An was/wen glaubt eigentlich Gott?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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expat
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Beitrag Fr., 07.03.2008, 02:49

Anastasius hat geschrieben: Und, also ich bezweifle dass "reine(n) Spekulationen . . . außerhalb der erfahrbaren Welt" möglich sind. Anhaltspunkte in der Welt brauchen Spekulationen immer. Halt, ich hab`s. Es sei denn, der Spekulierende spekuliert außerhalb der erfahrbaren Welt, d. h. er ist nicht mal physisch von/ in dieser Welt. Wer oder was könnte das sein? Gott jedenfalls nicht, denn (m. E.), der spekuliert nicht.

Herrgott, alles nicht so einfach, und schon gar nicht, wie man glaubt.
"Religionen leben von reinen Spekulationen und Fantastereien über Inhalte außerhalb der erfahrbaren Welt."

So besser?
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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sino
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Beitrag Fr., 07.03.2008, 07:23

Kleine Fee hat geschrieben:Ganz so leicht sollte man es sich also nicht machen, dass man alle Verantwortung an Gott abgeben kann.
In der Formulierung "Gottes Wille" oder "im Namen Gottes" ist für mich ein weites Feld an Varianten mit persönlicher Verantwortung und auch in der Auffassung sowie Vermittlung von Glaubensgrundsätzen seiner Stellvertreter, die sich auf diesen Namen oder Willen beziehen.

Da kann sich schon das Gefühl einstellen sich verlassen zu fühlen auch wenn man es sich nicht leicht macht mit der Verantwortung.
You were born. And so you're free. So happy birthday. Laurie Anderson

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Gast
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Beitrag Fr., 07.03.2008, 07:59

Hallo expat,
"Religionen leben von reinen Spekulationen und Fantastereien über Inhalte außerhalb der erfahrbaren Welt."

So besser?
Ich meine, an diesem Satz könnten wir noch lange "herumbasteln", ohne dass wir auf einen gemeinsamen grünen Zweig kämen.

Für noch besser hielte ich dem ersten Eindruck nach:

"Religionen beruhen auf Annahmen/Glaubenssätzen, die über Erfahrungen/Tatsachen in naturwissenschaftlichem Sinne hinausgehen, die expat ((wenig (?) bis)) überhaupt nicht schätzt, denen Anastasius hingegen, jedenfalls zu Teilen, mit einiger bis großer Achtung begegnet."

Viele Grüße
Anastasius

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today
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Beitrag Fr., 07.03.2008, 17:08

Wissen ist Macht, Glauben ist mächtiger.

Expat, mit so zarten 17 Jahren habe ich mit zwei gestandenen Mathematiklehrern am Lagerfeuer gestritten, ob eins plus eins immer zwei ist.
Sie sind garstig geworden wegen meiner Unbelehrbarkeit.
Ich nicht.
Ich wollte keine Wahrheiten verkünden, sie schon.
Was ist das aber für eine Wahrheit, um die so verbissen gekämpft wird.
Ich denke immer noch, wirkliche Erkenntnis hat was von einer weißhaarigen, milde lächelnden Oma im Schaukelstuhl.

In schwierigen Zeiten hat zumindest mir keine Naturwissenschaft geholfen, aber irgendwas habe ich immer geglaubt.
Insofern halte ich Glauben für das geeignetere Mittel, um überhaupt zu leben. Und Wissen für das geeignetere Mittel, um z.B. ein Auto zu reparieren.

Ich bezweifle, dass Menschen jemals alles wissen werden.
Und falls doch beweifle ich, dass es ihnen damit gut geht.
Und wenn das vielleicht so ist, dann ab ins Klo mit den Naturwissenschaften.
Jedes Mittel dient nur einem Zweck und insofern kann die Güte eines Mittels allein daran gemessen werden, ob es diesen Zweck erfüllt.

Und auf dem Boden säender Naturwissenschaft wachsen keinesfalls nur wohlschmeckende Früchte.

Wer weiß schon, wie sehr Gott leidet, betrachtet er die Menschen. Vielleicht hat er dazu auch längst die Lust verloren und hat sich in Richtung nächster Planet davongemacht.

Märchentaste aus.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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UncleK
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 09:34

today hat geschrieben:mit so zarten 17 Jahren habe ich mit zwei gestandenen Mathematiklehrern am Lagerfeuer gestritten, ob eins plus eins immer zwei ist.
Sie sind garstig geworden wegen meiner Unbelehrbarkeit.
Eins plus eins ist nicht immer gleich zwei, das muß jeder studierte Mathematiker wissen. Er sollte nämlich dazu angeben, in welcher Struktur er gerade rechnet.
today hat geschrieben:Insofern halte ich Glauben für das geeignetere Mittel, um überhaupt zu leben. Und Wissen für das geeignetere Mittel, um z.B. ein Auto zu reparieren.
Wer nichts weiß, dem bleibt nur der Glaube. Die Inhalte der Wissenschaften sind sicher nicht so tröstlich wie die Inhalte eine Religion. Wer hat gesagt, daß wir hier auf Erden getröstet werden?
today hat geschrieben:Ich bezweifle, dass Menschen jemals alles wissen werden.
Und falls doch beweifle ich, dass es ihnen damit gut geht.
Und wenn das vielleicht so ist, dann ab ins Klo mit den Naturwissenschaften.
Zum ersten Satz: Zustimmung. Zum übrigen: mir geht es gut mit den Naturwissenschaften und denen, die sich daran anschliessen. Wenn man das ins Klo wirft, verzichtet man z.B. auf
  • - Medizin (und damit auf Heilungschancen)
    - Auto (und damit auf Krankenwagen),
    - Computer (und damit auf Computertomographie),
    - Handys (und damit auf rettende Notrufe aus entlegenen Gebieten),
    - Hubschrauber, die Verletze aufnehmen,
    - Flugzeuge, die Dich an ferne, sehenswerte Orte bringen,
    - Dünger, der uns über eine Fülle von Nahrung zu verfügen ermöglicht,
    - Solarzellen, die uns bei der Bewältigung unserer Energieprobleme entlasten.
Und so weiter, und so weiter.
today hat geschrieben:Jedes Mittel dient nur einem Zweck und insofern kann die Güte eines Mittels allein daran gemessen werden, ob es diesen Zweck erfüllt.
Ein Mittel wird zu einem Mittel durch die Anschauung des Menschen. Es ist auch der Mensch, der sich einen Zweck ausdenkt. Wobei ein Mittel zur Erreichung mehrerer Zwecke verwendet verweden kann. Ich kann ein Messer zum Schneiden von Gemüse verwenden oder zum Abstechen eines mißliebigen anderen Menschen. Der Gebrauch des Gegenstands Messer unterfällt meiner Intention.
today hat geschrieben:Und auf dem Boden säender Naturwissenschaft wachsen keinesfalls nur wohlschmeckende Früchte.
Sicher. Aber die Naturwissenschaften haben daran keine "Schuld". In ihnen wird nur beobachtet und festgestellt und gedacht und beschrieben. Wie der Mensch das einsetzt, liegt in seiner Verantwortung.
today hat geschrieben:Wer weiß schon, wie sehr Gott leidet, betrachtet er die Menschen. Vielleicht hat er dazu auch längst die Lust verloren und hat sich in Richtung nächster Planet davongemacht.
Und das bei seiner unendlichen Liebe?

LG
UncleK

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today
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 11:51

Wie der Mensch das einsetzt, liegt in seiner Verantwortung.
Eben. Und ist sein Wie das Messer im Bauch des anderen (oder im eigenen), dann ab ins Klo.

Ich finde es eigentlich müßig, über die Neutralität von (menschlichen) Mitteln zu diskutieren.
Ohne Verwendung gibt es keine. Verwendung ist jedoch nie neutral. Menschen sind nie neutral. Mehr als mein Menschsein habe ich jedoch nicht. Wozu also etwas auf eine neutrale Ebene heben, die mir nicht zugänglich ist?
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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UncleK
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 12:02

today hat geschrieben:Wozu also etwas auf eine neutrale Ebene heben, die mir nicht zugänglich ist?
Ist Dir denn die transzendente Ebene der Religion zugänglich?

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today
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 12:08

Kann ich das von selber wissen oder kann es mir nur einer, dem sie zugänglich ist, sagen?
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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expat
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 12:11

today hat geschrieben:Kann ich das von selber wissen oder kann es mir nur einer, dem sie zugänglich ist, sagen?
Glaubst du daran, dass der Heilige Geist Jesus gebohrt hat?
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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today
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 12:14

Ich verstehe das mit dem bohren nicht.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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expat
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 12:25

today hat geschrieben:Ich verstehe das mit dem bohren nicht.
Sagt Klein Fritzchen: Das mit dem Klapperstorch, dass stimmt nicht.
Kinder werden geboren, und wo der Bohrer ist, das krieg ich auch
noch raus.
Das war's
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die_geisha
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 14:02

hi

wieso sollte gott denn gefühle haben?

in der bibel wird der immer so beschrieben als hätte er einen richtigen charakter, wenn die menschen mist bauen wird er richtig sauer und wennse lieb sind, isser zufrieden^^ aber das ist doch alles voll menschlich, so verhält sich doch kein gott, ich denke wenn es einen gibt ist er körperlos und ohne diese ganzen gefühle und sicher auch über das verlassenheitsgefühl erhaben.
Someone finds salvation
In everyone
Another only pain
Someone tries to hide himself
Down inside himself he breaks
Someone swears his true love
Til the end of time
Another runs away
Seperate or united
Healthy or insane
To be yourself is all that you can do

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expat
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 14:15

die_geisha hat geschrieben:.....und sicher auch über das verlassenheitsgefühl erhaben.
Und über Liebeskummer, der Glückspilz!
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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today
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 17:43

Expat, nein glaube ich nicht. Jedenfalls nicht in dem Sinne, wie du das auszudrücken beliebst.
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Gefühllos ist ein Computer. Jedenfalls der vor mir. Ob das erhaben ist, bezweifle ich zutiefst. Erhaben über etwas zu sein, was man nicht hat, gibt es nicht. Nur über das, was man hat. Ich wär oft gern über meine Gefühle erhaben. Leider (?) ist es eher umgedreht. Vielleicht hat Gott das ja geschafft, sich darüber zu erheben.

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UncleK: Wieviel transzendente Ebenen gibt es denn, wenn du von der der Religion schreibst. Ich weiß nicht, ob mir irgendwas zugänglich ist. Als ich den Therapeuten fragte, ab welchem Alter man spinnen darf, meinte er, ich sollte besser fragen, ab wann ich damit aufhören kann.
Tja. Woher soll ich das denn aber wissen. Das kommt mir vor wie die Frage, wie alt ich mal werde. Werde ich ja mal wissen, nicht jetzt, sondern dann, wenn es so weit ist.

"Gott und der Mensch leiden, doch nur der Mensch stirbt."
*lächel *
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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UncleK
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 19:08

today hat geschrieben:UncleK: Wieviel transzendente Ebenen gibt es denn, wenn du von der der Religion schreibst.
Also für mich gibt' erstmal nur eine. Und das ist die, auf die ich eh nicht folgen kann und will. Ob's mehrere gibt oder eine feinere Unterteilung einer einzigen Ebene - dazu mußt Du evtl. Theologen oder Spirituelle fragen.

Wenn Du auf die neutrale Ebene (bezogen auf die Verwendung von Gegenständen, Informationen etc.) nicht folgen kannst oder willst, wie willst Du durch Deinen Glauben auf die transzendente vordringen? Oder wäre das nicht Dein Ziel?

LG
UncleK

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