wieviel Kontakt zur Familie

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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abendrot79
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Beitrag Mo., 09.01.2012, 22:05

münchnerkindl hat geschrieben:Und evtl haben ja auch die Probleme die du mit Arbeit etc beschreibst ihre Ursachen in der weniger als optimalen Kindheit. ....Von daher wäre es also SEHR sinnvoll, das mal genauer anzuschauen.
So sehe ich das auch ... Ich bin auch "nur" in Therapie gegangen, weil ich ein paar Ängste zuviel hatte, eigentlich kam ich mir fast schon "bescheuert" vor deswegen einen Therapeuten aufzusuchen. Dass dabei auch die Kindheit auf den Tisch kommen wird, war mir auch klar. Aber dass die Ursache der Ängste bzw. der Grundstein für viele weitere Probleme die ich bisher gar nicht gesehen habe, genau dort begaben liegt, hätte ich nie gedacht. Ich habe gar nicht fünf einzelne Probleme (nur so als Beispiel), sondern ein Grosses und das heisst Kindheit. Wäre die anders verlaufen, hätte ich heute nicht meine Angst-Symptome ...

Ich denke es ist für dich vielleicht an der Zeit, mal nicht darüber zu reden was z.Zt. im Alltag alles nicht funktioniert (das wirst du auch ohne Therapie wissen), sondern darüber, woher deine Probleme kommen und dann wirst du auch ganz schnell beim Thema Familie / Kindheit landen.

Und versuche dich davon frei zu machen, dass du deine Familie verraten würdest ... ich kann nur von meiner Thera sprechen, die narürlich mal hat durchblicken lassen, dass dieses oder jenes nicht toll gelaufen ist, aber gleich im nächsten Satz haben wir "aufgrdröselt" wieso das so gewesen sein könnte. Da waren keine Schuldzuweisungen, nur Fakten und Vermutungen (ganz sachlich). Ich weiss gar nicht wann bei mir die Wende kam, aber ich spüre diesen Verrat nicht mehr, sondern nur noch die Tatsache dass ich Gefühle habe, die eben negativ sind ... ich sehe nur mich und meine Empfindungen, sonst nichts.
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)

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*Miri*
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Beitrag Mi., 11.01.2012, 21:10

Aber Probleme im Umgang mit Angehörigen gehört doch genauso zum Themenkomplex "Alltag" wie die Probleme mit Kollegen, Partner etc
Ja das stimmt. Aber meistens rede ich nur von der Arbeit. weil das eben gerade oder besser schon lange zu überpräsent ist, und zu unsicher.. mein leben besteht ja im Moment fast nur aus durch den Arbeitstag kommen, schlafen und ab und an Sport. d.h. ich rede auch in der Thera kaum von was anderen. was mich dann schon wieder nervt, weil ich ja weiß das es wichtig wäre,... bei anderen Dingen mal hinzuschauen.
Und evtl haben ja auch die Probleme die du mit Arbeit etc beschreibst ihre Ursachen in der weniger als optimalen Kindheit. Weil so ganz ohne Grund wirst du nicht einen Psychologen aufgesucht haben, irgednwas muss ja vorgefallen sein daß du jetzt nicht in der Lage bist adäquat und alleine mit deinem Leben klarzukommen. Von daher wäre es also SEHR sinnvoll, das mal genauer anzuschauen.
So sehe ich es prinzipell auch. Aber bislang war es meistens so, dass wenn das Thema doch in die Richtung ging ich sofort dicht gemacht habe. Irgendwie habe ich Angst das mehr anzuschauen, aber ich weiß eigentlich nicht mal wovor oder weswegen.
Irgendwie ist da aber eben trotzdem so ein großes "Stopp-Schild"
Und versuche dich davon frei zu machen, dass du deine Familie verraten würdest ...
ja, das ist wohl wichtig. Schließlich habe ich nichts davon, wenn ich wie immer alles mit mir selbst ausmache, es dankt mir ja keiner. ich muss versuchen auf mich zu schauen.
Ich hoffe das ich damit weiterkomme!

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 11.01.2012, 22:16

*Miri* hat geschrieben:
Ja das stimmt. Aber meistens rede ich nur von der Arbeit. weil das eben gerade oder besser schon lange zu überpräsent ist, und zu unsicher.. mein leben besteht ja im Moment fast nur aus durch den Arbeitstag kommen, schlafen und ab und an Sport. d.h. ich rede auch in der Thera kaum von was anderen. was mich dann schon wieder nervt, weil ich ja weiß das es wichtig wäre,... bei anderen Dingen mal hinzuschauen.
Und? Was bringt das bisher? Wenn du Stunde um Stunde damit füllst ohne daß sich da substanziell was verbessert bringt es doch scheints nichts, so wie das läuft, oder?
*Miri* hat geschrieben:So sehe ich es prinzipell auch. Aber bislang war es meistens so, dass wenn das Thema doch in die Richtung ging ich sofort dicht gemacht habe. Irgendwie habe ich Angst das mehr anzuschauen, aber ich weiß eigentlich nicht mal wovor oder weswegen.
Irgendwie ist da aber eben trotzdem so ein großes "Stopp-Schild"

Warum ist da ein Stop-Schild?

Weil du dich deinen Eltern gegenüber illoyal fühlst? Weil es einfach generell peinlich ist sowas privates zu erzählen? Weil du Angst hast daß da Dinge zu tage treten die dein ganz persönliches Weltbild und Selbstbild kippen würden, da du einfach WILLST daß deine Kindheit schön war auch wenn das nicht den Tatsachen entspricht? Weil du Angst vor der Arbeit mit Verarbeitung hast die dann auf dich zukommt?

Woran liegt es?

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*Miri*
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Beitrag Do., 12.01.2012, 14:10

Und? Was bringt das bisher? Wenn du Stunde um Stunde damit füllst ohne daß sich da substanziell was verbessert bringt es doch scheints nichts, so wie das läuft, oder?
Ja, ich geb dir da absolut recht. So bringt das nichts. Aber all das ist eben so präsenter.
Weil du dich deinen Eltern gegenüber illoyal fühlst? Weil es einfach generell peinlich ist sowas privates zu erzählen? Weil du Angst hast daß da Dinge zu tage treten die dein ganz persönliches Weltbild und Selbstbild kippen würden, da du einfach WILLST daß deine Kindheit schön war auch wenn das nicht den Tatsachen entspricht? Weil du Angst vor der Arbeit mit Verarbeitung hast die dann auf dich zukommt?
Alles. All das was du da aufzählt, kann ich sagen, ja das ist mit Grund. Ich kann die ganzen Gründe rational widerlegen aber gefühlt komm ich trotzdem nicht darüber hinweg. Irgendwie eine unbestimmte Angst... die ich nicht zu 100% belegen kann, weil ich keinen rationalen Grund dafür finde.

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Felizitas
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Beitrag So., 22.01.2012, 23:37

Hm....

Ich habe in letzter Zeit selbst festgestellt,dass sich gerade in diesem Bereich etwas geändert hat.
Viele verbringen Weihnachten eher mit Freunden,als mit der Familie und andere Sachen/Feste analog dazu. In einem Beitrag über Hospitze haben die Freunde die Beerdigung geplant,nicht mehr die Familie.
Letztens erzählte mir ein Freund sein Neffe ist Weihnachten erstmal mit Freundin in die nächte Großstadt das eben erhaltene Weihnachtsgeld versaufen...

Das macht mich nachdenklich,denn auch bei mir (ebenfalls Mitte 20,eigene Wohnung,aber über 100km weit weg) werde schon wenn ich noch da bin gefragt wann ich wieder komme,wenn ich es nicht weiß,beim nächsten Anruf,bis ich was sage.
Und auch mein älterer Bruder hat Weihnachten Streß gemacht und das ganze ist dann Neujahr in einem riesen Streit gegipfelt so das sowohl meine Schwester als auch ich hatten die ganze Zeit während es sich aufbaute das Bedürfnis:weg und nicht wieder kommen. Einfach weils so verletzend und unnötig war.

Und obwohl mich das so nervt und ich froh bin meine Ruhe und auch Autonomität zu haben (man muss sich ja abmelden und anrufen wenn man zu Haus angekommen ist und einmal in der Woche telefonieren usw) bin ich dazu gekommen,dass ich wohl wieder in die Richtung ziehen werde.

Das hat zum einen logische Gründe,aber auch einfach,das ich für mich das Empfinden habe,das Familie Familie ist. Wenn ich sehe wie einsam Menschen sterben obwohl sie Kinder haben,dann weiß ich,dass ich das nicht will für meine Eltern. Familie sollte für mich mehr sein,als der Begriff für Verwandtschaftsgrade. Eben Familie aber eben auch im Guten wie im Schlechten.

Ich kann aber total verstehen,dass du deine Ruhe willst, Zeit für dich.
Vielleicht freundest du dich damit an,dass du eben ein Individuum bist,deine Wünsche und Bedürfnisse hast die sich nicht immer mit denen deiner Familie besonders deiner Mutter decken.
Ich hab den Eindruck deine Mutter ist,ähnlich wie meine, eine kleine Glucke,die die Kinder gern bei sich hat. Das ist auch total okay,wie es okay ist,dass du deinen Freiraum haben willst.

Diese Differenz wirst du auch nicht ausbügeln können,ohne das einer sich verstellen muss weil er auf Dauer seine Bedürfnisse zurück stellen muss.
Vielleicht versuchst du deine Mutter zu erklären,dass du eben sehr Freiheitsliebend bist,das du gern da bist (ich hab nichts gegenteiliges rauslesen können) aber das du auch jung bist. Das war deine Mutter auch mal und auch wenn sie vielleicht anders war,wird sie vielleicht verstehen dass du dich nur für deine Freizeit und nicht gegen sie entscheidest.
Und es könnte bei Weitem noch weniger sein,ich bin wenns hochkommt 2 mal im Monat da,manchmal auch einen Monat garanicht.

Versuch ihr das vielleicht einfach mal zu erklären,dass das nichts mit ihr sondern mit dir und deinen Bedürfnissen zu tun hat und das du sie sehr lieb hast,und sie das bitte etwas verringern soll,weil dich das unter Druck setzt.
Ich sag immer das ich es noch nicht weiß und mich dann melde,das hält sie zwar nicht vom fragen ab,aber ich kann sagen "ich hab doch schon gesagt ich weiß es noch nicht" und dann ist auch Ruhe

Und wer weiß,vielleicht wird die Zeit kommen da du dich "ausgetobt" hast und von dir aus öfter da sein magst

LG

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*Miri*
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Beitrag Mo., 23.01.2012, 09:45

Hallo,

hm, ich habe mir in letzter Zeit viel Gedanken um das Thema gemacht.
Und ich denke es spielt zur Zeit auch viel mit rein, das ich nicht will, das dort jemand mitbekommt das es mir derzeit nicht so gut geht. Mag nicht angesprochen werden.
Klar, es war schon immer anstrengend. Aber früher war ich öfters dort. und habe das auch ganz gut ertragen, weil ich ja wusste, ok Besuch, und dann kann ich wieder gehen.
Aber in letzter Zeit ist wohl auch viel schlechtes Gewissen dabei, weil es mir nicht gut geht, keiner dort was davon weiß, und ich auch will das es so bleibt. Und gleichzeitig deswegen eben aber das schlechte Gewissen habe.

lg

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abendrot79
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Beitrag Mo., 23.01.2012, 16:57

*Miri* hat geschrieben:Aber in letzter Zeit ist wohl auch viel schlechtes Gewissen dabei, weil es mir nicht gut geht, keiner dort was davon weiß, und ich auch will das es so bleibt. Und gleichzeitig deswegen eben aber das schlechte Gewissen habe.
Was spricht denn eigentlich dagegen deiner Familie zu sagen dass du eine Therapie machst, aber nicht darüber sprechen möchtest? Du musst denen ja nicht haarklein erzählen was Sache ist aber du kannst doch ganz grob sagen, du machst eine Therapie weil es dir nicht so gut geht und du glaubst, dass es dir helfen könnte, aber du möchtest nicht darüber reden. Punkt. Ende. Aus.

Natürlich fällt das schwer und es gibt bestimmt tausend Gründe wieso du es deiner Familie auf keinen Fall sagen kannst, aber ich habe es als Erleichterung gesehen, als meine Familie endlich Bescheid wusste und ich mich nicht mehr verstellen musste. Sie fragen zwar ab und zu wie es läuft, aber seitdem sie darauf nur einsilbige Antworten bekommen, lassen sie mich weitsgehend in Frieden. Sie wissen es, aber es ist mein Ding. Diese ewige Verstellerei raubt dir Kräfte, die du woanders gut gebrauchen könntest!

Hast du mittlerweile in der Therapie aufgehört nur darüber zu reden was nicht klappt? Oder hängt ihr da noch immer fest?
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)

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*Miri*
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Beitrag Mo., 23.01.2012, 17:01

Naja, ist mittlerweile viel passiert.

Reden mag ich mit meiner Familie immer noch nicht. Auf die Reaktionen kann ich verzichten.
Auch wenn es früher oder später wohl so sein wird.
Mein Thera hat sich letztes Mal wieder was geleistet, naja, was mich ziemlich verärgert hat. Weiß nicht wie lange ich die Therapie dort noch mache. Abhängig von den nächsten Stunden.
Bin mittlerweile krankgeschrieben. Und werde wohl doch das Thema Klinik nun angehen (müssen)

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abendrot79
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Beitrag Mo., 23.01.2012, 17:11

*Miri* hat geschrieben:Mein Thera hat sich letztes Mal wieder was geleistet, naja, was mich ziemlich verärgert hat. Weiß nicht wie lange ich die Therapie dort noch mache. Abhängig von den nächsten Stunden.
Hast du "Lust" zu erzählen was passiert ist? Wenn es hier nicht reinpasst (Familien-Thema) dann in deinem Thera-mit-Verstärkungs-Thread .... klingt ja nicht so dolle ...
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