maybe, du fragst:
Wie kamst du mit den Kindern so allgemein klar wortschatz?
Welche Probleme hattest du in deiner Arbeit im Kiga?Falls du drüber reden möchtest.
Genauso wie jetzt auch, zur Zeit betreue ich ja Kinder von 7 bis 12 Jahren,
überwiegend nachmittags, wenn sie denn auf den Bauernhof kommen,
außerhalb der Ferien mal bis zu zwölf Kinder, in den Ferien doppelt so viele,
ganztags an sogenannten Kindertagen und in den Schulferien,
und ein Mal die Woche bin ich Co-Betreuer einer Schulklasse,
die eine Unterrichtseinheit auf dem Hof hat.
Ich glaube, meinen Job tituliert man als Sozialhelfer,
schimpft sich als eine 1 Euro-Kraft, auf ALG 2 - Basis,
das ist auf maximal 1 Jahr befristet.
Erst bin ich auch 7 bis 12 jährigen Kindern gegenüber verunsichert und schüchtern gewesen,
dann tau(t)e ich schnell auf, und ich lerne immernoch von den K
.indern und KollegInnen und mir selbst dazu.
Bei den K
.indern im Kindergarten bin ich ein gern gesehener und beliebter Ansprechpartner gewesen
und bei so einigen Kindern auf dem Bauernhof auch. Die Kinder, die auf den Bauernhof kommen,
die suchen sich schon mal aus, mit wem sie arbeiten,
wenn zusammen die Ställe der Tiere gemacht werden,
dann entscheiden manche manchmal nach Lieblingstieren,
manche manchmal nach Lieblingserwachsenen,
und es gibt Kinder, die gerne meine Person aufsuchen, und die diese Kontakte offensichtlich schätzen,
ich bin geduldiger, weicher, weniger streng, spaßiger, als vielleicht manch anderer Kollege von mir.
Nicht jede/r hat einen langjährigen pädagogischen background wie ich ihn habe. Nicht jede/r mag Kinder.
Mein erstes Praktikum hatte ich in einer Gruppe unter unter 3 jährigen K
.indern,
7 Kinder, eine Erzieherin, eine Kinderpflegerin, eine Helferin und ich,
eine Gruppe mit einem relativ guten Betreuungsschlüssel, aber ein schlechter Kindergarten,
z.B. schimmelte die KinderSchlafmatratze, die Kinderpflegerin rauchte Kette
und wunderte sich über mich, dass ich mir jedenfalls nach dem Rauchen die Zähne putzte
und dass ich mir die Hände jedes Mal wusch. Wenn man schon raucht, dann hygienisch.
Diese Kinderpflegerin gab mir am Ende des Vorpraktikums ein schlechtes feedback,
ob ich nicht besser etwas anderes machen will, als Mann so richtiges Geld verdienen will.
Nach 3 Monaten wechselte ich dann die Praktikumsstelle, weil ich nicht zufrieden war mit Umständen,
mit der Organisation und mit der Praktikumsbegleitung von Seiten der Kindergartenleitung.
Dann war ich in einem evangelischen Kindergarten, der mit dem Konzept
der offenen Gruppen arbeitet, und der einfach traumhaft ausgestattet und
organisiert ist. Dieser Kindergarten befindet sich in einem der reicheren Viertel meiner Stadt.
In diesem Kindergarten war ich mehr als ein Jahr lang Praktikant in einer Vorschulgruppe,
20 Kinder, eine GruppenleiterIn, eine Erzieherin im Anerkennungsjahr und ich,
im Schnitt hatte ich zwei Praxistage die Woche und drei Mal die Woche Theorie im Schulunterricht.
Die Ausnahme, eine ganze Woche Praxis am Stück zu haben.
Meine Gruppenleiterin hat mich ermuntert weiter zu machen,
sie hat den Weg und meine Entwicklung gesehen & honoriert,
vom Anfang der Umschulung bis zum Ende der Umschulung,
es war wohl wie ein Quantensprung, vom Schüchternen zum Gelasseneren,
und die Kindergartenleiterin, selbst Sozialpädagogin,
hat mir empfohlen, den Weg fortzusetzen,
und angeregt, mein abgebrochenes Sozialpädagogik-Studium fortzusetzen.
Während der Umschulung zur Kindergartenzweitkraft habe ich über weite Strecken
Monate lang nicht gekifft, erst in den Sommerferien, in der Halbzeitpause,
da fing ich wieder an mit Kiffen, und zwar auf einem Musikfestival.
Ich kann dann einfach nicht Maß halten, nicht nur ab und zu kiffen,
kurz über lang kiffte ich wieder täglich allabendlich meine kleinen Joints.
Wenn ich täglich kiffe, leiden darunter die Beziehungen, leidet darunter jede Arbeit.
Kiffen tue ich natürlich nur nach der Arbeit, nicht vor der Arbeit, nicht während der Arbeit
- denn sowas wäre fahrlässig und unverantwortbar.
Gefühlt bin ich zu Kiffzeiten nur bedingt einsatzfähig,
mal 10 % fit, mal mehr, selten weniger,
aber mein Umfeld, das scheint das nicht zu merken.
So lange es so ist, bewerbe ich mich nicht für eine tragende Rolle in einem Kindergarten.
Ich freue mich darüber, dass ich diese neue Erfahrungen gemacht habe und machen kann,
mit Kindern zu arbeiten, das liegt mir, aber meine private Situation, die ist stressig, fad und öde.
Ich flüchte mich nicht in die Arbeit mit Kindern, wie es hier wiederholt fantasiert und umgedeutet wird,
ich schreibe, Kinder tuen mir gut, ich tue Kindern gut, aber ich habe meine privaten Probleme,
was nicht heisst, dass ich unzurechnungsfähig bin, nein, es heisst nur, ich habe meine privaten Probleme.
Ich bin es müde, ein falsches Bild von mir zu bestreiten, hier, ihr bekommt das falsche Bild hiermit
geschenkt.
S.Wortschatz