Wirkung Sertralin

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.

DarkDamba
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Beitrag Mi., 09.09.2015, 16:47

Ich soll aufgrund meiner Probleme (sozialphobie) am heute das Medikament Sertralin nehmen. Meine Frage ist nur: In meiner Familie hatte jemand Schizophrenie und sowas ist ja vererbbar... kann so ein Medikament so etwas auslösen wenn man eine Veranlagung dazu genetisch hat?

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 09.09.2015, 17:36

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, aber wenn du dazu genaue Auskunft willst, dann frag am bessten den Apotheker, der ist ein studierter Pharmazeut und muss über das Nebenwirkungspotential von Medikamenten bescheid wissen. Auch im Beipackzettel müssen derartige Nebenwirkungen angegeben sein, selbst wenn sie sehr selten sind.

Ich habe mal auf ein anderes Antidepressivum aus der selben Wirkstoffgruppe statt einer antidepressiven Wirkung manieartige Zustände gehabt. Das hat aber nach dem Absetzen sofort wieder aufgehört.

Wichtig ist bei allen Psychopharmaka, dass du bei der Einnahme langsam einschleichst, also mit einem Bruchteil der angestrebten Dosis anfängst und dann über einige Tage/Wochen langsam die Menge steigerst, weil gerade wenn du nicht an die Substanz gewöhnt bist die Nebenwirkungen sehr ätzend ausfallen können. Die unangenehmen Nebenwirkungen bekommst du in der Regel sofort, während es einige Wochen braucht bis die antidepressive Wirkung einsetzt. Das hat dir hoffentlich der Arzt der es dir verschrieben hat alles erklärt.

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globulin
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Beitrag So., 18.12.2016, 14:55

Hallo liebes Forum,

ich weiß zwar, dass es zur Wirkung von Sertralin schon einen Thread gibt, dennoch hoffe ich zu meinem Anliegen ein paar Antworten zu bekommen.

Ich glaube ich bin schon seit langer Zeit depressiv. Ich bekomme nichts im Leben wirklich auf die Reihe und lebe eigentlich seit ich 14/15 bin relativ isoliert (bin jetzt 30 geworden). Mein Selbstwertgefühl schwankt zwischen nicht vorhanden, niedrig und "naja irgendwie geht es schon". Ich bin nicht gerne unter vielen Menschen, obwohl ich mich nach einem Freundeskreis, nach einem Freund, nach einer/zwei..guten Freundinnen sehne. Unter Menschen sind meine Minderwertigkeitsgefühle immer schlimmer, besonders wenn ich etwa Gleichaltrige sehe/ von denen umgeben bin.

Ich war nun vor 6 Wochen bei einer Psychiaterin die mich erst nicht so richtig verstand, aber auf die Frage ob ich glaube, dass ich depressiv bin, habe ich mit "Ja" geantwortet. Sie meinte halt, dass das - wenn dieses Gefühl schon länger andauert - an vielem hindert, sodass man sich zu nichts bewegen kann, auch wenn man es eigentlich will.
Ich nehme nun seit 6 Wochen Sertralin, erst 50mg, seit ca. 3 Wochen 75mg.

Zu meiner eigentlichen Frage: Sollte ich nicht langsam irgendetwas spüren?
Ich hatte zu Beginn ein paar der beschriebenen Nebenwirkungen, aber grundsätzlich war es erträglich.
Ich denke ich bin vielleicht etwas toleranter und weniger reizbar als zuvor. Manchmal habe ich auch etwas gut gelaunte Momente, aber es ist nicht wirklich mit "glücklich" zu beschreiben. Ich kann mich, denke ich, nach Außen besser zufrieden und glücklich geben. Zuvor fiel mir das "funktionieren" schon sehr schwer.
Nehme ich das falsche Medikament?
Muss ich mich noch gedulden?
Kann es denn sein, dass Antidepressive grundsätzlich nicht wirken?

Danke schon mal fürs Lesen und liebe Grüße,
globulin

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Lockenkopf
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Beitrag So., 18.12.2016, 15:09

Liebe Globulin,

vielleicht ist die Dosis noch zu gering (abklären mit der Psychiaterin).
Aber das was du schilderst ist ohnehin nicht mit einem Medikament zu bessern, sondern nur über Psychotherapie!

Wie sieht es mit dem Thema bei Dir aus?
Liebe Grüße
Lockenkopf

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globulin
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Beitrag So., 18.12.2016, 15:12

Hallo Lockenkopf,
danke für deine Antwort.
Das habe ich in der Schnelle vergessen zu erwähnen, ich gehe auch zu einer Therapeutin, hatte bisher aber erst 3 Termine.
Den nächsten Termin bei der Psychiaterin habe ich aber am 12.1. :(

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Lockenkopf
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Beitrag So., 18.12.2016, 15:22

Nah ja, eine Psychotherapie vollbringt keine Wunder.
Oder auch, die Wunder in der Psychotherapie muss man sich erarbeiten.
Sprich, es braucht Zeit.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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inlines
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Beitrag So., 18.12.2016, 15:30

Hallo glubulin,

ich nehme es seit einem 3/4-Jahr, zuletzt 100 mg, und muss sagen, dass ich mich sehr in Geduld üben musste (bei mir dauerte es mehrere Monate) bis ich die positive Wirkung bemerkt habe. Es ist jetzt nicht spektakulär, als dass ich vor Energie platzen könnte, und nicht mehr ruhig auf dem Sofa sitzen kann, aber es macht definitiv was aus. Die Veränderung ist da, ging aber so schleichend, dass man das vielleicht garnicht wirklich registriert.

Ich glaube aber auch, ebenso wie Lockenkopf, dass die Medikamente vermutlich nicht ausreichen werden, um alle Niedergeschlagenheit zu beseitigen, sondern eher eine Stütze darstellen, das Leben besser zu bewältigen bzw. neue Lösungsmöglichkeiten anzugehen.

FG

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globulin
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Beitrag So., 18.12.2016, 20:43

Danke @inlines für deine Antwort.
Mehrere Monate sind schon .... lange :/ Dass die Wirkung vielleicht schleichend und daher unbemerkt eintritt kann ich mir vorstellen, von daher versuche ich jetzt mal nicht täglich nach Anzeichen für diese oder jene Wirkung zu suchen.
Wahrscheinlich war das mehr Wunschvorstellung.

Ich habe gesagt bekommen nach 3-6 Wochen sollte man etwas spüren. Gelesen habe ich auch in etwa diesen Zeitraum, manchmal ein paar Wochen mehr.
Stimmt das überhaupt?
Gibt es andere Antidepressiva bei denen eine spürbare Wirkung früher eintreten kann?
Ich bin nur neugierig, prinzipiell bin ich froh, dass ich dieses Medikament vertrage...nur wirken sollte es halt auch irgendwann einmal.

Kann denn eine vermehrte Müdigkeit vom Sertralin kommen? Ich war zwar schon vor der Einnahme nie so belastbar wie andere, aber seit der Einnahme könnte ich fast jeden Nachmittag ne Stunde schlafen und 7-8h in der Nacht noch dazu.


Lina123
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Beitrag Do., 29.12.2016, 22:57

Guten Abend,
meine Mama hat vor ca. 4 Wochen mit den Sertralin Tabletten angefangen. Vom Arzt wurde ihr gesagt Sie soll in der 1. Woche 50 mg, 2. Woche 100 mg und ab der 3. Woche 150 mg nehmen, seit Sie auf 150 erhöht hat, hat Sie brutalen Durchfall. Egal was Sie isst und trinkt, kommt alles wieder raus. Nach vielen nachlesen zwecks den Nebenwirkungen, hat Sie die Tabletten jetzt abgesetzt, also das ist ca. 5 Tage her, und Sie hat noch immer Durchfall. Da der zuständige Arzt leider bis Mitte Januar im Urlaub ist, und Ihr Hausarzt auch nicht da ist, dachte ich frag mal hier im Forum nach. Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht und kann uns vielleicht sagen was Sie nun machen soll?

Vielen Dank Lina123

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 30.12.2016, 00:49

Wie wäre es mit Noroviren?
Deine Mutter sollte sich an die Vertretungsärzte des Hausarztes so wie des Psychiaters wenden.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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werve
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Beitrag Fr., 30.12.2016, 08:45

Hallo Lina,

Sertralin verursacht in der Tat manchmal Durchfall. Es wurde bei deiner Mutter viel zu schnell aufdosiert.
Aber natürlich kann der Durchfall auch infektbedingt sein (besonders, wenn er "brutal" ist ). Das Sertralin wieder völlig abzusetzen, ist nicht besonders sinnvoll.

Gruß
werve

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globulin
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Beitrag Di., 03.01.2017, 13:27

Hallo liebes Forum,
leider hat sich auf meine letzte Frage niemand gemeldet deshalb versuche ich es nochmals.

Kann denn eine vermehrte Müdigkeit vom Sertralin kommen? Ich war zwar schon vor der Einnahme nie so belastbar wie andere, aber seit der Einnahme könnte ich fast jeden Nachmittag ne Stunde schlafen, bin richtig müde und möchte nur ins Bett. Abends kann ich dann trotzdem einschlafen und brauche mindestens 7-8h Schlaf um mich halbwegs erholt zu fühlen.

Ich hatte das am Anfang der Einnahme auch schon gespürt und auch der Psychiaterin gesagt, aber diese blockte gleich ab und sagte, dass das unmöglich vom Sertratlin kommen kann und ich wahrscheinlich einfach etwas nachzuholen hätte.... Ich glaube das aber nicht, das müsste doch mittlerweile nachgelassen haben (Ich arbeite seit 3 Monaten nicht mehr Vollzeit, maximal 1-2x die Woche und da nicht immer ganztags)

Weiters habe ich so eine Art "restless leg Syndrome", es ist nicht so, dass ich es nicht bewusst unterdrücken könnte aber wenn ich nicht aufpasse wackel ich im sitzen und auch im liegen immer mit meinem Bein. Das habe ich seit der Dosiserhöhung von 50mg auf 75mg (das war vor ca. 5 Wochen).

Falls jemand Erfahrungswerte dazu hat würde ich mich sehr über eine Antwort freuen!
Lg,
globulin


shesmovedon
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Beitrag Di., 03.01.2017, 16:02

Klar! Ich wurd auf Sertralin auch müde und schlief die ersten Tage fast nur. Musste das aber dann aus anderen Gründen absetzen.
Ich habe durch meine Medikamente auch sehr starken Bewegungsdrang. Das hat zwar nichts mit Restless-Legs zu tun, denn das ist völlig anders, aber ich zappel auch immer mit den Beinen (wahrscheinlich um der Müdigkeit entgegenzuwirken). Das könnte bei dir auch der Fall sein.

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globulin
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Beitrag Di., 03.01.2017, 19:18

Hallo Radiohead,
wie lange hast du Sertralin genommen? Blieb die Müdigkeit länger oder konntest du das nicht mehr herausfinden?

Naja, ich wackel auch mit den Beinen wenn ich gerade ganz munter bin....es ist mehr wie so eine nervige Angewohnheit die manche haben, nur kam das bei mir innerhalb weniger Tage nach der Dosissteigerung und zuvor hatte ich nie diesen Drang:(

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Roland150
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Beitrag Di., 20.02.2018, 13:50

Ich nehme seit über eine Woche Sertralin ein. Die Nebenwirkungen sind leider Müdigkeit, Sedierung, gelegentliche Kopfschmerzen und sexuelle Funktionsstörungen. Frage: Gehen diese Nebenwirkungen wieder weg? Wann tritt die gewünschte Wirkung gegen meine psychischen Probleme ein?
LG
Roland

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