Meine Eltern schicken mich in Tagesklinik

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Kasumi
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Beitrag Di., 13.03.2012, 19:14

Atara hat geschrieben:weil so wie es jetzt ist, ist es ja für dich fast schon unterträglich...
Ja, das stimmt ...
Atara hat geschrieben:wenn ich damals die möglichkeit gehabt hätte wohin zu gehen wo mir geholfen werden könnte, hätte ich das gerne gemacht.
montagne hat geschrieben:Nochmal: Geh in diese Klinik FÜR DICH. Das es dir besser geht! und du vllt. auch Lösungen findest für die Situation mit deinen Eltern.
Aber ich kann die Tatsache, dass mich meine Eltern da einfach so angemeldet haben ja nicht einfach irgnorieren. Das war ja halt so.
Und ich will irgendwie nicht, dass meine Eltern "gewonnen" haben ... ich sehe das irgendwie als "Strafe", dass ich da hin muss.
Ich werde ja hingehen ...
Aber ich kann da jetzt halt jetzt nicht mehr mit neutraler Einstellung hingehen ...

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sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 13.03.2012, 19:25

Hallo Kasumi,

zunächst finde ich es toll, dass du Stück für Stück nun auch zulassen kannst, dass es dir nicht gut geht und aus dieser Abwehrhaltung etwas rausgehst. Ich kann das schon nachvollziehen. Du denkst, wenn du jetzt gehst, dann haben deine Eltern ihren Willen bekommen und haben dich "gebrochen". Nochmal: Man kann wirklich drüber streiten, ob sich deine Eltern da dir gegenüber korrekt verhalten haben. Denn auch ich finde, dass man auch als 16-Jährige ein Recht auf Privatsphäre hat.
Jedoch glaube ich, dass das für dich eine echte Chance sein kann, auch was eine nötige Abgrenzung zu deinen Eltern und ihren Vorstellungen/ihrem Verhalten dir gegenüber betrifft.
Sei sauer, das ist nämlich dein gutes Recht. Kein Mensch kann von dir verlangen, dass du vor lauter Dankbarkeit vor deinen Eltern auf die Knie fällt. Du findest es nunmal völlig daneben. Allerdings lese ich aus deinen Worten auch, dass du sehr wohl weißt, dass du Hilfe brauchst und dich irgendwo doch auch danach sehnst. Vielleicht wäre es eine Idee, diese beiden Aspekte getrennt voneinander zu sehen. Ich würde es dir so wünschen, Kasimu. Nicht verzweifeln, du packst das!!! Und ich denk ganz fest an dich!

LG Sandrin

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Atara
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Beiträge: 394

Beitrag Di., 13.03.2012, 19:44

Kasumi hat geschrieben: Aber ich kann die Tatsache, dass mich meine Eltern da einfach so angemeldet haben ja nicht einfach irgnorieren.
sehs doch mal anders, vlt. war das ja, eines der wenigen sinnvollen dinge die deine eltern getan haben...
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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Stephanie
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Beiträge: 46

Beitrag So., 18.03.2012, 01:37

Hallo kasumi,
ich möchte auch mal eine andere Perspektive einbringen.
Ich sagte meiner Mutter mit 16 Jahren, dass ich zum Psychologen wollte.

Mein Stiefvater schlug mich (Ohrfeigen und so) und demütigte mich immer mal wieder, wenn er allein in meinem zimmer war (ohne, dass meine Mutter es mitbekam).

Ich hatte gehofft, die Bitte nach dem Besuch beim Psychologen würde Fragen und Diskussionen nach dem Warum auslösen, das war aber nicht der Fall.

Als meine Mutter mit mir tatsächlich da hin ging, war ich schockiert.

Es hatte dann aber auch sein Gutes:
ich konnte das Ganze mal mit einer Außenstehenden Person besprechen (mehr leider auch nicht) und erhielt meine wöchentliche runde Mitleid.

Jahre später trennte sich meine Mutter von meinem Stiefvater.
Erst jetzt glaubte sie mir, als wir noch mal auf das Thema zu sprechen kamen, und war schockiert und meinte, sie hätte das damals nicht zugelassen, wenn sie es gewusst hätte (vermutlich aber auch nicht geglaubt).

Das Thema war ein paar Mal in meiner Jugend zu Sprache gekommen und es wurde deutlich gesagt, dass dies kein "Schlagen" sei, bis ich mir meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr ganz sicher war.

Ich sehe als Vorteile für Dich:

Du bist tagsüber aus dem Haus, musst Dich nicht mit Deinen Eltern abgeben.

Den ganzen Vertrauensbruch etc. kannst Du gleich mal bei einem Therapeuten zum Thema machen!!!

Du hast einen externen, unabhängigen Menschen, mit dem Du über Deine Familiensituation reden kannst und von dem Du weitgehend objektive Antworten/ Bewertungen Deiner Situation erwarten darfst!
Frage ruhig auch, was Du tun kannst, wenn Deine Sachen durchsucht werden, aber sei bitte auch ehrlich bzgl. Deiner Selbstmrodgedanken und deren Hintergründe!

Versuche, auch wenn das jetzt fast unmöglich und bitter klingt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Du fühlst Dich machtlos, weil Du zu etwas gezwungen wirst und das nicht ändern kannst.
Aber im Rahmen dessen, kannst Du sehr wohl etwas steuern:
Notiere alle Themen, die du mit einem Therapeuten besprechen möchtest!
Auch und vor allem Dein Verhältnis zu Deinen Eltern, Deine Privatsphäre usw.

Gehe nicht bitter dahin mit einer Antihaltung, sondern als "Erwachsene", die mit-arbeiten möchte.
Zeige Dich reflektiert, erzähle offen, wie Du Deine Situation wahrnimmst, auch die "Zwangseinweisgung.

So etwas kann auch die Therapeuten beeindrucken und bewahrt dich vor Vor-Verurteilungen (pubertäre Abwehrhaltung etc.).

Es gibt ja diesen Spruch: "Wenn dir das Leben eine Zitrone schenkt, mach Limonade draus!"

Wenn möglich, rede mit Deiner älteren Freundin darüber.
Vielleicht kann sie dir Mut machen, Dich unterstützen, oder mal dem Therapeuten erzählen, wie sie die Sache sieht.

Frage in der Klinik nach der Dauer und dem Ablauf der Therapie, frage, ob und wie der Kontakt zu Freunden möglich ist, betone, zu wem du warum Kontakt möchtest (bsp.zu der Freundin, weil sie dich unterstützt).

Frage den Therapeuten nach einiger Zeit, ob ein "moderiertes" Gespräch mit ihm und Deinen Eltern möglich ist.
Bespreche mit ihm vorher, was Du ihnen sagen willst (wie es dir zu Hause geht und warum),was Du ändern möchtest (Regeln festlegen, die für alle gelten, etwa keine heimlichen Durchsuchungen mehr) und bitte ihn, Dich bei diesem Thema zu unterstützen.
Dies könnte man sehr wohl auch als Chance für Dich sehen!

Sieh auf jeden Fall den Therapeuten als Deinen "Freund", nicht als Deinen "Feind" an.
Es ist DEIN Therapeut und nicht der Polizist Deiner Eltern!

LG und innere Stärke, das Ganze durchzuziehen, wünscht,
Stephanie

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morla
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Beitrag So., 18.03.2012, 02:04

ja sie können dich dort hinschicken ohne deine zustimmung. bist eben noch keine 18.
ich wurde auch mit 17 in eine gesteckt ohne meine zustimmung. und dort war einer, der an seinem 18ten geburtstag gegangen ist. ich hätte auch erst mit 18 raus gekonnt.
aber war nicht so schlimm wie ich dachte. am ende wäre ich sogar gerne länger geblieben. dort war es wie in einer grossen familie. denke gerne an die zeit zurück. nimm es einfach als chance.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 18.03.2012, 08:30

Also okay, die haben dich da hingeschickt.

Wie wäre es denn als Gegenstrategie wenn DU anfängst dir Hilfe in der Situation zu suchen? Weil Hilfsangebote für Jungendliche die mit der Situation zuhause nicht mehr klarkommen gibt es durchaus und da kannst du entscheiden was du möchtest und was nicht.

Weil die Zustände bei euch zuhause scheinen für dich schon lange nicht mehr zuträglich zu sein.

Ich würde mich mal an das Jugendamt und an Mädchenberatungsstellen wenden für DEINE ganz persönliche Hilfe. Wenn das Problem bei euch daran liegt wie der Umgang zwischen Dir und deinen Eltern ist wird eine Tagesklinik eh nicht grundlegend gegen die Konflikte helfen, da wäre wohl eher sowas wie eine Familientherapie nötig, wo auch deine Eltern sich mal an der Nase packen müssen wie sie mit dir umgehen.

Günstigstenfalls kannst du das ja auch in der Tagesklinik vorbringen daß die Zustände bei dir zuhause, daß du immer nur angezickt wirst wenn was nicht passt und daß sich niemand für dich als Mensch und deine Probleme und Nöte interessiert, dich zermürben und fertigmachen. Wenn die was taugen werden sie dann wohl hoffentlich auch deine Eltern einbeziehen und nicht deren Hoffnung erfüllen daß sie dich da einfach abladen können damit du dort irgendwie "geradegebogen" wirst sodaß du bei ihnen wieder bequem funktionierst.

Und wenn garnix hilft, es gibt auch betreutete Jugend WGs.

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Kasumi
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Beitrag Mo., 19.03.2012, 00:07

Stephanie hat geschrieben:Wenn möglich, rede mit Deiner älteren Freundin darüber.
Vielleicht kann sie dir Mut machen, Dich unterstützen, oder mal dem Therapeuten erzählen, wie sie die Sache sieht.
Ja, das hab ich schon ganz am Anfang gemacht. Sie weiß das ja auch.
Sie hat das ja auch alles mit meinen Eltern und so mitgekriegt, weil ich zweiteweise auch mehr bei ihr "gewohnt" hab, als bei meinen Eltern.
münchnerkindl hat geschrieben:nicht deren Hoffnung erfüllen daß sie dich da einfach abladen können damit du dort irgendwie "geradegebogen" wirst sodaß du bei ihnen wieder bequem funktionierst.
Ich hoffe Ansonsten bleib ich da natürlich nicht.

Naja, ich hab jetzt in der Woche ja erst das Vorgespräch.
Weiß zufällig jemand, was man in so einem Vorgespräch gefragt wird???
Werd ich da jetzt total ausgefragt? Wenn meine Eltern dann echt daneben sitzen sollten, kann ich doch nicht so ganz normal reden ...
Stephanie hat geschrieben:Ich sehe als Vorteile für Dich:
Danke für deine Vorteilsliste

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Honig
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Beitrag Mo., 19.03.2012, 09:46

Wenn dir im Vorgespräch Fragen gestellt werden, die du nicht im Beisein deiner Eltern beantworten willst, dann kannst du das sagen. Dort im Vorgespräch, direkt an Ort und Stelle.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.03.2012, 10:01

Kasumi hat geschrieben: Weiß zufällig jemand, was man in so einem Vorgespräch gefragt wird???
Werd ich da jetzt total ausgefragt? Wenn meine Eltern dann echt daneben sitzen sollten, kann ich doch nicht so ganz normal reden ...


Ich würde ein Vorgespräch bei dem deine Eltern anwesend sind absolut ablehnen und zwar höflich aber bestimmt. Das ist eine Therapie und auch wenn du noch nicht volljährig bist ein Teil deiner Intimsphäre.

Ich würde darauf bestehen daß die Eltern rausgeschickt werden falls sie mit dort hinbestellt werden und in deren Anwesenheit garnichts sagen.

Und dann, du wirst nach deinen Problemen und deinen Lebensverhältnissen gefragt. Aber du kannst auch alles sagen was dir wichtig ist und was dich bewegt, auch daß es dir sauer aufschlägt WIE die Anmeldung in der Klinik zustande gekommen ist.
Und selbstverständlich kannst du jedliche Fragen stellen die du zu der Therapie hast, was für Therapien dort angeboten werden, wie die Regeln aussehen usw.
Du kannst auch äussern daß du darauf bestehst daß deine Eltern in die Therapie einbezogen werden und es auch Familientherapiestunden gibt weil eben ihr Verhallten dich so belastet und bei ihnen ebenfalls eine Veränderung notwendig ist wenn das irgendwas an der Situation verbessern soll und daß das eine Bedingung ist daß du überhaupt in die Klinik kommst weil es sonst nichts bringt, wenn du da ein paar Wochen hingehst aber am Abend und danach weiter genauso dumm angemacht wirst.

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Forums-Gruftie
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Beitrag Mo., 19.03.2012, 14:05

ich würde das absolut auch ohne deine Eltern machen.

Das geht die überhaupt nix an.
Meinetwegen haben die dich dort angemeldet, sie können dich bis zur Tür begleiten, aber dann ist Schluss.
In einer Therapie herrscht Verschwiegenheitspflicht.
Würde das auch am Anfang sofort fragen, wie das ist, ob deine Eltern irgendwas erfahren von dem, was du dort sagst oder machst.

Und dann würd ich mir genau anschauen, ob du bei den Leuten in der Klinik ein gutes Gefüh hast oder nicht.

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Kasumi
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Beitrag Mo., 19.03.2012, 21:29

Ja, ich hoffe echt, dass das irgendwie geht, dass meine Eltern da nicht dabei sind.

Ich hab gerade irgendwie das Gefühl, dass die mich da auch fertig machen werden, mir sagen, dass ich an allem Schuld, dass ich schrecklich bin usw.
Was vermutlich unrealistisch ist. Hoffe ich zumindest.

Naja, mal abwarten ...

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.03.2012, 22:50

Kasumi hat geschrieben:Ja, ich hoffe echt, dass das irgendwie geht, dass meine Eltern da nicht dabei sind. .

Da hast du einen nicht ummassgeblichen Einfluss drauf

Du kannst dich schliesslich einfach weigern bei dem Gespräch mitzumachen so lange deine Eltern zugegen sind oder wenn klar ist daß ihnen Details aus dem Gespräch mitgeteilt werden. Wo bleibt dein teenagermässiger Widerstandsgeist gegen Grenzüberschreitungen


Ich würde an deiner Stelle anfangen ganz unabhängig von diesem Klinik Termin Beratungsstellen ausfindig zu machen wo du Hilfe bekommen kannst. Ruf am bessten beim Jugendamt an und frag wohin du dich wenden kannst bei massiven Problemen im Elternhaus.

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Kasumi
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Beitrag Do., 03.05.2012, 01:25

Hallo!

Ich bin's mal wieder. Nach Ewigkeiten schaue ich mal wieder hier rein.

Mittlerweile bin ich schon in der Tagesklinik. Aber diese Woche war ich noch nicht, weil ich erkältet bin und deshalb nicht hin muss. Und ja auch Feiertag war. Meine Eltern waren übrigens nur bei einem einzigen Gespräch da und dann nie wieder, weil ich das nicht wollte.
Ich soll dann noch 2 Wochen in die Tagesklinik und dann ist das da quasi erst mal für mich zuende. Also im Grunde sagen die Leute in der Klinik so ungefähr, dass ich danach eine Therapie machen soll, aber sonst halt wieder ganz normal in die Schule gehen soll etc. Gerade hab ich in der Tageklinik so einer Art Schule. Also die fragen da halt bei meinen Lehrern nach, was gerade in meiner richtigen Schule durchgenommen wird und dann muss ich das halt dort machen.
Naja, auf jeden Fall soll ich mich halt jetzt um einen Therapieplatz kümmern, weil das eben noch dauern kann, bis ich einen wirklichen Platz bekomme. Also eigentlich soll ich das am besten noch machen während ich in der Klinik bin. Also das mit dem Termin.
Aber einerseits will ich halt endlich wieder einfach so normal leben. Ohne jetzt jede Woche zur Therapie zu müssen. Ich weiß nicht, ob ich das so 100% will.
Ich hab zwar auch irgendwann mal gesagt, dass ich eine Therapie machen werde, aber dazu ändert sich meine Meinung auch jeden Tag, irgendwie. Gerade will ich auf jeden Fall halt einfach ganz normal leben.
Am besten in einer eigenen Wohung ohne meine Eltern.
Mit meinen Eltern ist das immer noch so eine Sache. Naja.

Auf jeden Fall haben die mir vorgeschlagen, dass ich ins betreute Wohnen soll. Also man hat da quasi so eine eigene 1-Zimmer Wohung. Aber halt trotzdem im Haus und da sind halt Sozialpädagogen.
Aber ehrlich gesagt, möchte ich nicht mit irgendwelchen Honks zusammen wohnen. Also das soll jetzt nicht abwertend klingen. Aber ich stell mir halt vor, da wohnen halt nur so total kaputte, die mich irgendwie noch weiter runterziehen. Und ich hab' ja nur ein paar Mal Drogen ausprobiert. Ich bin ja nicht wirklich abhängig oder so. Also ich weiß ja nicht, ob das so gut ist. Die haben mir da jetzt eine Art Drogenproblem unterstellt, weil ich halt ein paar Mal Drogen genommen habe. Und deshalb wollen die mich da hinschicken, die darauf spezialisiert sind. Das stimmt ja auch, das ich ab und zu Drogen nehme. Aber irgendwie denke ich immer, dass alle jetzt übertreiben. Klar, ist es nicht gut so was zu nehmen, aber irgendwie heißt, dass ja auch nicht, dass alle die sowas ausprobieren, gleich ein totales Problem damit haben.
Ehrlich gesagt ist das aber auch an den letzten Wochenende irgendwie extremer geworden, weil mich das halt alles gestresst hat und ich halt dann einfach mit meinen Freunden feiern wollte. Deshalb wäre auch auch am Anfang, fast aus der Tagesklinik rausgeflogen. Das heißt ja nicht, dass ich vorhabe, dass jetzt so krass weiter zu machen.
Naja, aber eine andere Möglichkeit gibt es halt nicht, wenn ich nicht mehr bei meinen Eltern wohnen will. Zumindest nicht legal. Weil meine Eltern nur mit dem betreuten Wohnen einverstanden sind, aber mich nicht allein in einer Wohnung wohnen lassen. Und da ich unter 18 bin, können die das quasi so bestimmen.

Manchmal ist es halt so, dass mir echt alles egal wird. Und dann mache ich ziemlich viele Dinge, die ich danach bereue. Aber normalweise mach ich das nicht. Also ich meine in meinem "Normalzustand".

Keine Ahnung. Gerade würde ich halt am liebsten gar keine Menschen sehen. Deshalb finde ich es auch gar nicht so schlecht, dass ich gerade erkältet bin und hier in meinem Zimmer bleiben kann.
Ich bin irgendwie total traurig.
Eigentlich würde ich mir so Eltern wünschen, die sich wirklich für mich als Person interessieren, wirklich an meinem Leben teilnehmen, mich einfach mal in den Arm nehmen, den ich vertrauen könnte ...
Ich kann das alles, was meine Eltern so zu mir gesagt haben, ja, nicht einfach so vergessen. Und außerdem glaube ich auch irgendwie nicht, dass meine Eltern sich einfach so verändern. Meine Eltern haben mir zum Beispiel gesagt, dass ich nur ein "Unfall" war, nicht geplant. Dass sie sich eigentlich eine andere Tochter wünschen... Meine Mutter schlägt mich in's Gesicht, manchmal, also selten, aber eben manchmal. Einmal hat sie mich so auf mein Ohr getroffen, dass ich eine Zeit danach nichts mehr richtig hören konnte. Das ging dann aber nach ein paar Stunden zum Glück wieder ganz weg. Meine Eltern haben mich nie in den Arm genommen oder gesagt, dass sie mich gern haben. Und ich hab das auch nie wirklich gespürt. Sie wollten das ich funktioniere. Und wenn ich funktioniert hab, waren sie auch auf ihre Art nett zu mir ...

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Kasumi
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Beitrag Do., 03.05.2012, 01:27

Das hab ich irgendwie in der Tagesklinik festgestellt, dass ich mir eigentlich schon irgendwie eine erwachsene Person wünsche, der ich irgendwie vertrauen könnte. Klar, ich hab Freunde. Aber das ist ja irgendwie was anderes. Zu denen hab ich schon eine engere Beziehung als zu meinen Eltern, aber trotzdem ist das wahrscheinlich noch eher oberflächlich, weil cih auch manchmal bei anderen Menschen das Gefühl habe, sie würden mir schaden wollen.
In der Klinik waren halt zum ersten Mal so erwachsene Menschen waren bei denen ich nicht das Gefühl hatte, dass ich ein einziger Fehler und nur hassenswert bin
Aber ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt unbedingt so gut war. Weil vorher habe ich eigentlich gar nicht gewusst, was mir sozusagen fehlt. Da konnte ich das einfacher vergessen.
Und deshalb weiß ich auch nicht, ob das so gut ist, wenn ich irgendwie eine Therapie mache. Weil ich micht nicht mehr so mit diesen und den ganzen anderen Dingen beschäftigen will. Sondern halt einfach ganz normal weiter leben will. So würde ich ja wahrscheinlich die Fähigkeit verlieren die ganzen Dinge zu "vergessen" oder nicht so extrem an sie zu denken. Das würde ich schlecht finden.
Außerdem frage ich mich auch, ob ich nicht irgendwie meine ganzen Probleme selbst verursache, ich halt daran schuld bin und ich einfach damit aufhören sollte. Also einfach ganz normal werden sollte und nicht irgendwelche Menschen mit meinen komische Problemen belästigen sollte.

Sorry, jetzt hab' ich hier so ein Riesentext geschrieben.
Ich hör mal lieber auf.
Eigentlich sollte ich ja auch mal schlafen gehen. Aber ich hab heute fast den ganzen Tag geschlafen, naja ... musste das eben nur mal kurz loswerden.


montagne
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Beitrag Do., 03.05.2012, 16:48

Was ist mit betreutem Einzelwohnen? Wo du wirklich deine eigenen Wohnung hast, aber eben regelmäßig jemand vorbei kommt und nach dem rechten sieht, dich unterstützt?

ich verstehe wie schmerzhaft das jetzt für dich ist, zu spüren, was du dir wünschst und zu wissen, deine Eltern klnnen dir da snicht geben? Aber ehlrich ich fidne es gut und richtig, dass du das fühlst. Weil es so ist und weil es dich richtig nach vorne bringen kann in der Entwicklung und Bindungsfähigkeit.

Du bist noch jung. Ein Stück weit kannst du dir das schon von anderen Erwachsenen holen. dabei auch betrauern,w as du von den Eltern nicht bekommst, aber dir das eben vor allem holen. Sei es ein Sozialpädagoge, zu der/dem du ein gutes Verhältnis aufbaust, sei es eine ambulante Therapeutin (die sicher gut für dich wäre).

Das alles zu fühlen und zu wollen, genau das wird dich stark machen gegen Drogen, Alk, ungeschütze Sex-Abenteuer und dergleichen. Denn wer das fühlt, der braucht seine Selle nicht mit so einem Müll zukippen. Es sind die, die es nicht fühlen, die das brauchen und denne daher so schlecht zu helfen ist, die andere mit runterziehen. das du es jetzt fühlst ist der erste Schritt für dich da gar nicht erst hinzukommen. Und das ist toll! Es liegt viel gutes vor dir.
amor fati

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