Du meinst also, wenn man sich sowieso fast zwangsläufig in den Therapeuten verliebt, dann soll er wenigstens gut aussehen?biber hat geschrieben:Ja, klar, da gehts ja auch weniger um Ansicht, sondern um Gefühle, und die sind natürlich bei jeder anders.Rilke hat geschrieben: Ok, diese Ansicht kann ich weder verstehen noch teilen, muss ich aber ja auch nicht
Wenn ich mich verliebe, möchte ich mich aber schon nach meinen Gusto Verliebtfühlen, und das ist eben wie beschrieben
Wie verliebt man sich in seinen Therapeuten?
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Äh, nein.Rilke hat geschrieben:biber hat geschrieben:Du meinst also, wenn man sich sowieso fast zwangsläufig in den Therapeuten verliebt, dann soll er wenigstens gut aussehen?
Zum einen meinte ich, dass zumindest ich mir nicht vorstellen kann, dass ich mich in einen unattraktiven Therapeuten verlieben würde.
Anderseits möcht ich mich nicht unbedingt in den Therapeuten übertragungs-verlieben.
Ich frage mich auch, ob Übertragung immer mit Verlieben verbunden sein muss? Ich glaube, eher nicht.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Also ich glaube ja- ja glaube, das dieses Problem sowieso schon besteht. Das würde ich z. B. merken, wenn sich eine Person immer furchtbar schnell an neue Partner klammert. Also das Problem ist im Kern schon längst da.
Übertragung findet bei jedem eh im Alltag ständig tatt. Es ist also kein alleiniges Phänomen einer Therapie.
Und vermutlich passiert dann die Verliebtheit, weil es eben immer passiert bei Zuwendungen eines Menschen. In Therapie ist dann vermutlich die Bauchlandung härter, allerdings ist hier auch oft zu lesen, dass eine Bauchlandung krampfhaft nicht zugelassen wird. Hier fängt dann wohl die Problematik an.
candle
Übertragung findet bei jedem eh im Alltag ständig tatt. Es ist also kein alleiniges Phänomen einer Therapie.
Und vermutlich passiert dann die Verliebtheit, weil es eben immer passiert bei Zuwendungen eines Menschen. In Therapie ist dann vermutlich die Bauchlandung härter, allerdings ist hier auch oft zu lesen, dass eine Bauchlandung krampfhaft nicht zugelassen wird. Hier fängt dann wohl die Problematik an.
candle
Now I know how the bunny runs!
Also sitzt man einem Therapieroboter gegenüber?abendrot79 hat geschrieben: weil sich der Patient in jemanden verliebt hat, den er gar nicht kennt. Er hat sich nicht in einen real existierenden Menschen verliebt, sondern in einen Zustand der künstlich geschaffen wurde
Lilly
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Die Frage musste ja kommen ... ich warte schon die ganze Zeit darauf Natürlich sitzt man keinen Roboter gegenüber, aber einem Menschen der lediglich seinen Beruf ausübt. Ich wollte damit sagen, dass ich nicht glaube dass sich Patient xy in den Menschen verliebt der da sitzt (und den er nicht kennt), sondern nur in die künstlich erzeugte Situation die der Therapeut erzeugt hat (aufgrund seines Berufes).Lilly111 hat geschrieben:Also sitzt man einem Therapieroboter gegenüber? Lilly
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)
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Genauso gut könnte man die Frage stellen, warum man sich überhaupt in jemanden verliebt ...
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"It is not nor it cannot come to good:
But break, my heart; for I must hold my tongue.“
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Dachte ich mir. Ich wollte dich halt nicht bis morgen früh warten lassen.abendrot79 hat geschrieben:Die Frage musste ja kommen ... ich warte schon die ganze Zeit darauf
abendrot, ich glaube zu verstehen was du meinst, aber....
Du stellst es - ja vielleicht berechtigt, keine Ahnung - auf den Beruf Therapeut ab.
Man lernt jeden Menschen, in den man sich verliebt, in einem ganz bestimmten Kontext kennen. Wenn du dich in den Busfahrer verknallst, kannst du dich auch fragen, ist es (zuerst) der Mensch, der Mann oder der Busfahrer, den du so toll findest. Also verliebst du dich, weil er so toll die Kurve nimmt (...weil der Thera so schön zuhört) oder weil die Jeans so gut sitzen oder weil er bestimmte Affekte an sich hat, die du schon immer anziehend fandest? Verliebt man sich nicht immer in eine Mischung aus ganz vielen Elementen?
Lilly
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Ich bin überrascht, wie intellektuell zu diesem Thema diskutiert wird, und hier Gefühle analysiert werden.
Interessant auch, dass die User mit den wenigsten persönlichen Erfahrungen mit Ü-Liebe,
überzeugende, aber theoretische Standpunkte haben.
Aber wahrscheinlich hat candle recht, dass sich die anderen hier nicht äußern werden.
Warum wohl?
Lisa
Interessant auch, dass die User mit den wenigsten persönlichen Erfahrungen mit Ü-Liebe,
überzeugende, aber theoretische Standpunkte haben.
Aber wahrscheinlich hat candle recht, dass sich die anderen hier nicht äußern werden.
Warum wohl?
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Naja, mit einem Busfahrer redet man selten über seine persönlichsten Gedanken und Gefühle. Wenn es üblich wäre, dass man mit Busfahrern derartige Gespräche führt und diese Busfahrer Tag für Tag oder Woche für Woche eine Stunde lang geduldig zuhören und sanft lächeln, würden sich sicher auch viele Leute in 'ihren' Busfahrer verlieben.
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Jetzt ich mal
Also persönliche Erfahrung damit habe ich keine, ich habe auch in einer fast eineinhalb Jahre dauernden stationären Therapie niemanden getroffen, der sichtbar in seinen Thera verliebt war. Das erstemal habe ich in diesem Forum davon gehört und es hat mich überrascht. Ich kann es im Grunde genommen auch nicht verstehen, da ich den Standpunkt vertrete, dass man in einer Therapie doch mitarbeiten sollte. Die wenigen Stunden, die man bekommt, würde ich nicht mit einer Schwärmerei vertun wollen. Wenn es zum "Krankheitsbild" gehört wäre das natürlich etwas anderes. Es scheint aber auch kaum einen Weg in ein gesünderes, entliebtes Verhältnis zum Therapeuten zu geben, wenn man sich die betreffenden Threads durchliest. Entweder glaubt der verliebte Klient nicht an ein Scheitern und die Idealisierung geht weiter oder er fühlt sich derart verletzt und zurückgestossen, dass die Therapie abgebrochen wird. Manchmal wird die Therapie wohl auch aus Gewohnheit weitergeführt. Das ist für mich alles nicht wirklich konstruktiv.
Insofern würde ich mal schlußfolgern, dass es wahrscheinlich tausende von Gründen und Motivationen gibt. Vom vereinsamten Menschen, dem sein Bedürfnis nach sozialen Aufmerksamkeiten in die Abhängigkeit treibt, über den Borderliner, der einen Guru sucht bis zum Klienten, der sich seine Therapiechance selbst nicht zugesteht und sie mit solchen Eskapaden zerschlägt. Und, und, und ....
Je nach Motivation ist wahrscheinlich auch die "Echtheit" dieser Gefühle recht variabel.
Es gab ja gerade in den letzten Tagen eins, zwei Threads, wäre doch schön, wenn die betreffenden User hier mitdiskutieren. Ich will jetzt niemanden scharf angucken ....
Also persönliche Erfahrung damit habe ich keine, ich habe auch in einer fast eineinhalb Jahre dauernden stationären Therapie niemanden getroffen, der sichtbar in seinen Thera verliebt war. Das erstemal habe ich in diesem Forum davon gehört und es hat mich überrascht. Ich kann es im Grunde genommen auch nicht verstehen, da ich den Standpunkt vertrete, dass man in einer Therapie doch mitarbeiten sollte. Die wenigen Stunden, die man bekommt, würde ich nicht mit einer Schwärmerei vertun wollen. Wenn es zum "Krankheitsbild" gehört wäre das natürlich etwas anderes. Es scheint aber auch kaum einen Weg in ein gesünderes, entliebtes Verhältnis zum Therapeuten zu geben, wenn man sich die betreffenden Threads durchliest. Entweder glaubt der verliebte Klient nicht an ein Scheitern und die Idealisierung geht weiter oder er fühlt sich derart verletzt und zurückgestossen, dass die Therapie abgebrochen wird. Manchmal wird die Therapie wohl auch aus Gewohnheit weitergeführt. Das ist für mich alles nicht wirklich konstruktiv.
Insofern würde ich mal schlußfolgern, dass es wahrscheinlich tausende von Gründen und Motivationen gibt. Vom vereinsamten Menschen, dem sein Bedürfnis nach sozialen Aufmerksamkeiten in die Abhängigkeit treibt, über den Borderliner, der einen Guru sucht bis zum Klienten, der sich seine Therapiechance selbst nicht zugesteht und sie mit solchen Eskapaden zerschlägt. Und, und, und ....
Je nach Motivation ist wahrscheinlich auch die "Echtheit" dieser Gefühle recht variabel.
Es gab ja gerade in den letzten Tagen eins, zwei Threads, wäre doch schön, wenn die betreffenden User hier mitdiskutieren. Ich will jetzt niemanden scharf angucken ....
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir
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Hallo GeheimGeheim,
Die TE schrieb
"Ich kenne so etwas nicht, kann es nicht nachempfinden, lese es immer wieder und würde es gerne verstehen."
Meinst du, dein Beitrag hilft ihr zu verstehen?
Lisa
Die TE schrieb
"Ich kenne so etwas nicht, kann es nicht nachempfinden, lese es immer wieder und würde es gerne verstehen."
Meinst du, dein Beitrag hilft ihr zu verstehen?
Deine nachfolgenden Theorien sind abenteuerlichGeheimgeheim hat geschrieben:Also persönliche Erfahrung damit habe ich keine,
Geheimgeheim hat geschrieben:Vom vereinsamten Menschen, dem sein Bedürfnis nach sozialen Aufmerksamkeiten in die Abhängigkeit treibt, über den Borderliner, der einen Guru sucht
Lisa
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Gäbe es einen Kniefall-Smiley, du würdest ihn von mir bekommenLilly111 hat geschrieben:Dachte ich mir. Ich wollte dich halt nicht bis morgen früh warten lassen.
Ja genau, das tut man! Aber Tatsache ist doch, dass es immer persönliche Dinge sind in die man sich verliebt! Wenn der Busfahrer die Kurven so toll nimmt, dann hat das weniger was mit seinem Beruf zu tun (er hat zwar das Fahren des Busses irgendwann mal gelernt, aber nicht das tolle Kurvenfahren), sondern mit Talent! Talent ist etwas Persönliches, in das man sich durchaus verlieben kann, da gebe ich dir Recht.Lilly111 hat geschrieben:Verliebt man sich nicht immer in eine Mischung aus ganz vielen Elementen?
Aber wo ist das Persönliche in das ich mich verliebe wenn der Therapeut das Objekt der Begierde ist? Okay, wir können jetzt darüber diskutieren ob das empathische Zuhören eines Therapeuten erlernbar ist oder ebenfalls nur Talent, aber wohin führt das? Für mich ist es schlichtweg die künstlich geschaffene Welt in die sich der Patient verliebt ....
Ich persönlich habe mich noch nie in einen Bäcker verliebt weil er die Brötchen so schön formt oder einen Frisör, weil er die Schere so schön schwingt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich mich jeden Morgen beim Brötchen-Kaufen ein paar Minuten mit dem Bäcker unterhalte und somit Persönliches mit ihm austausche und mich dann in ihn verliebe. Sprich, nachdem ich ihn zumindest ein wenig kennengelernt habe ... das funktioniert beim Therapeuten nicht, ausser er lässt privaten Kontakt zu
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)
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Das könnte aber daran liegen, dass wohl kaum viele Leute darüber schreiben, wenn es gut läuft. Es schreiben ja nun mal meist nur die, die ein Problem haben. Das heißt nicht, dass das auf die Mehrheit der Patienten zutreffen muss.Es scheint aber auch kaum einen Weg in ein gesünderes, entliebtes Verhältnis zum Therapeuten zu geben, wenn man sich die betreffenden Threads durchliest.
hallo Titus,
ich freue mich immer wieder darüber,wie du die Dinge auf den Punkt bringst
Lisa,
freut sich
ich freue mich immer wieder darüber,wie du die Dinge auf den Punkt bringst
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