Kehrusker hat geschrieben:
Atheisten sind eigentlich ziemlich arm dran. Sie leugnen etwas, was es ohnehin gar nicht geben kann: Einen persönlichen Gott; ein übermächtiges Wesen in Menschengestalt, das hinter allem steht und alles Seiende hervorgebracht hat und darüber herrscht.
Damit wäre im Wesentlichen der Atheismus definiert. Das ist aber doch keine intelligentere Erkenntnis als die eines Kindes, dem irgendwann klar wird, dass es keinen Weihnachtsmann gibt.
Dass ich frei von Religion bin ist kein Grund mich zu bemitleiden.
Du scheinst ja sehr genau zu wissen was ich (nicht) glaube.
- "ein übermächtiges Wesen": Laut Christentum ist dieser Gott sogar allmächtig.
- "in Menschengestalt": Habe ich nie behauptet, "persönlich" wird immer als "hat einen Charakter, eine Erinnerung, Stimmungen etc." verstanden.
- "das hinter allem steht und alles Seiende hervorgebracht hat und darüber herrscht.": So ist es glaube ich laut Christentum, oder?
Du hast nicht den Atheismus definiert sondern eine sogenannte "Strohpuppe" auf die man leicht eindreschen kann. Es macht für den Atheisten keinen Sinn ein exaktes Gottesbild zu definieren an das er dann nicht glaubt. Es liegt am Theisten sein Gottesbild zu definieren.
Als Atheist warte ich darauf dass mir ein Theist sein allmächtiges, übernatürliches Wesen beweist. Und gleich im Voraus: "Erfahrungen", religiöse Texte etc. sind nicht tauglich. Wenn ein Gott real existiert dann tut er dies auch ohne die Interaktion mit Menschen.
Kehrusker hat geschrieben:
Den Big Bang gab es wohl. Der ist unter Loborbedingungen physikalisch eindeutig nachgewiesen.
Nicht unter Laborbedingungen sondern mittels Radioteleskopen und der Rotverschiebung.
Kehrusker hat geschrieben:
Es ist nur die Frage was vor ihm war. Denn alles was in dem Moment des Big Bang passierte, brauchte schon Raum und Zeit. Was aber war vor Raum und Zeit? Eine mit dem Menschenverstand nicht zu begreifende, ebenfalls physikalische Größe - nämlich die Singularität oder doch "Gott"?
Ich glaube wir sind uns einig dass wir es aktuell nicht wissen wie es genau zum Big Bang kam. Warum man dann allerdings einfach mal einen derart beladenen Begriff wie "Gott" vorschlägt kann ich nicht verstehen, das entbehrt jeglicher Grundlage. Vermutlich versteht das nur wer davon ausgeht dass z. B. der biblische Gott existiert und die Welt geschaffen hat. Vermutlich handelt es sich um den Reflex des Hirns, das eigene Weltbild um keinen Preis in Gefahr zu bringen.
Ich jedenfalls bevorzuge es mir die Welt anzusehen und daraus zu schließen wie sie ist. Religionen und Gläubige gehen von ihren (überlieferten) Schlüssen aus und suchen diese in der Welt. Mit der Realität hat letzteres dann aber nicht mehr viel mehr zu tun.
Kehrusker hat geschrieben:
Man muß diese "heiligen" Bücher nicht so lesen, als hätte ein großer Mann von oben mehreren kleinen Männern hier unten etwas zugeflüstert.
Sondern?