Ritzen: Angst, Borderline zu haben und Verlustängste

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
Benutzeravatar

Mary-Lou
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 597

Beitrag Di., 29.11.2011, 23:28

Wahrscheinlich habt ihr beiden Recht. Für mich ist alles noch so neu und mit viel Angst verbunden. Mal sehen, ob ich mich morgen dazu überwinden kann.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

Werbung

Benutzeravatar

robyn
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 136

Beitrag Mi., 30.11.2011, 00:55

ich denk an dich

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Emi2010
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 130

Beitrag Mi., 30.11.2011, 08:17

Morgen ist meine nächste Stunde und ich habe Angst. Ich glaube ich schaffe es nicht zu sagen....

Benutzeravatar

Mary-Lou
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 597

Beitrag Mi., 30.11.2011, 08:53

Liebe Emilia,

ich kann dich nur zu gut verstehen. Ich habe auch Angst vor dem heutigen Tag.

Hör einfach auf das, was dein Herz dir sagt und setz dich nicht selbst unter Druck. Wenn du morgen noch nicht soweit bist, es deinem Thera anzuvertrauen, dann vielleicht beim nächsten Mal.

Ich lasse es heute einfach auf mich zukommen.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

Werbung

Benutzeravatar

CrazyChild
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 942

Beitrag Mi., 30.11.2011, 14:52

Hallo Zusammen,

ich habe eine Persönlichkeitsstörung mit einigen Borderline Anteilen und mache SVV seit ich mich erinnern kann, je nach Gemütslage mal mehr und dann auch mal wieder nur alle paar Wochen.

Ich verstecke meine Narben mit Absicht nicht. Meinem Mann ist das peinlich, mir nicht. Ich wurde da auch noch nie wirklich drauf angesprochen, vielleicht ein oder zweimal.

Ich verstecke die Narben nicht weil sie meinem Umfeld zeigen sollen daß ich ein ziemlich sensibler Mensch bin (...ob die Umwelt das auch so versteht weiß ich nicht) ... denn ich kann das nicht zeigen, wirke immer tough und abgeklärt.

Meine Thera weiß vom SVV, geht damit völlig locker und normal um und hat daraus noch nie ein Thema gemacht. Es ist bei Leuten mit SVV bei hohem Druck normal daß das passiert. Wenn jemand Kopfschmerzen hat und ne Tablette nimmt macht ja auch keiner ein Thema draus - man muss eher nach den Ursachen forschen - denn das SVV ist ja nur die logische Konsequenz der tieferliegenden Probleme.

CrazyChild
LG, CrazyChild

***stay strong***

Benutzeravatar

robyn
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 136

Beitrag Mi., 30.11.2011, 18:06

hallo crazychild!

ich denke jedoch durchaus, dass man lernen kann, andere ventile zu benutzen und dies auch sinnvoll ist.
kann ja auch wirkliche verletzungen mit sich bringen.

Benutzeravatar

CrazyChild
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 942

Beitrag Mi., 30.11.2011, 22:22

Hallo Robyn,

das stimmt was Du sagst - und deswegen bin ich ja auch in Therapie. Nur...es ist alles nicht so einfach...aber ich arbeite dran.

Ich wollte SVV auch nicht verharmlosen sondern nur sagen, daß deswegen oft ein riesen Theater gemacht wird...so kenne ich das jedenfalls aus meinem engsten Umfeld. Wobei ich wirklich verstehen kann, daß das für Außenstehende wirklich schwer nachvollziehbar ist. Aber dadurch erhöht sich der Druck es nicht zu tun für den Betroffenen nur umso mehr und die Gefahr, daß es erst recht passiert, steigt.

Von daher finde ich es wirklich ok wenn meine Thera das einfach als Symptom sieht, es auch bemerkt, aber nicht so ein Ding draus macht wenn es wieder passiert ist. Wir arbeiten daran herauszufinden WARUM es letztendlich soweit gekommen ist, bzw. immer wieder passiert. Natürlich kann man lernen an Hand von diversen Skills entsprechend vorzubeugen. Aber ich finde es einfach wichtiger herauszufinden, warum es überhaupt zum SVV kommt. Denn es ist einfach eine Begleiterscheingung einer tieferliegenden Störung. Wenn das klar ist, kann man was dagegen tun und so wird gleichzeitig auch das SVV weniger. So ist jedenfalls meine Erfahrung.

CrazyChild
LG, CrazyChild

***stay strong***

Benutzeravatar

Mary-Lou
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 597

Beitrag Mi., 30.11.2011, 23:07

CrazyChild, ich kann dir nur zustimmen. Ich bin heute dermaßen angespannt in meiner Therastunde gesessen, hab es ewig vor mir hergeschoben, bis es endlich aus mir rauskam. Mein ganzer Körper hat gebebt vor Zittern und umso mehr war ich verblüfft über die Reaktion meiner Thera. Sie hat überhaupt kein großes Ding daraus gemacht, nur ein paar "praktische" Fragen dazu gestellt und das wars. Ich war in diesem Moment so erleichtert, dass dieses Thema nicht aufgeputscht oder dramatisiert wurde. Für mich war das ein Gefühl in Richtung "es ist ok, aber wir müssen daran arbeiten. Punkt". Achja, und sie hat mich nicht zu einem anderen Thera "abgeschoben"

In dieser Stunde bin ich insgesamt das erste mal aus mir herausgegangen, hab sehr viel über meine Gefühle, Erlebnisse und Ängste erzählt. Anfangs war ich fast schon stolz auf mich, weil ich soetwas sonst nie kann und es mich unheimliche Überwindung und Vertrauen gekostet hat. Auf dem Heimweg hat mich aber plötzlich ein sehr komisches Gefühl überkommen. Ich hab mich plötzlich so schlecht und zugleich entblößt gefühlt. Das war fast schon grausam. Habt ihr soetwas auch schon mal erlebt? Irgendwie geht es mir nicht sehr gut damit : /
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

Benutzeravatar

robyn
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 136

Beitrag Do., 01.12.2011, 18:28

CrazyChild hat geschrieben:Ich wollte SVV auch nicht verharmlosen sondern nur sagen, daß deswegen oft ein riesen Theater gemacht wird...so kenne ich das jedenfalls aus meinem engsten Umfeld. Wobei ich wirklich verstehen kann, daß das für Außenstehende wirklich schwer nachvollziehbar ist. Aber dadurch erhöht sich der Druck es nicht zu tun für den Betroffenen nur umso mehr und die Gefahr, daß es erst recht passiert, steigt. CrazyChild
ich habe mir schon gedacht, dass du es so gemeint hast. ich denke letztlich genauso, aber in so einem forum ist es manchmal schwer zu interpretieren.

@mary-lou: super, dass du es geschafft hast!!!
finde die reaktion deiner thera sehr gut und das zeigt auch, dass es wahrscheinlich nichts neues für sie ist.
bin froh, dass es so gelaufen ist!

Benutzeravatar

CrazyChild
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 942

Beitrag Do., 01.12.2011, 21:14

Mary-Lou hat geschrieben:Sie hat überhaupt kein großes Ding daraus gemacht, nur ein paar "praktische" Fragen dazu gestellt und das wars. Ich war in diesem Moment so erleichtert, dass dieses Thema nicht aufgeputscht oder dramatisiert wurde. : /
...genau...so kenne ich das auch, es wird bemerkt, aber um nicht den Druck zu erhöhen wars das dann auch. Natürlich ist SVV nicht toll...aber es ist auch nicht so einfach das abzustellen...für mich war das auch ein Aha-Erlebnis als meine Thera so reagierte. Dadurch ist es für mich auch nicht mehr so schlimm, wenn es passiert ist, d.h. ich verachte mich deswegen nicht mehr so.
Mary-Lou hat geschrieben:In dieser Stunde bin ich insgesamt das erste mal aus mir herausgegangen, hab sehr viel über meine Gefühle, Erlebnisse und Ängste erzählt. Anfangs war ich fast schon stolz auf mich, weil ich soetwas sonst nie kann und es mich unheimliche Überwindung und Vertrauen gekostet hat. Auf dem Heimweg hat mich aber plötzlich ein sehr komisches Gefühl überkommen. Ich hab mich plötzlich so schlecht und zugleich entblößt gefühlt. Das war fast schon grausam. Habt ihr soetwas auch schon mal erlebt? Irgendwie geht es mir nicht sehr gut damit : /
Als ich meiner Thera irgendwann "alles" erzählt habe fühlte ich mich noch verletzlicher als sonst und hatte in dem Moment noch größere Angst daß sich mich verlässt. Habe da gespürt wie wahnsinnig dringend ich sie brauche. Und sie hat mich nicht verlassen, bis heute nicht...
robyn hat geschrieben:ich habe mir schon gedacht, dass du es so gemeint hast. ich denke letztlich genauso, aber in so einem forum ist es manchmal schwer zu interpretieren.
...stimmt, danke, Robyn...

CrazyChild
LG, CrazyChild

***stay strong***

Benutzeravatar

Mary-Lou
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 597

Beitrag Do., 01.12.2011, 21:45

Sich danach noch verletzlicher fühlen, trifft es sehr gut. Ich glaube für mich was es ebenfalls ein Aha-Erlebnis. Es verändert in jedem Fall etwas an der Beziehung.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

Benutzeravatar

Mary-Lou
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 597

Beitrag Sa., 03.12.2011, 12:29

Liebe Emilia

wie geht es dir? Wie war deine Stunde? Erzähl doch mal
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Emi2010
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 130

Beitrag Sa., 03.12.2011, 13:10

Meine Stunde war okay und ich hatte auch den Mut es ihr zu sagen,aber auch nur weil sie es irgendwie schon geahnt hatte und mich gefragt hatte ob irgendetwas passiert ist. Ich war sehr erleichtert als es raus war und meine Angst dass Sie mich wegschickt nicht eingetroffen ist Wie geht es dir jetzt? Wie lange bist du schon in Tgerapie?

Benutzeravatar

Mary-Lou
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 597

Beitrag Sa., 03.12.2011, 13:34

Das ist schön zu hören! Und wie hat sich ihre Reaktion für dich angefühlt? Du machst nicht so einen "glücklichen" Eindruck?

Ich sitze seit 4 Monaten bei Therapeuten. Aber richtig in Therapie bin ich erst seit 7 Wochen. Zu Beginn wusste ich bereits, dass ich bald in eine andere Stadt ziehen werde, also haben mir zwei Theras sozusagen überbrückend mit Krisenintervention geholfen.

Wie ich ich momentan fühle, kann ich gar nicht so einfach beschreiben. Seit zwei Wochen herrscht einerseits eine große Leere in mir, ich könnte in Strömen heulen vor Verzweifung, aber es will plötzlich keine Träne mehr fließen. Mir fehlt jeglicher Antrieb zu allem und Schlafen ist eines der sehr wenigen Dinge, die ich "gerne" und viel tue. Auf der anderen Seite bin ich sehr aufgewühlt und rastlos, kämpfe mit wieder auftauchenden Bildern und Erinnerungen, entwickle eine Angst vor mir selbst, da ich mich nicht mehr verstehe und wiedererkenne.
Und nach meiner letzten Therastunde war dann schließlich alles durcheinander.

Aber: ich gebe die Hoffnung und vor allem mich nicht auf. Heute früh lag meine Katze auf mir, so friedlich, zufrieden und leise schnurrend. Ich hab ihr Atmen und ihr Schnurren gespürt und mich wohlgefühlt. Es war, als hätte ich jede Sekunde einfach frei genießen können. Das war schön ...

Liebe Emilia, ich wünsche dir, dass du den Kopf nicht hängen lässt. Ich wünsche dir Hoffnung und ebensolche Momente, die du ganz unbefangen genießen kannst. Ich glaube genau solche kleinen Momente machen das Leben aus und können einem neue Hoffnung schenken.

Vielleicht möchtest du ja auch erzählen, wie du dich fühlst, was du denkst und wie es dir ergeht? Oder vielleicht möchtest du ein wenig aus deiner letzten Stunde erzählen und was dich danach beschäftigt hat?
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Emi2010
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 27
Beiträge: 130

Beitrag Sa., 03.12.2011, 13:46

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.Ich bin sehr durcheinander und mir fällt es schwer ein klaren Gedanken zu fassen. Mir geht es so wie dir,viele Bilder und Erinnerungen in meinem Kopf die mir Angst machen. Ich habe Angst das alles so bleibt,das ich nie wieder ein normales Leben führen werde kann,das ich alles um mich herum verliere,das ich sterbe es ist soviel in meinem Kopf und ich weiss einfach nicht richtig weiter. Meine Therapeutin hat sehr lieb und verständnisvoll reagiert,das macht sie immer.....aber ich bin jetzt schon fast 6 Jahre dort und irgendwann schickt sie mich vielleicht doch weg weil es vielleicht keinen Sinn mehr macht
Du hast eine Katze? Ich auch
7 Wochen ist noch nicht sehr lange für eine Therapie,vielleicht geht es dir bald besser.Ich wünsche es dir!

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag