Zahnarztangst

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 05.01.2012, 13:27

Genau mein Thema gerade... hatte vor 2 Tagen einen Notfall (Krone verloren) und musste zu einem fremden Zaharzt gehen, weil meiner auf Urlaub ist. Ich vertraue nur meinem Zahnarzt, mit anderen habe ich absolut ausnahmslos schlechte Erfahrungen gemacht, und zwar wirklich krasse - vom Aufdrängen-wollen sinnloser und sauteurer Operationen bis zum panischen Erklären, mein Fall würde den betreffenden Zahnarzt überfordern. Ich bin seit über 30 Jahren beim selben Zahnarzt und habe dort überhaupt keine Angst. Gestern aber musste ich notfallbedingt zu einem fremden. Ich hatte in der Nacht davor eine Panikattacke, konnte natürlich nicht schlafen. Der Besuch war dann auch eine Katastrophe. Er setzte die Krone beim ersten Mal falsch ein, musste sie dann wieder herausnehmen und neu einsetzen! Als ich das bemerkte, bekam ich im Zahnarztstuhl die nächste Panikattacke, worauf der Herr frech wurde. Nach der Behandlung, die dank der Unfähigkeit dieses Mediziners über eine Stunde dauerte (mein Zahnarzt braucht für eine solche Sache 10 Minuten) war ich mit den Nerven so fertig, dass ich wieder die ganze Nacht nicht schlafen konnte, aus Angst er hätte Pfusch gemacht und ich würde Schmerzen bekommen. Ich bin heute noch nicht ganz beruhigt, die Panik steigt immer wieder schwallartig hoch. Ein echter Alptraum...
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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 08:26

Bin total in Panik. Etwas stimmt nicht. Und ich muß noch bis Montag durchhalten. Das schaffe ich nicht.
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Tigerkind
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 08:43

Was ist denn los ? Hast Du Schmerzen ?

Du mußt nicht bis Montag durchhalten, Du kannst heute zu einem ganz normalen Zahnarzt gehen.
Auch wenn Du schlechte Erfahrungen gemacht hast und es Dir gerade nicht vorstellen kannst, die meisten Zahnärzte sind sehr gut.

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 09:15

Ich muß bis montag durchhalten - ich lasse nicht noch einen Pfuscher an mir herummurksen, während ich vor Panik fast durchdrehe. Am Ende ist dann alles total ruiniert. Heute ist ausserdem Feiertag. Ich brauche MEINEN Zahnarzt. Oh Gott, ich drehe durch.
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Tigerkind
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 12:32

Nun, mal ganz locker bleiben. Hast Du nun Schmerzen oder nicht ?

Es sind wirklich nicht alle Zahnärzte Pfuscher, ich verstehe Dich ja, das Du zu DEINEM Zahnarzt willst, aber er ist nicht da, durchdrehen bringt nichts.

Ich bin mal beim Notdienst an einen supernetten, kompetenten Zahnarzt geraten, der trotz überfülltem Wartezimmer sehr gut behandelt hat, auf meine Ängste eingegangen ist alles, ich bin heute noch bei ihm. Ich bin sehr froh, das ich damals an ihn geraten bin.

Ich will damit nur sagen: Es könnte auch gut gehen, wenn Du heute woanders hingehst, die Wahrscheinlichkeit ist sogar sehr hoch.

Tiger
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Verena1990
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Beitrag Mi., 17.10.2018, 13:04

Hallo!

Wie der Betreff schon aussagt, leide ich unter starker Zahnarztangst. Als Kind bzw. auch Jugendliche war ich sehr schüchtern, beinahe schon ängstlich. Die Zahnarztbesuche waren immer der Horror - sowohl für mich, als auch für meine Mama, die mich damals als Kind natürlich immer begleitete. Mein damaliger Zahnarzt meinte dann auch zu meiner Mama, mich könne man nicht behandeln. Ich habe damals immer geweint und habe ich mich gewehrt, den Mund länger aufzuhalten.

Obwohl ich "erst" 27 Jahre alt bin, habe ich ein sehr schlechtes Gebiss. Ich zwinge mich halbjährlich zum Zahnarzt, aber jedes mal sind neue Löcher hinzugekommen. Anscheinend hat meine frühere Zahnärztin nicht ordnungsgemäß gearbeitet - hat nur billiges Füllmaterial verwendet bzw. dieses auch schlecht in den Zahn "gesetzt". Teilweise haben sich unter diesen Füllungen erneut Karies gebildet, manche Zähne sind abgebrochen, usw.

2018 begann für mich mit einer Zahn-Katastrophe. Ich aß Samstagabend ein Brot und plötzlich durchfuhr mich ein extrem starker Schmerz. Mir war sofort klar, dass ein Zahn zumindest abgebrochen ist. Mit Schmerzen suchte ich am Sonntagmorgen den zahnärztlichen Notdienst auf, wo festgestellt wurde, dass ein Zahnwand abgebrochen sei und der Zahn gezogen werden müsste. Eine Welt brach zusammen. Ich war fix und fertig und heulte gefühlte zehn Minuten am Behandlungsstuhl durch. Dazu muss ich erwähnen, dass ich an einer Krankheit leide, die teilweise mit ziemlichen Schmerzen einhergeht und ich deshalb auch insgesamt drei Operationen benötige.

Es wurde also im rechten Oberkiefer ein Backenzahn gezogen. Die Wunde tat mir dann tatsächlich sieben Wochen lang weh - zwischendurch hat sich die Wunde auch entzündet.

Wenig später machte ich dann eine erneute Kontrolluntersuchung - dies war im Februar dieses Jahres. Die Wunde ist gut verheilt. Es wurden wieder drei Löcher gemacht sowie eine Wurzelbehandlung durchgeführt. Beim wurzelbehandelten Zahn meinte der Zahnarzt, sollte dieser irgendwann Probleme machen, müsste er gezogen werden. Des Weiteren bräuchte ich etwa vier Kronen, wobei dies noch nicht dringend sei.

Ich konnte die Praxis verlassen und war heilfroh, den Zahnarzt hinter mich gebracht zu haben.

Im Sommer tat mir für zwei Tage der wurzelbehandelte Zahn total weh. Essen war nicht möglich, jede Bewegung schmerzte. Ich erinnerte mich an die Worte meines Zahnarztes, dass der Zahn bei etwaigen Problemen gezogen werden musste. Nicht noch ein Zahn! Am Montag waren die Schmerzen beinahe weg, aber ich kontaktierte zur Sicherheit meinen Zahnarzt. Leider war dieser auf Urlaub und erst wieder am Mittwoch erreichbar. Tja - am Mittwoch waren die Schmerzen endgültig vollkommen weg.

Nun schmerzt der gesagte Zahn seit Sonntag erneut. Die Schmerzen sind echt nicht schlimm, eher so ein Druckgefühl. Ich habe beim Essen keine Probleme, auch beim Zähneputzen tut nichts weh. Selbst Heißes oder Kaltes schmerzt nicht. Da meine Kontrolle nun schon ein paar Monate aus ist, habe ich am Montag all meinen Mut zusammengenommen und für morgen einen Termin vereinbart.

Und nun dasselbe Problem wie immer. Mir ist speiübel, ich zittere, ich habe Herzrasen. Die Gedanken kreisen ständig um den morgigen Zahnarzttermin. Ich bin den Tränen nahe. Die ganze Zeit suche ich im Internet, weshalb mein Zahn schmerzen könnte. Da es ein wurzelbehandelter Zahn ist, ist meine Angst groß, dass sich die Wurzel eventuell erneut entzündet ist.

Vor allem der Satz meines Zahnarztes "Sollte der Zahn Probleme machen, muss er gezogen werden", schwirrt in meinem Kopf herum. Ich möchte nicht schon wieder einen Zahn verlieren. Ich wurde im September an den Beinen operiert, im Dezember folgt die nächste Operation. Ich habe also genügend andere gesundheitliche Probleme, wieso auch noch Zahnprobleme!

Letztlich weiß ich ja gar nicht, ob tatsächlich der wurzelbehandelte Zahn schmerzt. Ich kann den Schmerz nicht genau lokalisieren...ich weiß nur, dass ich extreme Angst habe.

Alleine der Gedanke, wie ich dann im Wartebereich sitze...furchtbar. Dieses "ausgeliefert" sein.

Habt ihr eventuell Tips, wie ich meine Angst zügeln kann? Ich fühle mich teilweise wie vorm Herzinfarkt, weil halt mein Herz so rast.

Vielen Dank und liebe Grüße
Verena

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Reini42
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Beitrag Mi., 17.10.2018, 14:06

Ja hallo, bei den Zähnen aufschieben bringt nichts, es wird mit der Zeit nur schlimmer. Du kriegst ja eine Spritze, und dann spürst du eh nichts. Wichtiger ist es, einen guten, verantwortungsvollen Zahnarzt oder Zahnärztin zu finden. Mir hat einer einen Zahn verfuscht, das war 2011, der Zahn musste letztendlich heuer raus. Blöd, aber so ist es.

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Kaonashi
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Beitrag Mi., 17.10.2018, 15:40

Bist du schon bei einem Zahnarzt, der auf Leute mit Zahnarztangst spezialisiert ist?
Falls nicht, könntest du überlegen, ob du zu so einem wechselst.

So ein Zahnarzt, der sich damit auskennt, geht anders mit den Leuten um, er sorgt z.B. dafür, dass keine Wartezeiten entstehen und bietet Entspannungsmöglichkeiten an, man kann während der Behandlung über Kopfhörer Musik oder eine Entspannungsübung anhören, evtl. gibt es auch Hypnose oder Lachgas. Man kann eine Behandlung sogar jederzeit abbrechen, wenn man es nicht mehr aushält, muss also nicht das Gefühl haben, man sei auf Gedeih und Verderb ausgeliefert (allerdings muss natürlich die Behandlung dann an einem andern Tag fortgesetzt werden, sodass man sich in der Regel doch eher dafür entscheiden wird, es durchzuhalten).
So ein Zahnarzt regt sich auch nicht auf, wenn man würgen muss oder sonst irgendein Problem hat.

Durch die ganzen Maßnahmen soll man mit der Zeit die Angst verlieren, weil man merkt, dass der Zahnarztbesuch nichts Schlimmes ist.

Zähne verlieren ist aber immer doof. Ich selbst habe bisher noch alle Zähne, aber 7 sind abgestorben und einer überkront. Mein größtes Problem beim Zahnarzt ist Würgereiz, deshalb habe ich immer Panik, sobald einer der hinteren Zähne Probleme macht. Aber mein jetziger Zahnarzt hat schon ein bisschen dazu beigetragen, den Schaden, den sein Vorgänger angerichtet hat, wieder auszumerzen. Ich habe jetzt mehr Zuversicht, dass es schon irgendwie gehen wird, auch wenn man hinten mal was machen muss. Ich mache aber keine Behandlung ohne Lachgas.

Was deinen Zahn angeht: ich wäre wahrscheinlich jetzt noch nicht zum Zahnarzt gegangen, sondern erst dann, wenn die Schmerzen sehr stark sind. Sonst würde ich alle zwei Wochen beim Zahnarzt sitzen. Mir tut immer irgendein Zahn weh.


Help79
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Beitrag Fr., 19.10.2018, 03:22

Hallo


ja bei psychischen Problemen läuft man Gefahr sich zu vernachlässigen. Ich meine das allgemein. Und schlechte Zähne gehen aufs Herz habe ich gehört. Habe auch schon einige Amalgan gegen Keramik austauschen lassen. Ich bin zur Zeit eh nur gereizt was das Thema Gesundheit/ Genesung angeht.

Ich finde Zahnarztbesuche auch nicht sehr angenehm.

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