Beziehung mit Zukunft?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Tante Käthe
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Beitrag Di., 08.05.2012, 11:18

candle. hat geschrieben:dass es ja möglich wäre deinen Freund überführen zu lassen in eine Klinik in deiner Nähe.
Das ist bei bestimmten Erkrankungen sicher möglich und sinnig. Bei einer, wie hier vorliegenden Erkrankung darf man nicht verkennen, dass es sich tatsächlich um eine recht schwere Erkrankung handelt.
Einen Intensivpatienten zu verlegen (man muss erst einmal davon ausgehen, dass er ein solcher Patient ist), stelle ich mir schwierig vor. Mein Vater befand sich einige Tage auf der Intensivstation und hier war es "nur" der Bauch. Der Kopf ist m. E. noch eine ganz andere Liga....

LG Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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Jugendstil
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Beitrag Di., 08.05.2012, 13:34

Liebe Sorele,

du tust was du kannst - das ist in Ordnung! Mehr geht gerade nicht, und für dich ist es ohnehin schlimm genug, belaste dich nicht noch mit Selbstvorwürfen.

Es ist eine vertrackte Situation. Du kannst im Moment nur immer wieder versuchen, ihn ans Telefon zu bekommen. Vielleicht kann das Krankenhaus ja auch einen kurzen Kontakt mit ihm über eine normale Telefonverbindung ermöglichen, um dich wenigstens über den Stand der Dinge zu informieren?

Ich würde es versuchen und darum bitten.

Alles Gute euch.

Jugendstil

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leserin
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Beitrag Di., 08.05.2012, 17:04

Hast du keinen Kontakt zu seiner Familie? Es wird doch irgendjemand mehr wissen, als das was du hier schreibst? Seine Eltern, Geschwister oder so? Besucht ihn auch sonst niemand?

Die Tatsache dass er nach der Op telefonieren kann und auch weiß dass er raus kommt ausm KH ist jedoch ein Zeichen dass er nochmal Glück gehabt hat, rechtzeitig opieriert worden zu sein, offenbar ohne bleibende Schäden. Ein geplatztes Aneurysma vor allem im Kopf ist oftmals lebensbedrohlich und kann zu massiven Folgeschäden führen - ähnlich wie beim Schlaganfall - Lähmung, nicht mehr Sprechen können etc. Aber all das ist ja offensichtlich nicht der Fall und er scheint echt Glück gehabt zu haben. Ein Aneurysma ist ein krankhaft verändertes Gefäß, dass platzen kann. Bei ihm ist's vermutlich bereits geplatzt oder eingerissen und daher wurde das Aneurysma operiert. Daher gibts da auch keinen "Rückfall". Vereinfacht ausgedrückt. Aber er hatte eine schwere OP am Kopf und daher ist's überhaupt nicht verwunderlich, dass er nicht ständig im KH erreichbar ist. Ich würde versuchen über die Verwandten mehr rauszufinden und jemand der ihn besucht hat. Und vielleicht sollte auch immer nur einer fragen und ihr euch dann austauschen, damit er nicht allen alles x-fach erzählen muß.

Welche Brocken wirft er dir denn hin, die Fragen aufwerfen?

Lg
Leserin

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Thread-EröffnerIn
Sorele
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Beitrag Mi., 09.05.2012, 08:08

Hallo ihr Lieben,
vorerst ein riesen großes Dankeschön an euch alle. Ich bin froh, jemanden zu haben, mit dem ich mich einfach nur austauschen kann. Vor allem bin ich dankbar, dass mir hier sehr viel Mut gemacht wird. Einfach nur DANKE!
leserin hat geschrieben:Hast du keinen Kontakt zu seiner Familie? Es wird doch irgendjemand mehr wissen, als das was du hier schreibst? Seine Eltern, Geschwister oder so? Besucht ihn auch sonst niemand?
Nein! Kontakt zu seiner Familie habe ich nicht. Seine Mutter heißt unsere Verbindung nicht für gut, zudem wohnt sie nicht in Österreich. Seine Eltern sind geschieden (seinen Vater habe ich nie kennengelernt) und Geschwister hat er keine.
Da trotz dieser Schwere der Krankheit nicht einmal ich wenigstens eine SmS von ihr erhalten habe (meine Tel.Nr. ist ihr durchaus bekannt), war es völlig klar, dass auch keiner seiner Freunde irgendeine Info erhalten hat. Seine besten Freunde habe ich kontaktiert und die wissen von dem her genauso viel wie ich.
leserin hat geschrieben:Daher gibts da auch keinen "Rückfall". Vereinfacht ausgedrückt. Aber er hatte eine schwere OP am Kopf und daher ist's überhaupt nicht verwunderlich, dass er nicht ständig im KH erreichbar ist.
Danke! Diese Information erleichtert mich ungemein.
leserin hat geschrieben:Welche Brocken wirft er dir denn hin, die Fragen aufwerfen?
Nachdem ich gestern alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, konnte ich ihn dann schlussendlich abends um ca. 21.30 Uhr doch noch erreichen. Er hatte vorher sein Handy aus eigenem Willen ausgeschaltet (ja liebe leserin, wahrscheinlich wollte er einfach mal Ruhe).
Er beschrieb dann Folgendes: Donnerstag letzter Woche schreckliche Kopfschmerzen bis hin zum Erbrechen; die Nacht mit diesen Schmerzen am Zimmer verbracht; Freitag vormittags ins Krankenhaus – nach Untersuchung Aneurysma festgestellt; Papiere unterschrieben und am gleichen Tag (nachmittags) operiert. Man schnitt ihm dabei rechtsseitig den Kopf auf. Jetzt habe er eine Drainage. Aufenthalt im KH voraussichtlich 20 Tage.

Nun, nachdem ich dann meine Anreise für dieses Wochenende dingsfest machen wollte, meinte er, er wolle mich eigentlich nicht sehen , vielleicht nächste Woche.
So weit, so gut. Es tut mir zwar weh, doch werde ich seinen Willen respektieren, ist es doch einfach nur das Wichtigste, dass er gesundet.

Wie bereits eingangs „gesagt“: Ich danke euch allen wirklich von ganzem Herzen. Ich stand halt einfach alleine mit meinen Ängsten da, die ihr mir Gott sei Dank schon ein bisschen nehmen konntet.

An alle liebe Grüße

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Thread-EröffnerIn
Sorele
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Beitrag Fr., 11.05.2012, 09:57

Guten Morgen an alle!

Da ihr mir mit meinen Fragen so toll zur Seite gestanden seid, möchte ich euch hier einen kleinen Zwischenbericht hinterlassen.
Also:
Gestern Abend rief mein Freund, nachdem ich ihm eine SmS geschickt und gefragt hatte, ob er denn noch lebe, (weil er sich vorgestern überhaupt nicht gemeldet hatte), nachdem er mir zuerst ebenfalls eine SmS zurücksendete, in welcher er schrieb, ja, er lebe, was soll er mir schon sagen, er ist halt im Bett gefangen, an dieser komischen Maschine, am Katheder, trage Pampers, habe Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Verdauungsprobleme, dann doch direkt noch einmal an.
Seine Stimme klang schon viel kräftiger und er hatte zwei Erfolge zu verbuchen: er konnte gestern das erste Mal Gabel und Messer alleine halten und er hatte Stuhlgang.

Ich freute mich wahnsinnig für ihn.

Irgendwie ließ mir die Art der Nachbehandlung keine Ruhe und ich ging nochmals ins Internet. Meinen PC fütterte ich mit allen Informationen, die ich von ihm je bekommen hatte ..... und nun weiß ich es definitiv, was ihm passierte: Er erlitt eine Hirnblutung, so wie wir es umgangssprachlich nennen (die ja auch mit Aneurysma - so laut Internet - in Verbindung gebracht wird).
Erklärbar ist nun für mich, warum er darüber sprach, dass er Gott sei Dank alles bewegen könne, warum ihm eine Drainage gelegt worden war und warum er dieses Liquor hineinbekommt.

Ich verstehe nun auch den Grund, warum er mich nicht sehen will: Er, der Eitle (mein das absolut nicht so negativ, wie es vielleicht rüber kommen kann) so entstellt.

Allerdings hab ich jetzt ein Problem:
Er wirkt aggressiv, kalt und teilweise auch gehässig (ich verstehe es ja auch) und ich weiß dann nicht, wie ich reagieren soll.
Er ist nicht gerade unbedingt der „Schmuser“, obwohl er schon hie und da wieder gerne mal kuschelt und hats auch nicht so mit liebevollen Worten (ein spezieller intimer Kosename für mich ist da das höchste der Gefühle). Jeden Zuspruch meinerseits schmettert er ab, sagt, ich soll mich amüsieren gehen und nicht so viel an ihn denken, spricht, wenn, dann nur, wenn man ihm das Messer ansetzt, darüber, was gerade passiert, wie es ihm geht, vermittelt einem andererseits jedoch das Gefühl, dass er der Ärmste auf Gottes Erdboden ist (mein Gott schrecklich, wenn ich das so schreibe, weiß aber nicht, wie ich mich sonst ausdrücken kann), dem nicht mehr zu helfen ist.
Ich getraue ihm z.B. nichts darüber zu erzählen, was so im Alltagsleben bei mir passiert, weil dann so leidvoll seinerseits herüber kommt, was er alles nicht mehr machen kann usw..

Ich hoffe, ihr könnt verstehen, was ich meine???

Tja, wie reagiere ich da? Möchte ihm natürlich Zuspruch und liebevolle Worte schicken und ihm das Gefühl geben, dass ich daran glaube, dass es wieder besser werden wird, dass ich einfach an ihn glaube und ihn einfach so lieb habe, wie er ist.

Danke euch

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candle.
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Beitrag Fr., 11.05.2012, 10:07

Hallo Sorele!

Mein Ex- Mann hatte vor einiger Zeit einen Schlaganfall. Du hast Recht, im Prinzip ist es eine Hirnblutung. Das gefährliche ist eben das Aneurysma, weil ein Mensch damit lebt und es eben eine tickende Zeitbombe ist, da die Gefäßwände sehr dünn sind und sich ausstülpen und platzen. Das geht dann eben mit einer Masse von Blut einher was natürlich das Gehirn quetschen kann. Wird es schnell behandelt ist es ähnlich wie jeder Hirnschlag. Das Aneurysma ist quasi weg und im Groben die Sache behoben.

So, zur Agressivität kann ich sagen, dass es bei meinem Ex-Mann auch so war, dass er so wirres Zeug redete und das höchst agressiv. Ich habe das eher am Rande mitbekommen und durch den Kontakt zur Ex- Schwiegerfamilie. Er ging dann anschließend in eine Reha und das hat wunderbar gewirkt, es ist alles wieder gut, außer, dass er doch jetzt ein wenig mehr mit den Kräften haushalten muß.

Also ich will nur sagen, dass es wieder weg geht, kein Grund zur Sorge. Du darfst eben nicht vergessen, dass das Gehirn schon arg etwas mitbekommen hat und das muß sich erholen. Auch die Motorik wird wieder besser werden, das hast du uns ja auch mitgeteilt.

Das wird schon wieder! Nimm es bitte keinesfalls persönlich!

Viele Grüße!
candle
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 11.05.2012, 11:07

candle. hat geschrieben: So, zur Agressivität kann ich sagen, dass es bei meinem Ex-Mann auch so war, dass er so wirres Zeug redete und das höchst agressiv.
Der Vater einer Freundin von mir war auch nach dem Schlaganfall in der Persönlichkeit verändert, ist aggressiv, lustlos und er tut auch gelegentlich seltsame Dinge.

Je nachdem welcher Teil des Gehirns betroffen und auch dauerhaft geschädigt ist ist kann das passieren weil es halt auch Teile des Gehirns gibt die für Affektregulation, Reflektionsfähigkeit etc zuständig sind, und ganz ehrlich eine lahme Hand fände ich erheblich erträglicher und händelbarer als eine negative Persönlichkeitsveränderung.

Für eine Prognose müsstest du vermutlich mit den behandelnen Ärzten reden.

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Sorele
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Beitrag Sa., 12.05.2012, 20:53

Danke, dass ihr immer noch für mich da seid und mich mit Informationen füttert.

Ein weiterer Tag ist vergangen und er scheint stabil.

Eigentlich müsste mich das freuen und doch habe ich immer wieder Angstschübe. Angst deshalb, weil ich jetzt weiß, dass es noch nicht unbedingt vorbei sein muss. All diese Informationen aus dem Internet beschreiben die schrecklichsten Dinge ......

Ich weiß nichts von seinem Schweregrad (Info's erhalten wir (auch unsere Freunde) absolut keine - seine Mutter geht bei niemandem ans Telefon und ärztliche Auskunft ist sowieso no go) - und stelle mir die schrecklichsten Szenarien vor:

So z.B., warum schreibt er selbst nie mehr eine SmS, sondern ruft immer persönlich an? Nicht, dass mich das nicht froh stimmt, ihn live zu hören, nur, er hatte sich extra nur eine Wertkarte für diese paar Tage im Ausland gekauft und muss von daher wissen, dass sie bald zur Neige gehen wird. Ist er doch beeinträchtigt und sagt es mir nur nicht?

Dann: Gestern erzählte ich ihm u.a., dass ich abens Zumba tanzen gehzen werde (einfach eine Info aus dem Alltag). Dachte, so ein Geplaudere würde ihn etwas ablenken. Er frage mich dann, wer denn vortanzen würde, da diese Tänzer ja einen "geilen Body" hätten. Wir witzelten noch ein bisschen und legten dann auf. Heute frage er mich, wie der gestrige Abend verlaufen war und warum ich mir den Tänzer nicht geangelt hätte?!?!?!?!
Zwei Stunden später rief er mich erneut an und frage, was ich mache. Ich erklärte ihm, dass ich lerne und da meinte er: Naja, könnte ja sein, dass du das nur so sagst und dich aber mit dem Tänzer triffst."
Wovor hat er Angst?! Hat er Angst? Warum?

Oh, mein Gott, es tut mir so leid, eigentlich sollte ich die Starke sein und bin doch so schwach .

Danke, dass ich das loswerden durfte .....

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Jugendstil
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Beitrag Sa., 12.05.2012, 21:54

Sorele, es ist eine schlimme Zeit, und es bleibt erst einmal nur kühlen Kopf zu bewahren für dich. Im Moment ist nichts in Stein gemeißelt, was weiter geschieht, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen; du kannst es nur auf dich zukommen lassen.

Ich wünsche euch, dass ihr alles gemeinsam gut übersteht.

Ganz lieben Gruß an dich

Jugendstil

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leuchtturm
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Beitrag Mo., 14.05.2012, 20:47

Ich erklärte ihm, dass ich lerne und da meinte er: Naja, könnte ja sein, dass du das nur so sagst und dich aber mit dem Tänzer triffst."
Wovor hat er Angst?! Hat er Angst? Warum?
Schau mal, er ist gerade eben am Tod vorbei geschlittert.
Und nun erlebt er sich in einer Situation, die für jeden Patienten arg schwierig sein muss: hilflos, wie ein kleines Kind, das Selbstverständlichkeiten wieder neu lernen muss.
da wird er sich füheln wie abgeschoben, vll sogar überflüssig, vll denkt er, du wirst nicht bei ihm bleiben , wenn er so drauf ist. Vieleicht meint er, dir als Karnker nicht zur Last fallen zu dürfen. Vielleicht will er nur hören, dass du ihm auch jetzt treu bist, wo er hilflos ist und du stark und gesund bist.

Vielleicht fällt es ihm sogar schwer, sms zu tippen. So erging es meinem Partner, als er aus dem Koma kam.

Ich finde es ganz positiv, dass er sich so oft bei dir meldet. Das halte ich in Anbetracht seiner Krankheit nicht für selbstverständlich, und man darf nicht vergessen, er liegt dort nicht, weil ihm der Blinddarm entfernt wurde.

Ihr werdet sicher beide einige Geduld brauchen

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Sorele
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Beitrag Di., 22.05.2012, 11:12

Kleines update:

Gestern wurde mein Freund nach Hause entlassen. Mit "nach Hause" meine ich aber nicht zu mir nach Hause, sondern zu seiner Mutter nach Hause, welche in Italien lebt.
Seine letzte SmS an mich war, nachdem er sich vorher beklagt hatte, er würde die Entlassungspapiere nicht bekommen und ich daraufhin erwiderte, dass es das doch nicht sein kann, dass sich bei diesem Theater doch kein Mensch schonen könne, nachmittags um ca. 16.00 Uhr, in welcher er mir mitteilte, er würde sich niemals schonen, wüsste auch gar nicht, ob er sich jemals von dieser Gelegenheit erholen würde und ich würde ihn ja kennen.

Bisher habe ich meinen Freund immer noch nicht sehen "dürfen" und das meine ich wirklich so, denn er hat es mir verboten zu kommen. Einmal während eines Gespräches meinte er sogar, er weiß gar nicht, ob er mich denn überhaupt noch mal sehen will, da er wie "Frankenstein" aussehe.

Wie ich von euch bereits weiß, soll mein Freund ja nicht der Einzige sein, der nun nach solch einer schweren Operation sich in seiner Persönlichkeit verändert hat, nur, WAS mach ich nun?
Ich weiß, ich sollte mich in Geduld üben, nur verzweifle ich so schön langsam.

War er bisher mit Streicheleinheiten, lieben Worten etc. schon sehr sparsam, so scheint er jetzt so ziemlich alles verlernt zu haben. Er verhält sich mir gegenüber abweisend und ziemlich kalt.


Soll ich ihn denn jetzt im Moment in Ruhe bei seiner Mutter genesen lassen, oder was meint ihr?


Danke euch allen für eure bisher mitfühlenden und einfühlsamen Worte.

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candle.
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Beitrag Di., 22.05.2012, 11:23

Ja Sorele, gebe ihm Zeit, das dauert alles noch!

candle
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Tante Käthe
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Beitrag Di., 22.05.2012, 12:10

Sorele hat geschrieben:Einmal während eines Gespräches meinte er sogar, er weiß gar nicht, ob er mich denn überhaupt noch mal sehen will, da er wie "Frankenstein" aussehe.
Sorele hat geschrieben:Soll ich ihn denn jetzt im Moment in Ruhe bei seiner Mutter genesen lassen, oder was meint ihr?
ICh würde ihm einen unverfänglichen liebevollen Brief schreiben. In diesem würde ich ihm mitteilen, dass ich ihn liebe und dass ich zu ihm stehe und mit ihm diese schwere Zeit gemeinsam mit ihm überstehen wollte und würde, wenn er es möchte.
So ungefähr.... in meinen Worten würde ich ihm jedoch auch den Ball zuspielen, damit er, wenn er denn Lust hat und kann, sich melden kann, ggf. Wünsche äußern kann.

Allerdings ganz ehrlich, ein Leben lang würde ich nicht warten, Krankheit hin und her! Auch ich habe noch ein Leben.

Habt Ihr zusammen gewohnt? Ist sein gewöhnlicher Wohnsitz bei Dir?

Grüssle Käthe
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Sorele
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Beitrag Mi., 23.05.2012, 08:28

Einen lieben guten Morgen .....

..... ich freu mich jedes Mal ganz doll, feedback von euch zu erhalten, die geben mir das Gefühl, nicht alleine zu sein. DANKESCHÖN!!!!

in meinen Worten würde ich ihm jedoch auch den Ball zuspielen, damit er, wenn er denn Lust hat und kann, sich melden kann, ggf. Wünsche äußern kann.

Allerdings ganz ehrlich, ein Leben lang würde ich nicht warten, Krankheit hin und her! Auch ich habe noch ein Leben.

Habt Ihr zusammen gewohnt? Ist sein gewöhnlicher Wohnsitz bei Dir?
Ja Sorele, gebe ihm Zeit, das dauert alles noch!
Ich habe mir gestern vorgenommen, ihn mal wirklich in Ruhe zu lassen (heißt, ich habe mich auch nicht gemeldet) und ihn zu Hause einleben zu lassen.
Um 15.00 Uhr nachmittags kam dann aber eine SmS von ihm, dass es ihm schlecht ginge, da er Schmerzen habe. Da ich mich nicht wirklich getraue, ihn anzurufen (versuche, ihm Schwierigkeiten zu ersparen, indem er sich seiner Mutter erklären muss - sie ist neugierig und spioniert ihm hinterher bzw. checkt auch sein Handy), schickte auch ich ihm eine SmS und kurz darauf rief er zurück. Unser Gespräch dauerte gefühlte 5 Sekunden, dann legte er schon wieder auf (Begründung: extreme Kopfschmerzen). Abends um 20 Uhr rief er dann erneut an, erklärte, er habe jetzt ein Schmerzmittel genommen und es ginge ihm nun besser.
Wie du, Käthe, mir empfohlen hast, schickte ich ihm, kurz, bevor ich mich schlafen legte, eine "Gute-Nacht-SmS", sinngemäß mit den Worten "..... er könne auf mich bauen, ich werde für ihn da sein ...." etc..

Trotz seiner abweisenden Art mir gegenüber sucht er weiterhin den Kontakt mit mir, will ihn gar nicht brechen und trotzdem führt kein Weg daran vorbei, dass ich ihn mal sehen könnte bzw. ich ihn zu mir nach Hause holen könnte. (Er meinte, es würde "no a Zeitl dauern, bis wir uns wiedersehen".)

Auf die Frage, wo er wohnt:
Auf Grund seines Studiums hat er sich hier bei uns ein Zimmer gesucht, lebt aber eigentlich bei mir und den Kids. Seinen ersten Wohnsitz hat er immer noch bei sich zu Hause in Italien.

Wie sollte ich mich eurer Meinung denn nun weiter verhalten. Was ist zu viel, was zu wenig? Will ja immerhin auch nicht, dass er das Gefühl bekommt, jetzt, wo es ihm schlecht geht, will ich abspringen.

..... vielen Dank noch einmal euch allen für eure Geduld

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Tante Käthe
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Beitrag Mi., 23.05.2012, 08:36

Sorele hat geschrieben:Was ist zu viel, was zu wenig? Will ja immerhin auch nicht, dass er das Gefühl bekommt, jetzt, wo es ihm schlecht geht, will ich abspringen.
...vielleicht "einfach" mal Deine Unsicherheit bezüglich zuviel oder zuwenig ansprechen und ihm genau das sagen, dass er nicht das Gefühl bekommen solle, Du springst ab, aber eben Du möchtest ihn erst einmal in Ruhe lassen und wenn ihm danach ist, könne er sich gerne melden. Dann ggf. immer mal eine unverfängliche SMS schicken mit lieben Grüssen - falls er reagiert - mehr geht wohl nicht und zuwenig ists auch nicht, finde ich.

Was seine Mutter da abzieht, find ich total lächerlich und wenn er sich darauf einlässt, gut, selbst Schuld - sorry, aber mehr fällt mir nicht dazu ein.

Dir alles Liebe und Gute und die nötige Kraft, Dich dabei nicht aus den Augen zu verlieren, bei Dir selbst zu bleiben Krankheit hin und her.

LG Käthe
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