie mir bedeutet. Dafür würde mir der Mut fehlen, zudem weis ich garnicht so richtig was sie mir bedeutet. Was ich aber festgestellt habe, ist, das sich alles nur noch um die Therapie und die Therapeutin dreht. Wochen lang nur die Gedanken daran machten mir irre. Morgens aufstehen, abends zu Bett gehen, am Tage immer wieder war meine Thera in meinem Kopf. Es fühlte sich am anfang gut an, aber mit der Zeit empfand ich es als Hinderniss ein normales Leben zu führen. Ich schrieb ihr Briefe, rief sie an. Irgendwann vor ein paar Wochen sagte ich mir, Stop, es muss auch anders gehen. Ich schreib keine Briefe mehr, rufe sie nicht mehr an, und es klappt. Alles das was ich besprechen möchte versuche ich in der Stunde, und wenn es mir schlecht geht, gehe ich Joggen, oder spazieren. Zudem besuche ich seid kurzem eine Psychlogische - Heilpraktikerin bei der lerne ich meinen Körper besser zu verstehen, und ganz wichtig mich selber zu STÄRKEN, mich schätzen zu lernen usw...Ohne Sprache! Und das ist eine gute Sache, zu meiner anderen Therapie. Somit fällt es mir zurzeit recht leicht, nicht meinen ganzen Fokus auf meine Therapeutin zu legen.

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Marielle
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 20:13

Es ist irgendwie merkwürdig zu lesen, dass es scheinbar so vielen anderen ähnlich geht... ich dachte immer diese starken Gefühle bei mir, das wäre etwas besonderes, etwas wertvolles... und dabei sind es nur irgendwelche dämlichen Übertragungen, die sich ohnehin nie erfüllen werden...
Bei mir ist das phasenweise unglaublich stark... zur Zeit lebe ich quasi nur noch für meinen Thera... obwohl ich eigentlich einen sehr ausgefüllten und anstrengenden Alltag habe, scheint nichts mehr so wichtig wie er... er hält mich am Leben... und die Vorstellung, dass er nie wirklich bei mir sein wird, so wie ich das brauche und es mir wünsche... lässt mich grad ziemlich verzweifeln... egal wie sehr ich mich anstrenge, egal was ich tue, egal wie sehr ich mich bemühe, ich bin da vollkommen ohnmächtig...

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candle.
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 20:22

Marielle hat geschrieben:Es ist irgendwie merkwürdig zu lesen, dass es scheinbar so vielen anderen ähnlich geht... ich dachte immer diese starken Gefühle bei mir, das wäre etwas besonderes, etwas wertvolles... und dabei sind es nur irgendwelche dämlichen Übertragungen, die sich ohnehin nie erfüllen werden...
und die Vorstellung, dass er nie wirklich bei mir sein wird, so wie ich das brauche und es mir wünsche... lässt mich grad ziemlich verzweifeln... egal wie sehr ich mich anstrenge, egal was ich tue, egal wie sehr ich mich bemühe, ich bin da vollkommen ohnmächtig...
War dir das denn nie klar, dass da nicht mehr sein wird?

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Marielle
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 20:41

Ich weiß nicht wie ich das erklären soll... im Prinzip war/ist es mir natürlich schon klar... aber ich verdränge es, weil das Bewusstsein darüber so unglaublich weh tut, dass ich es dann kaum aushalte... ich flüchte mich dann immer wieder in irgendwelche Phantasiewelten... er ist dauernd an meiner Seite, ich rede mit ihm, erzähle ihm alles... lustige Dinge, traurige Dinge, alles was mich berührt und was ich in den Sitzungen so selten über die Lippen bekomme... im Moment ist es so schlimm, dass ich mich richtig zwingen muss in die Realität zurückzukehren... und manchmal weiß ich gar nicht mehr was echt ist und was nicht... wenn ich dann aber wieder zu Bewusstsein komme und mir klar wird wie kindisch ich mich verhalte, bekomme ich richtig Panik und schlimme Verlustängste...

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candle.
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 20:45

Ja, dann spreche es doch (nochmal?) an. Durch den Schmerz muß wohl jeder von uns durch, egal welche Thematik. Ich habe den Tip bekommen es einfach auszuhalten, ist zwar nicht so toll, aber irgendwie klappt es dann doch.

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Marielle
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 21:24

Hmm... ja... wie hat er so schön gekontert als ich sagte, dass ich es einfach nicht aushalte... "Aber das tun Sie doch schon!"
Wenn meine Gefühle nur nicht immer so übermächtig würden...
Also geht es im Prinzip darum es auszuhalten... und dann wird es wirklich besser?! Oder verlagert es sich nur? Ich mache VT, daher waren diese Übertragungen bisher nie ein direktes Thema... habe aber auch immer das Gefühl, dass er diesem Thema gerne ausweicht... ich stelle mir das als Therapeut auch nicht gerade leicht vor...
Aber ich wollte mich jetzt eigentlich auch nicht so sehr in B- Molls Thread breitmachen... mich interessiert einfach, wie die unterschiedlichen Therapeuten mit sowas umgehen und ob es vor allem auch Hoffnung auf Besserung gibt...

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candle.
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 21:31

Naja, da müßte man hier Therapeuten haben, die das beantworten können. Nun bleiben wir rein bei Spekulationen. Rein von der Berufsordnung, Studium etc. müssen sie ja wissen damit umzugehen. Es ist sicher nicht alltäglich, aber das gibt es immer wieder mal mehr mal weniger je nach Therapiemethode.

Schwer wird es wohl erst für den Therapeuten, wenn sich die Klientin nicht einläßt. Und ja, es wird sicher leichter und besser und muß es auch. Die Therapie ist ja irgendwann zuende.

candle
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B-Moll
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Beitrag Di., 05.06.2012, 08:32

Liebe Marielle,

nein, ich hab das nicht geschafft, darüber zu reden. Ich habe die eine Gelegenheit, wo es mal gepasst hätte, nicht genutzt.

Ich war soooo sauer auf mich. Ich denke, die Mutlosigkeit, meinem Gegenüber bestimmte Dinge zu sagen, zieht sich aber auch durch mein sonstiges Leben wie ein roter Faden. Irgendwie versuche ich immer, nicht anzuecken, ja nichts zu sagen, was auf Gegenwind stoßen könnte. Und ich habe latent Angst, mich zu blamieren. Angst, mich boßgestellt zu fühlen. Vom Gegenüber abgelehnt. Ich weiß schon, wo das herrührt, erkenne meine alten Muster. Bloß ändern kann ich es kaum:(
Marielle hat geschrieben:Bei mir ist das phasenweise unglaublich stark... zur Zeit lebe ich quasi nur noch für meinen Thera...
Du sprichst mir aus dem Herzen. So geht es mir seit Jahren.
Für mein Seelenleben ist meine Thera der wichtigste Mensch. Ich spüre sie in jeder Lebenslage in mir. Ich bin nicht gläubig, aber mir fiel jetzt mal ein, dieses ständige innerliche Im-Kontakt-Sein zu ihr ist für mich vlt. wie für Andere ihr Glauben an Gott oder andere höhere Mächte. Die inneren Gespräche, die imaginierte gefühlte Nähe, all das ist für mich wie eine innere Instanz geworden, die mich trägt. An die ich meine Sorgen und Probleme "abgeben" darf, loslassen darf. Das hat so was Beschützendes und nimmt die Einsamkeit.

Aber leider hat es eben auch die andere Seite. Sobald ich überlege, dass ich irgendwann nur noch diesen innerlichen Kontakt haben werde, wenn ich nicht mehr zur Therapie gehen werde, dann ist da so viel Angst und Schmerz und diese unstillbare Sehnsucht.
Ich hatte ja bereits 2 längere Therapiepausen. Und weiß, wie ich mich nach ihr und den Stunden innerlich gesehnt habe. Habe leider in jeder dieser Pausen schwere persönliche Krisen durchmachen müssen. Ich war dann derart zerrissen zwischen dem einerseits weiter gespürten starken inneren Kontakt zu ihr und der unerträglichen Sehnsucht nach einem erneuten echten Kontakt zu ihr und meiner inneren Abwehr dieses Nähewunsches.

Ja, Marielle, dieses Wegdriften in diese gefühlte Nähe zur Thera, das ist ein Teil von mir geworden. Den ich irgendwie nicht loslassen kann (liebe?) und zugleich überhaupt nicht mag, nicht akzeptieren kann.
Vielleicht ist es ein Nachholen von Mutterliebe, von sicherer Bindung, vlt. brauche ich so ein inneres gutes Objekt.
Nur scheine ich nun nicht den Loslass-Schritt des Kindes hinzubekommen. Ich weiß genau, wenn ich wieder "einfach" gehe, dann wird es mir auch wieder nicht gelingen, das ein Stück weit wirklich zu überwinden/aufzulösen.

Oh Mann, ich wünschte soooo sehr, meine Thera würde mal so Themen wie Therapieende ansprechen oder mich was fragen, wo das Übertragungsthema/Abhängigkeitsthema passen würde.

Aber allein dieses: Was haben Sie mir heute mitgebracht? ...reicht mir nicht, um mich für dieses Thema öffnen zu können.
Ich kann die Schamgefühle nicht überwinden. Angstgefühle, sie mag sowas bestimmt nicht hören. Und mein Erwachsenen-Ich schreit auch: Stell dich nicht so an, du bist eine erwachsene Frau, die das alles nicht mehr braucht. Sei nicht so kindisch.

Ich glaube auch ein bißchen, dass meine Thera selbst ganz ähnliche unerfüllte bzw. sich nicht eingestandene Nähe-Wünsche haben könnte. Sie ließ ab und an was durchschimmern. z.B. ihre Mutter betreffend. Ich spürte ihre Position, dass sie das nun auch nicht mehr braucht. Sie wirkt so taff, ach, keine Ahnung.
Insofern trau ich mich erst recht nicht.

LG von B-Moll

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Chakotay
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Beitrag Di., 05.06.2012, 08:50

... und wenn du diesen deinen letzten Eintrag ausdruckst und ihr auf die Frage: "Was haben Sie mitgebracht...?" den Ausdruck zeigst?????
LG Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)

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B-Moll
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Beitrag Di., 05.06.2012, 09:42

Liebe Chokotay,

danke für deine spontane Idee dazu.
Aber,... oh Gott, alleine die Vorstellung, ihr diese Gedanken zu zeigen, löst totale Angst in mir aus.
Ich schäme mich so dafür, für diese ganzen Gefühle und das (gefühlt) Obsessive daran.

Vielleicht aber ist deine Idee trotzdem gut. Ok, ich drucke das aus, nehm es erstmal nur für MICH mit, wie eine innere Stütze, FALLS ich irgendwann das Gefühl haben sollte: JETZT könnte ich...

Aber ich glaub irgendwie nicht, dass ich mich jemals trauen werde.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 05.06.2012, 10:19

B-Moll hat geschrieben: Aber,... oh Gott, alleine die Vorstellung, ihr diese Gedanken zu zeigen, löst totale Angst in mir aus.
Ich schäme mich so dafür, für diese ganzen Gefühle und das (gefühlt) Obsessive daran..

Ich denke daß man damit anfangen muss zu hinterfragen woher diese Scham kommt. Ich habe nämlich den dunklen Verdacht (ich kann nicht wirklich ganz genau sagen, woran ich das festmachen, nennen wir es mal Bauchgefühl) daß die Schamneigung in direktem Zusammenhang mit der obsessiven emotionalen Abhängigkeit steht, also diese beiden möglicherweise aus der selben Ursache entstehen. Und daß je mehr man sich für irgendwas schämt umso mehr Raum nimmt es im eigenen Geist ein.

Bist du als Kind eigentlich von deinen Eltern mit Scham-Manipulation traktiert worden? Also daß du für unerwünschte (emotionale) Äusserungen mit Beschämung/Blossstellung/Abwertung bestraft wurdest oder dir gar direkt eingetrichtert wurde für was du dich alles gefälligst schämen sollst?

Weil diese ständige Beschämung sorgt für ein schlechtes Selbstwertgefühl und Unsicherheit und diese wiederrum ist für diese Abhängigkeitsgeschichte verantwortlich, weil du dich emotional über eine andere, vermeintlich tollere, souveräne Person definieren musst weil du dich ja selbst wie ein armes Würstchen fühlst.
Dafür schämst du dich wieder und fühlst dich schlecht und minderwertig, dann brauchst du noch mehr emotionale Stütze die du durch die Abhängigkeit von einer vermeintlich viel tolleren Person generierst, dafür schämst du dich wieder ganz schlimm, was wieder, weshalb du die Stütze der tollen, emotional stabilisierenden Person von aussen noch mehr benötigst, dafür schämst du dich dann wieder was dein Selbstwertgefüh demontiert und dafür brauchst du....... usw.... Teufelskreis.

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