Eskalation mit der Thera

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 30.12.2011, 23:30

CrazyChild hat geschrieben:
Oder, wenn ich es nicht packe – die Stunde abzusagen und gar nicht mehr hinzugehen. Dann wären zwei Jahre für die Katz gewesen, und ein zweiter Therapieabbruch steht im Raum…nicht sehr schön.

Naja, im Moment ist es ja so daß die Sache nur deshalb eskaliert ist weil SIE das ganze nicht angemessen gehandhabt ist.

Von daher hängt es auch sehr von ihrer Reaktion und ihrer Fähigkeit zur Selbstreflexion und zu konstruktiver Veränderung ihrer Arbeisweise mit dir ab ob es überhaupt sinnvoll ist mit ihr weiter Therapie zu machen.

Aber das kann man eben nur in einem Gespräch klären.

Auf jeden Fall bist du hier diejenige die sich absolut nichts vorzuwerfen hat und du hast jedes Recht sie für ihr Verhalten zur Rede zu stellen.

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candle.
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Beitrag Fr., 30.12.2011, 23:32

Hallo CrazyChild!
CrazyChild hat geschrieben: Das tut schon weh...ich will eigentlich nur, daß sie das nicht so aufgebracht sagt, lieb zu mir ist, wenn ich in Not bin, so wie bisher auch.
Aber für dich persönlich bringt das ja leider auch keinen Fortschritt. Hast du mal überlegt wie du von diesem deinen Verhalten loskommst oder steht das für dich gar nicht zur Diskussion?

Viele Grüße!
candle
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 30.12.2011, 23:38

CrazyChild hat geschrieben: Das tut schon weh...ich will eigentlich nur, daß sie das nicht so aufgebracht sagt, lieb zu mir ist, wenn ich in Not bin, so wie bisher auch.

Und, was hat dir das bisher gebracht?

Doch immer nur immer mehr Anrufe bei ihr und einen gefrusteten Ehemann, oder?

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(e)
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Beitrag Fr., 30.12.2011, 23:45

Liebe CrazyChild

Münchner mag zwar Recht haben, dass Schwester und Thera nicht dasselbe ist, aber bei mir und meiner Schwester besteht auch eine ungesunde Beziehung, auch bei ihr besteht eine Mutterübertragung auf mich, weil unsere Mutter das nicht in dem Maß leisten konnte, wie sie es wollte. Allein Distanz half. Deshalb rate ich Dir in Deinem Fall, einen neuen Therapeuten zu suchen, wie schwer es Dir auch fällt. Nur dann wirst Du frei. Deine Thera schaffte dies Ablösung nicht, sie hat da einiges falsch gemacht und Deine Abhängigkeit noch gefördert. Sie mag es zwar jetzt gut meinen, das denke ich schon, aber es ist zu spät, ich habe den Eindruck, dass sie Dir diese nötige Distanz nicht bieten kann. Sie scheint selbst in einer Gegenübertragung zu stecken.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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CrazyChild
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Beitrag Fr., 30.12.2011, 23:47

Müki...danke für den Tip mit DBT...also...das wäre GENAU das was ich brauche...denn genau das sind meine Problemthemen...Emotions-und Stressregulation...alles schön strukturiert...das hört sich echt gut an...

Interessant daß das speziell für Borderliner gedacht ist...ich habe zwar angeblich ne komplexe PTBS, aber das ist ja wohl so ähnlich...

Es tut gut zu wissen daß es auch noch andere Wege gäbe.

Sandrin, lieben Dank für Deine Worte...ja...ich muß jetzt schlafen, bin ziemlich kaputt, hab die letzten Nächte viel zu viel nachgedacht und zu wenig geschlafen.

Mal sehen, morgen ist ein neuer Tag, ach ja...es ist Silvester, hätte ich jetzt fast vergessen mit dem ganzen Durcheinander...

Ich melde mich morgen wieder und wünsch Euch allen aber schon jetzt mal einen guten Rutsch...

Gute Nacht...CrazyChild
LG, CrazyChild

***stay strong***

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 00:10

Erkundige dich doch mal ob das in deiner Gegend ambulant angeboten wird. Und wenn es da garnix gibt würde ich mir mal überlegen, das in eine stationären Therapie mal intensiver zu machen.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 00:15

CrazyChild hat geschrieben: Interessant daß das speziell für Borderliner gedacht ist...ich habe zwar angeblich ne komplexe PTBS, aber das ist ja wohl so ähnlich...

Ha, ich auch.

Und in der tat gibt es grosse Überschneidungen bei den Symptomen und auch Ursachen.

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candle.
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 00:18

münchnerkindl hat geschrieben: Und in der tat gibt es grosse Überschneidungen bei den Symptomen und auch Ursachen.
Mich würde das mittlerweile schon auch interessieren. Ich meine Frau Reddemann hat darüber auch geschrieben. Hat das jemand zufällig gelesen?

candle
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Mary-Lou
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 01:14

Hallo CrazyChild,

mich hat dein Thema ganz schön zum Grübeln gebracht.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon all diejenigen beneide, die in Notsituationen ihren Therapeuten auch mal eine E-Mail oder SMS schreiben dürfen. Ob ich es auch nützen könnte, weiß ich nicht, weil bei mir immer das schlechte Gewissen durchdrückt und ich Hilfe ohne Gegenleistung nicht wirklich annehmen kann (dafür zahlt ja schließlich meine KK nicht). E-Mail ohne Erwartungen an eine Antwort vielleicht ja, das wäre schön, aber Smsen könnte ich mir, zumindest momentan, nicht vorstellen. Aber ich denke, dass schon allein der Gedanke im Hinterkopf einen beruhigenden Charakter hat. Ich gebe auch zu, dass es mir auch insofern gefallen würde, weil man nicht das Gefühl hat, "nur" ein Geschäftsobjekt zu sein, sondern dass dem Therapeuten auch an einem liegt (was er aber selbstverständlich auch auf andere Art und Weise in der Stunde zeigen kann). Das sind nur meine inneren Wünsche, mit denen ich immer zu kämpfen habe, aber stets im Zwiespalt, weil ich auch nie jemandem zur Last fallen möchte.

Was ich damit sagen möchte: ich würde dich eigentlich beneiden für diese Möglichkeiten und die Art der Beziehung und Zuneigung deiner Therapeutin. Eigentlich. Aber was daraus entstehen kann, ist wirklich erschreckend. Das ist schon weit mehr als Abhängigkeit. Und das hätte ihr von Anfang an bewusst sein müssen. Sie hätte es steuern müssen, aber mir scheint, als hätte sie mehr zugesehen, wie alles seinen Lauf nimmt und ist nun wirklich schlicht und ergreifend überfordert mit der Situation. Das ist traurig, denn du als ihr Patient leidest nun noch mehr darunter, obwohl du ja genau wegen diesem Problem zu ihr gegangen bist. Für dich ist ein Horrirszenario entstanden, dass du mithilfe der Therapie eigentlich nicht mehr erleben wolltest.

Ich hoffe, es tut ihr leid. Diese Suppe, die sie euch beiden eingebrockt hat, sollte sie nun auch auslöffeln, wenn sie etwas von ihrem Job versteht. Ich hoffe, das ist ihr in diesen Tagen auch klar geworden. Und ich wünsche dir, dass sie die nötige Kompetenz und vor allem den Mut und Anstand besitzt, mit dir nun ernsthaft und intensiv an deinem Problem zu arbeiten, denn das ist in den letzten 2 Jahren nicht der Fall gewesen.

Deine Geschichte hat mich echt berührt. Und sie hat mir gezeigt, dass ich eigentlich ganz froh sein kann, dass meine Therapeutin, bei aller Menschlichkeit, sehr auf die nötige Distanz achtet. Ja, mein Wunsch danach ist dennoch geblieben, aber mir ist dadurch zumindest bewusst geworden, dass ich nie in eine Abhängigkeit von ihr geraten möchte. Die Möglichkeit zu haben, mal eine E-Mail zu schreiben, wenn einen etwas sehr bedrückt, bzw. man es einfach nicht in den Stunden ausdrücken kann (damit habe ich leider ein sehr großes Problem), wäre schön. Aber nur dazu und auch nur, wenn ihre Reaktion darauf lediglich in den Sitzungen stattfindet.

Dieses Mittel ist sehr gefährlich für einen Therapeuten und er sollte es wirklich bedacht einsetzen. Aber es ist vielleicht auch eine gute Möglichkeit um zu lernen, sich selbst Grenzen zu setzen. Ich glaube, du bist auf einem guten Weg, wenn du schon versuchst, den außerstündlichen Kontakt auf die E-Mails zu reduzieren, die wirklich nur Notfallcharakter besitzen und keine reinen Lebenszeichenerkundigungen darstellen. Und ich hoffe auch, dass die Situation für euch beide noch nicht zu verfahren ist und ihr beide daraus lernen und damit (endlich!) an deinem Problem arbeiten könnt.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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Wandelröschen
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 02:36

Hallo CrazyChild,

dein Bericht hat auch mich sehr bewegt und beim Lesen der einzelnen Postings kam mir dann eine Idee, aber dann kam mir MüKi schon zuvor.
Auch bei mir lautet die Diagnose meines jetzigen Theras komplexe PTBS, emotional sehr instabil. Als ich mir im späten Frühjahr einen neuen Thera suchen musste, bekam ich den Tipp von einer mir befreundeten Thera (die ich fragte), dass mir vielleicht Schematherapie helfen könne. Sie erzählte mir ein bisschen davon, ich las einiges darüber, kam zu der Ansicht, dass es mir weiterhelfen könne und machte mich auf die Suchen nach einem Thera, der diese Zusatzausbildung hat (war nicht gerade einfach). Beim Erstgespräch erwähnte er (VTler) dann auch eine Zusatzausbildung in DBT, hatte ich mich dann aber nicht weiter darüber informiert. Nach drei weiteren Stunden, als ich der Ansicht war, dass ich mit ihm könne, ging er dann mit mir den langen Bericht an den Gutachter durch (zu dem Zeitpunkt hatte mein Thera noch keine Kassenzulassung und ich beantragte ein Verfahren auf Kostenerstattung, daher gleich der Bericht für den Gutachter), indem er erwähnte, dass er bei dieser oder jener Störungslage mit Elementen der DBT und der Schematherapie vorgehen wird.
Nun, schematherapeutische Elemente habe ich inzwischen schon etliches erkannt. Jetzt hatte ich vorhin mal zum ersten Mal intensiv was zu DBT im I-Net gelesen. Was muss ich sagen, da hat er – gerade in der Anfangszeit – ordentlich zugelangt, gerade auch was Emotions- und Stressregulation betrifft und mein SvV. Als ich zu ihm kam, tat ich es fast täglich, inzwischen habe ich es seit fast zwei Monaten nicht mehr getan. Die Beziehung zu ihm ist viel näher als zu meiner Ex-Thera, und da besteht natürlich immer auch die Gefahr der Abhängigkeit. Aber er hat von Anfang an „knallharte“ Grenzen gesetzt, und diese Grenzen tun mir auch sehr gut.
Ich habe eine E-Mail-Adresse, wie du auch, aber als er mir die gab, sagte er sofort, er wird jedes Mal neu entscheiden, ob und wenn ja wie er mir antwortet. Einige blieben unbeantwortet (war auch ok), bei dem meisten kommt zur Antwort, er habe sie gelesen, wir sehen und am xy und sprechen dann darüber. Auf ein paar ist er inhaltlich eingegangen und hat mir etwas ganz wichtiges und hilfreiches mitgeteilt. Auch habe ich eine Handy-Nr. für die Urlaubszeit bekommen, unter der er in einer absoluten Krise zu erreichen ist (allein die Möglichkeit, anrufen zu können, bietet mir schon Sicherheit).
Ich merke inzwischen deutlich, dass ich in Hochstresssituationen besser reagiere, mich meistens inzwischen selber stabilisieren kann mit (wie ich vorhin gelesen habe, hatte er mir ja nicht gesagt) Techniken der DBT. Und jetzt die drei Wochen Urlaubszeit ohne Therapie werde ich, da bin ich ganz zuversichtlich, überstehen, eine gute Woche habe ich schon rum gebracht ohne Kontaktaufnahme, macht mich auch ein bisschen stolz.
Vielleicht wäre es ja für dich auch eine Option, aus diesem, wie es mir scheint, eingefahrenen Abhängigkeitsmuster heraus zu kommen.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Mary-Lou
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 02:53

Wandelröschen hat geschrieben:Ich habe eine E-Mail-Adresse, wie du auch, aber als er mir die gab, sagte er sofort, er wird jedes Mal neu entscheiden, ob und wenn ja wie er mir antwortet. Einige blieben unbeantwortet (war auch ok), bei dem meisten kommt zur Antwort, er habe sie gelesen, wir sehen und am xy und sprechen dann darüber. Auf ein paar ist er inhaltlich eingegangen und hat mir etwas ganz wichtiges und hilfreiches mitgeteilt.
Diese Lösung finde ich sehr gut.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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mitsuko
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 07:49

Mary-Lou hat geschrieben:Ich hoffe, es tut ihr leid. Diese Suppe, die sie euch beiden eingebrockt hat, sollte sie nun auch auslöffeln, wenn sie etwas von ihrem Job versteht. Ich hoffe, das ist ihr in diesen Tagen auch klar geworden. Und ich wünsche dir, dass sie die nötige Kompetenz und vor allem den Mut und Anstand besitzt, mit dir nun ernsthaft und intensiv an deinem Problem zu arbeiten, denn das ist in den letzten 2 Jahren nicht der Fall gewesen.
Das hoffe ich auch.
Leider fällt es vielen Menschen sehr viel schwerer für ihre eigenen Fehler gerade zu stehen, als sie anderen in die Schuhe zu schieben.
Die Tatsache, dass es zwei Gespräche gab, in denen sie einmal schrie, einmal sehr genervt war, lässt mich skeptisch sein. Die ganze vorwurfsvolle Art, von wegen was sie alles seit zwei Jahren versucht und dass es aber bei der ach so schwierigen Crazychild immer noch nicht genügt, finde ich mehr als alarmierend.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 09:10

crazy child, ich kann ja nicht in dich hineingucken, will dir also keine Tipps geben, die du aufgrund deiner Verfassung und deiner Probleme vielleicht gar nicht umsetzen kannst.

Aber wenn ich EINES nicht tun würde, dann ist es, gar nicht mehr hinzugehen! Das macht dich noch viel, viel kleiner, als du dich jetzt schon fühlst. Vielleicht ist sie nicht die richtige Therapeutin (das kann ich nicht beurteilen), vielleicht ist eine andere Therapieform besser (auch davon habe ich keine Ahnung) - das müsstest du herausfinden.

Aber unabhängig davon, halte ich es für total wichtig, dass es mit ihr zu einer Klärung kommt und dass du die Chance hast, ihr deine Meinung zu sagen. Weglaufen ist immer auch ein Weglaufen von der Lösung. Auch wenn du dir vielleicht einen neuen Therapeuten suchst: Geh noch einmal hin und sage ihr, wie wütend du bist und zeige dich mit deiner Angst und deiner Verzweiflung! Soll sie doch mal sehen, was sie angerichtet hat! Denn das, was sie macht, ist eigentlich auch nichts anderes als ein Weglaufen: Sie kommt nicht mehr klar und wirft es DIR vor. Sie weiß nicht, was sie tun soll und denkt, wenn sie dich so klein macht, dass sie dich dann mit deinen Problemen nicht mehr wahrnehmen muss. Damit wertet sie dich ab, und sich selbst wertet sie auf. Diese Wertung würde ich der Therapeutin nicht überlassen! So allmächtig darf sie in deinem Leben nicht sein!

Du hast dich ihr anvertraut - und das ist daraus geworden! Zeig es ihr. Vielleicht kann es dann weitergehen. Vielleicht auch nicht. Aber dann fängt etwas Neues an. Aber um richtig anfangen zu können, musst du erst mal richtig 'aufhören' können. Außerdem könntest du dann richtig trauern.

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debussy
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 11:03

charlotta hat geschrieben:Hoffentlich geht es dir jetzt besser, dass du deinen Frust hier ablassen konntest?
ja.

eines allerdings ist auch klar:
dass durch die arbeit mit dem inneren kind sehr schnell herzeigbare ergebnisse erzielt werden.
in der regel wird aber meist viel mehr schaden angerichtet als es nützt.

daher wird dieses modell von ernst zu nehmenden therapeutInnen auch vollends abgelehnt.

es sollte nur bei stabilen personen angewandt werden aus oben beschriebenen gründen.

und stabil ist crazychild sicher nicht gerade.

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CrazyChild
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Beitrag Sa., 31.12.2011, 12:19

Titus2...

Den ganzen Morgen überlege ich schon was ich machen soll. Es ist zwar noch Zeit, aber dieser Gedanken lässt mich nun noch weniger los. Hingehen oder nicht, oder doch, keine Ahnung.

Du hast recht…es ist die Sache meiner Thera das jetzt irgendwie mit ihrem Fachwissen wieder zurecht zu biegen.

Aber was ist, wenn sie es gar nicht einsieht, daß sie eventuell einen Fehler gemacht hat. Wenn sie dann doch alles auf mich schiebt und ich mich nicht wehren kann weil ich emotional einfach überfordert bin ? Dann habe ich mich ein weiteres Mal zum Idioten gemacht. Dann ist die Sache beendet
und sie ist sich keiner Schuld bewusst, der Patient war eben unbequem und trägt nicht dazu bei, Erfolge der eigenen Arbeit vorzuweisen. Also besser er ist weg.

Weißt Du, das skurille ist ja, daß ich in meiner vorigen Therapie in genau der gleichen Situation steckte, nur nicht so intensiv. Ich kam mit der Übertragung mit meinem Thera nicht mehr klar und habe abgebrochen – habe gehofft er würde mich halten. Tat er nicht. 4 Wochen hatte ich es ausgehalten dann bin ich kleinlaut zurück.

Wir haben weitergemacht aber es war nichts mehr wie vorher. Er war teilnahmslos und uninteressiert. So habe ich dann irgendwann abgebrochen weil es keinen Sinn mehr machte und nur noch weh tat.

Und deshalb wollte ich diesmal eine Frau als Therapeutin um genau DAS nicht mehr erleben zu müssen. Ich habe ihr es auch am Anfang erzählt, die Geschichte mit meinem vorigen Thera und daß das ganz furchtbar war. Sie weiß es. Und trotzdem ist es jetzt wieder das Gleiche.

Das legt natürlich auch den Gedanken nahe, daß ich da schon auch ein bißchen Schuld dran bin daß sich beide Theras an mir die Zähne ausbeißen. Ich bin sonst wirklich vernünftig, aber bei diesem Thema (Übertragung) geht’s mit mir regelmäßig durch. Ich kenne das seit meiner frühen Jugend mit Lehrer/innen, Ärzten, etc. Ich bin einfach so, möchte nur gehalten und geliebt werden. Und jeder, der mir nur den kleinen Finger reicht wird von mir nicht mehr losgelassen weil ich mich so sehr nach (kindlicher) Zuneigung sehne. Und das schreckt dann alle ab.

Mir ist das Verhaltensmuster bewusst, aber ich kann nichts dagegen machen. Ich kann gegensteuern indem ich einfach mein Gegenüber nicht an mich ran lasse, keinerlei Vertrauensbasis aufbaue und alles relativ unpersönlich bleibt. Dann passiert sowas auch nicht.

So könnte ich es auch mit meiner Thera machen, falls ich wieder hingehe. Aber auf so einer Basis ist keine Zusammenarbeit möglich, die von Vertrauen getragen werden soll.

Debussy – ich kann mir vorstellen daß „innere Kind Arbeit“ sehr wohl Erfolge bringen kann, jedoch muß der Patient vollkommen stabil sein und ich glaube er sollte in keiner Übertragung drinstecken.Sonst verwischen sich die Emotionen zu sehr, man kann diese nicht mehr richtig zuordnen und der Schuß geht nach hinten los.

Also, was für Leute die es können mit all ihren Emotionen ausschließlich bei sich selbst zu sein und zu bleiben.

Liebe Grüße
CrazyChild
LG, CrazyChild

***stay strong***

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