Ab wann besteht eine Abhängigkeit zum Thera
Hallo! Einige von Euch fragen, wie den konkret so eine "Durcharbeitung" der vermeintlichen Abhängigkeit aussieht. Ich werde Euch von mir erzählen.
Ich bin seit etwas mehr als zwei Jahren bei einer wunderbaren, sehr professionellen und doch warmherzigen Therapeutin wegen Depression in Behandlung. Ich habe wirklich fast zwei Jahre gedacht, ich werde verrückt oder so, weil sie für mich so überaus wichtig war. Ich dachte auch, ich sei abhängig, weil ich quasi Tag und Nacht an sie dachte und mich fühlte wie total unglücklich verliebt. Aber immerhin vermutete ich wenigstens, dass ich auch ohne sie weiterleben könnte, nur halt voller Sehnsucht nach ihr und für ewig traurig wegen des Verlustes. Und dass sie mir im Kampf gegen meine Depression besser beistehen kann als alle anderen Leute um mich ist auch heute noch klar. Und ich liebe sie immer noch, aber diese Liebe hat sich verändert. Unmerklich, aber doch.
Naja - in den Stunden bei ihr trage ich mein Herz auf der Zunge, und so hat sie es recht bald mitgekriegt, was ich für sie fühle. Jetzt reden wir sehr, sehr oft über die Beziehung zwischen und beiden, was ich von ihr will, für sie empfinde, mir wünsche, nicht bekomme, wohl bekomme und so weiter. Immer und immer wieder. Und nochmal. Sie meint, dass sich in meinen Gefühlen für sie widerspiegelt, was auch in Verbindung mit anderen Menschen für mich ein Thema sei. Dass ich in anderen Halt suche statt in mir selbst. Je stabiler ich im Leben stehe, je mehr ich für mich selber sorgen kann
und liebevoller mit mir umgehe, desto freier werde ich, auch im Umgang mit ihr. Ich möchte und kann mit ihrer Hilfe lernen, mir selber das zu geben, was ich mir so sehnlichst von anderen - von ihr, meiner verstorbenen Mutter, meinem kranken Vater, meinem leicht überforderten Mann, meinen erstaunten Freunden - wünsche: Sicherheit, Treue, Fürsorge, Liebe, Halt für ewig. Ich möchte diejenige werden, die immer für mich da ist.
Ich kann Euch nur ermutigen, Euch nicht zu verstecken vor Euren Therapeuten...Der gemeinsame Weg ist vielleicht lang und tut manchmal sehr weh, ist mitunter total peinlich, aber wenn man ihn dann ein Stück zurüchgelegt hat, fühlt es sich ziemlich gut an. So "erwachsen" irgendwie (ich bin 38!). Ich bin noch nicht so wahnsinnig gut, brauche noch einige Zeit, die ich mir aber geben will. Jetzt bin ich auf eigenen Wunsch auf 14tägigen Therapiestundenrhythmus umgestiegen. Noch vor einigen Wochen hätte ich gedacht, diese lange Trennung nicht überstehen zu können, jetzt versuche ich es.
Liebe Grüße in die Runde! Buchfink
Ich bin seit etwas mehr als zwei Jahren bei einer wunderbaren, sehr professionellen und doch warmherzigen Therapeutin wegen Depression in Behandlung. Ich habe wirklich fast zwei Jahre gedacht, ich werde verrückt oder so, weil sie für mich so überaus wichtig war. Ich dachte auch, ich sei abhängig, weil ich quasi Tag und Nacht an sie dachte und mich fühlte wie total unglücklich verliebt. Aber immerhin vermutete ich wenigstens, dass ich auch ohne sie weiterleben könnte, nur halt voller Sehnsucht nach ihr und für ewig traurig wegen des Verlustes. Und dass sie mir im Kampf gegen meine Depression besser beistehen kann als alle anderen Leute um mich ist auch heute noch klar. Und ich liebe sie immer noch, aber diese Liebe hat sich verändert. Unmerklich, aber doch.
Naja - in den Stunden bei ihr trage ich mein Herz auf der Zunge, und so hat sie es recht bald mitgekriegt, was ich für sie fühle. Jetzt reden wir sehr, sehr oft über die Beziehung zwischen und beiden, was ich von ihr will, für sie empfinde, mir wünsche, nicht bekomme, wohl bekomme und so weiter. Immer und immer wieder. Und nochmal. Sie meint, dass sich in meinen Gefühlen für sie widerspiegelt, was auch in Verbindung mit anderen Menschen für mich ein Thema sei. Dass ich in anderen Halt suche statt in mir selbst. Je stabiler ich im Leben stehe, je mehr ich für mich selber sorgen kann
und liebevoller mit mir umgehe, desto freier werde ich, auch im Umgang mit ihr. Ich möchte und kann mit ihrer Hilfe lernen, mir selber das zu geben, was ich mir so sehnlichst von anderen - von ihr, meiner verstorbenen Mutter, meinem kranken Vater, meinem leicht überforderten Mann, meinen erstaunten Freunden - wünsche: Sicherheit, Treue, Fürsorge, Liebe, Halt für ewig. Ich möchte diejenige werden, die immer für mich da ist.
Ich kann Euch nur ermutigen, Euch nicht zu verstecken vor Euren Therapeuten...Der gemeinsame Weg ist vielleicht lang und tut manchmal sehr weh, ist mitunter total peinlich, aber wenn man ihn dann ein Stück zurüchgelegt hat, fühlt es sich ziemlich gut an. So "erwachsen" irgendwie (ich bin 38!). Ich bin noch nicht so wahnsinnig gut, brauche noch einige Zeit, die ich mir aber geben will. Jetzt bin ich auf eigenen Wunsch auf 14tägigen Therapiestundenrhythmus umgestiegen. Noch vor einigen Wochen hätte ich gedacht, diese lange Trennung nicht überstehen zu können, jetzt versuche ich es.
Liebe Grüße in die Runde! Buchfink
...und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen. A. Lindgren
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stacheldraht, ich dachte immer, ich bin die Einzige, die so extrem konsequent ist beim Abhaken von Beziehungen. Das ist jetzt das erste Mal, dass ich das von einem anderen Menschen höre. Ich bin nicht nachtragend, aber wenn jemand (auch ganz subtil) das Signal sendet, dass er etwas an mir oder mich als Menschen nicht gut findet oder rumstichelt, auch wenn es als Scherz verkleidet ist, dann würde ich niemals den Versuch unternehmen, da etwas 'hinzubiegen' oder so. Damit wäre derjenige für mich gestorben. Und wenn derjenige sich dann nicht entschuldigt oder sich erklärt, dann bleibt das auch so. Auch wenn andere Leute sagen, ich solle mich nicht so anstellen und das sei doch bestimmt nicht so gemeint gewesen usw. - ich bin da richtig hart. Und wenn ich am Ende alleine dastehe, ist mir das auch Recht.
Und da stürze ich mich dann auf die wenigen Leute, von denen ich zu ihren Gunsten annehme, sie seien mir gegenüber freundlich gesonnen. Und das ist dann in erster Linie natürlich der Therapeut.
Und da stürze ich mich dann auf die wenigen Leute, von denen ich zu ihren Gunsten annehme, sie seien mir gegenüber freundlich gesonnen. Und das ist dann in erster Linie natürlich der Therapeut.
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Ganz genau! Zumal ich mich frage, wie die anderen damit leben können, dass sie "Freunde" haben, denen man nicht vertrauen kann. Denn erfahrungsgemäß missbraucht jemand nicht nur einmal das in ihn gesetzte Vertrauen, sondern macht es immer wieder, wenn es für ihn bequem ist. Reicht mir schon, dass ich das mit meiner Familie immer wieder erleben werde, da brauche ich nicht auch noch Freunde, die so drauf sind. Denn immer wieder verletzt und verraten zu werden, finde ich weit schlimmer als allein zu sein.titus2 hat geschrieben:Und wenn derjenige sich dann nicht entschuldigt oder sich erklärt, dann bleibt das auch so. Auch wenn andere Leute sagen, ich solle mich nicht so anstellen und das sei doch bestimmt nicht so gemeint gewesen usw. - ich bin da richtig hart. Und wenn ich am Ende alleine dastehe, ist mir das auch Recht.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy
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Danke Buchfink, so konkrete Beispiele helfen wirklich weiter. Schön dass du so offen mit deiner Thera reden kannst.
Hat ev. jemand ein Beispiel, wo er von Thera darauf angesprochen wurde, und wie das dann so verlief. Hab das Problem Gefühle nicht so wirklich rüberbringen zu können, bin ja schon 50, doch glaub ich das sie ev. merkt das ich an ihr hänge?
Jetzt sind 3 Wo Osterurlaub, na ja überleben werd ich das schon, trotzdem wäre mir lieber es wäre schon wieder Therazeit. Dabei habe ich aber immer das Gefühl eigentlich gehen mir die Themen aus und wenn sie dann sagen würde wir beenden das...damit käme ich noch nicht zurecht. Danke fürs lesen, schöne Karwoche an alle.
Hat ev. jemand ein Beispiel, wo er von Thera darauf angesprochen wurde, und wie das dann so verlief. Hab das Problem Gefühle nicht so wirklich rüberbringen zu können, bin ja schon 50, doch glaub ich das sie ev. merkt das ich an ihr hänge?
Jetzt sind 3 Wo Osterurlaub, na ja überleben werd ich das schon, trotzdem wäre mir lieber es wäre schon wieder Therazeit. Dabei habe ich aber immer das Gefühl eigentlich gehen mir die Themen aus und wenn sie dann sagen würde wir beenden das...damit käme ich noch nicht zurecht. Danke fürs lesen, schöne Karwoche an alle.
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Liebe Stacheldraht,Stacheldraht hat geschrieben: Ganz genau! Zumal ich mich frage, wie die anderen damit leben können, dass sie "Freunde" haben, denen man nicht vertrauen kann. Denn erfahrungsgemäß missbraucht jemand nicht nur einmal das in ihn gesetzte Vertrauen, sondern macht es immer wieder, wenn es für ihn bequem ist. Reicht mir schon, dass ich das mit meiner Familie immer wieder erleben werde, da brauche ich nicht auch noch Freunde, die so drauf sind. Denn immer wieder verletzt und verraten zu werden, finde ich weit schlimmer als allein zu sein.
nun, aber Freundschaften basieren nunmal mehr auf Gegenseitigkeit und Free will. Da ist dann wohl auch wieder die Frage, wie man Vertrauen überhaupt definieren möchte.
Freundschaft pendelt doch in der Regel zwischen Geben und Abgrenzen, und jeder hat da für sich die Verantwortung, die Freundschaft so gestalten, dass sie als positiv erlebt wird. Es ist doch nun so, dass man von jemand anderen auf dieser Ebene nicht so viel erwarten kann wie z.b. von einem Therapeuten, aber dafür sogar anderes, z.B. einfach mal locker zusammensein etc.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Hallo Buchfink,
danke für deinen gut verständlichen und ausführlichen Bericht! Mir scheint, die Quintessenz daraus ist, so wie du es beschreibst, dass du gewissermaßen radikal alle Gefühle und Gedanken deiner Thera gegenüber offengelegt hast, was die Abhängigkeit abgeht? Das finde ich sehr mutig. Denn oft ist ja mit solchen Gefühlen der Abhängigkeit auch viel Scham verbunden, gerade was versteckte Bedürfnisse angeht . . schließlich ist man ja "eigentlich" eine erwachsene Person und nicht ein kleines Baby, das an die Mutterbrust will . .
Wie hast du denn die Scham und "Peinlichkeit" überwunden, das so radikal anzusprechen? Fiel dir das leicht?
Liebe Grüße
danke für deinen gut verständlichen und ausführlichen Bericht! Mir scheint, die Quintessenz daraus ist, so wie du es beschreibst, dass du gewissermaßen radikal alle Gefühle und Gedanken deiner Thera gegenüber offengelegt hast, was die Abhängigkeit abgeht? Das finde ich sehr mutig. Denn oft ist ja mit solchen Gefühlen der Abhängigkeit auch viel Scham verbunden, gerade was versteckte Bedürfnisse angeht . . schließlich ist man ja "eigentlich" eine erwachsene Person und nicht ein kleines Baby, das an die Mutterbrust will . .
Wie hast du denn die Scham und "Peinlichkeit" überwunden, das so radikal anzusprechen? Fiel dir das leicht?
Liebe Grüße
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Buchfink.
Vielen dank für deinen schönen und gut verständlichen Beitrag. Ich finde es bemerkenswert das du so offen mit deiner Therapeutin darüber reden kannst. Was hast du dafür gemacht das du so über deine Gefühle und Bedürfnisse reden kannst mit ihr?
Vielen dank für deinen schönen und gut verständlichen Beitrag. Ich finde es bemerkenswert das du so offen mit deiner Therapeutin darüber reden kannst. Was hast du dafür gemacht das du so über deine Gefühle und Bedürfnisse reden kannst mit ihr?
Hallo! Danke, dass Ihr meinen Beitrag so nett aufgenommen habt. Ich überlege die ganze Zeit, was ich getan habe, um mich zu trauen, ihr zu sagen, was ich für sie empfinde. Ich glaube eher, SIE hat etwas getan, so wie sie gucken kann, würde ihr ein Berg alles erzählen über kurz oder lang. Aber ich erinnere mich genau, wie es war, als es "raus" war. Ich sagte so etwas wie "es fühlt sich ähnlich an wie früher, als ich unglücklich verliebt war" und sie fragte mich tatsächlich mit so einer samtweichen Therapeutenstimme, ob ich denn verliebt sei. Ich glaube, ich bin nur sitzengeblieben, weil ich mich nicht so schnell entscheiden konnte, ob ich schreiend rausrennen, im Boden versinken oder auf der Stelle tot umfallen sollte. Ich war wahrscheinlich knallrot und fand es tierisch peinlich, aber auch -mein Fluch- irgendwie ziemlich komisch. Zum Glück konnte ich ehrlich verneinen und ihr erklären, dass ich mich verdächtige, in ihr eine Art Urmutter oder so zu suchen. Seit diesem Tag kommt das immer wieder aufs Tablett, nicht nur von ihr, auch von mir. Inzwischen ist es nicht mehr so peinlich, ich habe mich eben als "Ganzes" in ihre Obhut gegeben und nicht nur den Teil, den ich auch einer guten Freundin erzähle. Was natürlich allen Träumen, mit ihr später einmal "befreundet" zu sein, krass zuwiderläuft. Dass meine Freundinnen solche Sachen von mir wissen, würde ich nicht wollen.
Liebe Grüße und schöne Ostern! Buchfink
Liebe Grüße und schöne Ostern! Buchfink
...und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen. A. Lindgren
Danke an Buchfink. Mit deinen gut erklärenden Beiträgen hast du mir sehr weitergeholfen. Bei mir ist es ähnlich, also keine Liebe, aber Abhängigkeit irgendwie, die ich gerne einmal "besprechen" würde. Liebe Grüße und gemütliche Ostern, Omega.
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Huhu Biber,biber hat geschrieben:Liebe Stacheldraht,
nun, aber Freundschaften basieren nunmal mehr auf Gegenseitigkeit und Free will. Da ist dann wohl auch wieder die Frage, wie man Vertrauen überhaupt definieren möchte.
Freundschaft pendelt doch in der Regel zwischen Geben und Abgrenzen, und jeder hat da für sich die Verantwortung, die Freundschaft so gestalten, dass sie als positiv erlebt wird. Es ist doch nun so, dass man von jemand anderen auf dieser Ebene nicht so viel erwarten kann wie z.b. von einem Therapeuten, aber dafür sogar anderes, z.B. einfach mal locker zusammensein etc.
klar, das bestreite ich ja auch gar nicht, dass Freundschaft etwas wechselseitiges und absolut freiwilliges ist. Nur leider scheint das für die meisten anderen Menschen nicht der Fall zu sein und deswegen bin ich dann doch eher allein, als meine Zeit an Leute zu verschwenden, die jedes anvertraute Geheimnis und jedes gegebene Versprechen brechen müssen.
Ich hatte mal Menschen, denen ich wirklich absolut vertrauen konnte. Nur sind die entweder inzwischen tot oder zu weit weg gezogen, um diese Freundschaften weiter aufrecht zu halten.
Selbst die lockeren Bekanntschaften habe ich irgendwann aufgegeben, da mir diese zu einseitig waren: ich sollte immer für die anderen da sein, ein offenes Ohr haben, aber wehe, ich will mal einen Satz ausreden. Welch eine Zumutung! Vor allem, wenn ich das mal angesprochen habe. Ist halt leider so, dass anscheinend zuviele Leute nicht mehr ausreichend sozialisiert sind, um normale, gegenseitige Gespräche zu führen, die dann wirklich gleichermaßen Geben und Nehmen sind. Aber nun ja, irgendwann finde ich schon jemanden, mit dem das möglich sein wird.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy
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Hallo zusammen,
Ich habe mir in den letzten Tagen viele Gedanken gemacht. Ich denke eine gesunde Abhängigkeit zum Therapeuten gehört zu einer erfolgreichen Therapie dazu. Nachdem mir das wirklich zu schaffen gemacht hat, der Gedanke alleine ich könnte Abhängig von meiner Therapeutin sein hatte ich mich entschlossen ihr einen Brief zu schreiben. Mit dem Reden klappt das leider nicht ganz so gut. Habe ihr mitgeteilt was ich zur Zeit empfinde und das es mir dabei nicht so gut geht. Da durch Urlaub ihrer seids und meiner seids ich jetzt eine Pause von 3 1/2 Wochen habe, hatte ich sie in dem Brief gebeten wenn die Möglichkeit besteht mir einen früheren Termin anzubieten. Dies würde auch gehen, denn der Urlaub ist zuende. Zudem hatte ich eine Woche vor dem Urlaub eine wirklich ganz schlechte Zeit, und war fix und fertig. Bis heute habe ich noch nichts von meiner Therapeutin gehört, womit ich mir die Frage stelle, nimmt sie mich überhaupt ernst und meine Probleme. Ich würde es ja verstehen wenn kein früherer Termin machbar wäre, aber zumindestens hätte man mir dies doch mitteilen können oder? Ist man wirklich wie bei anderen nur eine Nr. die abgearbeitet wird? Ich habe das Gefühl ja. Es geht mir stellenweise schlecht, aber mein Stolz erlaubt es zur Zeit nicht sie anzurufen. Vielleicht nevt man als Klient einfach seinen Therapeuten auch zusehr, deshalb die kalte Art.
Ich habe mir in den letzten Tagen viele Gedanken gemacht. Ich denke eine gesunde Abhängigkeit zum Therapeuten gehört zu einer erfolgreichen Therapie dazu. Nachdem mir das wirklich zu schaffen gemacht hat, der Gedanke alleine ich könnte Abhängig von meiner Therapeutin sein hatte ich mich entschlossen ihr einen Brief zu schreiben. Mit dem Reden klappt das leider nicht ganz so gut. Habe ihr mitgeteilt was ich zur Zeit empfinde und das es mir dabei nicht so gut geht. Da durch Urlaub ihrer seids und meiner seids ich jetzt eine Pause von 3 1/2 Wochen habe, hatte ich sie in dem Brief gebeten wenn die Möglichkeit besteht mir einen früheren Termin anzubieten. Dies würde auch gehen, denn der Urlaub ist zuende. Zudem hatte ich eine Woche vor dem Urlaub eine wirklich ganz schlechte Zeit, und war fix und fertig. Bis heute habe ich noch nichts von meiner Therapeutin gehört, womit ich mir die Frage stelle, nimmt sie mich überhaupt ernst und meine Probleme. Ich würde es ja verstehen wenn kein früherer Termin machbar wäre, aber zumindestens hätte man mir dies doch mitteilen können oder? Ist man wirklich wie bei anderen nur eine Nr. die abgearbeitet wird? Ich habe das Gefühl ja. Es geht mir stellenweise schlecht, aber mein Stolz erlaubt es zur Zeit nicht sie anzurufen. Vielleicht nevt man als Klient einfach seinen Therapeuten auch zusehr, deshalb die kalte Art.
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Hallo,
was für eine Therapie machst du noch mal? Ich würde auf einen Brief an den Therapeuten gar keine Antwort erwarten! Ich hab meinem damals geschrieben und hab ihm auch gesagt, dass ich nicht von einer Antwort ausgehe (es kam aber dennoch eine). Du hast sie aber direkt gefragt und damit sozusagen 'genötigt', dir zu antworten. Vielleicht klingt das jetzt übertrieben, aber ich könnte mir vorstellen, dass einige Therapeuten das nicht so gerne sehen, wenn sie in Briefen gezwungen werden zu antworten.
Ob das jetzt 'technische' Gründe hat, dass sie nicht antwortet (Brief nicht angekommen, Urlaub, Krankheit), kann man ja auch nicht wissen. Aber ich würde meinen: Entweder es geht dir so schlecht, dass du sie brauchst; dann würde ich meinen Stolz überwinden. Oder aber du sagst dir, dass du stolz bist, dann scheint es aber so, dass du den Termin vielleicht gar nicht soooooooooooo nötig brauchst, oder? Dass es dir nicht gut geht, glaube ich dir, aber ich denke, dass Therapeuten manchmal ein gutes Gespür dafür haben, wem sie was zumuten können und wann sie warum was antworten.
was für eine Therapie machst du noch mal? Ich würde auf einen Brief an den Therapeuten gar keine Antwort erwarten! Ich hab meinem damals geschrieben und hab ihm auch gesagt, dass ich nicht von einer Antwort ausgehe (es kam aber dennoch eine). Du hast sie aber direkt gefragt und damit sozusagen 'genötigt', dir zu antworten. Vielleicht klingt das jetzt übertrieben, aber ich könnte mir vorstellen, dass einige Therapeuten das nicht so gerne sehen, wenn sie in Briefen gezwungen werden zu antworten.
Ob das jetzt 'technische' Gründe hat, dass sie nicht antwortet (Brief nicht angekommen, Urlaub, Krankheit), kann man ja auch nicht wissen. Aber ich würde meinen: Entweder es geht dir so schlecht, dass du sie brauchst; dann würde ich meinen Stolz überwinden. Oder aber du sagst dir, dass du stolz bist, dann scheint es aber so, dass du den Termin vielleicht gar nicht soooooooooooo nötig brauchst, oder? Dass es dir nicht gut geht, glaube ich dir, aber ich denke, dass Therapeuten manchmal ein gutes Gespür dafür haben, wem sie was zumuten können und wann sie warum was antworten.
Hallo liebe Freiheit,
ich kann deine Enttäuschung verstehen. Ist denn ihr Urlaub tatsächlich schon beendet? Ich meine, ist sie schon wieder da? Du hast natürlich Recht, wenigstens eine Antwort wäre wichtig und angemessen.
Zu deiner Frage, ob du nur eine Nummer bist. Hm... Ich glaube nicht, dass man das so drastisch sagen kann. Aber ich glaube, das führt uns wieder zur Ausgangsfrage zurück. Manchmal fühlt es sich für Patienten so an, als bestünde ein "besonderes Verhältnis" zum Therapeuten. Tatsache ist aber schon, und das sage ich jetzt nicht, um dich weiter zu desillusioneren, dass das Verhältnis ja in erster Linie ein geschäftliches ist und der Therapeut natürlich ein Leben außerhalb seines Jobs hat, das für ihn vermutlich gerade im Urlaub Priorität besitzt.
Soll heißen: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Du bist ihr als Patientin sicherlich wichtig.
LG Sandrin
ich kann deine Enttäuschung verstehen. Ist denn ihr Urlaub tatsächlich schon beendet? Ich meine, ist sie schon wieder da? Du hast natürlich Recht, wenigstens eine Antwort wäre wichtig und angemessen.
Zu deiner Frage, ob du nur eine Nummer bist. Hm... Ich glaube nicht, dass man das so drastisch sagen kann. Aber ich glaube, das führt uns wieder zur Ausgangsfrage zurück. Manchmal fühlt es sich für Patienten so an, als bestünde ein "besonderes Verhältnis" zum Therapeuten. Tatsache ist aber schon, und das sage ich jetzt nicht, um dich weiter zu desillusioneren, dass das Verhältnis ja in erster Linie ein geschäftliches ist und der Therapeut natürlich ein Leben außerhalb seines Jobs hat, das für ihn vermutlich gerade im Urlaub Priorität besitzt.
Soll heißen: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Du bist ihr als Patientin sicherlich wichtig.
LG Sandrin
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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[quote="titus2"]Hallo,
was für eine Therapie machst du noch mal? Ich würde auf einen Brief an den Therapeuten gar keine Antwort erwarten! Ich hab meinem damals geschrieben und hab ihm auch gesagt, dass ich nicht von einer Antwort ausgehe (es kam aber dennoch eine). Du hast sie aber direkt gefragt und damit sozusagen 'genötigt', dir zu antworten. Vielleicht klingt das jetzt übertrieben, aber ich könnte mir vorstellen, dass einige Therapeuten das nicht so gerne sehen, wenn sie in Briefen gezwungen werden zu antworten.
Ob das jetzt 'technische' Gründe hat, dass sie nicht antwortet (Brief nicht angekommen, Urlaub, Krankheit), kann man ja auch nicht wissen. Aber ich würde meinen: Entweder es geht dir so schlecht, dass du sie brauchst; dann würde ich meinen Stolz überwinden. Oder aber du sagst dir, dass du stolz bist, dann scheint es aber so, dass du den Termin vielleicht gar nicht soooooooooooo nötig brauchst, oder? Dass es dir nicht gut geht, glaube ich dir, aber ich denke, dass Therapeuten manchmal ein gutes Gespür dafür haben, wem sie was zumuten können und wann sie warum was antworten.[/quot
Hallo Titus,
ich mache eine Verhaltenstherapie. Ich habe den Brief nicht persönlich übergeben, ich habe den Brief in den Briefkasten geworfen der an der Praxis hängt. Somit gehe ich davon aus das sie ihn bekommen hat. Ich würde den Termin schon benötigen, aber dennoch ist mein Stolz im Moment größer. Ich hatte in dem Brief nicht um eine Antwort gebeten, sondern nur erwähnt das wenn ein früherer Termin Möglich wäre, ich diesen gerne hätte. Ob Therapeuten immer ein gutes Gespür haben das zweifel ich mal an.
was für eine Therapie machst du noch mal? Ich würde auf einen Brief an den Therapeuten gar keine Antwort erwarten! Ich hab meinem damals geschrieben und hab ihm auch gesagt, dass ich nicht von einer Antwort ausgehe (es kam aber dennoch eine). Du hast sie aber direkt gefragt und damit sozusagen 'genötigt', dir zu antworten. Vielleicht klingt das jetzt übertrieben, aber ich könnte mir vorstellen, dass einige Therapeuten das nicht so gerne sehen, wenn sie in Briefen gezwungen werden zu antworten.
Ob das jetzt 'technische' Gründe hat, dass sie nicht antwortet (Brief nicht angekommen, Urlaub, Krankheit), kann man ja auch nicht wissen. Aber ich würde meinen: Entweder es geht dir so schlecht, dass du sie brauchst; dann würde ich meinen Stolz überwinden. Oder aber du sagst dir, dass du stolz bist, dann scheint es aber so, dass du den Termin vielleicht gar nicht soooooooooooo nötig brauchst, oder? Dass es dir nicht gut geht, glaube ich dir, aber ich denke, dass Therapeuten manchmal ein gutes Gespür dafür haben, wem sie was zumuten können und wann sie warum was antworten.[/quot
Hallo Titus,
ich mache eine Verhaltenstherapie. Ich habe den Brief nicht persönlich übergeben, ich habe den Brief in den Briefkasten geworfen der an der Praxis hängt. Somit gehe ich davon aus das sie ihn bekommen hat. Ich würde den Termin schon benötigen, aber dennoch ist mein Stolz im Moment größer. Ich hatte in dem Brief nicht um eine Antwort gebeten, sondern nur erwähnt das wenn ein früherer Termin Möglich wäre, ich diesen gerne hätte. Ob Therapeuten immer ein gutes Gespür haben das zweifel ich mal an.
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Doch, Freiheit, ich glaube schon, dass die sich auch was dabei denken, wie sie reagieren - weil das 'Drumherum' dazu gehört, zum therapeutischen Prozess. Ich kenne weder dich noch sie, aber ich würde wirklich davon ausgehen, dass sie das bewusst so macht, wie sie es macht.
Oder aber, sie kann aus o.g. Gründen nicht antworten.
Das Einzige, was ich definitiv NICHT glaube, ist, dass sie aus Gleichgültigkeit oder Desinteresse nicht antwortet.
Wenn man in einen Brief eine Frage packt, dann ist doch klar, dass man möchte, dass der andere antwortet. Also ist das schon so eine Art Nötigung, wenn auch sicher nicht von dir bewusst so beabsichtigt.
Oder aber, sie kann aus o.g. Gründen nicht antworten.
Das Einzige, was ich definitiv NICHT glaube, ist, dass sie aus Gleichgültigkeit oder Desinteresse nicht antwortet.
Wenn man in einen Brief eine Frage packt, dann ist doch klar, dass man möchte, dass der andere antwortet. Also ist das schon so eine Art Nötigung, wenn auch sicher nicht von dir bewusst so beabsichtigt.
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