Glaubt ihr?
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Ich habe mich mit dem Christentum auseinandergesetzt. Gefällt Dir der Ausdruck "Extrem-Opportunist" nicht? Wenn Du mir schreibst, was Dich zweifeln läßt, ich bin für eine religiöse Diskussion jederzeit gewappnet.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir
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Zu der Frage, ob Suizid nun ein Ausschlußkriterium für den Zugang zum christlichen Himmel darstellt, möchte ich folgendes anmerken:
Luther wandte sich gegen die Vorstellung, dass man durch seine Taten, sein Handeln einen Einfluß auf sein Ansehen bei Gott, quasi wie in einem Punktesystem nehmen könnte. Das bedeutet sola gratia nur durch die Gnade Gottes.
Nicht berührt davon sind aber die zehn Gebote (Du sollst nicht töten). Luther hat nicht gesagt, mordet, schändet und betrügt bis sich die Balken biegen. Einen gnädigen Gott zu erzürnen ist bestimmt nicht Grundlage Luthers theologischer Auffassung.
Luther wandte sich gegen die Vorstellung, dass man durch seine Taten, sein Handeln einen Einfluß auf sein Ansehen bei Gott, quasi wie in einem Punktesystem nehmen könnte. Das bedeutet sola gratia nur durch die Gnade Gottes.
Nicht berührt davon sind aber die zehn Gebote (Du sollst nicht töten). Luther hat nicht gesagt, mordet, schändet und betrügt bis sich die Balken biegen. Einen gnädigen Gott zu erzürnen ist bestimmt nicht Grundlage Luthers theologischer Auffassung.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir
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Ich glaube, ich habe dich mißverstanden. Sorry. Jetzt ist mir aber klar was du weiter oben meintest.Geheimgeheim hat geschrieben:Ich habe mich mit dem Christentum auseinandergesetzt.
Nicht in dem Zusmmenhang.Geheimgeheim hat geschrieben:Gefällt Dir der Ausdruck "Extrem-Opportunist" nicht?
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)
es ist genau so normal nix mit dem religiösen am hut zu haben wie wenn man sich damit super indentifizieren kann, das ist ja schließlich bei allem im leben so. der eine sagt ich rauche für mein leben gern andere können dem gar nix abgewinnen. manche finden gothic gut manche sagen was is das denn. viele leute finden sport gut andere weniger oder gar nicht, das wird immer so sein und das ist auch gut so und man sollte es respektieren. und mir fehlt die religion kein stück in meinem leben kann ich nur sagen, aber trotzdem arbeite ich mit nächstenliebe und zum wohl der allgemeinheit als eins schließt das andere ja nun nicht aus
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Ich habe den Eindruck Gottesfiguren sind ausgelagerte Ich-Funktionen. Der eine sieht Goot als (gerechte?) ordnende Kraft, der nächste in Über-Ich-Funktion, das Gebote vorgibt, wieder andere sehen darin vllt. einen geduldigen, annehmenden Zuhörer oder einen liebe spendenden Vater oder eine liebnde, gütige Mutter.
Ich sehe es wie auch schon gesagt wurde so, dass das eigene Gottesbild (oder die Abwesenheit des selben) mehr über einen slebst aussagt, als über Gott. Wie es eben mit jedem inneren Abbild ist.
Insofern ist es müßig darüber zu streiten wie Gott nun ist oder wozu sie/er da ist. Ob sie/er überhaupt da ist.
Ich sehe es wie auch schon gesagt wurde so, dass das eigene Gottesbild (oder die Abwesenheit des selben) mehr über einen slebst aussagt, als über Gott. Wie es eben mit jedem inneren Abbild ist.
Insofern ist es müßig darüber zu streiten wie Gott nun ist oder wozu sie/er da ist. Ob sie/er überhaupt da ist.
amor fati
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Ich kann mir kaum etwas interessanteres vorstellen, als ein religiösen Streitgespräch. Seit Jahrtausenden beseelen solche Diskussionen und Auseinandersetzungen die Menschheit. Zu vielen Religiönen gehört es zur Glaubenausübung sich mit solcherlei Fragen zu beschäftigen. Und letztendlich haben Religion und Philosophie eine große gemeinsame Schnittmenge und die Fragen des Seins und der Ethik, der Gemeinschaft und der Überlieferung von Wissen sind doch elementar.montagne hat geschrieben: Insofern ist es müßig darüber zu streiten wie Gott nun ist oder wozu sie/er da ist. Ob sie/er überhaupt da ist.
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Simone de Beauvoir
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Auch wenns für euch vielleicht lustig klingt
aber für mich ist Gott ein Gefühl.
Ein Gefühl, dass latent immer da ist
aber das ich mir auch ganz bewusst machen kann.
Gott ist für mich ein Gefühl der Kraft, des Vertrauens und der Sicherheit.
Und Jesus ist ein Freund, ein Vorbild.
Vielleicht bewahre ich mir damit ein Stück meiner Kindheit.
aber für mich ist Gott ein Gefühl.
Ein Gefühl, dass latent immer da ist
aber das ich mir auch ganz bewusst machen kann.
Gott ist für mich ein Gefühl der Kraft, des Vertrauens und der Sicherheit.
Und Jesus ist ein Freund, ein Vorbild.
Vielleicht bewahre ich mir damit ein Stück meiner Kindheit.
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955
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AufdemWeg,
für mich klingt das nach was sehr Schönem. Ich freue mich, dass es auch noch Elterhäuser zu geben scheint, in denen Platz ist für eine Art von Gottesbild, das bereichernd wirkt ohne einengend zu sein. Also als etwas zutiefst Positives, Stärkendes und Geborgenheit Spendendes vermittelt werden kann.
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für mich klingt das nach was sehr Schönem. Ich freue mich, dass es auch noch Elterhäuser zu geben scheint, in denen Platz ist für eine Art von Gottesbild, das bereichernd wirkt ohne einengend zu sein. Also als etwas zutiefst Positives, Stärkendes und Geborgenheit Spendendes vermittelt werden kann.
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@Geheim: Was du ansprichst, ist in meinen Augen etwas ganz anderes, als das was ich angesprochen habe und was du zitiert hast.
Das Göttliche ist für mich eine Kraft in uns allen. Manch einer nutzt sie mehr als der andere.
Ich glaube das es Menschen in der Geschichte gab, ob es Jesus war oder Buddha oder Moses, die diese Kraft in ganz besonderer Weise genutzt haben. Und es wird noch weitere geben.... Meitreya.
Einfach weil ich ein Mensch bin und auch etwas von dieser Kraft mitbekommen habe, fühle ich mich in positiver Weise verpflichtet sie nicht zu verschwenden, sodnern das beste draus zu machen. So fühle ich das. und darüber kann man ja nicht streiten, wie ich persönlich oder jemand anderes persönlich das fühlt.
Das Göttliche ist für mich eine Kraft in uns allen. Manch einer nutzt sie mehr als der andere.
Ich glaube das es Menschen in der Geschichte gab, ob es Jesus war oder Buddha oder Moses, die diese Kraft in ganz besonderer Weise genutzt haben. Und es wird noch weitere geben.... Meitreya.
Einfach weil ich ein Mensch bin und auch etwas von dieser Kraft mitbekommen habe, fühle ich mich in positiver Weise verpflichtet sie nicht zu verschwenden, sodnern das beste draus zu machen. So fühle ich das. und darüber kann man ja nicht streiten, wie ich persönlich oder jemand anderes persönlich das fühlt.
amor fati
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montagne,-
ich empfinde Deine Beschreibung als sehr ansprechend und sehr stimmig, auch in mir.
Und das hier:
Lieben Gruß
Pro (zum Glück immer weniger streitsüchtig)
....
ich empfinde Deine Beschreibung als sehr ansprechend und sehr stimmig, auch in mir.
Und das hier:
Da kam mir spontan der Gedanke: Muss man sich darüber streiten, auch wenn man es womöglich trefflich könnte? (Denn man kann es sehr wohl, wenn auch sinnloser Weise.) Ich habe es, wenn es denn mal funktionierte, was in meiner Erfahrung leider selten genug war, immer als wesentlich bereichernder erlebt, sich einfach davon zu erzählen, sich auszutauschen und sich in dieser Weise womöglich gegenseitig zu inspirieren. Insofern hast Du auch darin vollkommen recht.und darüber kann man ja nicht streiten, wie ich persönlich oder jemand anderes persönlich das fühlt.
Lieben Gruß
Pro (zum Glück immer weniger streitsüchtig)
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Wie kommst du denn darauf?yuna hat geschrieben: Ich meine wenn es einen Gott gäbe, dann hat er sich anscheinend aus der Welt zurückgezogen.
[m]
Okay, ich meinte das schon so. Man kann, aber ich persönlich halte es für völlig sinnlos.Da kam mir spontan der Gedanke: Muss man sich darüber streiten, auch wenn man es womöglich trefflich könnte?
Ich nehms aber interessiert zur Kenntnis wie andere darüber denken und fühlen.
amor fati
Erst einmal: Es freut mich sehr, dass sehr Thread mittlerweile einen so guten Anklang gefunden hat. Danke an alle die sich daran beteiligen.
Es hat sich ja einiges getan hier. Da ist man mal ein Wochenende nicht daheim.
@ Proserpina:
@ Passat:
@ Nico:
@ Geheimgeheim:
@ AufdemWeg:
Es hat sich ja einiges getan hier. Da ist man mal ein Wochenende nicht daheim.
@ Proserpina:
Nein, durchaus nicht. Das wäre wohl auch zu einfach. Welcher gläubige Mensch würde sich dann noch bemühen etwas verändern zu wollen? Ich kenne viele Menschen, die sich aufgrund ihres Glaubens um bestimmte Dinge bemühen. Sie tun es nicht, weil sie sich von ihrem Gott etwas erhoffen, sondern weil sie fest davon überzeugt sind, dass in der Welt etwas geschehen muss, dass die Menschen eine Verantwortung für Gottes Schöpfung tragen. Wenn er alles, was die Menschen je zerstört haben wieder in Lot bringen würde, wer würde dann noch handeln? Die Menschen würden weiter zerstören, weil Gott es ja ohnehin wieder richtet.Und wie (hättest Du es denn gerne)? Was ist Gott? Eine Wünsche erfüllende Fee?
Schön beschrieben. Und die Erfahrungen in unserem Leben bestimmen das Bild, dass wir im Inneren annehmen, besser gesagt, beeinflussen es. Ich denke jemand der zum Beispiel trotz tiefen Glaubens viel Leid erfahren hat, würde Gott als unbarmherzig bezeichnen. Jemand der nicht glaubt und den ein Schicksalsschlag ereilt könnte ja beispielsweise Linderung und Trost im Glauben finden und Gott als liebenden Vater ansehen.Kurz: Jeder bekommt den Gott, den er im Innersten annimmt.
@ Passat:
So habe ich es nicht gemeint. Unsterblichkeit ist für mich nicht unbedingt ein Privileg. Nein, mir geht es darum, dass sehr viele junge Menschen sterben. Gut, wenn jemand den Suizid wählt, was sollte Gott tun? Aber wenn z. B. ein Mensch von gerade mal, sagen wir 20 Jahren, an einer schrecklichen Krankheit erkrankt, dann würde ich mir wünschen, dass ihm Gnade ereilt.Wird aus Gott erst ein "lieber Gott", wenn wir alle unsterblich sind?
Das akzeptiere ich auch. Der Tod gehört unwiderruflich zum Leben dazu. Das ist mir bewusst.Ein paar naturgegebene Gesetzmäßigkeiten sollten wir schon akzeptieren - z. B. dass wir alle sterben müssen.
@ Nico:
Bei vielen Dingen ist das so, da gebe ich dir recht. Andersherum, man stelle sich beispielsweise eine Mutter vor, deren Kind am plötzlichen Kindstod stirbt. Und genau so etwas meine ich, so etwas kann ich einfach nicht akzeptieren. Das ist für mich grausam. Und diese Grausamkeit der Welt ist es, die mich daran zweifeln lässt, dass es einen Gott gibt.Es kann einfach nix mehr akzeptiert werden, wenn es nicht haarscharf den persönlichen Vorstellungen und Bedürfnissen entspricht.
@ Geheimgeheim:
Seine Gerechtigkeit lässt manchmal zu wünschen übrig.Gott ist gerecht und für uns nicht begreifbar.
Wäre ich an deiner Stelle gewesen, hätte ich mich schon gefragt, warum das alles passieren muss. Ich hätte einen Schuldigen für das gesucht was geschehen ist. Gott wäre mit Sicherheit der erste auf meiner Liste gewesen.Ich gebe Gott nicht die Schuld an dem Tod, ich finde auch nicht, dass er von ihm verhindert hätte werden müssen.
Schön gesagt. Ich wünsche dir, dass du sie eines Tages wieder siehst.Ich verzichte nur lieber auf ihn und mach mich auf die Suche nach meiner Schwester.
@ AufdemWeg:
Die Sola Gratia besagt ausdrücklich, dass der Mensch sich Gottes Gnade nicht verdienen kann. Er kann sich z. B. seine Gnade nicht durch einen Ablass (der Grund für Luthers näheres Bibelstudium) erkaufen kann.Selbstmörder kommen nicht in den Himmel?
Aber gilt nicht seit Luther: sola gratia?
@ Nico:
@ Geheimgeheim:
@ AufdemWeg:
@ montagne:
Wie drückt sich diese Kraft denn deiner Meinung nach aus?
@ Prosperina:
@ Sunny:
Hmmm, Gott richtet sich nicht nach Luther, stimmt, aber Luther orientiert sich ja auch an dem Gott, der in der Bibel beschrieben wird. Die Aufstellung seiner Solen erfolgte daraus. Es war seine Interpretation. Ob dem wirklich so ist, ist die andere Frage.Hm, also ich würde sagen wenn es einen Gott gibt wird er sich wohl kaum nach Luther richten........
@ Geheimgeheim:
Deshalb werden die Menschen auch dessen nicht müde darüber zu sprechen. Das gefällt mir an dieser Thematik.Und letztendlich haben Religion und Philosophie eine große gemeinsame Schnittmenge und die Fragen des Seins und der Ethik, der Gemeinschaft und der Überlieferung von Wissen sind doch elementar.
@ AufdemWeg:
Das klingt ganz und gar nicht lustig, Sondern eher einleuchtend. So habe ich das noch nicht gesehen. Schön, wenn du es so sehen kannst und dass du dir diese Vorstellung bewahrst.Auch wenns für euch vielleicht lustig klingt
aber für mich ist Gott ein Gefühl.
@ montagne:
Wow, jeder trägt ein Stück göttliche Kraft in sich? Diese Vorstellung klingt sehr spannend. Auch wenn sie für mich persönlich keinen Sinn ergibt. Denn wenn ich eine göttliche Kraft in mir hätte, dann habe ich sie ohnehin verschwendet. Und woher weiß ich, wie sich diese Kraft ausdrückt? In meinen Talenten?Einfach weil ich ein Mensch bin und auch etwas von dieser Kraft mitbekommen habe, fühle ich mich in positiver Weise verpflichtet sie nicht zu verschwenden, sodnern das beste draus zu machen.
Wie drückt sich diese Kraft denn deiner Meinung nach aus?
@ Prosperina:
Hier ist ja kein Streitgespräch entstanden (was ich sehr schön finde) und diese Entwicklung in diesem Thread finde ich sehr angenehm. Jeder hier hat sehr bereichernde Gedanken beizutragen. Das gefällt mir. Und niemand wird hier für seine Vorstellung verurteilt. Warum auch? Ich finde es sehr spannend, welche Vorstellungen zu Tage kommen. Das macht die Menschen aus. Individualität.Da kam mir spontan der Gedanke: Muss man sich darüber streiten, auch wenn man es womöglich trefflich könnte?
@ Sunny:
In der Bibel tritt Gott häufig auf den Plan. Er überreicht den Menschen die Zehn Gebote. Er wird zum Teil auch durch Jesus verkörpert. Er ist sehr präsent. In der heutigen Zeit ist von dieser Präsenz nichts mehr auszumachen.Wie kommst du denn darauf?
Ja eben eine Interpretation!yuna hat geschrieben:@ Nico:
Hmmm, Gott richtet sich nicht nach Luther, stimmt, aber Luther orientiert sich ja auch an dem Gott, der in der Bibel beschrieben wird. Die Aufstellung seiner Solen erfolgte daraus. Es war seine Interpretation. Ob dem wirklich so ist, ist die andere Frage.
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Da studieren einen Haufen Menschen völlig das Gleiche und gehen sogar ein nicht unbedeutendes Stück des theologischen Weges gemeinsam und dann interpretieren sie schlussendlich die Gschicht völlig verschieden.
Wie z.B. an Küng und Ratzinger so herrlich zu beobachten.
Ob da wirklich mehr dahintersteckt als persönliche Interessen?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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