Traumatisierung und Verdrängungsmechanismus

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Talula
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Beitrag Mi., 28.12.2011, 21:12

candle. hat geschrieben: Ist es falsch zu sagen, dass es mir gefühlsmässig tatsächlich ein wenig gut tut?
Nein, ganz und gar nicht, das ist genau das, was ich/wir beabsichtige/n... .

candle. hat geschrieben:Ich befürchte leider das das ein komplexes Gemisch aus allem ist. Mehrere einzelne massive Traumata und dann auch eine starke Vernachlässigung durch meine Mutter, die ja meine Hauptbezugsperson war, aber als ich mit 11/2 Jahren das Geschwisterchen bekam, fing wohl die große Vernachlässigung.
Ja, ein Gefuehl der Vernachlaessigung seitens der Mutter kenne ich auch. Ein gutes Buch, das mir zu dem Thema einfaellt, ist "The Emotionally Absent Mother: A Guide to Self-Healing and Getting the Love You Missed" von Jasmin Lee Cori, erschienen in 2010.

Haben denn Deine Eltern auch eine liebevolle, emotionale Reaktion Dir gegenueber gezeigt, als und nachdem Du auf dem Schrank in der Tasche lagst, oder blieb es bei der Fotoaufnahme?

candle. hat geschrieben:Und dann die Sache mit dem Keller wo meine Mutter mich nach ihren Aussagen mehrere Stunden im Alter von zwei Jahren hat sitzenlassen. Es klingt läppisch, aber wenn ich mir so ein Kind in dem Alter vorstelle, dann dreht sich mir der Magen um. Irgendetwas in mir sagt mir, dass ich da ein Stück weit durchgedreht bin und ein massiven Eingriff auf mein Leben hatte und sich immer noch forsetzt. Ich habe schon mal kläglich versucht Literatur zu finden, was es mit einem Kleinkind macht, aber vergebens. Ein Therapeut hat das abgetan als selbstverständliche Erziehungsmethode der 70iger Jahre. Ich habe so ein Gefühl dazu von Folter an mir. Auch hier bin ich nun in meiner Wahrnehmung einfach zerrüttet, war das nun schlimm oder nicht?
Mir lief es kalt den Ruecken runter, nachdem ich das gelesen hatte. Verstehe ich das richtig, Du warst eingesperrt im Keller? So etwas ist durchaus schlimm, und mir faellt keine vernuenftige, fuer ein Kind sinnvolle Motivation eines solchen Verhalten einer Mutter ein. Vielleicht war sie als Mutter ueberfordert und nicht in der Lage, auf andere Art und Weise einen Konflikt mit Dir zu loesen damals. Ich denke, Dein Gefuehl (von einer Art Folter) ist richtig, ich denke, in dieser Situation hast Du Gewalt und Vernachlaessigung erlebt. Ich denke auch, dass es ein Schluesselerlebnis war, da Du vor einer Weile in einem anderen Thread von sich wiederholenden Gewalterlebnissen und der Angst eingesperrt zu sein, berichtet hattest.

Wie kannst Du heute mit Deiner Mutter darueber reden? Immerhin hat sie es ja zugegeben, oder tut sie es ab (wie der Therapeut)? Welche Haltung hatte Dein Vater dem Verhalten Deiner Mutter gegenueber?
candle. hat geschrieben:Auch hier bin ich nun in meiner Wahrnehmung einfach zerrüttet, war das nun schlimm oder nicht?
Eine zerruettete Wahrnehmung kenne ich auch als Teil des Wegs raus aus Verdraengung. Ich habe mich dann an zwei Sachen (fest)gehalten, erstens das, was objektiv geschehen ist (unverrueckbare Tatsachen) und zweitens an meine erinnerten und aktuellen Gefuehle als kurzfristige oder auch laengerfristige Reaktion auf diese Tatsachen. Geschehnisse kann man objektiv bewerten (in Ordnung, normal oder nicht Ordnung, potentiell schaedlich etc.). Ich denke, die meisten Menschen wuerden "Zuruecklassen oder Einsperren einer Zweijaehrigen im Keller durch die Mutter" grundsaetzlich als nicht normal und potentiell schaedlich einstufen. Und was die Gefuehle eines kleinen Kindes angeht (z. B. Vernachlaessigung, Angst), ich denke, die sind authentisch und daher eine Basis fuer eine Wahrnehmung und Bewertung von Geschehnissen, der man vertrauen kann.
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Beitrag Mi., 28.12.2011, 21:29

montagne hat geschrieben:Wozu vergleichen? Die Antworten liegen in dir. Es ist irrelevant wie es für andere gewesen wäre.
montagne du hast Recht! Ich bin da doch aber auf der Suche nach Sicherheit und da muß ich es wohl für mich kapieren das es schlimm für mich war. Ich glaube, das ist der Punkt wo es bei mir echt hapert und ich den Sprung nicht mehr bekomme weiterzukommen.

Und wie du es schreibst mit diesen Beziehungen früher, ist es genau der Punkt, dass ich so komische Doppelbotschaften bekommen habe, einmal, dass meine Gefühle nicht interessiert haben und andererseits dann wieder der Spruch: " Wenn einer sagt, spring vom Hochhaus, machst du das auch?" Absolute Verwirrnis, weil es einmal für mich war wie eine Freigabe meiner Persönlichkeit rüberkam und andererseits wurde sie massiv blockiert.

Ich weiß jetzt nicht, ob meine Verwirrnis so rüberkommt?

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Beitrag Mi., 28.12.2011, 21:46

Hallo Talula!
Danke, jetzt bin ich sogar ein wenig angenehm warm müde. Es war hier anstrengend, aber gut.
Talula hat geschrieben: Haben denn Deine Eltern auch eine liebevolle, emotionale Reaktion Dir gegenueber gezeigt, als und nachdem Du auf dem Schrank in der Tasche lagst, oder blieb es bei der Fotoaufnahme?
Soweit ich mich erinnere, wurde ich eher ausgelacht und darauf hingewiesen, das dies nicht mehr mein Platz ist und ich da künftig nichts mehr zu suchen habe. Wieder zweifle ich da an meinem Erleben.
Du warst eingesperrt im Keller?
Ja, mit zwei Jahren. Angeblich über mehrere Stunden, die ich für mich mal als Zeitraum von vier bis 6 Stunden rekonstruiert habe, weil ich die leichte Erinnerung bekam, dass ich mittags in den Knast kam und am frühen Abend geraus.

Ich weiß nicht, ob das wer kennt, wenn man als Schüler im regen Rad fährt und auch der Popo manchmal Naß wird durch den Sattel, dann hat mich das offenbar auch getriggert- damals schon und ich fand das so widerlich und konnte ja die Wäsche nicht tauschen. Heute im Zusammenhang erinnert mich das an eine Nasse Windel irgendwie so vom Gefühl, auch mit Scham und naja, dass ich es ja auch anhalten wollte, hatte über die Stunden ja nicht so die Wahl.
Wie kannst Du heute mit Deiner Mutter darueber reden?
Gar nicht, ich habe keinen Kontakt mehr seit Jahren. Mein Vater hat ja meine Mutter unterstützt. Er hat mich nie beschützt und wie später rauskam, war ich ihm das auch nicht wert, er wollte mich ja immer schon loswerden.

Vielleicht werde ich diese Geschichte einfach mal als Basis für die Therapie nehmen, denn da täuscht mich die Wahrnehmung dann nicht, weil meine Mutter es mir gestanden hat vor einigen Jahren. Vielleicht läßt sich damit gut eine Stabilisierung meiner Wahrnehmung erarbeiten.

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Talula
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Beitrag Do., 29.12.2011, 21:00

Hallo candle,
candle. hat geschrieben:Danke, jetzt bin ich sogar ein wenig angenehm warm müde. Es war hier anstrengend, aber gut.
Ja, fand ich auch. Mir hat es gut getan, dass ich etwas helfen konnte. Und dann - ich hoffe, das kommt jetzt nicht plump rueber - fand ich es fuer mich etwas heilsam zu wissen, dass ich zwar auch einiges an Vernachlaessigung erleben musste, aber nicht solch ein Erlebnis, wie Du es mit dem Keller beschrieben hast. Das hilft mir, meine eigene Geschichte mal mit einem anderen, weniger egozentrischen Massstab zu beurteilen (und meiner Mutter gegenueber etwas milder zu sein ).
Talula hat geschrieben:Haben denn Deine Eltern auch eine liebevolle, emotionale Reaktion Dir gegenueber gezeigt, als und nachdem Du auf dem Schrank in der Tasche lagst, oder blieb es bei der Fotoaufnahme?
candle. hat geschrieben:Soweit ich mich erinnere, wurde ich eher ausgelacht und darauf hingewiesen, das dies nicht mehr mein Platz ist und ich da künftig nichts mehr zu suchen habe. Wieder zweifle ich da an meinem Erleben.
Ach Mensch, das ist dumm . Ich denke auch, Du wolltest Deinen Eltern ein Zeichen geben, dass Dir ihre Zuneigung fehlt, und sie konnten oder wollten es nicht verstehen . Ich weiss jetzt natuerlich auch nicht, ob Deine Erinnerung exact ist an diesem Punkt, aber es passt schon so in das Gesamtbild, also zu meinem Eindruck, dass Du mit Eltern aufgewachsen bist, die groessere Probleme mit sich selbst hatten (zumindest Deine Mutter) und die vermutlich deswegen nicht so liebevoll einem Kind gegenueber sein konnten, wie das Kind, jedes Kind es gebraucht haette.

Ist es Deinem juengeren Geschwisterkind eigentlich dann aehnlich ergangen wie Dir, oder war das anders?
Talula hat geschrieben:Du warst eingesperrt im Keller?
candle. hat geschrieben:Ja, mit zwei Jahren. Angeblich über mehrere Stunden, die ich für mich mal als Zeitraum von vier bis 6 Stunden rekonstruiert habe, weil ich die leichte Erinnerung bekam, dass ich mittags in den Knast kam und am frühen Abend geraus.
Ich kann mich da montagne nur anschliessen, mag sein, dass man in 70gern ansatzweise solch krude Erziehungsideen hatte, aber dass bedeutet ja nicht, dass diese Ideen richtig oder unschaedlich sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein zweijaehriges Kind gibt, damals oder heute, an dem ein solches Erlebnis schadlos vorruebergeht . Aber zusaetzlich zu dem Zeittrend damals lag sicherlich auch individuelles Problem Deiner Mutter mit sich selbst vor. Eine Mutter, die zeitweise suizidal ist, neigt sicherlich eher zu extremen Handlungen, mit denen sie ihr Kind in eine fuer das Kind als lebensbedrohlich erlebte Situation bringt.
Talula hat geschrieben: Wie kannst Du heute mit Deiner Mutter darueber reden?
candle. hat geschrieben:Gar nicht, ich habe keinen Kontakt mehr seit Jahren.
Bereut Deine Mutter ihr Verhalten Dir gegenueber? War/ist sie einsichtig, oder tut sie es ab? Kannst Du Dir vorstellen, dass noch einmal ein Gespraech moeglich ist, ein Gespraech, das Dir gut tun koennte, durch ihr Erklaeren, Einsicht, vielleicht Bereuen und Entschuldigen? Oder hast Du das "abgehakt"?
candle. hat geschrieben:Mein Vater hat ja meine Mutter unterstützt. Er hat mich nie beschützt und wie später rauskam, war ich ihm das auch nicht wert, er wollte mich ja immer schon loswerden.
Hast Du noch Kontakt zu Deinem Vater?
candle. hat geschrieben:Vielleicht werde ich diese Geschichte einfach mal als Basis für die Therapie nehmen, denn da täuscht mich die Wahrnehmung dann nicht, weil meine Mutter es mir gestanden hat vor einigen Jahren. Vielleicht läßt sich damit gut eine Stabilisierung meiner Wahrnehmung erarbeiten.
Ja, das ist doch ein guter Ausganspunkt. Und dann such Dir natuerlich eine Therapeutin/einen Therapeuten, der einfuehlsam damit umgeht und nicht so wie der von Dir beschriebe "Therapeut". Hinsichtlich dieser Geschichte sind ganz andere Reaktionen denkbar, wie Du ja hier schon gesehen hast.
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Beitrag Do., 29.12.2011, 22:39

Hallo Talula!
(und meiner Mutter gegenueber etwas milder zu sein ).
Das finde ich richtig gut und bin ich auch! Leider wird sie nicht auch milde sich selbst gegenüber und hier steckt das Problem.

Jetzt nicht wundern bei den Zitaten da sich einiges wiederholen wird.
Ist es Deinem juengeren Geschwisterkind eigentlich dann aehnlich ergangen wie Dir, oder war das anders?
Ja, anders und ich denke mal teilweise etwas weniger hart. Teilweise wurde ich ja auch so zum Miterzieher. Da habe ich mich glatt schon gefragt, ob ICH da versagt habe- komisch, nicht?
Oder hast Du das "abgehakt"?
Ich habe das gar nicht eingefordert. Ich wollte einfach neu anfangen auf einer anderen Ebene, aber es hat nicht geklappt.
Hast Du noch Kontakt zu Deinem Vater?
Nein, er mutierte ja über Jahre zum Zwilling meiner Mutter. Und er hat mir auch vor Jahren schon deutlich den Laufpass gegeben. Warum ich das damals nicht akzeptiert habe, ist mir ein Rätsel.
Ich könnte ja nun noch viel ausführlicher schreiben, aber das wird vielleicht verwirrend. Ich habe zu keinem Familienmitglied mehr Kontakt.

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Talula
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Beitrag Do., 29.12.2011, 23:39

Hallo candle,

warum ist es ein Problem fuer Dich, dass Deine Mutter sich selbst gegenueber nicht milde ist, wenn Du keinen Kontakt mehr zu ihr hast (jetzt mal absichtlich etwas plump gefragt, aber ich es verstehe es nicht ganz)?

"Einfordern" von Erklaerungen, Bereuen oder Entschuldigungen klingt etwas barsch konfrontativ, so meinte ich das nicht. Idealerweise naehert man sich doch schrittweise in Gespraechen an dieses Verstaendnis an.

Was ich meinte ist, irgendwie muss man doch, wenn man als Kind traumatisiert oder vernachlaessigt worden ist, den Eltern spaeter verzeihen koennen, oder? Um selbst, nachdem einem das Verdraengte bewusst geworden ist, fuer sich Frieden zu finden. Ein Schritt dahin besteht darin, die Eltern mit ihren frueheren Fehlern und Schwaechen zu verstehen, um sie und ihr Verhalten dann - so wie Du es ja schon beschreibst - milde zu beurteilen. Zusaetzlich kann ein weiterer Schritt darin bestehen, dass eben in einem oder mehreren "versoehnlichen" Gespraechen ein Verstaendnis gesucht wird. Klar, manchmal hat das keine Aussicht auf Gelingen, ein Mindestmass an Einsicht und Gespraechsbereitschaft muss vorhanden sein. Dann versucht man es (zurecht) erst gar nicht. Die Einschaetzung, ob sich solche Gespraechsversuche lohnen, ist natuerlich individuell zu treffen.

Was koennte Dir Deiner Meinung nach in der Heilung der Kindheitstraumata am besten helfen?
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Beitrag Fr., 30.12.2011, 00:05

Hallo Talula!
Talula hat geschrieben: warum ist es ein Problem fuer Dich, dass Deine Mutter sich selbst gegenueber nicht milde ist, wenn Du keinen Kontakt mehr zu ihr hast (jetzt mal absichtlich etwas plump gefragt, aber ich es verstehe es nicht ganz)?
Jetzt ist das natürlich kein Problem mehr für mich, aber vor ein paar Jahren war es eines.
Idealerweise naehert man sich doch schrittweise in Gespraechen an dieses Verstaendnis an.
Ja genau meine Meinung!
den Eltern spaeter verzeihen koennen, oder?
Ja genau. Ob ich "verzeihen" nennen kann für mich, weiß ich nicht, aber ich gehe ja mutig und freudig immer von neuen an Dinge ran.
Klar, manchmal hat das keine Aussicht auf Gelin
Das allerdings habe ich wirklich viel zu spät kapiert.
Was koennte Dir Deiner Meinung nach in der Heilung der Kindheitstraumata am besten helfen?
Ich setze auf die Therapie, ich wüßte sonst nicht was es noch gäbe.

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Beitrag Fr., 30.12.2011, 00:23

Du machst gerade eine Traumatherapie oder eine andere Art Therapie, richtig?
Ich habe ja extra die Krankenkasse angerufen, ob die Therapie nun genehmigt ist. Leider bekam ich keinen Rückruf und ich befürchte, dass ich mal wieder meine Telefonnummer falsch angegeben habe.
Hast denn nochmal angerufen bei der Krankenkasse? Oder wie ist der Stand? Ich drueck Dir die Daumen, dass es bald klappt mit der Therapie.
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Beitrag Fr., 30.12.2011, 00:27

Heute habe ich es wirklich im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen. Ich denke eh, ich mache jetzt mal ruhig und warte auf Neujahr.

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Beitrag Di., 03.01.2012, 07:07

Was ein echtes Problem ist: Ich kann nicht schlafen und gedenke mir jetzt mal Schlaftabletten zu besorgen. Nun war ich Weihnachten bis jetzt noch erkältet. Ich bin total gerädert und finde dennoch keinen Schlaf.

Ich habe tatsächlich gedacht, dass es meine Schuld ist, weil ich so in den Tag gelebt habe, ist es aber nicht. Ich habe zig Versuche hinter mir den Rythmus wieder hinzubekommen, es klappt nicht. Früher war das nie ein Problem, wenn man vom Urlaub auf Arbeit frühs umstellen mußte.

Erstmal habe ich immer noch diese Furcht vor dem Bett. Ich habe es versucht mir netter im Schlafzimmer zu machen, Möbel herumgeschoben... nichts bringt was. Und wenn ich schlafe, dann ist das voller Träume und Unruhe. Abrisse der Träume tauchen in Bildern dann tagsüber wieder auf und ich ärgere mich, dass ich den Traum nicht zusammenkriege.

Mein Hirn ist dauernd unter Strom und warte echt, das es zusammenbricht- hoffentlich wird es nicht arg!

Ich habe das Gefühl, dass ich auch zugrunde gehen kann an diesem Dauerstress. Es tut mir gar nicht gut und mir fallen jetzt dazu nur Schlaftabletten ein. Nur eine Nacht bitte in Frieden ruhen.

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Beitrag Di., 03.01.2012, 15:45

Hallo candle,
mir hat zuletzt das Medikament Mirtazepin beim Einschlafen erstaunlich gut geholfen. Es wird auch als Antidepressivum verschrieben, also weiss nicht, ob das was fuer Dich waere. Es ist kein "Hammer" wie z.B. die Benzodiazepine; wenn man sehr aufgekrazt ist, ist es eventuell nicht ausreichend. Aber der Vorteil ist halt, dass es nicht wie die Benzos abhaengig macht.
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Beitrag Di., 03.01.2012, 18:10

Hallo Talula!

Ich habe mir einfach Schlaftabletten geholt um das mal zu probieren. Ich hatte ja schon ein Antidepressivum was müde macht, aber das hat jetzt nur wenige Monate funktioniert. Jetzt habe ich dann wieder den halben Tag verpennt und bin immer noch gerädert, habe aber auch wieder viel geträumt.

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Beitrag Di., 03.01.2012, 19:53

candle. hat geschrieben:Jetzt habe ich dann wieder den halben Tag verpennt und bin immer noch gerädert, habe aber auch wieder viel geträumt.
Hmm, mir scheint, da tut sich doch was, oder? Versuch das positiv zu sehen, trotz der "Nebenwirkungen" (Wie geraedert fuehlen). Und versuch auch positiv zu sehen, dass Du diesen Prozess so motiviert (im Hinblick auf neue Therapie bald) ertraegst, das kann auch nicht jeder!

Nochmal hierzu:
Talula hat geschrieben:Was koennte Dir Deiner Meinung nach in der Heilung der Kindheitstraumata am besten helfen?
candle. hat geschrieben:Ich setze auf die Therapie, ich wüßte sonst nicht was es noch gäbe.
Hast Du denn eine Vorstellung, was in der/durch die Therapie Dir helfen kann? Geht es zuerst darum, weitere Dinge/Traumen bewusst zu machen?
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Beitrag Di., 03.01.2012, 20:24

Hallo Talula!

Klar bin ich noch voller Hoffnung, aber das mit den Träumen ist ja keine Neubewegung, also auch nicht wirklich positiv. Also um es zeitlich zu begrenzen, schlage ich mich wohl schon eineinhalb Jahre damit rum. Das zehrt ganz furchtbar!
Talula hat geschrieben: dass Du diesen Prozess so motiviert (im Hinblick auf neue Therapie bald) ertraegst, das kann auch nicht jeder!
Manchmal frage ich mich wirklich womit ich das verdient habe- eigentlich habe ich es nicht verdient. Über drei Jahre geht der Mist schon. Warum darf ich nicht müde werden und muß immer aushalten?
Hast Du denn eine Vorstellung, was in der/durch die Therapie Dir helfen kann?
Ich persönlich bin völlig planlos und verlasse mich da mal ganz auf die Therapeutin.
Geht es zuerst darum, weitere Dinge/Traumen bewusst zu machen?
Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Ich weiß ja nicht mal was mich da belastet. Dieses im Dunkeln tappen ist einfach nur schrecklich und nimmt mir ein wenig die Grundlage zu glauben, dass es da überhaupt etwas gibt was mich schwer belastet hat. Stabilisierung wird wohl auch etwas gemacht, denke ich, wobei ich sagen muß, dass mir Wahrheiten vermutlich mehr Stabilität geben würden als mich jetzt groß mit Stabilisierungsmethoden zu beschäftigen. Dafür habe ich nun gut drei Jahre alles allein durchgestanden.

Heute habe ich endlich mal wichtige Post weggeschickt. es ist sowas von erbärmlich, dass ich dem nicht nachkommen konnte. Was ist schon dabei?

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Beitrag Mi., 04.01.2012, 14:07

Um es hier mal anzufügen: Ich hatte mir gestern Schlaftabletten gekauft und habe mich getraut erstmal eine halbe Tablette zu nehmen. Ich behaupte mal: Es hat etwas geholfen, fühle mich tatsächlich nicht so gerädert heute. Vor allem ist der Witz, dass in der Tablette auch ein Antihistaminikum drin ist und vermutlich meine Allergie mit in Schach gehalten hat. Heute Abend nehme ich nochmal eine ganze Tablette.

candle
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