Therapieabbruch

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 08.01.2013, 21:53

DIR gehts damit nicht gut
also ist es legitim, dass du eine Veränderung anstrebst
wie auch immer die dann letztlich ausfallen wird.

Aber ihr kennt euch erst wenige Stunden.


Zwei Möglichkeiten:

1. es ausdiskutieren mit ihm, Fragen loswerden
2. gehen

Welche der Möglichkeiten du brauchst, dass es DIR gut geht
das sitzt in deinem Bauch
da bin ich fast sicher.
Jedenfalls scheinst du mir hier im Forum nicht als ein Mensch
der vorschnell und unüberlegt handelt.
Insofern wird deine Entscheidung Substanz haben.
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sandrin
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Beitrag Di., 08.01.2013, 21:59

Ne, so ein Mensch bin ich echt nicht. Aber manchmal warte ich auch zu lange. Und manchmal gebe ich viel zu viele Chancen - und schade mir damit selbst und mache mich vor anderen (z. B. meiner Familie) lächerlich. Die haben mir nämlich von Anfang an abgeraten, nochmal eine Therapie zu machen.
Nein, es ist ja nichts passiert. Ich bin emotional gar nicht an diese Therapie gekettet, weil ich früh gemerkt habe, dass das nichts wird. Ist nicht schlimm, ich kann auch gut ohne . Irgendwie bin ich nur sauer und es tut mir leid - auch für Leute, die vielleicht nicht so souverän mit einer solchen Situation umgehen können. Es macht mir einmal mehr bewusst, wie gefährlich Therapien sind. Und ich finde unerträglich, dass das kaum thematisiert wird.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:05

Ich glaub, es ist auch einfach schwer fassbar wenn es nicht ganz klar objektiv falsch gelaufene Sachverhalte gibt wie z.B. sexuelle Übergriffe oder konkretes Benutzen der Klienten für eigene Zwecke wie Hund und Katz hüten gibt.
Alles andere schwer fassbar, denn es gibt auch Dinge, die dem einen Menschen helfen und dem anderen Schaden.
Manchmal ist auch ein und das selbe Ding zu verschiedenen Zeiten ganz anders.
Manchmal läuft nur phasenweise oder bei bestimmten Themen etwas schief.
Fehleinschätzungen gibt es immer wieder.
Menschlich.
Schwer fassbar.
Letztlich muss und vor allen Dingen WIRD jeder seine Erfahrungen machen.
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sandrin
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:09

Das ist ein wahrer Satz. Bloß je gestörter ein Mensch ist, desto traumatisierter wird er aus solchen Erfahrungen rausgehen. Und das ist ein Skandal!

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leberblümchen
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:10

Hallo, sandrin,
vielleicht hab ich es überlesen, aber hast du es ihm denn nun so gesagt, was in dir vorgeht in Bezug auf ihn und auf die Therapie?

Also, du warst da jetzt insgesamt 13 Stunden? Was meinst du damit, wenn du sagst, es prallt ab und es hat keinen Hauch von Therapie? Was würdest du dir denn konkret wünschen? Was stört dich konkret? Vielleicht wundert es dich, aber ich halte deine Beiträge hier für relativ allgemein. Im Vordergrund steht wieder die allgemeine Aussage: Alles doof!

Du schreibst, ihr würdet plaudern, was dich wiederum nicht so stören würde. Aber du schreibst, dass du nicht genau wüsstest, was ihr da macht und wozu ihr das macht.

Vielleicht passt ihr einfach nicht zusammen? Das kommt vor. Es kann sein, dass ihr keinen Zugang zueinander findet. Woran es genau hapert, lässt sich definitiv nur feststellen, wenn man dem nachgeht und nachhakt.

Du schreibst, dass du über deine Gefühle geredet hast, aber das kann manchmal so sein, dass man denkt, man würde über die eigenen Gefühle reden - in Wirklichkeit sagt man aber was ganz anderes. Und dann kann es sein, dass er abwarten will, um 'richtige' Gefühle zu wecken. Das ist aber nur Spekulation und lediglich EINE Möglichkeit. Wenn er eine Flasche wäre, dann hättest du das vielleicht vorher gemerkt? Ich hab eher das diffuse Gefühl, dass du verstört bist, dass du etwas Bestimmtes nicht bekommst. Eigentlich - behaupte ich mal so - funktionieren tiefenpsycholog. Therapiebeziehungen doch nicht so, dass man mehr oder weniger wortlos auseinandergeht, wenn es Probleme gibt.

Ich fände es schön, wenn du hier konkreter, vielleicht mit einem - abgewandelten - Beispiel beschreiben könntest, was genau du meinst. Manchmal werden die Dinge auch klarer, wenn man versucht, sie so differenziert wie möglich aufzuschreiben.

Vielleicht ist er auch eine Flasche - da wäre er nicht der Einzige. Aber ich finde, es wäre hilfreich für dich, wenn du das versuchst, herauszufinden...

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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:11

Da kenne ich mich zu wenig aus um dazu etwas sagen zu können
inwieweit es Steigerungen gibt oder ob vielleicht auch gilt: toter wie tot gibts nicht.
Das weiss ich nicht.
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sandrin
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:14

Naja, aber es gibt doch Leute, die haben eine Konstitution, mit der sie das eher wegstecken. Andere können das nicht und müssten geschützt werden.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:20

Das mag sein auch wenn ich es mir schwer vorstellen kann
aber da ist wohl auch jeder in seiner Geschichte verhaftet.
Welche Alternative gibt es denn zu nicht wegstecken wenn Suizid ausgeschlossen ist?
Vegetieren?
Da ist nicht wirklich was.
Aber das ist alles so individuell und von zig Faktoren abhängig.
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sandrin
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:25

Stimmt.
Ich wäre für eine detaillierte Aufklärung vor der Therapie und regelmäßiger Überwachung des Fortschritts, auch von Gutachterseite (z. B. auch durch Fragebögen, die der Patient regelmäßig an die Kassen oder Gutachter schicken muss). Patienten müssen geschützt werden vor solchen Erfahrungen!!!

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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:28

Beim Gutachter gibts das Problem
das selbst bei Erkennen von Problemen und darauf aufmerksam machen
noch lange kein Handeln erfolgen muss.
Und Zwang gibt es nicht und soll es auch nicht geben.
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leberblümchen
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:29

Schade, sandrin, dass du auf meine Fragen nicht eingehen magst und stattdessen wiederholt in dieser Schleife steckst, in der du von dir ablenkst und den Therapeuten, nein: nicht DEN Therapeuten, sondern DIE Therapeuten als Feindbilder siehst. Vielleicht ist es so auch einfach schwierig, wenn du nicht bei dir selbst bleibst, bei DEINEN ganz persönlichen Erwartungen, Enttäuschungen, Verletzungen.

Aber offensichtlich meinst du ja, dass du auch ohne Therapie gut klarkommst - dann viel Glück und Erfolg!

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sandrin
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:32

Du glaubst also, dass ich von mir ablenke. Wo genau siehst du denn jetzt meinen Anteil bei dem Ganzen? Das klingt nämlich schon wieder nach einem impliziten Vorwurf. Hab ich mich vielleicht wieder zu wenig geöffnet? Oder was habe ich denn sonst falsch gemacht? Du wirst es mich bestimmt wissen lassen...


leberblümchen
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:41

Ich habe dir einen relativ ausführlichen Beitrag mit meinen Gedanken geschrieben, auf den du nicht eingegangen bist. Ich habe dich etwas gefragt, das du nicht beantwortet hast - ist kein Problem für mich, natürlich. Aber für mich wird da eigentlich aus dem gesamten Threadverlauf klar, dass du dich HIER ZUMINDEST nicht mit deinen Gefühlen auseinandersetzt, sondern - wie so häufig - deinen Frust über Therapeuten und die Sinnlosigkeit von Therapien rauslässt. Das hat aber gar nichts mit deiner persönlichen therapeut. Beziehung zu tun, um die es ja hier eigentlich gehen sollte. Um an den Punkt zu kommen, an dem man sagen kann: "Therapien sind gefährlich, doof und überflüssig", müsste man erst mal analysiert haben, was genau in der eigenen Therapie der Knackpunkt war, an dem es gescheitert ist - damit setzt du dich aber gar nicht auseinander.

Aber das ist deine Sache. Mir zuliebe musst du das nicht tun; ich hab davon nix. Wäre allerdings hilfreich für eventuelle spätere Therapien, wenn du mal klären könntest, WARUM es nicht passt und was genau dich da so enttäuscht. Sonst besteht die Gefahr, dass du das immer und immer wieder neu so erleben wirst.

Stell dir vor, einer deiner Schüler hat einen Nachhilfelehrer. Trotz Nachhilfelehrer verbessert sich die Note nicht. Nach zwei Monaten und der nächsten fünf beschließen die Eltern, den Nachhilfelehrer zum Mond zu schießen und einen neuen auszuprobieren. Mit demselben Ergebnis. Schließlich stellen die Eltern fest: "Nachhilfelehrer taugen nichts". Nun, das ist natürlich theoretisch möglich, aber irgendwie unwahrscheinlich.

Es wäre also ggf. an der Zeit, mal zu gucken, wie das Lernverhalten des Kindes aussieht. Wie es mit dem Nachhilfelehrer kommuniziert. Welche Erwartungen genau man an den Nachhilfelehrer hat - und wo genau man dem Lehrer WAS vorwerfen kann. Solange das nicht betrachtet wird - mit welchem Ergebnis auch immer! -, ist die Frage, ob sich die Note verbessert, eine reine Glückssache.

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sandrin
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Beitrag Di., 08.01.2013, 22:50

Titus, ich habe deinen Beitrag gerade erst gelesen, ich hab ihn schlicht und ergreifend überlesen, tut mir leid.
Ich würde dir auch gerne ein paar Beispiele geben, aber ich möchte das nicht, weil ich auch nicht weiß , inwieweit hier die Therapeuten mitlesen und ich möchte mich nicht so transparent machen.
Aber was da heute ablief, war echt jenseits von Gut und Böse.

Ich bin da hin und habe mir so viel vorgenommen, mir ist in den letzten Wochen so viel für mich klar geworden und wollte darüber heute reden. Aber Fehlanzeige. Ich komme da einfach nicht an. Ich bin auch nicht mehr gewillt, "weiter zu suchen". Dafür ist mir mein Leben zu schade. Das ist jetzt zum wiederholten Male passiert und nein, ich glaube nicht, dass es an mir liegt. Ich bleib dabei. Es gibt wenige Bereiche, in denen so viel Schaden angerichtet werden kann wie hier. Ich werde den Therapeuten nicht die Absolution erteilen und alle Schuld bei mir suchen. Dafür ist mein Selbstwertgefühl zu groß.


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 09.01.2013, 06:14

Hi Sandrin,

ich würde dir gerne eine paar hilfreische, tröstende, mahnende, ... (oder was auch immer für) Tipps geben, aber bei mir entsteht kein Bild von deiner Problematik, da du sehr (zu) allgemein schreibst.
Nenn mal ein konkretes Beispiel.

Du redest also dort über deine Gefühle, ... Wie reagiert er? Schweigt er? Starrt er die Decke an? Wechselt er das Thema?, ....? Was konkret macht er bzw. was macht er nicht, was dich stört?

Wie würdest du dir deinen Therapieablauf konkret wünschen?

Grüßli
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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