missbraucht vom eigenen Vater?!

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

Jenny Doe
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Beitrag Mo., 09.04.2012, 09:44

@ münchnerkindl
Wenn sich also ein Mann zu einem Kind (Mädchen) ins Bett kuschelt weil es IHM einen Kick gibt und wenn er vor dem Mächen nackt rumläuft weil es ihm einen Kick gibt dann ist das Missbrauch.
Was ganz anderes wie wenn er sich zu dem Kind ins Bett kuschelt weil er es trösten will oder weil im FKK nun mal alle nackt sind.
So sehe ich das auch. Wenn man die gesamte Familiensituation mit berücksichtigt, dann bekommt das "nackt mit dem Kind kuscheln" eine ganz andere Bedeutung. In einer Familie, in der es normal ist, nackt rumzulaufen, wird es auch normal sein, sich gemeinsam nackt ins Bett zu legen, ohne dass dabei sexuelle Bedürfnisse eine Rolle spielen.
Aber, wie gesagt, die TE ist die einzige, die es beurteilen kann.
Damit werten sie ja auch das Vorgefallene in seiner "Schlimme" ab, indem sie sagen, na DAS kann ja nicht schlimm genug gewesen sein für deine Symptome heute.
Du sprichst mir aus der Seele! So ging es auch mir viele Jahre: "Nur" emotional missbraucht, "nur" körperlich misshandelt, "nur" monatelang eingesperrt und angeschwiegen worden, "nur" den Kochlöffel auf dem Kopf zertrümmert bekommen, ..., davon kriegt man doch nicht solche Symptome! Das alles reichte auch meinen Therapeuten offensichtlich nicht, denn sie suchten auch bei mir nach einem verdrängtem sexuellen Missbrauch. Nur ein sexueller Missbrauch rechtfertigt die Symptome, die man hat, und nur ein sexueller Missbrauch gibt einem die Erlaubnis, Symptome haben zu dürfen. Scheiß Gefühl, wenn man so behandelt wird.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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woflx
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Beitrag Mo., 09.04.2012, 22:42

hallo alle zusammen!

also ich muss sagen, als ich den ersten beitrag gelesen habe, war ich schon ein bisschen schockiert. natürlich ist es ziemlich gewagt zu sagen, das muss missbrauch gewesen sein. andererseits gibt es doch einige kleinigkeiten die für mich persönlich schon ziemlich verdächtig sind.

zu anfang möchte ich dazu sagen, dass mein vater auch ein ziemlich aufdringlicher mensch ist. er wollte auch immer kuscheln und war dabei total überschwänglich. er hat mich oft umarmt und fest gedrückt, auch wenn es für mich in dem moment absolut nicht angebracht war. wenn ich dann gesagt hab, ich will das nicht, war er sauer und hat geantwortet: und was ist mit mir? ich will das aber! also ich möchte damit nicht sagen, dass mein vater mich missbraucht hat, aber es war durchaus etwas das ich nicht mochte, von dem ich mich bedrängt gefühlt habe und etwas, das mir sicher nicht gut getan hat. das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. aber steffi, du sagst, dass es für dich aus jetztiger sicht nicht ok ist. das sagt für mich schon einiges aus.

was mich sehr stutzig macht ist, dass das penislied ein geheimnis sein sollte. also ich finde es zwar schon komisch so ein lied überhaupt zu erfinden, aber wenn es einfach eine kindliche herumspielerei war, dann ist das ja ok. aber warum muss es dann geheim bleiben? das muss natürlich nicht immer so sein, aber etwas zu einem gemeinsamen geheimnis zu machen wird oft von eltern als erpressung bzw manipulation genutzt um zu verhindern, dass kinder etwas das wirklich geheim bleiben muss, weil strafbar, auszuplaudern.

auch komisch finde ich, dass sich der vater mehr für mädchen interessiert. natürlich ist das kein beweis, aber ich frage mich doch warum das so ist. normalerweise interessieren sich väter doch eher für burschen, weil sie mit ihnen mehr gemeinsam haben. wenn der vater sich mehr für die mädchen interessiert, weil er mit ihenen besser kuscheln kann, finde ich das komisch. weil gerade in so jungem alter (3 jahre) kann man mit burschen genauso gut kuscheln wie mit mädchen.

soweit ich mich erinnern kann hat steffi nicht explizit gesagt, dass der vater nackt zu ihr zum kuscheln gekommen ist. das wurde hier wohl einfach so angenommen. das macht für mich aber auch einen unterschied. wenn ja, dann, ist die mutter auch nackt zum kuscheln gekommen? wann ist der vater ins bett gekommen? immer? oder wenn du, steffi, angst hattest bzw. jemanden zum kuscheln gebraucht hast? hast du dich dadurch bedrängt gefühlt?

alles in allem geht es um eines und zwar, ob es dir unangenehm war. wie schon erwähnt, war mir die nähe meines vaters auch oft unangenehm. ich muss aber dazusagen, dass er es wohl einfach nicht begriffen hat. er kann sich nicht vorstellen, dass jemand es nicht mag so gekuschelt zu werden. es ist ein unterschied, ob jemand ein kind misshandelt oder ob jemand einfach seine emotionen nicht im zaum hat und einfach nicht weiß, wie er mit seiner liebe umgehn soll. trotzdem kann sowas, auch wenn es nicht böse gemeint ist und vor allem auch nicht strafbar ist, einem kind schaden. und gerade wenn es probleme mit der sexualität gibt, ist so etwas ziemlich wahrscheinlich, finde ich. bettnässen und daumenlutschen können viele ursachen haben. eine gestörte sexualität hat aber denke ich ziemlich sicher etwas mit traumatischen erlebnissen in verbindung mit sexualität zu tun, welcher art auch immer.

eine sache ist mir noch eingefallen. die mutter hat geschwiegen? also das ist natürlich von mensch zu mensch verschieden, aber ich persönlich wäre ja total ausgeflippt, wenn man meinem mann zu unrecht missbrauch unterstellen würde. hast du deine mutter denn mehrmals darauf angesprochen?

lg co

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Steffi_W
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Beitrag Di., 10.04.2012, 15:43

Hallo!
Nochmals danke für die weiteren Beiträge.
Ich kann euch wirklich nur zustimmen. Auch ich denke: das kann doch nicht sein, dass ich durch das wenige Vorgefallene so reagiere/ mich so entwickelt habe, aber vielleicht ist es wirklich so, dass bei manchen Menschen auch kleine Dinge langen, um irgendwo eine "Störung" zu erlangen.
@ woflx: nein, mein Vater ist wirklich nicht nackt zu mir ins Bett gegangen, sondern im Schlafanzug, anscheinend wurde das falsch verstanden oder ich habe mich doof ausgedrückt. Er ist nicht wenn ich Angst hatte in mein Bett gekommen, dafür war dann meine Mutter zuständig Er ist eigentlich so gut wie jeden Morgen von sich aus in mein Bett gekommen. Aber wie gesagt, ich war da noch nicht hellwach
auch komisch finde ich, dass sich der vater mehr für mädchen interessiert.
Ich habe ihn auch schon darauf angespochen, warum er sich nicht für kleine Jungs interessiert. Als meine Nichte geboren ist, hat er sich gleich auf sie gestürtzt und abgekusselt. Bei meinem Neffen, also seinem Enkel ist das jetzt was ganz anderes. Er will ihn nichtmal wirklich auf den Arm nehmen. Wenn ich ihn als darauf anspreche, kann er mir keinen Grund nennen. "Das ist halt ein Junge, keine Ahnung.". Ich denke, es gibt die Sorte Männer, die vor allem auf Jungs stehen, weil man mit ihnen Fußball spielen kann und andere Männer mögen mehr die Mädchen, weil sie angeblich verschmuster sind ?! Keine Ahnung, macht für mich eigentlich auch keinen Sinn
er kann sich nicht vorstellen, dass jemand es nicht mag so gekuschelt zu werden. es ist ein unterschied, ob jemand ein kind misshandelt oder ob jemand einfach seine emotionen nicht im zaum hat und einfach nicht weiß, wie er mit seiner liebe umgehn soll.
Wahrscheinlich ist es genau das, was du, woflx, geschrieben hast. Nämlich dass mein Vater seine Emotionen nicht im Griff hat, was einem Kind aber auch schaden kann.
eine sache ist mir noch eingefallen. die mutter hat geschwiegen? also das ist natürlich von mensch zu mensch verschieden, aber ich persönlich wäre ja total ausgeflippt, wenn man meinem mann zu unrecht missbrauch unterstellen würde. hast du deine mutter denn mehrmals darauf angesprochen?

Ja, damit hatte ich ja auch gerechnet, als ich sie darauf angesprochen habe. Es war mir damals extrem peinlich, ihr so etwas zu sagen, weil ich es selbst für absoluten Schwachsinn gehalten habe. Aber sie hat nichts gesagt. Das verstehe ich bis heute nicht, ich wäre nämlich an ihrer Stelle auch ausgeflippt und am liebsten zum Therapeuten gerannt, um ihm eins auf den Deckel zu geben.
Da es mir so peinlich war, habe ich sie nicht mehr darauf angesprochen.
LG Steffi_W

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 10.04.2012, 16:13

Steffi_W hat geschrieben: ich wäre nämlich an ihrer Stelle auch ausgeflippt und am liebsten zum Therapeuten gerannt, um ihm eins auf den Deckel zu geben.

Und was wäre gewesen wenn es wirklich so wäre? Könnte ja rein theoretisch durchaus sein, oder? Ich denke so einen Vorwurf sollte man doch sachlich prüfen und die Möglichkeit daß es auch so gewesen sein KÖNNTE zumindest einräumen. Und nicht "ausflippen", weil es ja nicht sein "kann"

Weil Geheimhaltung ja gerade der "Clou" beim Missbrauch an Kindern ist.

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Steffi_W
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Beitrag Di., 10.04.2012, 16:37

Hallo!
Und was wäre gewesen wenn es wirklich so wäre? Könnte ja rein theoretisch durchaus sein, oder? Ich denke so einen Vorwurf sollte man doch sachlich prüfen und die Möglichkeit daß es auch so gewesen sein KÖNNTE zumindest einräumen. Und nicht "ausflippen", weil es ja nicht sein "kann"
Dann formulier ich es mal anders: Wenn ich als Mutter davon überzeugt gewesen wäre, dass an diesem Vorwurf nichts dran ist, wäre ich ausgeflippt. Das ist ja schon ein ziemlich heftiger Vorwurf... Wenn ich nicht 100%ig überzeugt gewesen wäre, hätte ich es hinterfragt und hätte vermutlich wie meine Mutter erst einmal nichts gesagt.
Warum sie da geschwiegen hat, habe ich nie verstanden. Also ich hätte wie gesagt bestimmt darauf reagiert, wenn meine Tochter mir so etwas sagen würde. Auf der anderen Seite muss ich auch mal überlegen, ob ich meiner Mutter zutrauen könnte, so etwas zu verschweigen. Auch da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher. Aber irgendwie glaube ich leider ja. Meine Mutter steht eigentlich immer zu meinem Vater. Sie meinte auch schonmal vor längerer Zeit zu mir, dass ihr Mann immer an erster Stelle kommt. Es wird grundsätzlich das gemacht, was mein Vater sich wünscht. Aber das hat ja zu der Thematik auch nicht wirklich was zu sagen.
LG

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mitsuko
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Beitrag Di., 10.04.2012, 16:51

Hallo Steffi,

Steffi_W hat geschrieben: Ja, damit hatte ich ja auch gerechnet, als ich sie darauf angesprochen habe. Es war mir damals extrem peinlich, ihr so etwas zu sagen, weil ich es selbst für absoluten Schwachsinn gehalten habe. Aber sie hat nichts gesagt. Das verstehe ich bis heute nicht, ich wäre nämlich an ihrer Stelle auch ausgeflippt und am liebsten zum Therapeuten gerannt, um ihm eins auf den Deckel zu geben.
Da es mir so peinlich war, habe ich sie nicht mehr darauf angesprochen.
Ich hätte dir gewünscht, dass deine Mutter einfühlsam reagiert hätte.
Das bedeutet für mich, dass sie aufmerksam wird, wenn die Tochter ihr gegenüber, in welchem Tonfall auch immer, die Option unterbreitet, dass es einen Missbrauch durch den Vater gegeben haben könnte.
Deine Mutter kann in dem Moment keine 100% Sicherheit gehabt haben, ob es stimmt oder nicht. Du hast ja selbst diese Sicherheit bis heute nicht.
Und auch wenn es nicht stimmen sollte, so denkst du ja offenbar bis heute über die Aussage nach und deine Mutter hat dich mit diesem Thema komplett allein gelassen, als du dich damals an sie gewendet hat. Und wahrscheinlich auch bereits so als du klein warst und alleine mit dieser offenbar von Seiten deines Vaters sehr unreflektierten und auch deinen jetzigen Beschreibungen nach latent üergriffigen Vorliebe für kleine Mädchen zurecht kommen musstest.
Egal was war, das ist traurig. Diese Nichtreaktion deiner Mutter hat mich schon beim ersten Mal Lesen betroffen gemacht.


kleine Muschel
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 04:41

Liebe TE,

"Prinz Papi kann gut reimen, er gab mir sein Gedankengut mit 2 zwischen den Beinen".
Nur um mal zu veranschaulichen wie verwirrend diese Reimespiele sein können, da sie so kindisch sind.

Ich hatte mit 2 Jahren den Alptraum von einem Werwolf, sprich von einem riesengroßen scheußlichen Hund auf 2 Beinen. Der Traum war dieser. Ich ging zur Türe hinaus. Dann war der Werwolf schon da, ich rannte, seine fletschenden Zähne in meinem Nacken, hinter ihm eine Hundemeute, der letzte der Hundemeute war sogar noch ein niedlicher weißer Pudel, aber selbst dieser hat gebellt, und ist dem Werwolf gefolgt. Alle kamen sie vom Berg herunter, auf dem die Dorfkirche stand.

Die erste Erinnerung die ich im wachzustand hatte war, als mir Papa sein Gebiss beim Zähneputzen zeigte. So ne Gebisse die man rausnehmen kann, wisst ihr.

Die Träume hörten auf, als meine Mutter meinen Vater verließ, damals war ich denn 3.

Glaub mir TE, ich weiß wie schwer es ist, sich darüber zu äußern, aber tu es bitte, sonst erstickt dich die Ungewissheit. Rede mit deinem Psychiater, lass dich nicht einschütern, schreibe hier, rede mit deiner Mutter. Und lass dir nichts Ausreden und auch nichts Schönreden. Wenn dein Vater das mitbekommen hat, das du es geil fandest an seinem Bein deine Muschi zu reiben, dann ist er schuldig, aber Hallo. D

Beruh dich auf deinen Menschenverstand.

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Phönixia
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 15:02

Hallo Steffi,


Also das Verhalten deiner Mutter finde ich sehr suspekt.
So absolut gar nichts dazu zu sagen. Kannst Du Dir das irgendwie erklären?
Du müsstest Deine Mutter kennen. Ihre Art, wie sie auf Probleme reagiert?
Bist Du Dir auch ganz sicher, dass Deine Mutter Dich damals richtig verstanden hat?
Wie ist denn Dein Verhältnis zu Deiner Mutter?

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 17:16

Steffi_W hat geschrieben:Hallo!
Und was wäre gewesen wenn es wirklich so wäre? Könnte ja rein theoretisch durchaus sein, oder? Ich denke so einen Vorwurf sollte man doch sachlich prüfen und die Möglichkeit daß es auch so gewesen sein KÖNNTE zumindest einräumen. Und nicht "ausflippen", weil es ja nicht sein "kann"
Dann formulier ich es mal anders: Wenn ich als Mutter davon überzeugt gewesen wäre, dass an diesem Vorwurf nichts dran ist, wäre ich ausgeflippt.
Also noch mal: Täter sind ja nun sehr an Geheimhaltung ihrer Aktivitäten interessiert und die betroffenen Kinder schämen sich und sind verängstigt und daher ebenfalls drauf aus daß das geheim bleibt.

Von daher muss da einfach nichts auffälliges nach aussen sichtbar werden.

Wie willst du da überzeugt sein daß nichts passiert sein KANN?

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 17:20

Steffi_W hat geschrieben: Meine Mutter steht eigentlich immer zu meinem Vater. Sie meinte auch schonmal vor längerer Zeit zu mir, dass ihr Mann immer an erster Stelle kommt. Es wird grundsätzlich das gemacht, was mein Vater sich wünscht. Aber das hat ja zu der Thematik auch nicht wirklich was zu sagen.
LG

Doch, ich finde das kann schon was damit zu tun haben.

Schliesslich leben dir deine Eltern ein ziemlich verqueres Bild einer Mann-Frau Beziehung vor, in dem Männer die sind die anschaffen und Frauen die die sich unterordnen.

Das könnte subtile Ängste vor und Ablehnung der "Macht" von Männern hervorrufen.

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Phönixia
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 18:06

Meine Mutter steht eigentlich immer zu meinem Vater. Sie meinte auch schonmal vor längerer Zeit zu mir, dass ihr Mann immer an erster Stelle kommt. Es wird grundsätzlich das gemacht, was mein Vater sich wünscht. Aber das hat ja zu der Thematik auch nicht wirklich was zu sagen.
Liebe Steffi, das hat absolut mit der Thematik zu tun!

Deiner Mutter kommt hier eine bedeutende Rolle zu.
Gesetz dem Fall, dein Vater hätte dich tatsächlich missbraucht, dann würde das bedeuten - und Du erkennst das wahrscheinlich auch schon selber - deine Mutter würde sich eher schützend vor den Vater stellen als vor der missbrauchten Tochter. Und das möglicherweise schon als kleines Kind, als der Missbrauch stattfand. Das ist ganz schrecklich für ein Kind!
Wenn das so war, dann erklärt das sämtliche heftigen psychischen und psychosomatischen Probleme mit denen Du zu kämpfen hast und hattest. Von Bettnässen und Panikattacken und allem. Plus einschließlich Scham-und Schuldgefühle.
Ich würde dir dringend raten, dir diese Thematik noch mal genauer in einer Therapie anzusehen und nicht die Augen davor zu verschließen. Nicht einfach den Deckel drüber zumachen.
Der Therapeut von damals hat dich mit dem Missbrauch nach einem Jahr(!)Therapie konfrontiert. Also gegen Ende der Therapie. Es muss nicht unbedingt heißen das er recht hat aber es kann schon sein dass er sich ein fundiertes Bild
über die gesamte Situation machen konnte. Diese Missbrauchvermutung scheint also nicht einfach eine Schnell-Schuss-Meinung des Therapeuten gewesen zu sein.
Er wollte mit deiner Mutter darüber sprechen, das ist anscheinend nicht passiert?

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*Dannie
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 00:10

Ich habe bei meinem eigenen sexuellen Missbrauch durch den Stiefvater meiner damaligen Freundin als auch bei dem Vorwurf des Missbrauchs an der Nichte meines Ex durch ihren Stiefvater erlebt, dass Kinder welche missbraucht werden durch den Täter dazu manipuliert werden können den Täter zu schützen. In beiden Fällen habe ich erfahren wie sich die Kinder schützend vor dem Täter stellten.
Meine damalige Freundin hatte das mitbekommen als ich bei ihr übernachtet habe, wir beide lagen schließlich in einem Bett als ihr Stiefvater im Bademantel dazu kam zur gute Nacht Geschichte. Nachdem er schließlich aufgestanden war um neben uns zu onanieren ist meine Freundin aufgestanden und hat ihren Stiefvater demonstrativ umarmt und zu mir gemeint: "Das ist mein Papa, den liebe ich über alles!"

Der Stiefvater der Nichte meines Ex stand ebenfalls unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs. Er hatte selbst KIPO_Konsum zugegeben und das Mädchen sexuell missbraucht. Das Mädchen wollte nach wie vor Kontakt zu ihm, mit ihm in den Ski-Urlaub und ihn sogar auf der Kommunionsfeier einladen. Die Familie war damals außer sich, wie dem Kind zu vermitteln sei, ohne dass es noch mehr beschädigt würde, dass gegen diesen Mann ermittelt wird und sie sexuell missbraucht wurde und entsprechend kein Kontakt stattfinden würde.

Ihr stellt euch das zu einfach vor. Ein Kind das sexuell missbraucht wird, das wird nicht automatisch hingehen und sagen: Diesen Menschen denn DA, den hasse ich.

Die zwei Male in denen ich persönlich damit in Brührung gekommen bin war es so. Das Kind hat alles getan um Täter zu schützen.

Mir ist das jetzt erst auch klar geworden als ich diesen Thread gelesen habe. Ich habe das immer als etwas abgetan, das nicht so schlimm war. Der Kerl hat "nur seine Schwanz an mir gerieben und meine Hand genommen und mit meiner Hand seinen Penis gestreichelt, dann sollte ich ihm einen Kuss geben und er hat dann onaniert" Das war alles, halb so schlimm dachte ich immer. Obwohl ich dachte sei der einsamste Mensch auf der ganzen Welt und ich wollte nur noch sterben. Ich war 6 Jahre alt meine beste Freundin lag daneben und hat anschließend seinen "Papa" umarmt. Die Tür zum Kinderzimmer war weit offen, Licht aus der Küche, die Mutter machte nebenan als sei alles in bester Ordnung die Küche sauber.

So bescheuert normal kann ein sexueller Missbrauch ablaufen, Kinderzimmer offen, Mutti macht nebenan die Küche sauber, für Tochter ist Stief - Papa der Beste und Tollste.

Ich weiß nicht was ihr hier teilweise erwartet?
Das ist teilweise nicht so leicht gesagt, dein Vater der liebste und klügste und liebevollste hat dich missbraucht, während deine Mutter nebenan davon wussten und seelenruhig nebenan den Herd sauber schrubbte.

Missbrauch geschieht meiner Erfahrung nach nicht im Dunkeln bei zugezogenen Gardienen und verschlossenen Türen.

Umso mehr muss man verdrängen umso offener die Türen stehen.

Ich habe das was mir passiert ist bis vor kurzem überhaupt nicht als Missbrauch eingeordnet. Ich wurde ja nicht penetriert nur ein wenig belästigt durch einen Penis. Bei offenen Türen in unmittelbarere Nähe von mir von klein auf vertrauten Bezugspersonen und engsten Freunden meiner Familie.

Ich habe mich bis heute noch nicht getraut mit meiner Thera darüber zu sprechen. Ich habe noch nie mit irgend jemad darüber gswprochzen. Viel zu unwichtig dachte ich. Denke ich noch immer. Was soll ich mit der überhaupt darüber reden. Will ich überhaupt so ein Fass aufmachen und mich für alle Ewigkeit als Opfer eines sexuellen Missbrauchs abstempeln lassen? Was wird dann aus mir und meiner Sexualität, wenn ich nur noch als Opfer umher laufe?

Ich kann mir vorstellen das einige Menschen welche das erlebt haben in diesem Sinne verdrängen, dass da ein Schutzmechaniusmus ist der Überlebensinstinkt bedeutet der sagt: "Das vergraben wir mal weg aus deiner Erinnerung damit du dich nicht als Opfer begreifen musst und überleben kannst."

Ich kann die TE hier einerseits sehr gut verstehen und nachvollziehen. Und andererseits? Ich weiß es nicht. Wenn sie nur so konkrete Erinnerungen hätte wie ich.............. Aber sie hat diese nicht.


Es ist unter diesen Umständen sehr schwierig etwas Adäquates zu raten. Ich weiß doch selbst nicht wie ich zu dem was ich erlebt hatte stehe.

Wie mag es da jemandem gehen der kaum eine Erinnerung daran hat und die Erionnerungen die er daran hat als absolut normal betrachtet.

Dannie

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*Dannie
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 00:29

Edit: Selbst nachdem ich das hier geschiedert habe denke ich ernsthaft darüber nach: Mensch Danielle, das war doch nicht so schlimm, das war doch kein sexueller Missbrauch. War auch ganz schnell vorbei. Ja, ich zweifle immer noch ob dieser Mann mir überhaupt etwas Schlimmes, etwas Missbräuchliches angetan hat. Ich habe mich diese paar Stunden einsam gefühlt, gemerkt wie einsam ich war, dass ich niemanden auf der ganzen Welt hatte, aber da war auch so ein drive da, denn ich heute viel stärker spüre: ich kann alles überleben. So ist dann das Denken und Empfinden, komplett weg von den Tatsachen. Das ist alles abgespalten. Doch diese Abspaltung hat vielleicht auch seinen Sinn und Zweck, nämlich überleben und weiter leben können.

Bitte denkt darüber nach.

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*Dannie
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 00:46

münchnerkindl hat geschrieben: Also noch mal: Täter sind ja nun sehr an Geheimhaltung ihrer Aktivitäten interessiert und die betroffenen Kinder schämen sich und sind verängstigt und daher ebenfalls drauf aus daß das geheim bleibt.
Das ist sowas von falsch, Missbrauch innherlab der Familie wir so meine Erfahrungs in dem Sinne inszeniert, dass sich alle Beteiligten damit abfinden und über die Details nicht weiter gerdet wird. Der Täter kann es durchaus so arrangieren, dass es keiner Geheimhaltung bedarf. Das ist bar jeder Vernunft möchte man meinen. Ist aber so.


montagne
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Beitrag Sa., 21.04.2012, 13:38

Nein, ich finde es nicht normal wenn der Vater sich zur Tochter ins Bett legt, besonders wenn die Mutter nicht dabei ist.

Zusammen im bett liegen kann wundervoll für die Kinderseele sein, aber auch desaströs, weil stark übergriffig. Wenn das Kind früh zu den Eltern ins Bett huscht, wunderbar. Aber der Vater, der ins Bett der Tochter kommt, oft... tut er es, weil er seinem Kind etwas geben möchte? Ich habe ganz arge Zweifel. Oder tut er es, für die eigenen Bedürfnisse?

Ich denke auch nicht, das sexueller Misbrauch erst beim anfassen oder gar penetrieren beginnt. Auch ein sich zeigen oder eben nackt zusammen im Bett liegen kann Missbrauchen sein, muss aber nicht. Kommt halt drauf an, mit welcher Intention die Erwachsenen es tun. Und ich denke Kinderseelen spüren den Unterschied sehr genau.

Ich denke auch, es kann verdrängt werden, genau dieses Gefühl, das Wisen um die Intention. und als Erwachsener kann man das auch erst reflektieren und in den Kontext setzen, wenn man eben anderes kennen gelernt hat. nur hat eine Tochter ja nur einen vater, sie wird keine vergleichbaren Erfahrungen mit irgend wem machen.

Man sieht doch, auch hier im Thread, wie die selbte sache so ganz unterschiedlich kontextualisiert wird. Letzlich bleibt wieder nur, dass die TE auf ihr wirkliches Bauchgefühl hört.
amor fati

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