Arbeiten im Kindergarten

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 14.02.2012, 18:29

S.Wortschatz hat geschrieben::angel: Die Leute sollten nur den sozialen Beruf nicht deshalb ergreifen,
weil diese Beziehung mit Machtgefälle die einzige Art
von sozialen Kontakten ist vor der sie keine Angst haben
und sich sicher und angenommen fühlen.


Akzeptiert. Von wem bzw. über wen ist denn diese freie Rede ?

Über dich:

S.Wortschatz hat geschrieben: Wegen der Tatsache, in der Erwachsenenwelt zu scheitern, und
in mir selbst zu scheitern, will ich eigentlich nur noch zurückgezogen leben
bis ich bald mal sterbe und das Leben hinter mich gebracht habe.
Ich bin ein Beziehungsskeptiker geworden, ich sehe für mich schwarz,
es gibt nur wenige lichte Momente, mal eine Bekannte treffen, einen Freund,
aber ich finde die Liebe nicht mehr, und finde ich sie doch, dann laufe ich weg.

Ich finde es schlimm daß du diese Probleme hast. Aber in eine "sichere" Kinderwelt zu flüchten ist keine Lösung dafür.

Bist du in irgendeiner Art von professioneller Betreuung?

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S.Wortschatz
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Beitrag Di., 14.02.2012, 18:53

Mal von Planeten zu Planeten ,
planet "lonely planet boy" an planet "I'm a planet robot",
und an alle, alle da draussen, die noch stumm staunen,

die Sache mit der "sicheren Kindheit",
der sogenannten "schönen Kindheit",

verklärt verkehrt erklärt
man da nicht manchmal vielleicht die Kindheit
erklärt verkehrt verklärt herum ?


S.Wortschatz
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Beitrag Di., 14.02.2012, 19:30

maybe, du fragst:
Wie kamst du mit den Kindern so allgemein klar wortschatz?
Welche Probleme hattest du in deiner Arbeit im Kiga?Falls du drüber reden möchtest.
Genauso wie jetzt auch, zur Zeit betreue ich ja Kinder von 7 bis 12 Jahren,
überwiegend nachmittags, wenn sie denn auf den Bauernhof kommen,
außerhalb der Ferien mal bis zu zwölf Kinder, in den Ferien doppelt so viele,
ganztags an sogenannten Kindertagen und in den Schulferien,
und ein Mal die Woche bin ich Co-Betreuer einer Schulklasse,
die eine Unterrichtseinheit auf dem Hof hat.

Ich glaube, meinen Job tituliert man als Sozialhelfer,
schimpft sich als eine 1 Euro-Kraft, auf ALG 2 - Basis,
das ist auf maximal 1 Jahr befristet.

Erst bin ich auch 7 bis 12 jährigen Kindern gegenüber verunsichert und schüchtern gewesen,
dann tau(t)e ich schnell auf, und ich lerne immernoch von den K.indern und KollegInnen und mir selbst dazu.

Bei den K.indern im Kindergarten bin ich ein gern gesehener und beliebter Ansprechpartner gewesen
und bei so einigen Kindern auf dem Bauernhof auch. Die Kinder, die auf den Bauernhof kommen,
die suchen sich schon mal aus, mit wem sie arbeiten,
wenn zusammen die Ställe der Tiere gemacht werden,
dann entscheiden manche manchmal nach Lieblingstieren,
manche manchmal nach Lieblingserwachsenen,
und es gibt Kinder, die gerne meine Person aufsuchen, und die diese Kontakte offensichtlich schätzen,
ich bin geduldiger, weicher, weniger streng, spaßiger, als vielleicht manch anderer Kollege von mir.
Nicht jede/r hat einen langjährigen pädagogischen background wie ich ihn habe. Nicht jede/r mag Kinder.

Mein erstes Praktikum hatte ich in einer Gruppe unter unter 3 jährigen K.indern,
7 Kinder, eine Erzieherin, eine Kinderpflegerin, eine Helferin und ich,
eine Gruppe mit einem relativ guten Betreuungsschlüssel, aber ein schlechter Kindergarten,
z.B. schimmelte die KinderSchlafmatratze, die Kinderpflegerin rauchte Kette
und wunderte sich über mich, dass ich mir jedenfalls nach dem Rauchen die Zähne putzte
und dass ich mir die Hände jedes Mal wusch. Wenn man schon raucht, dann hygienisch.
Diese Kinderpflegerin gab mir am Ende des Vorpraktikums ein schlechtes feedback,
ob ich nicht besser etwas anderes machen will, als Mann so richtiges Geld verdienen will.

Nach 3 Monaten wechselte ich dann die Praktikumsstelle, weil ich nicht zufrieden war mit Umständen,
mit der Organisation und mit der Praktikumsbegleitung von Seiten der Kindergartenleitung.

Dann war ich in einem evangelischen Kindergarten, der mit dem Konzept
der offenen Gruppen arbeitet, und der einfach traumhaft ausgestattet und
organisiert ist. Dieser Kindergarten befindet sich in einem der reicheren Viertel meiner Stadt.

In diesem Kindergarten war ich mehr als ein Jahr lang Praktikant in einer Vorschulgruppe,
20 Kinder, eine GruppenleiterIn, eine Erzieherin im Anerkennungsjahr und ich,

im Schnitt hatte ich zwei Praxistage die Woche und drei Mal die Woche Theorie im Schulunterricht.
Die Ausnahme, eine ganze Woche Praxis am Stück zu haben.

Meine Gruppenleiterin hat mich ermuntert weiter zu machen,
sie hat den Weg und meine Entwicklung gesehen & honoriert,
vom Anfang der Umschulung bis zum Ende der Umschulung,
es war wohl wie ein Quantensprung, vom Schüchternen zum Gelasseneren,
und die Kindergartenleiterin, selbst Sozialpädagogin,
hat mir empfohlen, den Weg fortzusetzen,
und angeregt, mein abgebrochenes Sozialpädagogik-Studium fortzusetzen.

Während der Umschulung zur Kindergartenzweitkraft habe ich über weite Strecken
Monate lang nicht gekifft, erst in den Sommerferien, in der Halbzeitpause,
da fing ich wieder an mit Kiffen, und zwar auf einem Musikfestival.

Ich kann dann einfach nicht Maß halten, nicht nur ab und zu kiffen,
kurz über lang kiffte ich wieder täglich allabendlich meine kleinen Joints.

Wenn ich täglich kiffe, leiden darunter die Beziehungen, leidet darunter jede Arbeit.
Kiffen tue ich natürlich nur nach der Arbeit, nicht vor der Arbeit, nicht während der Arbeit
- denn sowas wäre fahrlässig und unverantwortbar.

Gefühlt bin ich zu Kiffzeiten nur bedingt einsatzfähig,
mal 10 % fit, mal mehr, selten weniger,
aber mein Umfeld, das scheint das nicht zu merken.

So lange es so ist, bewerbe ich mich nicht für eine tragende Rolle in einem Kindergarten.

Ich freue mich darüber, dass ich diese neue Erfahrungen gemacht habe und machen kann,
mit Kindern zu arbeiten, das liegt mir, aber meine private Situation, die ist stressig, fad und öde.

Ich flüchte mich nicht in die Arbeit mit Kindern, wie es hier wiederholt fantasiert und umgedeutet wird,
ich schreibe, Kinder tuen mir gut, ich tue Kindern gut, aber ich habe meine privaten Probleme,
was nicht heisst, dass ich unzurechnungsfähig bin, nein, es heisst nur, ich habe meine privaten Probleme.
Ich bin es müde, ein falsches Bild von mir zu bestreiten, hier, ihr bekommt das falsche Bild hiermit geschenkt.


S.Wortschatz
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Kekskrümel
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Beitrag Di., 14.02.2012, 20:59

offenes konzept findest du gut?

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Beitrag Mi., 15.02.2012, 19:12

Das offene Konzept offener Gruppen offener Türen.
Teil -1- von -2-

Dieses Thema füllt, wie andere Themen auch,
ganze Bücher(eien), und es verhält sich hierbei so,
wie bei anderen Themen auch,
dass es ja gute Pro- und gute Contra-Punkte dazu gibt,
in einer Hülle und einer Fülle, in Betracht und Erwägung zu ziehen gäbe.

Klügerer Köpfe Finger als die meinen haben sich daran bestimmt
schon wund geschrieben, und trotzdem nicht be- und geschrieben,
was man dazu alles schreiben könnte.

Das offene Konzept, mit zeitweilig offenen Gruppen
und offenen Türen, fand ich in meiner Einrichtung
gut umgesetzt. Es entstehen Vor- und Nachteile daraus,
für die Kinder, das Personal, das Team, die Eltern.


Darauf will ich ganz kurz eingehen, und dazu hier ein paar Sätze schreiben.

Das offene Konzept, wie ich es kenne,
es besteht aus festen Zeiten bzw. Tagen der Stammgruppen,
wo die Kinder also die Zeit oder den Tag in ihrer Gruppe verbringen,
und aus festen Zeiten am Tag, in der Woche, mit offenen Gruppen und offenen Türen,

wo sich feste bestehende Gruppen also vorübergehend auflösen,
hin zu Beschäftigungen nach eigenen Interessen,
bis hin zu Interessensgemeinschaften,
in denen die Kinder wechseln, auch zwischen Gruppen pendeln,
die Anzahl der Kinder wechseln, die BetreuerInnen wechseln.

Auf ein paar Punkte möchte ich beispielhaft eingehen:

- Nicht jeder Einrichtung ist die Umsetzung eines solchen Konzeptes möglich.

Aus räumlichen Gründen zum Beispiel, oder aus Gründen
der Anzahl der Gruppen und der Anzahl der Kinder,
der Anzahl der BetreuerInnen,
oder weil nicht alle direkt und indirekt Betroffenen hinter
dem Konzept stehen, oder weil die Kindergartenleitung
nicht genug geschult ist, das Konzept umzusetzen, oder ... .

- Es ist nicht immer und nicht immer für alle Kinder geeignet.

Jüngeren Kindern fällt es oft viel schwerer,
sich für oder gegen etwas zu entscheiden,
als den älteren Kindern in einer Kindertagesstätte.

Woraus wiederum Vorteile für die Kinder werden könnten,
dass sie früh lernen, und dazu früh angeleitet, angeregt
und gefördert werden, von qualifizierter Seite,
sich selbst für Beschäftigungen oder einem Raum zu entscheiden.

Hier sehe ich Chancen im Sinne der Selbstbestimmung,
der Unterstützung von Eigenmotiviertheit,
der Förderung von Autonomie, des Anbietens von Vielfalt,
der Ausbildung von Selbstbewusstsein,
der Möglichkeiten von Vertiefung der Selbstbildung,
grosse Entwicklungsmöglichkeiten von Soziales Lernen unter Kindern,
und dem Plus, kreative freiwillige Angebote für alle Kindergartenkinder zu machen.


Beispiel "Brennpunkte"

Chancen im offenen Konzept:
Kinder lernen bekanntlich untereinander,
Kinder lernen von Kindern,
jüngere Kinder lernen von den älteren Kindergartenkindern,

im offenem Konzept geben wir den Kindern Raum für diesen Austausch,

jedoch kann es ja immer mal passieren, dass ältere Kinder
sich gegenüber jüngeren Kindern besser behaupten
können, verbal, körperlich, wenn es ein geliebtes Spielgerät gibt.

Erstmal ist es eine postive Sache, wenn Kinder
sich für bestimmte Orte und Spielgeräte begeistern
und interessieren. Wenn es aber dort gehäuft zu ungelösten
Konflikten zwischen Kindern kommt, dann werden gute
Fachkräfte aufmerksam und thematisieren diese Beobachtung.

Die Fachkraft hat also die Aufgabe, darauf zu achten,
ob es diese Brennpunkte in der Einrichtung gibt, und wenn ja,
wird sich im Team über diese Brennpunkte ausgetauscht,
Lösungsansätze gesammelt, und es werden Konsequenzen gezogen.

In meiner Einrichtung gab es einen solchen Brennpunkt,
einen beliebten Bewegungsraum, mit Matten, Täuen,
Bällen, Kissen, Rutschen, Klettergerüsten u.s.w. .

Eine Konsequenz war dann, dass es für jede Stammgruppe
feste Zeiten der Nutzung des Bewegungsraumes gab,
nebst Zeiten, wo die Kinder sich selbst auf Räume verteilen,

also sich entscheiden können für einen Ort,
den Ruheraum, den Bastelraum, den Leseraum,
den Rollenspielraum, nebst den Bewegungsraum,
oder dem Spielplatz auf dem Außengelände.


- Die Kindergartenfachkräfte sollten, wenn, dann,
dahinter stehen, also hinter dem Konzept der Einrichtung.


- Ebenso ideal natürlich ist es, wenn die Eltern
gut über das Konzept informiert sind,
es kommen ja Jahr für Jahr neue K
.inder und Eltern hinzu,
und wenn Eltern das Konzept verstehen und unterstützen.


MfG,
S.Wortschatz
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 19:38

Das offene Konzept offener Gruppen offener Türen.
Teil -2 von -2-
.

- Von Zeit zu Zeit reflektieren gute Einrichtungen intern ihr Konzept,
auf Vor- und Nachteile, Nutzen und Unnutz, S
.inn und Unsinn,
hinterfragen, überprüfen und modifizieren es kritisch.


- Es ist eine Frage von guter (Neu-/Um-)Organisation im Team.

Manche KollegInnen erachten das offene Konzept
als viel aufwendiger als das geschlossene Konzept,
denn u.a. ...

- ... kenne ich es so, dass das Konzept der offenen Gruppen
mehr Absprachen bzw. andere Absprachen
zwischen ErzieherInnen und allen Fachkräften notwendig macht.

Fachkräfte beaufsichtigen im offenen Konzept
ja viel öfter Kinder, die nicht aus ihrer Stammgruppe sind,
sondern auch aus anderen Gruppen sind, womöglich Kinder,
anderer Altersstufen, womöglich Kinder, die ihnen nicht
vertraut sind. Und auch die Kinder kennen nicht jede
ErzieherInnen so gut, wie die aus ihren Stammgruppen.

Hier stecken Möglichkeiten, Vorteile im offenen Konzept zu sehen.

Es kann aber auch vom Personal als mehr verwirrend
und mehr stressend empfunden werden, als das geschlossene Konzept.
Ich erinnere mich vage an süffisante Kommentare von einer Kollegin,
wie stressig das Konzept doch sei, sie hat ja nicht Unrecht,

erinnere mich auch an Missverständnissen zwischen uns KollegInnen,
vergessene Absprachen, Rivalitäten, gegenseitigen offenen Vorwürfen,
die Kinder deiner Gruppe sind so und so, die Kinder meiner Gruppe sind besser,

es kommt zu Versäumnisse in der Aufsicht, einer der Räume ist nicht mit Personal besetzt,
aber die Versäumnisse können auch sonst passieren, und sind die Ausnahme von der Regel.

Ein Beispiel: Meine Einrichtung - Ein evangelischer Kindergarten.

Meine Stammgruppe war die Vorschulgruppe der Einrichtung,
bestehend aus zwanzig Kindern, im Alter von 6 bis 7 Jahren.

In zwei weiteren Gruppen mit je 20 Kindern sind
die Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren.

Neu hinzu gekommen sind zwei Gruppen mit 20 Kindern
im Alter von 3 bis 4 Jahren.

Insgesamt mal bis zu sechzig Kinder, statt zwanzig Kindern,
am Tag zu betreuen, zu begleiten, Kinder verschiedenen Alters,
anstatt ausschließlich Kinder aus der einen, der eigenen Stammgruppe,
das macht Unterschiede aus, "ist nicht ohne besondere andere Ansprüche
und Anforderungen an Kindergartenleitung, das P.ersonal und an das Team .

Es gäbe viel mehr darüber zu schreiben, aber ich kann gerade nicht mehr weiter schreiben.

Und was sind Eure / Deine Erfahrungen mit der offenen Arbeit, oder mit der geschlossenen Arbeit,

@Kekskrümel, danke für die Frage, wie denkst du darüber, wenn du schreiben magst, du fragtest.

MfG,
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 20:51

Unser Kindergartenthread

Schreibe ich auch gerade viel, über so manches, hier im Kindergartenthread,

rührt es vielleicht daher, dass Du liest, aber vielleicht noch nicht schreibst,

ist es trotzdem, im Prinzip, und vom Potential her, dein Kindergartenthread,

mit deinen Themen, wenn Du im Kindergartenthread liest und schreibst.

MfG,
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 20:56

Ein herzliches Willkommen allerseits. Immer hereinspaziert. Treten sie ein.

Hier geht es zum Elterntreff "Krabbelgruppe: Wir ptp-Forumskinder".

Geöffnet rund um die Uhr - bis zu 24 Stunden am Tag.

Für Kinder, Eltern, Angehörige, Zugehörige, BabysitterInnen,
Interessierte, UnterstützerInnen, Beschäftigte, Unbeschäftigte.


Die neuesten Informationen befinden sich im Eingangsbereich,
im Sitzbereich an dieser recht bunten Pinnwand hier.

Unser Baby threadchen,
das braucht Aufmerksamkeit.
Pflege. Schutz. Fürsorge.
Nahrung. Beschäftigung.
Liebe. Kommunikation.
Akzeptanz. Freiheiten.
Begleitung. Betreuung.
Unterstützung. Respekt.
Autonomie. Freiheit.
Hilfe. Hilfe zur Selbsthilfe.


Schauen wir mal, wie sich das Kind mit der Zeit entwickelt.

Es hat schon die Augen geöffnet. Es kann die ersten Worte sprechen: Auf Kindisch.


Es ist kein Mädchen und es ist kein Junge.
Es ist weder besonders gesund noch ganz krank,
oder es ist eben so, wie du meinst, dass es ist.


Es ist ein kleiner thread geworden, es zeigt sich schon von vielen Seiten,

mal freundlich,
mal fröhlich,
mal verärgert,
mal angeregt,
mal müde,
mal interessiert,
mal neugierig,

unser thread, es ist nun schon 5 Tag alt.
[/size]

Hallo thread ! Unser thread sagt uns: "Hallo".
Geht es ihm gut ? Mir geht es gerade gut. Und dir ?


Kinder&Elterntreff "Krabbelgruppe:Wir ptp-Forumskinder".

Schaukeln und füttern wir das Baby namens Thread,
diesem Thread, mit dem Kosenamen Threadchen...?

Auf die Spielwiese - fertig - bereit ? - bereit ! - und huuuuuuuuuiiiiiiiii - loooooooooooooooooooos:
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 21:18

wer schrieb über mich:
"(...)in eine "sichere" Kinderwelt zu flüchten ist keine Lösung(...)"

Kindergartenkinder sind für mich keine kleinen Erwachsenen.

Kindergartenkinder ersetzen mir nicht die Erwachsenen.

Kindergartenkinder sind für mich keine Zufluchtspunkte.

Kindergartenkinder sind für mich keine BefehlsempfängerInnen.

Kindergartenkinder sind für mich nicht per se in einer heilen Welt.



Mit einem Kindergartenkind gehe ich kein Bier trinken.
Mit einem guten Freund gehe ich ein Bier trinken.


Mit einem Kindergartenkind spreche ich nicht über meine Probleme.
Mit einem guten Freund spreche ich unverblümt über meine Probleme.


Mit einem Kindergartenkind spreche ich kindgerecht.
Mit einem guten Freund spreche ich freundgerecht.


Mit einem Kindergartenkind mache ich keine dreckigen Witze über Frauen.
Mit einem guten Freund mache ich, unter uns gesagt, auch mal versaute Witze.


Mit einem Kindergartenkind singe ich, reime ich, tanze ich,
Mit einem guten Freund nicht, wir amüsieren uns ganz anders.


Mit einem Kindergartenkind gucke ich Kinderbücher an, und lese auf Wunsch vor.
Mit einem guten Freund ist es so, er möchte nicht, dass ich ihm aus Kinderbüchern vorlese.


Mit einem Kindergartenkind gehe ich auf den Spielplatz.
Mit einem guten Freund gehe ich in die Kneipe Fussball gucken.


Mit einem Kindergartenkind gehe ich immer sanft und behutsam um.
Mit einem guten Freund gehe ich von nett, bis auch mal frech, um.


Mit einem Kindergartenkind ist irgendwann Feierabend für mich.
Mit einem guten Freund ziehe ich nach Feierabend um die Häuser.


Mit einem Kindergartenkind gehe ich möglichst professionell um.
Mit einem guten Freund gehe ich zumindest nicht professionell um.



Mit einem Kindergartenkind verdiene ich mein Geld.
Mit einem guten Freund gebe ich das Geld aus.



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Zuletzt geändert von S.Wortschatz am Mi., 15.02.2012, 21:49, insgesamt 9-mal geändert.
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Kekskrümel
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 21:31

ich bin absolut nicht für das offene konzept ....aber das kann ja jeder finden wie er mag


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Beitrag Mi., 15.02.2012, 21:56

Freinet-Kindergärten

Ich lege mich nicht fest auf ein Konzept.
Dafür kenne ich mich auch zu wenig mit den Konzepten aus.

Es gibt bestimmt viele ganz unterschiedliche funktionierende Konzepte.
Zum Beispiel gibt es Freinet-Kindergärten und Freinet-Schulen. Nicht viele davon.

Ich habe mal ein Freinet-Kindergarten bei einer guten Führung kurz kennen gelernt.
Ein Freinet-Kindergarten auf dem Lande, wo Fuchs und Hase sich die Hand geben,
bestehen aus einer Gruppe, auf einem Gelände eines wunderschönen ehemaligen Bauernhofes.

Kurz und knapp geschrieben ist wohl eines der zentralen Unterschiede zu einigen Kindergärten,
korrigiert und ergänzt mich, dass die Kinder im Morgenkreis selbst entscheiden,
was sie am Vormittag machen wollen, und werden dann von den KindergärtnerInnen dabei unterstützt.

Wenn ich mich nicht täusche, korrigiert mich, ist das eine sehr konsequente Variante
des Situationsansatzes : Mit was möchte sich ein einzelnes Kind auseinandersetzen.
Wie werde ich als Fachkraft die Interessen des Kindes aufnehmen, und das Kind begleiten.

Allgemeines über das Bild vom Kind, von einer web-Seite eines Freinet-Kindergartens:

"(...)Die Kindergartenzeit ist eine Zeit, in der wesentliche Grundlagen für lebendiges,
lustvolles Lernen und die Entwicklung der Persönlichkeit gelegt werden.

Genau da liegt die Stärke der Freinetpädagogik.

Nach Freinets Auffassung soll jedem Kind die bestmögliche Chance
einer umfassenden und allseitigen Entwicklung seiner Persönlichkeit,
seiner Fähigkeiten und Begabungen geboten werden.

Das Menschenbild in der Freinetpädagogik geht davon aus,
dass Kinder keine unfertigen Erwachsenen,
sondern in jeder Phase ihres Lebens
eigenständige Persönlichkeiten sind.

Kinder sind nicht wie Taschen, die gefüllt werden müssen.
Im Gegenteil, sie sind voll von Leben, Fragen, Staunen, Freude.

Es gilt nicht, sie zu etwas "hinzuziehen", nachdem es sie nicht verlangt,
sondern das Feuer des Lebendigseins gemeinsam mit ihnen zu schüren.

"Der Geist ist keine Scheune, die man füllt, sondern eine Flamme, die man nährt", schreibt Freinet."

Es gilt nicht, sie zu etwas "hinzuziehen", nachdem es sie nicht verlangt,
sondern das Feuer des Lebendigseins gemeinsam mit ihnen zu schüren.
Eine Aussage, der ich nur zustimmen kann. Die Frage wäre dann halt die, nach dem "Wie ?".

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Beitrag Fr., 17.02.2012, 18:41

Kindern keine Macht


Nehmt den Kindern das Kommando

Sie berechnen nicht, was sie tun

Die Welt gehört in ErzieherInnenhände

Dem Lärmen ein Ende

Werden sie so nicht passiv gemacht ?

Kindern keine Macht




Die Armeen aus eingefahrenem Denken

Die Panzer aus Bequemlichkeit

Die Teller werden aufgegessen

Einfacher Plan

Erwachsen genial ?



Es gibt Gut, es gibt Böse

es gibt Schwarz, es gibt Weiß

Es gibt Unterdrücken

Und Schweigen, statt zu Sprechen

gibt's Strafen und schlechtes Gewissen - auf Lebenszeit

Niemals mehr für 'ne Überraschung gut... ?



Nehmt den Kindern das Kommando

Sie wissen nicht, was sie tun

Die Welt gehört in BetreuerInnenhände

Der Neugier ein Ende

Sie werden zu Statisten gedacht

Kindern keine Macht




Sie sind die wahren Anarchisten

Lieben das Chaos, räumen ab

Kennen Gerechtigkeit und Ideenwelten

Ungebeugte Kraft, massenhaft

Ungestümer Stolz



Sie sind wie aus stabilem Glas, das gilt zu füllen

Sind sie so süüüüß, essen wir sie auf

Ihre Interessen sind so einfach wegzubrüllen

Die Türen zu - schließen -, und den Daumen drauf

Wir erziehen ja schließlich nicht, sie einmal loslassen zu können ...?

Warum ist das so, darum ist das so, Kind,


Nehmt den Kindern das Kommando

Sie verdienen nicht, was selbst zu tun

Die Welt gehört in alte Riesenhände

Ihren Kompetenzen setzen wir unsere Grenzen

Sie werden so dumm und so hörig gemacht

Kindern keine Macht




Wie gut, wenn es immer einen Erwachsenen gibt,

der ein quicklebendiges Kind nach eigenem Gutdünken gerade biegt...

Ein Kind, das einfach still und brav ist, gilt als gut erzogen

Ist es auch manchmal tatsächlich nur so verbogen

Was hat manche Eltern und Pädagogen nur dazu bewogen ?

Lass das, Kind, ich hass das, Kind



Los, und jetzt alle mitsingen:



Versagt den Kindern eigenes Kommando

Sie sind zu klein, was zu tun

Die Welt gehört in Erwachsenenhände

Der Vielfalt ein Ende

Sie werden vom Redner zum Zuhörer gemacht

Kindern blos keine Macht




(vom 17.XX.2012)
MfG,
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Beitrag So., 04.03.2012, 14:24

[center]Von Menschen, GärtnerInnen, von Gieskannen, Glücksfällen, von Regen und Trinkwasser ... !

Darüber, was wert- und sinnvolles, glückliches und beglückendes Arbeiten bedeuten kann[/center]


Eine kleine Anrede und FürSprache,

in einer kleinen Dosis humansympathischer Präventivmedizin verabreicht,

um aufgekommenen und aufkommenden Missverständnissen vorzubeugen:




Ich bin ein ganz feiner prima Kerl, ein echt guter dufter Typ,

und als Glücksfall bin ich für viele KlientInnen schon aktiv gewesen,

als ein Glücksfall für Menschen, die Soziale Arbeit in Anspruch nehmen,

und als ein Glücksfall wirke ich an jedem Arbeitstag wieder in Erscheinung,




Ich kann nichts anderes berichten, als dass das schön und gut so ist, wie wir nett sind,

dass es Menschen wie sie, ihn, dich und mich, gibt, wir, mit unserem großen Herzen,

als Eltern, als KindergärtnerInnen, als große und kleine Kinder,

ob als ObdachlosenhelferIn, oder als gerade Obdach Suchende,

ob als MitbürgerIn, oder als KollegIn, mit Herz, Gefühl

und mit Grips und gesunden Menschenverstand engagiert und

im ganz im Sinne ihrer Mitmenschen positiv wirken und so recht wertvoll sind.

[center]Der Einsatz, wir öffnen uns positiv, das ist die Gieskanne,

der Gewinn, beteiligte Menschen genießen den Umgang miteinander,

das ist der angenehme Regen aus der Gieskanne, vielleicht unser aller tägliches Trinkwasser.
[/center]



MfG,
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Beitrag So., 04.03.2012, 14:49

Schlaf, Thema, schlaf, ...

Threadsie, Threader,

kommt mal her, ihr Zwei,

pssst, schaut mal, euer Geschwisterchen,

wie das kleine threadchen ruht, drollig nicht,


was meint ihr,


lassen wir es schlafen,

oder wollen wir jetzt gleich

etwas vom lecker angewärmten mundigen Brei

servieren, um dem Thema zur vorläufigen Sättigung beizutragen, mmh ?

Ja. Zeit, Lätzchen und Löffel sind jedenfalls gerade zur Hand und bereit.


Andererseits können wir dem threadchen auch weiterhin die Brust geben,

um es so zu Stillen. Stillen kommt doch von Stille, oder.

Stillen wir etwa gerade bei diesem Thema vor uns hin.

Diese Stille hier gerade, wunderschön und friedlich,

so schön und so wahrhaftig. Die Entspannung pur.

MfG,
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Caro85
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Beitrag So., 04.03.2012, 15:23

Habe mal ein Praktikum in einer kita gemacht und bin da eigentlich fast nur schikaniert worden.... und das war ein sozialpädagogisches Praktikum innerhalb meines Lehramt Studiums. :(

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