Verkrafte den Abschied vom Therapeuten nicht!

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Engel22
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Beitrag Do., 02.02.2012, 15:49

hallo angelanny,
ich glaube ich kann mir vorstellen das es ganz schwer ist diesen halt oder rückhalt in der hinsicht hier deinen therapeuten zu verlieren, weil der mensch nun mal beziehungen aufbaut zu anderen menschen und das müssen nicht immer liebesbeziehungen sein.
aber ich sehe es auch so wie sandrin, man sollte sich schon zu beginn einer thera bewusst ssein, das diese unterstützung nur für eine gewisse zeit vorhanden sein wird, das man danach wieder auf sich alleine gestellt ist, bzw. sich andere wichtige leute oder punkte suchen muss die man nicht mit einer zeitbegrenzug gleich setzen kann z.b gute freunde hobbys usw.
ich finde das sehr bedenklich, wenn man sich von einem anderen menschen so abhängig macht, das sollte nie so sein, denn du lebst dein eigenes leben und bist für dich verantwortlich. ich sehe es absolut positiv in schwierigen situationen oder kriesen sich durch fachkräfte helfen und unterstützen zu lassen, weil es dann einfach angebracht ist, aber eine abhängigkeit ist schon wieder ein krankhafter zustand. und bei dir ist es wohl leider so das du dein eigtl. problem etwas besser bewältigen kannst, aber nun das nächste schlimme problem an der backe hast und "abhängigkeit" ist kein kleines problem.
verluste gehören aber zum leben, das musst du lernen, ich finde es auch schade, wenn man so lange in thera ist, das du und dein thera nie dahin gekommen seit, mal über das problem zu reden. offenbar hast du ja wohl schon ziehmliche verlustängste.... hast du das nie mal thematisiert?
aber ich denke es ist auch i.wo gut das die thera jetzt aufhört, denn je länger du da noch hin gehst um so schwerer wird es, vll. musst du sich jetzt wirklich erst mal auf dich konzentrieren und schauen das was du in der thera gelernt hast auch umzusetzen.
es wird die ersten wochen sicher noch weh tun, aber wenn du erst mal wieder in deinem trott drin bist, wirst du merken das du auch darüber hinweg kommst, denn das leben geht weiter und hat immer wieder neue herausforderungen für dich

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Beitrag Do., 02.02.2012, 15:55

Lieber angelanny

Ich würde unbedingt zu einem (Klinik-) Psychiater und dieses Problem mit diesem offen besprechen. Ich mache das auch so, dass ich sozusagen mit dem Psychiater bespreche, wie es mit meiner Therapie geht, wie ich den Therapeuten erlebe etc. Wenn es Probleme gibt, kann ich den Psychiater jederzeit wieder aufsuchen. So bin ich doppelt gesichert. Das habe ich von Anfang an so geplant, gerade weil ich hier im Forum las, wie man in ein Loch fallen kann, wenn es mit der Therapie hapert oder es zu Ende geht damit. Das hab ich auch so vereinbart mit dem Psychiater, es ist wirklich hilfreich.
Lieben Gruß
elana

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angelanny
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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:20

danke für eure zahlreichen Gedanken und Tipps und Ratschläge...
So viele Kommentare, weiß gar nicht wie ich auf alle antworten kann.
erstmal zu denen die schreiben das man im Leben lernt Abschied nehmen zu müssen: in einer Hinsicht stimmt das sicher. Ich versuch das mal kurz auf mich zu beziehen, um das etwas deutlicher werden zu lassen. Ich hab von klein auf (auch durch vielfältige Umzüge) gelernt "alles was man lieb hat verliert man" "was dir bleibt ist im grunde nichts" der vater weg, die mutter tot, die freunde immer wieder von neuem verloren. Ich fand mich damit ab obwohl ich schon als Kleinkind bereits fertig war mit der Welt. Und dann aufeinmal bin ich älter und sehe "oh die haben eine Familie, die haben Eltern oder ein Elternteil, die haben Freunde von klein auf" Mir wurde aufeinmal klar das definitiv nichts normal war in meinem Leben. Abschied nehmen müssen gehört im Leben dazu, ja, das bestreite ich nicht, aber von einem Menschen zu erwarten das er wirklich damit klar kommt das er ALLEs was er lieb gewinnt verlieren muss... das kann man nicht. Das kann kein Mensch. Und dann aufeinmal tritt ein Mensch in das Leben, der erste Mensch der sich um einen kümmert (Therapeut) und ich war noch jung und ich hatte die Hoffnung das es einmal einen Menschen gibt der da bleibt, wenigstens diesen einen. Die Hoffnung war die einzige die mir Kraft gegeben hat. Und dann, dann muss man einsehen das auch diesen einen Menschen man nicht behalten darf. Man steht da, man blickt sich um und da ist niemand. Man sieht die anderen Menschen die wenigstens einen Menschen haben in ihrem Leben oder sogar eine vollständige Familie oder einen Partner. Und man selber? Man darf gar nichts behalten. Wenn mein Leben nur aus Verlust und Abschied besteht dann soll mir irgendwer erklären was daran noch lebenswert sein soll. Nein so will ich nicht leben und das macht auch keinen Sinn. Wenn das Leben von klein auf einem nur Tränen und Trauer schenkt das tut sich doch keiner freiwillig an auf Dauer. Ein Mensch der nur Einsamkeit kennt und ständig mit Verlust und Abschieden zu kämpfen hat... ich denke ich kann sehr gut Abschiede nehmen, ich habe ja unzählige hinter mir, aber irgendwann ist es dann auch mal zu viel für einen Menschen...
vielleicht sollte ich einen psychiater aufsuchen,.. ich spreche sogar mit einem weiteren therapeutin (was aber wirklich nicht hilft weil ich glaube keiner hier in meiner umgebung wirklich kapiert wie schlecht es mir geht).
vielleicht sollte man sich aber auch ernsthaft gedanken machen ob man so ein leben leben will. 25 jahre gelernt das man alles verliert was man lieb hat. du hast nur noch angst vor verlust. therapie kann helfen, ganz klar. aber nicht wenn das leben immer weiter dagegen arbeitet... du verarbeitest einen abschied, der nächste kommt, der nächste.... irgendwann ist auch die therapie als intution total überfordert, gerade dann wenn ein mensch lernt das er nichts behalten darf im leben was er lieb gewinnt... hey, wer will so ein leben auch leben? ehrlich, das tut sich keiner an...

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angelanny
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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:27

sandrin: was ist eine analyse? habe ich nicht gemacht...
danke fürs kraft wünschen!
auch an alle anderen danke für eure anteilnahme!

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angelanny
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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:32

ich weiss nicht ob ich den mut aufbringen werde, ihm zu sagen das ich mir am liebsten das leben nehmen würde um den abschiedsschmerz nicht fühlen zu müssen. ich werde sehen ob ich mich überwinde. was soll er tun? er wird mit mir reden und denkt es sei alles gut, ich muss versprechen keinen blödsinn zu tun. wie sagt man so schön? erst wenn es zu spät ist begreift der mensch
schon seltsam, so viele gläubige menschen, wir gehen alle in die kirche und beten und bekommen das wort mit auf den weg "nächstenliebe, uns alle annehmen" und was tun wir? wir müssen durchgehend mit abschieden und verlust klar kommen... ist das leben nicht ein einziger witz?

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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:32

Lieber Angelanny

Ich glaube Dir, dass es Dir schlecht geht, und kann auch Deine Verlustangst nachvollziehen. Aber glaub mir, jedes Kind verliert einmal seine Eltern. Mein Vater ist tot, zwei meiner Brüder sind tot. Und irgendwann wird meine jetzt 76-jährige Mutter sterben und das macht mir unheimlich Angst. Ich verstehe Dich. Auch ich möchte nichts verlieren, meine Lieben für immer behalten, sie festhalten, immer bei ihnen sein und sie überall behüten. In unserem Dorf starb ein 17-jähriger Junge, genau gleich alt wie mein Neffe, den ich aufgezogen habe. Mein Herz stand vor Angst still. Meine Nachbarin hat ihre 16-jährige Tochter damals durch einen Mofa-Unfall verloren. Es ist nichts sicher im Leben. Mein Neffe erklärt mir, es könne jederzeit sein, dass er so wie immer rausgeht, die Strasse überquert und dann einfach tot ist. Aber that´s it, lacht er. Das Leben ist kurz. Akzeptiere es! Er ist so weise und ich so ängstlich, wenn es um ihn geht. Aber er lehrt mich das Leben, wer hätte das gedacht.

Angelanny, Du hast Angst vor dem Leben und Angst vor Veränderung, noch bevor Du wirklich ausreichend gelebt hast. Mach es so wie mein Neffe, lebe!
Lieben Gruß
elana

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angelanny
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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:38

danke elana, und es tut mir sehr leid das du so viel Tod erlebt hast.. tut mir sehr leid, kenne ich sehr gut!
das ist der Tod! und das akzeptiere ich auch... aber warum menschen verlieren die noch leben? das ist die frage die mich jetzt quält. ich war immer alleine von klein auf. schon als kleines kind hab ich im bett gelegen und geweint und gebetet und gott gefragt warum er mir niemanden schickt der mich lieb hat und mich in den arm nimmt. ich hab mir nur wen gewünscht der sich um mich kümmert. dann kommt jemand, und schlussendlich lacht die welt einen aus mit den worten "hast du echt geglaubt das du irgendeinen menschen mal behalten darfst?" ich habe ausreichend gelebt elana, was ich in 25 jahren erlebt habe ist kranker als krank, sodass mein therapeut selbst überrascht war schon oft das ich irgendwie alles immer wieder gerade noch so gepackt habe... ich hatte echt ohne ausnahme alles von anorexie,selbstmordversuch,borderline,neurose,psychose. kein mensch kann damit eigentlich leben. ich habs irgendwie mit hängen und würgen geschafft. alles die ergebnisse eines total kranken lebens das für ein kleines kinderherz zu viel war. tja und das bin ich heute, ein mensch der keine kraft mehr hat zum leben und den alltäglichen verlust von menschen die man liebt bzw diesen einen menschen der alles für einen war und ist.

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Engel22
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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:40

das sind alles gründe die ich nachvollziehen kann angelanny,
aber dennoch ist doch diese sichtweise falsch das merkst du ja wohl auch, dann jusst du deine einstellung und deine ansprüche an dein leben mal überdenken ändern. einen sinn im leben finden, der nicht an einer person liegt, die dir zuhört und rückhalt gibt, aber doch nur aus beruflicher sicht. früher warst du ein kind, konntest vieles noch nicht ändern, aber heute bist du ein erwachsener mensch, der lernen muss mit dem leben umzugehen. der für sich heraus finden muss, was er für aufgaben hat, was er machen kann / muss um einen platz in der welt zu finden, der vll. auch mal seine wünsche mit der wirklichkeit vergleichen muss, denn ich denke die klafft weit auseinander. ich denke du musst so schnell wie möglich einen sinn im leben finden, das ist dein eigtl. problem mom. und die thera hat dafür oder sollte den grundstein gelegt haben und nun musst du selber weiter machen, wie beim fahrrad fahren die stützräder da sind um dich zu stabilisieren ein gefühl für die sache zu bekommen, aber man kann damit nicht ewig fahren, man muss selber weiter machen sich entwickeln, ohne das man es probiert kann man es nie erfahren wie es ist alleine weiter zu kommen.

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angelanny
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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:47

der sinn im leben ist doch nächstenliebe oder nicht engel? und wer hat gesagt das es "normal" ist leben zu wollen? eine definition für normal gibt es nicht mal... ich denke mal, das es auf die sichtweise (rein aus philosophischer sicht) ankommt die man vertritt... also wenn der sinn im leben arbeit und geld ist dann bin ich raus! ich das ist eine ziemliche matrielle sicht, ich sehe eher den sinn und das wahre glück in der nächstenliebe (haha die es in meinem leben nicht gibt), da kann die therapie auch nicht mehr helfen. ich bin von klein auf alleine fahrrad gefahren... die stütze die ich durch meinen therapeuten bekommen habe war das einzige was mich am leben gehalten hat. wie soll man fahrrad fahren wenn das fahrrad total kaputt ist? geht nicht...

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angelanny
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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:50

es ist lieb gemeint eure ratschläge, aber ich glaube das nicht viele von euch genau wissen wie schlimm es in mir aussieht. ich liebe diesen menschen und ich will ihn nicht verlieren. ich würde alles geben und damit meine ich nicht nur das materielle was mir geblieben ist, sondern sogar mein leben. würde mir jemand die option geben "du darfst ihn 1 jahr noch behalten als therapeut oder als guten freund oder was weiss ich - hauptsache behalten! und danach musst du sterben" oder "du lebst weiter aber verlierst ihn" würde ich sofort das erste nehmen! sofort, ohne zu zögern.. hört sich ziemlich krank an... ich weiss.. ist aber nichts als die wahrheit...

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Engel22
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Beitrag Do., 02.02.2012, 16:56

man kann z.b die nächsten liebe auch in den beruf einbinden wäre vll. ne idee, oder leuten helfen die hilfe brauchen ehrenamt etc. gibt genug möglichkeiten. du hast das ganze leben noch vor dir, ich glaube es ist ganz normal das man angst hat vor dem was kommt, weil keiner weiß was einem erwartet. gerade in dem alter, den sinn fürs leben muss jeder für sich selber finden, der ist bei jedem menschen verschieden. er liegt nicht nur in der arbeit oder geld, familie gehört noch dazu aber auch andere sachen, viele finden vll. im glauben ihre kraft. hmm mit der nächstenliebe ist so eine sache, da kann man nur für sich selber sprechen ob man es so hält, man wird unheimlich entäuscht wenn man sie bei anderen annimmt oder voraussetzt, denn leider hat nicht jeder mensch nächstenliebe das ist eine schmerzliche erfahrung. es heit ja auch habe gelassenheit dinge hin zu nhemen die du nicht ändern kannst, mut dinge zu ändern die du ändern kannst und die weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden.

keine ahnung wo dein sinn ist, aber ich denke mal das ja iwas in dir ist was dich zum weiterleben ermutigt hat sonst wärst du ja heute nicht mehr da. i.wo hängt ja dann doch jeder am leben.

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angelanny
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Beitrag Do., 02.02.2012, 17:01

schön gesagt.aber im grunde kann man einem menschen glaub ich auch gar nicht mehr helfen der nie liebe und fürsorge erfahren hat... ich hänge nicht am leben, gar nicht. ich hätte keine angst, wünsche mir sogar von selbst sterben zu dürfen. die angst ist nur das man etwas falsch macht wenn man sich das leben nimmt und das es fehlt schlägt. aber man weiss nie was noch kommt... aber blablabla, themawechsel, das ist hier gar nicht weiter relevant. jeder muss für sich entscheiden ob er leben will oder nicht und das mit sich selber ausmachen..
ich habe noch das ganze leben vor mir? ja und es graut mir davor...und wie! hab schon genug gesehen in meinen jungen 25 jahren. und wie soll ich jemals eine beziehung führen, wie solll ich jemals für andere da sein wenn ich das selber doch so sehr brauche? meine zukunft sieht nicht mehr gut aus... in keinster weise. ich bin auf gar keinen fall mehr lebensfähig.

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candle.
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Beitrag Do., 02.02.2012, 17:01

Das klingt jetzt provokant, aber gelernt hast du es nicht 25 Jahre. Nur mal ein Gedanke: Du bist 7 Jahre volljährig. Hättest du dir da nicht ein eigenes Netz aufbauen können?

Und wieso wurde das Thema nicht ausführlich in der Therapie bearbeitet?

Ich bin ja dafür, dass du die Wahrheit sagst, aber ich weiß jetzt nicht, ob ein Therapeut seine Arbeit nicht auch in Zweifel zieht, wenn du dich nicht lösen kannst. Die Konsequenz kannst du dir sicher denken: Klinik!

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sandrin
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Beitrag Do., 02.02.2012, 17:03

Du sagst es schon selbst: Das ist nich normal. Und ich frage mich auch ein wenig, ob dein Therapeut nicht hätte müssen, in welcher Abhängigkeit du dich befindest. Du musst folgendes bedenken: Wie soll es denn in deinem Leben künftig weitergehen? Wichtig ist, dass du dir Kontakte und Beziehungen suchst, die sich natürlich ergeben, die bilateral sind, von denen beide Seiten was haben. Denn nur so ist gewährleistet, dass es nicht zu einer Abhängigkeit kommt, zumindest nicht zu einer einseitigen. Keinesfalls kann es doch sein, dass du einen Menschen bezahlen müssen sollst, damit er dir das gibt, was du so dringend nötig hast - Nähe und Vertrauen. Ein Therapeut soll dich BEHANDELN. Sicher gehört da auch Vertrauen dazu und es ist auch völlig in Ordnung, wenn es eine gewisse Nähe gibt. Eine therapeutische Beziehung kann meines Erachtens aber niemals eine reale Beziehung ersetzen.
Bei mir war es ebenfalls ein sehr schmerzvoller Prozess gewesen, das zu realisieren. Ich hatte das Gefühl, es zerreißt mich schier innerlich, als es auf das Ende hinging. Aber jetzt mit viel Abstand kann ich dir sagen, dass es für mich nicht gesund gewesen wäre, auf Biegen und Brechen weiter hinzugehen, womöglich auf eigene Kosten.
Das Leben findet außerhalb einer Therapie statt! Therapie ist nicht das Leben an sich.
Dennoch möchte ich nochmals betonen, dass ich deine Gefühl absolut verstehe und ich dich in keinsterweise dafür verurteile. Du bist verwundet und die Therapie hat deinen Schmerz gestillt. Aber glaube mir, es wird dich wahnsinnig weiterbringen, wenn du dich autonom erlebst und merkst, dass du da durchkommst. Eventuell würde ich dir aber schon auch empfehlen, niederfrequente Beratungsangebote/Quartalsstunden in Anspruch zu nehmen. Bei Suizidalität ist sowieso umgehende Hilfe (Psychiater, Telefonseelsorge, Klinik) angesagt.

LG Sandrin

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Beitrag Do., 02.02.2012, 17:04

"sie können es nicht mit den ohren hören, sie hören es mit dem herzen, es ist ein stiller schrei, ein schrei nach liebe und fürsorge, ich bete zu gott das sie diesen schrei nicht hören, lasst diesen schrei nicht lauter werden" doch sie ließen ihn lauter werden...

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