Ursachen für Außenseiterrolle/Mobbing
Doch, so sehe ich es auch, Phönixia. Hab es vielleicht anders ausgedrückt.
Ich weiß auch mittlerweile, warum ich gemobbt wurde. Zumindest habe ich für mich Erklärungen gefunden. Insofern sage ich auch, dass zwar nicht jeder Aussenseiter gemobbt wird, aber wenn jemand gemobbt wird, dann meistens der Aussenseiter. Und Aussenseiter sind eben anders. Bei mir begann es eben durch Äußerlichkeiten. Keine Ahnung ob ich auch zum Aussenseiter geworden wäre, wenn ich optisch den anderen Kindern gepasst hätte.
Ich habe mal einen Film über Psychopathen gesehen. Da wurde auch untersucht, was ein Opfer ausmacht. Man hat eben herausgefunden, dass manche Menschen immer wieder in bedrohliche Situationen gelangen, mehr als andere. Man machte dann Tests, unter anderem eben mit Psychopathen, Straftätern usw. und filmte Menschen die einen Tunnel hinab gingen. Zielsicher pickten die Psychopathen die Menschen heraus, die häufiger Opfer waren. Sie sahen das an der Bewegung. Eine unsymmetrie in der Bewegung. Und das sind Menschen, auf die sich Täter "lieber" stürzen, weil sie da eher gewinnen. Täter sind ja feige.
Jedenfalls war das interessant. Ich überlegte die male, an denen ich überfallen wurde und stellte fest, dass es tatsächlich immer in Zeiten war, in denen ich "angeschlagen" war. Also mental geschwächt und wohl wirklich sehr defensiv daher kam. War ich auf Kampf aus, und dachte mir innerlich "los, gebt mir einer einen Grund" dann war weit und breit keiner. Offenbar bewege ich mich da ganz anders, offensiv, stark. Wenn ich mich selber beobachte, stimmt das ja.
Ob das nun so auch auf Mobbingopfer zutrifft? Bzw. auf Mobber? Auf jeden Fall aber "riechen" sie, wer sich am ehesten nicht zur Wehr setzt. Sie merken, mit wem sie "es machen können". Sie wählen nicht stabile, selbstsichere Leute die ihnen sofort das Gesichtsfeld planieren, sondern eher Menschen, die sich einschüchtern lassen, eventuell schweigen, ängstlich werden oder gar so in ihrer Selbstablehnung vertrickt sind, sogar zu denken, es geschehe ihnen recht, sie seien nicht liebenswert. Bei mir war das so. Also ich hasste mich selber, wurde ängstlich, und das alles verstärkte sich mit dem Mobbing. Ich kam nicht auf die Idee, zum Gegenangriff überzugehen, sondern fügte mich in die Rolle. Ich hoffe, dem bin ich entwachsen. Zumindest sehe ich es jetzt so, dass jeder es bitter bereut, der es versucht. Kein erbarmen mehr.
Ich weiß auch mittlerweile, warum ich gemobbt wurde. Zumindest habe ich für mich Erklärungen gefunden. Insofern sage ich auch, dass zwar nicht jeder Aussenseiter gemobbt wird, aber wenn jemand gemobbt wird, dann meistens der Aussenseiter. Und Aussenseiter sind eben anders. Bei mir begann es eben durch Äußerlichkeiten. Keine Ahnung ob ich auch zum Aussenseiter geworden wäre, wenn ich optisch den anderen Kindern gepasst hätte.
Ich habe mal einen Film über Psychopathen gesehen. Da wurde auch untersucht, was ein Opfer ausmacht. Man hat eben herausgefunden, dass manche Menschen immer wieder in bedrohliche Situationen gelangen, mehr als andere. Man machte dann Tests, unter anderem eben mit Psychopathen, Straftätern usw. und filmte Menschen die einen Tunnel hinab gingen. Zielsicher pickten die Psychopathen die Menschen heraus, die häufiger Opfer waren. Sie sahen das an der Bewegung. Eine unsymmetrie in der Bewegung. Und das sind Menschen, auf die sich Täter "lieber" stürzen, weil sie da eher gewinnen. Täter sind ja feige.
Jedenfalls war das interessant. Ich überlegte die male, an denen ich überfallen wurde und stellte fest, dass es tatsächlich immer in Zeiten war, in denen ich "angeschlagen" war. Also mental geschwächt und wohl wirklich sehr defensiv daher kam. War ich auf Kampf aus, und dachte mir innerlich "los, gebt mir einer einen Grund" dann war weit und breit keiner. Offenbar bewege ich mich da ganz anders, offensiv, stark. Wenn ich mich selber beobachte, stimmt das ja.
Ob das nun so auch auf Mobbingopfer zutrifft? Bzw. auf Mobber? Auf jeden Fall aber "riechen" sie, wer sich am ehesten nicht zur Wehr setzt. Sie merken, mit wem sie "es machen können". Sie wählen nicht stabile, selbstsichere Leute die ihnen sofort das Gesichtsfeld planieren, sondern eher Menschen, die sich einschüchtern lassen, eventuell schweigen, ängstlich werden oder gar so in ihrer Selbstablehnung vertrickt sind, sogar zu denken, es geschehe ihnen recht, sie seien nicht liebenswert. Bei mir war das so. Also ich hasste mich selber, wurde ängstlich, und das alles verstärkte sich mit dem Mobbing. Ich kam nicht auf die Idee, zum Gegenangriff überzugehen, sondern fügte mich in die Rolle. Ich hoffe, dem bin ich entwachsen. Zumindest sehe ich es jetzt so, dass jeder es bitter bereut, der es versucht. Kein erbarmen mehr.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
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Hallo ihr Lieben,
Danke für eure Antworten! Sorry für meine späte Rückmeldung.
@ candle: Das stimmt, ich war immer schwach und wurde von meinen Eltern nie gestärkt. Im Gegenteil. Das Verhältnis zu meinem Vater ist seit jeher schwierig gewesen. Er hat mich in meiner Kindheit und Jugendzeit ständig wegen Kleinigkeiten heruntergeputzt. Meine Mutter, mit der ich ein sehr gutes Verhältnis habe, hat hingegen immer alles etwas zu überpositiv gesehen und beschönigt. Jetzt allgemein, nicht auf das Außenseiterthema bezogen.
@ MrsMuffin: Es tut mir leid, dass du auch solche Erfahrungen machen musstest.
@ Arta: Dem kann ich an sich zustimmen. Zumeist haben Mobber wohl auch wenig Selbstwertgefühl und "müssen" andere nieder machen, um sich selbst besser zu fühlen.
In unserer tollen Schulklasse wurden Personen auch vor allem wegen Äußerlichkeiten gemobbt. Ein Mädchen war nahe einem Selbstmordversuch. Schlimm soetwas.
@ Phönixia: Ich denke auch, dass das dann im Erwachsenenalter etwas anderes ist und häufig das eigene Verhalten auch eine größere Rolle spielt als vll noch in der Kindheit und Jugendzeit. Wobei es natürlich auch im Erwachsenenalter noch passieren kann, dass man - wie eine Bekannte von mir - aufgrund von Neid und Missgunst gemobbt wird.
Aber zur Außenseiterposition trägt man oft vll schon (unwillkürlich) bei. Etwa wenn man so unsicher und ängstlich wie ich ist und sich deshalb mancherorts selbst ausschließt. Ich habe leider manchmal so viel Angst vor Ablehnung, dass ich es nicht schaffe, mich wo zu beteiligen. Ich muss meine Vergangenheit endlich gründlich aufarbeiten.
@ Tigerkind: In unserer Klasse gab es mal seitens des Klassenvorstands einen Art Vortrag über Klassengemeinschaft. Genützt hat das leider nix. Den vermeintlich Stärkeren hat es immer noch Spaß gemacht auf die Schwächeren verbal hinzuhauen oder diese, wie in meinem Fall, durch Ignorieren auszugrenzen. Ein Mädchen hat die Klasse gewechselt und ist danach richtig aufgeblüht. Sie ist heute eine sehr selbstbewusste junge Frau. Ich frage mich bis heute, wie es wohl gewesen wäre, hätte auch ich gewechselt. Aber das wollten meine Eltern nicht.
@ Ratlosigkeit: Ich finde dieses Modell sehr interessant! Muss aber Phönixia zustimmen:
@ Ragneda: Natürlich, letztlich kommt es ja sowieso immer auf die Menschen an. Ich kenne auch Personen, die von ihren immer sehr guten Klassengemeinschaften berichten sowie guten Arbeitsklima.
Wenn ich so an meine Erlebnisse und die von Freunden in unserer Schulzeit (besuchten tw unterschiedliche Schulen) denke, kommt mir der absolut unlogische Verdacht, dass in meinem sowie anderen Gymnasien gehäuft gemobbt wurde, während besonders in den höheren berufsbegleitenden Schulen wie HTL oder HAK die Klassengemeinschaften zumeist extrem gut waren. Das darf man natürlich nicht pauschalisieren, aber vll stärkte in letzteren Schulen doch die gewissen gemeinsamen Interessen die Gemeinschaft. Nur eine Idee.
Fürchte aber, dass ich dem allen noch nicht entwachsen bin, so unsicher ich an einigen Tagen bin. Habe manchmal nach wie vor Angst vor Ablehnung und das Gefühl es allen recht machen zu "müssen". Das muss ein Ende haben. Ich muss wirklich endlich Selbstwertgefühl aufbauen. Mit der Vergangenheit abschließen.
Danke auch für eure Diskussion der letzten beiden Seiten. Das hat mir viel Stoff zum Nachdenken geliefert!
Alles Liebe
Luna
Danke für eure Antworten! Sorry für meine späte Rückmeldung.
@ candle: Das stimmt, ich war immer schwach und wurde von meinen Eltern nie gestärkt. Im Gegenteil. Das Verhältnis zu meinem Vater ist seit jeher schwierig gewesen. Er hat mich in meiner Kindheit und Jugendzeit ständig wegen Kleinigkeiten heruntergeputzt. Meine Mutter, mit der ich ein sehr gutes Verhältnis habe, hat hingegen immer alles etwas zu überpositiv gesehen und beschönigt. Jetzt allgemein, nicht auf das Außenseiterthema bezogen.
@ MrsMuffin: Es tut mir leid, dass du auch solche Erfahrungen machen musstest.
@ Arta: Dem kann ich an sich zustimmen. Zumeist haben Mobber wohl auch wenig Selbstwertgefühl und "müssen" andere nieder machen, um sich selbst besser zu fühlen.
In unserer tollen Schulklasse wurden Personen auch vor allem wegen Äußerlichkeiten gemobbt. Ein Mädchen war nahe einem Selbstmordversuch. Schlimm soetwas.
@ Phönixia: Ich denke auch, dass das dann im Erwachsenenalter etwas anderes ist und häufig das eigene Verhalten auch eine größere Rolle spielt als vll noch in der Kindheit und Jugendzeit. Wobei es natürlich auch im Erwachsenenalter noch passieren kann, dass man - wie eine Bekannte von mir - aufgrund von Neid und Missgunst gemobbt wird.
Aber zur Außenseiterposition trägt man oft vll schon (unwillkürlich) bei. Etwa wenn man so unsicher und ängstlich wie ich ist und sich deshalb mancherorts selbst ausschließt. Ich habe leider manchmal so viel Angst vor Ablehnung, dass ich es nicht schaffe, mich wo zu beteiligen. Ich muss meine Vergangenheit endlich gründlich aufarbeiten.
@ Tigerkind: In unserer Klasse gab es mal seitens des Klassenvorstands einen Art Vortrag über Klassengemeinschaft. Genützt hat das leider nix. Den vermeintlich Stärkeren hat es immer noch Spaß gemacht auf die Schwächeren verbal hinzuhauen oder diese, wie in meinem Fall, durch Ignorieren auszugrenzen. Ein Mädchen hat die Klasse gewechselt und ist danach richtig aufgeblüht. Sie ist heute eine sehr selbstbewusste junge Frau. Ich frage mich bis heute, wie es wohl gewesen wäre, hätte auch ich gewechselt. Aber das wollten meine Eltern nicht.
@ Ratlosigkeit: Ich finde dieses Modell sehr interessant! Muss aber Phönixia zustimmen:
In meiner Arbeit herrscht ein wirklich gutes Klima. Konflikte können zumeist rasch gelöst werden.In sofern, nein es muss für eine Gruppe keine "Sündenböcke" geben. Sowas geschieht meist in Gruppen mit "Null" Problemlösungs- und Konfliktlösungskompetenz.
Man nennt es auch schlechtes Gruppenklima, oder Betriebsklima.
Eine Gruppe mit "Sündenbock"-Mentalität ist eine gestörte, dysfunktionale Gruppe.
@ Ragneda: Natürlich, letztlich kommt es ja sowieso immer auf die Menschen an. Ich kenne auch Personen, die von ihren immer sehr guten Klassengemeinschaften berichten sowie guten Arbeitsklima.
Wenn ich so an meine Erlebnisse und die von Freunden in unserer Schulzeit (besuchten tw unterschiedliche Schulen) denke, kommt mir der absolut unlogische Verdacht, dass in meinem sowie anderen Gymnasien gehäuft gemobbt wurde, während besonders in den höheren berufsbegleitenden Schulen wie HTL oder HAK die Klassengemeinschaften zumeist extrem gut waren. Das darf man natürlich nicht pauschalisieren, aber vll stärkte in letzteren Schulen doch die gewissen gemeinsamen Interessen die Gemeinschaft. Nur eine Idee.
Ich denke, das war auch bei mir das entscheidende Problem.Ob das nun so auch auf Mobbingopfer zutrifft? Bzw. auf Mobber? Auf jeden Fall aber "riechen" sie, wer sich am ehesten nicht zur Wehr setzt. Sie merken, mit wem sie "es machen können". Sie wählen nicht stabile, selbstsichere Leute die ihnen sofort das Gesichtsfeld planieren, sondern eher Menschen, die sich einschüchtern lassen, eventuell schweigen, ängstlich werden oder gar so in ihrer Selbstablehnung vertrickt sind, sogar zu denken, es geschehe ihnen recht, sie seien nicht liebenswert. Bei mir war das so. Also ich hasste mich selber, wurde ängstlich, und das alles verstärkte sich mit dem Mobbing. Ich kam nicht auf die Idee, zum Gegenangriff überzugehen, sondern fügte mich in die Rolle.
Fürchte aber, dass ich dem allen noch nicht entwachsen bin, so unsicher ich an einigen Tagen bin. Habe manchmal nach wie vor Angst vor Ablehnung und das Gefühl es allen recht machen zu "müssen". Das muss ein Ende haben. Ich muss wirklich endlich Selbstwertgefühl aufbauen. Mit der Vergangenheit abschließen.
Danke auch für eure Diskussion der letzten beiden Seiten. Das hat mir viel Stoff zum Nachdenken geliefert!
Alles Liebe
Luna
Für Mobbing gibt es verschiende Gründe.
Ein Grund ist, dass die Mobber meistens selbst Probleme oder Konflikte haben.
In der Schule kann das eventuell durch ein gestörtes Verhältnis mit den Eltern der Fall sein
oder manche kommen nicht damit zu Recht, dass das Schulsystem gewissermaßen einen Zwang auf sie ausübt.
Da Eltern und Lehrer als Autoritätspersonen stärker sind, reagieren Sie sich einfach an vermeintlich Schächere ab.
Außenseiter und Sonderlinge sind dabei bevorzugt, weil man von ihnen vermutet, wenig unterstützende Freunde zu haben. Gerne wird "Anderssein" oder körperliche Defizite dann als Schwäche ausgelegt, die man ausnutzt.
Ein weiterer Grund kann auch Neid sein.
Problematisch ist besonders, wenn das Mobbing einer Person zur einer Gruppenbeschäfigung wird. Das Mobbingverhalten kann sich dann praktisch verselbstständigen. Am Anfang ist das Bedürfnis nach Mobbing bei wenigen in der Gruppe vorhanden. Diese Wenigen drängen die anderen mitzumachen. Wenn einer nicht mitmacht, wird er selbst zur Zielscheibe. Weil die Mobber mehr Ansehen, Stärke, etc. haben, will sich keiner gegen sie auflehnen und die Mitläufer werden schließlich auch zu Mobber. Mit der Zeit wird dann das Mobbing zu einen Bestandteil der Gruppe und jedes Mitglied macht zu einen gewissen Grad weiter, weil es selbst Angst hat, gegen die Gruppennorm zu verstoßen, falls es dies nicht tut. Das Mitglied hat dann evtl. selbst Angst gemobbt zu werden.
Was kann man dagegen tun? Das hängt vom Ausmaß ab. Wenn man nur beleidigt wird, sollte man nicht jeden Kommentar gleich als Beleidigung auffassen, sondern sollte zu seinen Schwächen stehen. Wenn man angegriffen wird, so ist Angriff die beste Verteidigung. In der Schule ist man ja noch nicht strafmündig oder es gilt noch das Jugendstrafrecht. Daher kann man sich schon mit etwas Nachdruck zur Wehr setzen, damit auch ein Lernprozess einsetzt beim Mobber. Belohnungslernen funktioniert bei diesen Menschen vermutlich nicht.
Im Extremfall sollte man die Schule oder Klasse wechseln.
Mobbing kann in Extremform noch jahrelang zu psychischen Problemen führen, vor allem wenn man keine Therapie beginnt, obwohl es notwenig wäre. Man darf nichts verdrängen. Ich hatte selbst Probleme und diese zu lange verdrängt. Nach 10 Jahren holten Sie mich ein.
Ein Grund ist, dass die Mobber meistens selbst Probleme oder Konflikte haben.
In der Schule kann das eventuell durch ein gestörtes Verhältnis mit den Eltern der Fall sein
oder manche kommen nicht damit zu Recht, dass das Schulsystem gewissermaßen einen Zwang auf sie ausübt.
Da Eltern und Lehrer als Autoritätspersonen stärker sind, reagieren Sie sich einfach an vermeintlich Schächere ab.
Außenseiter und Sonderlinge sind dabei bevorzugt, weil man von ihnen vermutet, wenig unterstützende Freunde zu haben. Gerne wird "Anderssein" oder körperliche Defizite dann als Schwäche ausgelegt, die man ausnutzt.
Ein weiterer Grund kann auch Neid sein.
Problematisch ist besonders, wenn das Mobbing einer Person zur einer Gruppenbeschäfigung wird. Das Mobbingverhalten kann sich dann praktisch verselbstständigen. Am Anfang ist das Bedürfnis nach Mobbing bei wenigen in der Gruppe vorhanden. Diese Wenigen drängen die anderen mitzumachen. Wenn einer nicht mitmacht, wird er selbst zur Zielscheibe. Weil die Mobber mehr Ansehen, Stärke, etc. haben, will sich keiner gegen sie auflehnen und die Mitläufer werden schließlich auch zu Mobber. Mit der Zeit wird dann das Mobbing zu einen Bestandteil der Gruppe und jedes Mitglied macht zu einen gewissen Grad weiter, weil es selbst Angst hat, gegen die Gruppennorm zu verstoßen, falls es dies nicht tut. Das Mitglied hat dann evtl. selbst Angst gemobbt zu werden.
Was kann man dagegen tun? Das hängt vom Ausmaß ab. Wenn man nur beleidigt wird, sollte man nicht jeden Kommentar gleich als Beleidigung auffassen, sondern sollte zu seinen Schwächen stehen. Wenn man angegriffen wird, so ist Angriff die beste Verteidigung. In der Schule ist man ja noch nicht strafmündig oder es gilt noch das Jugendstrafrecht. Daher kann man sich schon mit etwas Nachdruck zur Wehr setzen, damit auch ein Lernprozess einsetzt beim Mobber. Belohnungslernen funktioniert bei diesen Menschen vermutlich nicht.
Im Extremfall sollte man die Schule oder Klasse wechseln.
Mobbing kann in Extremform noch jahrelang zu psychischen Problemen führen, vor allem wenn man keine Therapie beginnt, obwohl es notwenig wäre. Man darf nichts verdrängen. Ich hatte selbst Probleme und diese zu lange verdrängt. Nach 10 Jahren holten Sie mich ein.
Als Ex-Mobbingopfer möchte ich hier antworten, obwohl der Beitrag auch schon etwas älter ist:
Da Gruppennormen und das Anderssein von der Gruppenzusammensetzung abhängen, kann theoretisch jeder zum Opfer werden. Echtes Mobbing ist es spätestens dann, wenn man als Opfer das Gefühl hat, die gesamte Gruppe habe sich heimlich und dauerhaft gegen einen verschworen/verabredet, obwohl es sich aus der Dynamik heraus so ergeben hat. Im Anfangsstadium kann man durch Analyse des eigenen Anteils und der treibenden Kräfte noch gut gegensteuern, bei verfestigter Opferposition wird es schwieriger.
In der Grundschule sind Opfer vor allem Kinder, die etwas Auffälliges an sich haben, z.B. besonders klein, dick, schwach, verletzlich, behindert sind, also "komisch" aussehen oder sich "komisch" benehmen. Dabei ist auch die Zuweisung der Erwachsenen ein Faktor, da Kinder diese in sich aufnehmen, z.B. werden verhaltensauffällige Kinder schnell zu Sündenböcken in Konflikten, was dann zu weiteren Provokationen einlädt, da die Gruppe genau weiß, daß der Lehrer die Ursache zunächst im auffälligen Kind sucht. Der Übergang vom uneinheitlichen Hänseln oder vereinzelten Aktionen zu systematischem Gruppenmobbing mit klaren Strukturen und Verhaltensweisen fand bei meinen Beobachtungen ab ca. 9-10 Jahren statt. Meine Mutter erzählte mir, daß sie wegen ihrer Brille gehänselt wurde. Ich hatte damit nie Probleme, da es bereits in der Grundschule einige "Brillenschlangen" gab. Die Häufigkeit oder Aufgeklärtheit über Abweichungen spielt auch eine Rolle: So wurden Neurodermitis-/Allergie-Betroffene früher eher gehänselt als heute, wo die Zahl der Erkrankungen und die Aufklärung über diese Krankheit stark zugenommen haben.
In der Oberschule sind vor allem Jugendliche Mobbingopfer, die in ihrer Entwicklung und (auch sexuellen) Reife anders sind und deshalb die anderen unterschwellig verunsichern (z.B. indem sie sich von Oberflächlichkeiten unbeeindruckt zeigen). D.h. nun verändert sich das individuelle Risiko. Die augenfälligen "Makel" werden weniger wichtig, sondern der Entwicklungsstand bzw. abweichende Entwicklungsverläufe.
Wer bereits einmal Mobbingopfer war, verhält sich in einer neuen Gruppe unbewußt wie ein Opfer (z.B. ängstlich oder paranoid oder wie ich "uneinsichtig") und provoziert damit eher, wieder in diese Rolle gedrängt zu werden, d.h. sein Risiko wieder gemobbt zu werden ist erhöht.
Ob aus einem Außenseiter ein Mobbingopfer wird, hängt auch vom Verhalten des Betroffenen ab: Wer Empfindlichkeit zeigt, ohne genügend nachdrücklich selbstbewußt aufzutreten, also halbherzig oder uneinheitlich reagiert, vermittelt, daß er gut provozierbar ist, aber nicht über effiziente Abwehrstrategien verfügt.
Grundsätzlich wird oftmals derjenige zum Opfer, der bei den "Ranghöchsten" bzw. Beliebtesten einer Gruppe aus irgend einem Grund als feindlich oder unsympathisch oder schwach wahrgenommen wird.
Unsichere Menschen, die auch Widersprüchliches ausstrahlen, können ihre Umwelt verunsichern und werden auch eher zu Mobbingopfern, z.B. Opfer sexueller Übergriffe. Ich habe auch festgestellt, daß Kinder aus "Problemfamilien" eher zu Mobbingopfern werden, aber auch zu Tätern. Mobbingopfer sind leider mangels Reflexion der Mechanismen oft potentielle Täter, die es bei Gelegenheit am Nächstschwächeren auslassen.
Sehr wichtig für die "Prognose" ist der eigene Umgang mit den Eigenschaften, die einen zum Mobbingopfer machen könnten. Das Gegenüber spürt die tatsächliche Haltung z.B. zu einem anderen Hemd, also ob man Omas alten Strickpulli mit Stolz trägt und gegen Kinder (drei Klassen höher) mit dem Leben verteidigt oder ob man sich im Herzen selbst in Grund und Boden dafür schämt, wie man herumläuft. Für meine total unmodische Kleidung, die meine Mutter kaufte und die grundsätzlich eine Nummer zu klein war, erntete ich Hohn und Spott, aber als ich in der Oberstufe mit selbst ausgesuchten Hemden (Blut und Totenköpfe) auftauchte, waren zwar einige befremdet, aber es wurde akzeptiert. D.h. wenn jemand merkt, daß er gemobbt wird, dann sollte er analysieren weshalb. Und dann kann er sich entscheiden, ob er die verursachende Eigenschaft ändern will oder ob er die verursachende Person, sofern es an echter Antipathie/Feindschaft liegt, direkt angreift (nicht körperlich gemeint).
Ich selbst wurde gemobbt, weil ich mich nicht von der Gruppe beeindrucken ließ, es war teilweise so eine Mischung aus Haß und Bewunderung. Mir ist klar geworden, daß man als Opfer die Schwelle des Erduldeten selbst festlegt. Ich wurde z.B. nie körperlich angegriffen, eine Freundin von mir nach eigenen Angaben jedoch schon. Sie erzählte mir, wie andere ihre Tasche wegtraten, "zufällig" im Vorbeigehen, oder Hefte vom Tisch fegten oder ihr ein Bein stellten. Sie traute sich nicht sich zu wehren, obwohl sie größer und kräftiger als ich ist.
Da Gruppennormen und das Anderssein von der Gruppenzusammensetzung abhängen, kann theoretisch jeder zum Opfer werden. Echtes Mobbing ist es spätestens dann, wenn man als Opfer das Gefühl hat, die gesamte Gruppe habe sich heimlich und dauerhaft gegen einen verschworen/verabredet, obwohl es sich aus der Dynamik heraus so ergeben hat. Im Anfangsstadium kann man durch Analyse des eigenen Anteils und der treibenden Kräfte noch gut gegensteuern, bei verfestigter Opferposition wird es schwieriger.
In der Grundschule sind Opfer vor allem Kinder, die etwas Auffälliges an sich haben, z.B. besonders klein, dick, schwach, verletzlich, behindert sind, also "komisch" aussehen oder sich "komisch" benehmen. Dabei ist auch die Zuweisung der Erwachsenen ein Faktor, da Kinder diese in sich aufnehmen, z.B. werden verhaltensauffällige Kinder schnell zu Sündenböcken in Konflikten, was dann zu weiteren Provokationen einlädt, da die Gruppe genau weiß, daß der Lehrer die Ursache zunächst im auffälligen Kind sucht. Der Übergang vom uneinheitlichen Hänseln oder vereinzelten Aktionen zu systematischem Gruppenmobbing mit klaren Strukturen und Verhaltensweisen fand bei meinen Beobachtungen ab ca. 9-10 Jahren statt. Meine Mutter erzählte mir, daß sie wegen ihrer Brille gehänselt wurde. Ich hatte damit nie Probleme, da es bereits in der Grundschule einige "Brillenschlangen" gab. Die Häufigkeit oder Aufgeklärtheit über Abweichungen spielt auch eine Rolle: So wurden Neurodermitis-/Allergie-Betroffene früher eher gehänselt als heute, wo die Zahl der Erkrankungen und die Aufklärung über diese Krankheit stark zugenommen haben.
In der Oberschule sind vor allem Jugendliche Mobbingopfer, die in ihrer Entwicklung und (auch sexuellen) Reife anders sind und deshalb die anderen unterschwellig verunsichern (z.B. indem sie sich von Oberflächlichkeiten unbeeindruckt zeigen). D.h. nun verändert sich das individuelle Risiko. Die augenfälligen "Makel" werden weniger wichtig, sondern der Entwicklungsstand bzw. abweichende Entwicklungsverläufe.
Wer bereits einmal Mobbingopfer war, verhält sich in einer neuen Gruppe unbewußt wie ein Opfer (z.B. ängstlich oder paranoid oder wie ich "uneinsichtig") und provoziert damit eher, wieder in diese Rolle gedrängt zu werden, d.h. sein Risiko wieder gemobbt zu werden ist erhöht.
Ob aus einem Außenseiter ein Mobbingopfer wird, hängt auch vom Verhalten des Betroffenen ab: Wer Empfindlichkeit zeigt, ohne genügend nachdrücklich selbstbewußt aufzutreten, also halbherzig oder uneinheitlich reagiert, vermittelt, daß er gut provozierbar ist, aber nicht über effiziente Abwehrstrategien verfügt.
Grundsätzlich wird oftmals derjenige zum Opfer, der bei den "Ranghöchsten" bzw. Beliebtesten einer Gruppe aus irgend einem Grund als feindlich oder unsympathisch oder schwach wahrgenommen wird.
Unsichere Menschen, die auch Widersprüchliches ausstrahlen, können ihre Umwelt verunsichern und werden auch eher zu Mobbingopfern, z.B. Opfer sexueller Übergriffe. Ich habe auch festgestellt, daß Kinder aus "Problemfamilien" eher zu Mobbingopfern werden, aber auch zu Tätern. Mobbingopfer sind leider mangels Reflexion der Mechanismen oft potentielle Täter, die es bei Gelegenheit am Nächstschwächeren auslassen.
Sehr wichtig für die "Prognose" ist der eigene Umgang mit den Eigenschaften, die einen zum Mobbingopfer machen könnten. Das Gegenüber spürt die tatsächliche Haltung z.B. zu einem anderen Hemd, also ob man Omas alten Strickpulli mit Stolz trägt und gegen Kinder (drei Klassen höher) mit dem Leben verteidigt oder ob man sich im Herzen selbst in Grund und Boden dafür schämt, wie man herumläuft. Für meine total unmodische Kleidung, die meine Mutter kaufte und die grundsätzlich eine Nummer zu klein war, erntete ich Hohn und Spott, aber als ich in der Oberstufe mit selbst ausgesuchten Hemden (Blut und Totenköpfe) auftauchte, waren zwar einige befremdet, aber es wurde akzeptiert. D.h. wenn jemand merkt, daß er gemobbt wird, dann sollte er analysieren weshalb. Und dann kann er sich entscheiden, ob er die verursachende Eigenschaft ändern will oder ob er die verursachende Person, sofern es an echter Antipathie/Feindschaft liegt, direkt angreift (nicht körperlich gemeint).
Ich selbst wurde gemobbt, weil ich mich nicht von der Gruppe beeindrucken ließ, es war teilweise so eine Mischung aus Haß und Bewunderung. Mir ist klar geworden, daß man als Opfer die Schwelle des Erduldeten selbst festlegt. Ich wurde z.B. nie körperlich angegriffen, eine Freundin von mir nach eigenen Angaben jedoch schon. Sie erzählte mir, wie andere ihre Tasche wegtraten, "zufällig" im Vorbeigehen, oder Hefte vom Tisch fegten oder ihr ein Bein stellten. Sie traute sich nicht sich zu wehren, obwohl sie größer und kräftiger als ich ist.
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Es ist erstaunlich, daß schon Kinder ein Gespür dafür haben, wie weit sie gehen können, sie müssen instinktiv gespürt haben, daß ich auf Gewalt aufgrund meiner Vergangenheit sofort mit Gegengewalt reagiert hätte, obwohl ich nie in Schlägereien verwickelt und nicht gerade stark war.
Hilfe von außen ist ein zweischneidiges Schwert, sollte aber spätestens bei Straftaten geholt werden (Zerstörung oder wiederholter Diebstahl von Arbeitsmaterial, körperliche Drohungen, Angriffe, Raub).Manchen hilft das Versetzen in eine andere Gruppe, anderen wieder nicht, je nachdem, welche Eigenschaft zur Opferrolle geführt hat und ob diese in der neuen Gruppe auch relevant ist. Wurde z.B. jemand wegen seiner Kleidung gehänselt, kann sich das ändern, wenn er in einen anderen Kiez zieht, in dem seine Kleidung "toleriert" wird. Oder wurde ein Mädchen wegen ihres Aussehens von der Klassenzicke als Opfer auserkoren, weil sie heimlich neidisch auf ihre natürliche Schönheit war, so kann sie in einer anderen Klasse beliebt werden. Je mehr sich jedoch die Opferposition aus umgebungs-/ortsunabhängigen Abweichungen ableitet, desto unwahrscheinlicher ist es, daß ein Wechsel der Klasse hilft, es sei denn, das Kind kommt selektiv in eine Klasse mit ähnlicheren Kindern. Besonders leistungsstarken oder -schwachen Kindern, die deshalb gehänselt werden, kann es helfen, in eine Klasse mit ähnlichem Niveau zu kommen. Ähnlich verhält es sich mit dem sozialen Umfeld, ein Akademikerkind wird es in einem Arbeiterviertel schwer haben, da es anders sozialisiert wurde und andere Regeln und Verhaltensweisen gelernt hat als seine Mitschüler. Meine abweichende seelische Entwicklung verbunden mit dem Altersunterschied war stets offenkundig, weshalb ich sowohl in Grund- als auch in der Oberschule Außenseiter wurde. Es ist bemerkenswert, daß bereits in der Kindheit ungeschriebene Gruppengesetze bestehen, deren Nichtbeachtung rasch zur Ächtung führt (wie in einer Affenherde) - ein Beispiel ist, daß sich der Jüngste, Neue von unten hocharbeiten und zunächst die Beliebtesten respektieren soll, ohne daß diese ihm dafür einen Beweis zeigen müssen, daß sie diesen Respekt verdienen. Damit komme ich zu einem großen Risikofaktor, nämlich autistischen Zügen, ganz gleich, wodurch diese verursacht werden. Wer zu eigenständig wirkt, wird ausgegrenzt, besonders bei Jugendlichen, die wohl die Gruppe als Halt benötigen und Eigenständigkeit im Fühlen, Denken und Handeln als seltsam empfinden müssen. Bei Erwachsenen hingegen wird dies als "Sondertum" eher akzeptiert.
Als "Gleichrangige" war ich in den ersten Grundschul- und ab den Studienjahren beliebter und geschätzter. Unter Erwachsenen spielt das Alter also kaum keine Rolle für die Zuweisung, auch wenn Ältere tendenziell mehr Respekt von Jüngeren erwarten. Dafür nehmen die Bedeutung des Familienstandes, der politischen oder religiösen Überzeugung, des Berufes oder gar der Automarke zu. Es gab aber sogar Kinder, denen ich suspekt war, weil wir damals kein Auto, keinen Fernseher und kein Telefon besaßen.
Bei Erwachsenen findet Mobbing subtiler statt, auch die Gegenstrategien sind anders. Wer im Berufsleben zum Opfer wird, das entscheidet sich oft aus Konkurrenzdenken heraus, d.h. die berufsbezogene Persönlichkeit ist entscheidender, nicht die "augenfälligen" Eigenschaften aus der Kindheit. Erwachsene Mobber lassen sich oft leichter durch Androhung rechtlicher Konsequenzen beeindrucken als Jugendliche, während Jugendliche sich durch Taten vom weiteren Mobbing abschrecken lassen. Zum Glück kann man im Erwachsenenalter leichter in eine Gruppe wechseln, in der man sich akzeptiert und aufgehoben fühlt (Verein, Arbeitsumfeld, Freunde).
Hilfe von außen ist ein zweischneidiges Schwert, sollte aber spätestens bei Straftaten geholt werden (Zerstörung oder wiederholter Diebstahl von Arbeitsmaterial, körperliche Drohungen, Angriffe, Raub).Manchen hilft das Versetzen in eine andere Gruppe, anderen wieder nicht, je nachdem, welche Eigenschaft zur Opferrolle geführt hat und ob diese in der neuen Gruppe auch relevant ist. Wurde z.B. jemand wegen seiner Kleidung gehänselt, kann sich das ändern, wenn er in einen anderen Kiez zieht, in dem seine Kleidung "toleriert" wird. Oder wurde ein Mädchen wegen ihres Aussehens von der Klassenzicke als Opfer auserkoren, weil sie heimlich neidisch auf ihre natürliche Schönheit war, so kann sie in einer anderen Klasse beliebt werden. Je mehr sich jedoch die Opferposition aus umgebungs-/ortsunabhängigen Abweichungen ableitet, desto unwahrscheinlicher ist es, daß ein Wechsel der Klasse hilft, es sei denn, das Kind kommt selektiv in eine Klasse mit ähnlicheren Kindern. Besonders leistungsstarken oder -schwachen Kindern, die deshalb gehänselt werden, kann es helfen, in eine Klasse mit ähnlichem Niveau zu kommen. Ähnlich verhält es sich mit dem sozialen Umfeld, ein Akademikerkind wird es in einem Arbeiterviertel schwer haben, da es anders sozialisiert wurde und andere Regeln und Verhaltensweisen gelernt hat als seine Mitschüler. Meine abweichende seelische Entwicklung verbunden mit dem Altersunterschied war stets offenkundig, weshalb ich sowohl in Grund- als auch in der Oberschule Außenseiter wurde. Es ist bemerkenswert, daß bereits in der Kindheit ungeschriebene Gruppengesetze bestehen, deren Nichtbeachtung rasch zur Ächtung führt (wie in einer Affenherde) - ein Beispiel ist, daß sich der Jüngste, Neue von unten hocharbeiten und zunächst die Beliebtesten respektieren soll, ohne daß diese ihm dafür einen Beweis zeigen müssen, daß sie diesen Respekt verdienen. Damit komme ich zu einem großen Risikofaktor, nämlich autistischen Zügen, ganz gleich, wodurch diese verursacht werden. Wer zu eigenständig wirkt, wird ausgegrenzt, besonders bei Jugendlichen, die wohl die Gruppe als Halt benötigen und Eigenständigkeit im Fühlen, Denken und Handeln als seltsam empfinden müssen. Bei Erwachsenen hingegen wird dies als "Sondertum" eher akzeptiert.
Als "Gleichrangige" war ich in den ersten Grundschul- und ab den Studienjahren beliebter und geschätzter. Unter Erwachsenen spielt das Alter also kaum keine Rolle für die Zuweisung, auch wenn Ältere tendenziell mehr Respekt von Jüngeren erwarten. Dafür nehmen die Bedeutung des Familienstandes, der politischen oder religiösen Überzeugung, des Berufes oder gar der Automarke zu. Es gab aber sogar Kinder, denen ich suspekt war, weil wir damals kein Auto, keinen Fernseher und kein Telefon besaßen.
Bei Erwachsenen findet Mobbing subtiler statt, auch die Gegenstrategien sind anders. Wer im Berufsleben zum Opfer wird, das entscheidet sich oft aus Konkurrenzdenken heraus, d.h. die berufsbezogene Persönlichkeit ist entscheidender, nicht die "augenfälligen" Eigenschaften aus der Kindheit. Erwachsene Mobber lassen sich oft leichter durch Androhung rechtlicher Konsequenzen beeindrucken als Jugendliche, während Jugendliche sich durch Taten vom weiteren Mobbing abschrecken lassen. Zum Glück kann man im Erwachsenenalter leichter in eine Gruppe wechseln, in der man sich akzeptiert und aufgehoben fühlt (Verein, Arbeitsumfeld, Freunde).
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 41
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Ich habe Mobbing immer nur als Außenstehende und Beobachterin erlebt und habe Mobbing in der Schule und Mobbing am Arbeitsplatz total unterschiedlich wahrgenommen.
In der Schule war es in den Fällen von Mobbing , die ich miterlebt habe in 100% der Fälle so, dass die stilleren, nicht so selbstbewussten, vielleicht belasteten, vielleicht auch manchmal auffällig aussehenden Kinder und Jugendlichen zu Mobbingopfern wurden, obwohl sie sich eigentlich relativ normal verhielten.
Da waren eigentlich immer die Mobber diejenigen, die aufgrund irgendwelcher charakterlicher Defizite böse und unfair einfach ihren Frust an Schwächeren ausließen.
Ich gehörte zu denen, die "stark" waren, sich nichts sagen ließen, war beliebt - an mich und die anderen "Starken" haben sich die feigen, doofen Mobber nie herangetraut.
An der Uni und im Arbeitsleben -also unter Erwachsenen- habe ich es ganz anders erlebt.
ich habe mich zwar aus solchen Mobbinggeschichten im Erwachsenenalter immer herausgehalten, habe aber oft beobachtet, dass die vermeintlichen Mobbingopfer sich interaktionell höchst schwierig und auffällig verhalten haben, extrem schwierige und widersprüchliche Beziehungsangebote gemacht haben, sehr empfindlich und fast paranoid reagiert haben und gleichzeitig keinerlei eigenen Anteil am Misslingen der Beziehungen sehen konnten und wollten.
Von außen beobachtend habe ich in allen Fällen wahrgenommen, dass die vermeintlichen Mobber eigentlich nur auf die wirklich schwierigen und manchmal wirklich gestörten Beziehungsangebote der vermeintlich Gemobbten reagiert haben.
Ich würde aufgrund meiner eigenen beobachtenden Erfahrungen deshalb sehr zwischen Mobbing unter Kindern/Jugendlichen und Mobbing bei der Arbeit unterscheiden.
In der Schule war es in den Fällen von Mobbing , die ich miterlebt habe in 100% der Fälle so, dass die stilleren, nicht so selbstbewussten, vielleicht belasteten, vielleicht auch manchmal auffällig aussehenden Kinder und Jugendlichen zu Mobbingopfern wurden, obwohl sie sich eigentlich relativ normal verhielten.
Da waren eigentlich immer die Mobber diejenigen, die aufgrund irgendwelcher charakterlicher Defizite böse und unfair einfach ihren Frust an Schwächeren ausließen.
Ich gehörte zu denen, die "stark" waren, sich nichts sagen ließen, war beliebt - an mich und die anderen "Starken" haben sich die feigen, doofen Mobber nie herangetraut.
An der Uni und im Arbeitsleben -also unter Erwachsenen- habe ich es ganz anders erlebt.
ich habe mich zwar aus solchen Mobbinggeschichten im Erwachsenenalter immer herausgehalten, habe aber oft beobachtet, dass die vermeintlichen Mobbingopfer sich interaktionell höchst schwierig und auffällig verhalten haben, extrem schwierige und widersprüchliche Beziehungsangebote gemacht haben, sehr empfindlich und fast paranoid reagiert haben und gleichzeitig keinerlei eigenen Anteil am Misslingen der Beziehungen sehen konnten und wollten.
Von außen beobachtend habe ich in allen Fällen wahrgenommen, dass die vermeintlichen Mobber eigentlich nur auf die wirklich schwierigen und manchmal wirklich gestörten Beziehungsangebote der vermeintlich Gemobbten reagiert haben.
Ich würde aufgrund meiner eigenen beobachtenden Erfahrungen deshalb sehr zwischen Mobbing unter Kindern/Jugendlichen und Mobbing bei der Arbeit unterscheiden.
Wenns nicht zu persönlich ist, was ist da geschehen, die Zielscheiben haben 5x am Tag gefragt, ob man was unternehmen könne und weil sie kein "Nein" akzeptierten, wurde angefangen sie fertigzumachen, damit sie bloß nicht mehr auf die Idee kommen es gäbe irgendeine Chance auf ein feundschaftliches Verhältnis?Mia Wallace hat geschrieben: Von außen beobachtend habe ich in allen Fällen wahrgenommen, dass die vermeintlichen Mobber eigentlich nur auf die wirklich schwierigen und manchmal wirklich gestörten Beziehungsangebote der vermeintlich Gemobbten reagiert haben.
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen
Na so was. Es wäre aber die Frage, was ist denn aus den obig beschriebenen Kindern und Jugendlichen geworden, die dort gemobbt wurden?Mia Wallace hat geschrieben:Ich habe Mobbing immer nur als Außenstehende und Beobachterin erlebt und habe Mobbing in der Schule und Mobbing am Arbeitsplatz total unterschiedlich wahrgenommen.
In der Schule war es in den Fällen von Mobbing , die ich miterlebt habe in 100% der Fälle so, dass die stilleren, nicht so selbstbewussten, vielleicht belasteten, vielleicht auch manchmal auffällig aussehenden Kinder und Jugendlichen zu Mobbingopfern wurden, obwohl sie sich eigentlich relativ normal verhielten. (...)
An der Uni und im Arbeitsleben -also unter Erwachsenen- habe ich es ganz anders erlebt.
In dem einen oder anderen Fall konnte sicherlich erfolgreich interveniert werden und das Kind / Jugendliche hat das ungeschadet überlebt, oft aber auch nicht.
Was ich damit sagen möchte: Mitunter wurde das Selbstbewusstsein etc. so geschädigt, dass diejenigen auch als Erwachsene Mobbingziel werden können. Selbst wenn sich jemand interaktional "höchst schwierig und auffällig" verhält, fällt dies ja nicht vom Himmel, sondern hat sich durch das soziale Umfeld in Kindheit und Jugend so entwickelt und wurde durch das damalige Mobbing verschärft.
Dies ist der eine Punkt, der gegen eine solche Unterscheidung spricht.Mia Wallace hat geschrieben:Ich würde aufgrund meiner eigenen beobachtenden Erfahrungen deshalb sehr zwischen Mobbing unter Kindern/Jugendlichen und Mobbing bei der Arbeit unterscheiden.
Der andere Punkt ist, dass Studien über Mobbing am Arbeitsplatz andere Ergebnisse liefern:
Oft werden Mitarbeiter aus Konkurrenzgründen und/oder Besitzstandshaltungsgründen gemobbt.
D.h. eher die Mitarbeiter mit den überdurchschnittlichen Leistungen werden von der Belegschar gemobbt als umgekehrt.
Zudem kann es sogar auch Langeweilevertrieb sein, sich über Differenzen lustig zu machen.
In jedem Fall werden Rechte verletzt: In vielen Branchen ist es für das Betriebswohl nicht erfordelich, sich sozial dermassen anzupassen, dennoch wird es oft von dem Durchschnittsmitarbeiter mit Mobbing quittiert.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
@MiaWallace,
Die Begriffe "vermeintliche" Mobber und "reagiert" und "Unterscheidung zwischen Kindern und Erwachsenen" klingen so, als wäre das unter Kindern echtes Mobbing und unter Erwachsenen nur verdiente Ablehnung, außerdem schwingt eine Schuldzuweisung in die eine bzw. andere Richtung mit. Aber Mobbing ist immer eine "Reaktion". Mobbing wird auch nicht dadurch definiert, ob das Opfer es angeblich provoziert hat, sondern: Mobbing ist dadurch definiert, daß es immer eine unangemessene Reaktion ist und dem Opfer keine Chance gibt. Und fortgeschrittenes Mobbing besteht nicht bloß darin, daß einer oder wenige stänkern, sondern daß das Opfer nach und nach komplett isoliert und angegriffen wird. Da sehe ich keinen Grund für zwei verschiedene Altersdefinitionen: Mobbing ist Mobbing, egal auf welchem psychischen Niveau. Klar, daß ein Täter im Kindesalter noch nicht formulieren kann: "Er hat mir ein gestörtes Beziehungsangebot gemacht."
P.S.: Ich war nie still und sehe ganz durchschnittlich aus und bei mir war es so: Ich WURDE interaktional schwierig und auffällig DURCH das Mobbing und was mir sonst noch angetan wurde. Vorher war ich ein fröhliches, aufgeschlossenes, beliebtes Kind. Wenn ich dran denke, wer ich hätte werden können, wenn man dieses "Ich" nicht zerstört hätte, werde ich traurig...und sowas zu lesen macht mich traurig...und sauer. Echtes Mobbing entwertet den Täter, das ist auf jeden Fall menschlich minderwertig und gestört. Ich habe auch Menschen beobachtet und kein Mensch, der intelligent UND selbstbewußt/charakterstark war, hat jemals bei Mobbing mitgemacht, im Gegenteil, es waren immer nur die feigen Mitläufer oder die Dummen, die die Meinungen/Vorurteile/Gerüchte unhinterfragt übernahmen..und als treibende Kraft/Haupttäter die, die eigentlich kein echtes Selbstbewußtsein haben (denn so jemand hätte es nicht nötig zu mobben).
Die Begriffe "vermeintliche" Mobber und "reagiert" und "Unterscheidung zwischen Kindern und Erwachsenen" klingen so, als wäre das unter Kindern echtes Mobbing und unter Erwachsenen nur verdiente Ablehnung, außerdem schwingt eine Schuldzuweisung in die eine bzw. andere Richtung mit. Aber Mobbing ist immer eine "Reaktion". Mobbing wird auch nicht dadurch definiert, ob das Opfer es angeblich provoziert hat, sondern: Mobbing ist dadurch definiert, daß es immer eine unangemessene Reaktion ist und dem Opfer keine Chance gibt. Und fortgeschrittenes Mobbing besteht nicht bloß darin, daß einer oder wenige stänkern, sondern daß das Opfer nach und nach komplett isoliert und angegriffen wird. Da sehe ich keinen Grund für zwei verschiedene Altersdefinitionen: Mobbing ist Mobbing, egal auf welchem psychischen Niveau. Klar, daß ein Täter im Kindesalter noch nicht formulieren kann: "Er hat mir ein gestörtes Beziehungsangebot gemacht."
P.S.: Ich war nie still und sehe ganz durchschnittlich aus und bei mir war es so: Ich WURDE interaktional schwierig und auffällig DURCH das Mobbing und was mir sonst noch angetan wurde. Vorher war ich ein fröhliches, aufgeschlossenes, beliebtes Kind. Wenn ich dran denke, wer ich hätte werden können, wenn man dieses "Ich" nicht zerstört hätte, werde ich traurig...und sowas zu lesen macht mich traurig...und sauer. Echtes Mobbing entwertet den Täter, das ist auf jeden Fall menschlich minderwertig und gestört. Ich habe auch Menschen beobachtet und kein Mensch, der intelligent UND selbstbewußt/charakterstark war, hat jemals bei Mobbing mitgemacht, im Gegenteil, es waren immer nur die feigen Mitläufer oder die Dummen, die die Meinungen/Vorurteile/Gerüchte unhinterfragt übernahmen..und als treibende Kraft/Haupttäter die, die eigentlich kein echtes Selbstbewußtsein haben (denn so jemand hätte es nicht nötig zu mobben).
@pandas, gut, daß du den Langeweileaspekt ansprichst. Der stellt ja z.B. im Gefängnis oder unter Jugendlichen eine nicht zu unterschätzende Motivationsquelle dar.
Das Niedermachen bei "zu guter Leistung" ging im Berufsleben bei mir von denjenigen aus, die sich potentiell bedroht fühlten, ich habe das aber nicht als echtes Mobbing empfunden, weil nicht alle beteiligt waren. Bei Kindern ist der Gruppenzwang vielleicht noch größer?
@Rezna, ich erkenne mich eigentlich nur in einer deiner Selbstbeschreibungen wieder: Daß man es mit mir machen konnte. Ich war zu ängstlich, auf den Tisch zu hauen und hoffte immer, daß sich das von allein legen würde. Aber wie du sagst, man legt selbst fest, wie weit die anderen gehen "dürfen", das war bei mir genauso. Ich habe immer darauf geachtet, daß mich nie einer körperlich angefaßt hat. Wie du sagst, wenn man sich denkt, gebt mir einen Grund, dann merken die das und trauen sich nicht.
Das Niedermachen bei "zu guter Leistung" ging im Berufsleben bei mir von denjenigen aus, die sich potentiell bedroht fühlten, ich habe das aber nicht als echtes Mobbing empfunden, weil nicht alle beteiligt waren. Bei Kindern ist der Gruppenzwang vielleicht noch größer?
@Rezna, ich erkenne mich eigentlich nur in einer deiner Selbstbeschreibungen wieder: Daß man es mit mir machen konnte. Ich war zu ängstlich, auf den Tisch zu hauen und hoffte immer, daß sich das von allein legen würde. Aber wie du sagst, man legt selbst fest, wie weit die anderen gehen "dürfen", das war bei mir genauso. Ich habe immer darauf geachtet, daß mich nie einer körperlich angefaßt hat. Wie du sagst, wenn man sich denkt, gebt mir einen Grund, dann merken die das und trauen sich nicht.
Ich denke, zum einen das, zum anderen aber auch, dass Kindern gar nicht bewusst ist, welch weitreichende Folgen ihr Mobben für das Opfer haben kann. Bei Erwachsenen sollte man zumindest meinen, dass sie dazu in der Lage sind.Krang2 hat geschrieben:Bei Kindern ist der Gruppenzwang vielleicht noch größer?
Mobbing unter Erwachsenen habe ich persönlich noch nie erlebt, also weder als Opfer noch als Täter noch als Beobachter (was nicht heißt, dass ich bezweifle, dass das viel zu häufig vorkommt). Vermutlich liegt das daran, dass ich es nie wirklich geschafft habe, ins Berufsleben einzusteigen , an der Uni war es allerdings eher so, dass auf Außenseiter Rücksicht genommen wurde und man versuchte, sie so gut es geht zu integrieren.
Ja, an der Uni besteht oft auch ein recht vorbildhaftes Antidiskriminierungsmanagment.
Wobei auf der subtilen Ebene auch ab und an nicht ganz korrekte Dinge laufen.
Aber es gibt da eben auch viel bessere Wege, dass dann zu verhandeln und eine positive Wende herbeizuführen.
In mancher Firma sieht es da innen wirklich ganz anders aus.
Wobei auf der subtilen Ebene auch ab und an nicht ganz korrekte Dinge laufen.
Aber es gibt da eben auch viel bessere Wege, dass dann zu verhandeln und eine positive Wende herbeizuführen.
In mancher Firma sieht es da innen wirklich ganz anders aus.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Krang2 hat geschrieben:In der Grundschule sind Opfer vor allem Kinder, die etwas Auffälliges an sich haben, z.B. besonders klein, dick, schwach, verletzlich, behindert sind, also "komisch" aussehen oder sich "komisch" benehmen.
In der Oberschule sind vor allem Jugendliche Mobbingopfer, die in ihrer Entwicklung und (auch sexuellen) Reife anders sind und deshalb die anderen unterschwellig verunsichern (z.B. indem sie sich von Oberflächlichkeiten unbeeindruckt zeigen). D.h. nun verändert sich das individuelle Risiko. Die augenfälligen "Makel" werden weniger wichtig, sondern der Entwicklungsstand bzw. abweichende Entwicklungsverläufe.
Wer bereits einmal Mobbingopfer war, verhält sich in einer neuen Gruppe unbewußt wie ein Opfer (z.B. ängstlich oder paranoid oder wie ich "uneinsichtig") und provoziert damit eher, wieder in diese Rolle gedrängt zu werden, d.h. sein Risiko wieder gemobbt zu werden ist erhöht.
Ob aus einem Außenseiter ein Mobbingopfer wird, hängt auch vom Verhalten des Betroffenen ab: Wer Empfindlichkeit zeigt, ohne genügend nachdrücklich selbstbewußt aufzutreten, also halbherzig oder uneinheitlich reagiert, vermittelt, daß er gut provozierbar ist, aber nicht über effiziente Abwehrstrategien verfügt.
Unsichere Menschen, die auch Widersprüchliches ausstrahlen, können ihre Umwelt verunsichern und werden auch eher zu Mobbingopfern,(...)
Das sind genau die Gründe, die mich all den Hänseleien aussetzten. Ob das bei mir schon unter Mobbing fällt, weiß ich nicht, aber ich wurde eben von vielen Klassenstufen (auch jüngeren) mit Kommentaren zu meinem Gewicht bedacht, obwohl ich erst ab ca. der achten Klasse stark zugenommen habe.
Ich hatte wohl damals was sehr eigenwilliges an mir, was absonderliches, vielleicht "alienhaftes" (ich denke da irgendwie an aspergisches Verhalten, obwohl das nie zur Debatte stand).
Aber das Gewicht wurde ab da zum Aufhänger und hat dazu geführt, dass ich mich bis heute als ekelhaft und hässlich wahrnehme. Es hat auch eine Weile gedauert, bis mir klar wurde, dass hier mit meinem wunden Punkt gearbeitet wurde: Ich bin da von Haus aus durch die Familie verunsichert worden, dass mein Gewicht was negatives und unanenehmes ist, das ist dann in der Schule aufgegriffen worden (zum Vergleich, dass der Punkt nicht initial war: wir hatten einen weiteren Übergewichtigen in der Klasse, der sich guter Beliebtheit erfreute). Über meine Akne hat sich bspw. niemand lustig gemacht. Einmal habe ich deswegen einen Kommentar abbekommen, den ich mit Humor zurückgespielt habe. Die Akne hat bei mir damals einfach keine so essentielle Rolle gespielt und ich war nicht sensibilisiert darauf, weil in die Richtung nie jemand geschossen hat.
Ich würde nicht sagen, dass es sich um echtes Mobbing handelt, wenn alle mitmachen? Soweit ich weiss, kann man auch von einzelnen Mitarbeitern gemobbt werden.Krang2 hat geschrieben:
Das Niedermachen bei "zu guter Leistung" ging im Berufsleben bei mir von denjenigen aus, die sich potentiell bedroht fühlten, ich habe das aber nicht als echtes Mobbing empfunden, weil nicht alle beteiligt waren. Bei Kindern ist der Gruppenzwang vielleicht noch größer?
Auch bei Kindern machen wohl nicht alle mit. Es gibt auch Kinder, die haben da schon früh eine anderes Gerechtigkeitsgefühl etc.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Lieber Krang,
ich sehe das genau wie Du.
ich wollte nur den Aspekt hineinbringen, dass es nicht immer ausschließlich so ist, dass die Gemobbten die armen, unschuldig verfolgten Opfer und die Mobber die "Bösen" sind.
Wie meistens ist das ein Zusammenspiel mit manchmal ganz gleichmäßig verteilter "Schuld"
Die Extrembeispiele, dass ein völlig Unschuldiger irgendwelchen mobbenden Arschlöchern ausgeliefert ist oder dass ein extrem verhaltensauffälliger, schwieriger Mensch alle tyrannisiert und die Mobber nur sich wehrende Unschuldslämmer sind wahrscheinlich selten.
So eine Tyrannin habe ich allerdings selbst mal, gottseidank nur aus der Ferne , erlebt.-
daher auch diese Überlegungen
Eine Kollegin, mit der ich gottseidank nur ganz wenig und selten im Rahmen von Fortbildungen zu tun hatte. Passiv aggressiv bin zur Halskrause, ständige double Bind Beziehungsangebote machend.
Ich konnte sie gut ertragen, da ich wie gesagt nur selten mit ihr zu tun hatte. Aber ich konnte verstehen, dass die Kollegen, die mehr mit ihr zu tun hatten, ziemlich sauer auf sie waren. Da sie via Betriebsrat jeden, der ihr genervt oder mit Kritik begegnete mit Mobbingvorwürfen überzog, machten alle gute Miene zum bösen Spiel und ließen sie in Ruhe. Die war sehr machtvoll. Wenn Du sie fragen würdest, würde sie garantiert sagen, dass sie schlimmstens gemobbt wurde....
ich sehe das genau wie Du.
ich wollte nur den Aspekt hineinbringen, dass es nicht immer ausschließlich so ist, dass die Gemobbten die armen, unschuldig verfolgten Opfer und die Mobber die "Bösen" sind.
Wie meistens ist das ein Zusammenspiel mit manchmal ganz gleichmäßig verteilter "Schuld"
Die Extrembeispiele, dass ein völlig Unschuldiger irgendwelchen mobbenden Arschlöchern ausgeliefert ist oder dass ein extrem verhaltensauffälliger, schwieriger Mensch alle tyrannisiert und die Mobber nur sich wehrende Unschuldslämmer sind wahrscheinlich selten.
So eine Tyrannin habe ich allerdings selbst mal, gottseidank nur aus der Ferne , erlebt.-
daher auch diese Überlegungen
Eine Kollegin, mit der ich gottseidank nur ganz wenig und selten im Rahmen von Fortbildungen zu tun hatte. Passiv aggressiv bin zur Halskrause, ständige double Bind Beziehungsangebote machend.
Ich konnte sie gut ertragen, da ich wie gesagt nur selten mit ihr zu tun hatte. Aber ich konnte verstehen, dass die Kollegen, die mehr mit ihr zu tun hatten, ziemlich sauer auf sie waren. Da sie via Betriebsrat jeden, der ihr genervt oder mit Kritik begegnete mit Mobbingvorwürfen überzog, machten alle gute Miene zum bösen Spiel und ließen sie in Ruhe. Die war sehr machtvoll. Wenn Du sie fragen würdest, würde sie garantiert sagen, dass sie schlimmstens gemobbt wurde....
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