Überlegungen - ist mein Therapeut der richtige für mich

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*Miri*
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 20:44

so und jetzt kommt das verquere Denken durch. Die gute Phase war jetzt fast ausschließlich in der Zeit, in der "Sommerpause" war und ich eh keine Thera hatte
und ... es nervt es mich schon fast, dass er jetzt denkt, wie toll das doch ist, wie erfolgreich... blablabla.. sein Ziel erreicht. Ich esse. Damit hat er null zu tun. Damit hat ein guter Freund was zu tun, Urlaub, und Sommerzeit. Aber am allerwenigsten er. seid 2 Wochen hab ich wieder Stunden, und seitdem kippts ehr wieder. und darauf hab ich echt keine Lust

ich will ja wechseln. Ich hoffe nur das das klappt. alles so.. nochmal verqueres Denken. Ich brauch irgendwelche Termine an denen ich mich festhalten kann. Ob nun konstruktiv oder nicht. Gar nichts zu haben macht mir Angst.

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*Miri*
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 22:35

je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr finde ich Sachen die mich stören.. verletzen.
Ich habe eigenlich doch wirklich viel geschafft. Alles in einer langen "Pause". davor gings mir nicht gut.
In den Wochen hab ich soviel geschafft. Schon alleine das ich das erste Mal in meinem Leben über längen Zeitraum normal esse, und es auch gut ertrage und das wirklcih gut hinbekomme. Ich bin da neben allem anderen echt stolz drauf. als ich in der ersten Stunde davon erzählt habe... kam... nichts. gut fast nicht. Ein verwundertes "Respekt" und das wars. Seitdem wurde nicht mehr darüber geredet. Punkt. Erledigt. Na Danke....

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Aisha40
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Beitrag Sa., 08.10.2011, 22:39

ich halte das auch für keine gut Strategie, denn das Funktionieren und die Kontrolle über das eigene Verhalten kosten den Körper viel Kraft und irgendwann endet das in der Erschöpfung.

Die Kontrolle über die Gefühle, Ängst und Emotionen kann man lernen, sagt jedenfalls mein Therapeut. Auch ich habe große Probleme mit Vertrauen, Kontrolle, Ängsten und Entspannung gibt es bei mir gar nicht und das Einlassen auf die Therapie und das Vertrauen in den Therapeuten erfordert schon jede Menge Mut und ist ein langer und schwerer Weg. Und ein guter Therapeut wird nicht von dir fordern die Kontrolle aufzugeben sondern wird sie würdigen als Überlebenshilfe und ganz langsam in kleinen Schritten und deinem Tempo daraufhin arbeiten, das sie weniger wird.

Das mit dem Essen ist doch super und du bist zu recht stolz darauf. Er hätte auch darauf eingehen sollen, ich verstehe ihn nicht. Er erinnert mich immer an meinen alten Therapeuten, der auch nicht auf mich einging. Nach diesen ganzen Enttäuschungen , was erwartest du in der Zukunft noch von Ihm?

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*Miri*
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Beitrag So., 09.10.2011, 12:53

ich erwarte eigentlich gar nichts mehr.
ich hab gestern so kämpfen müssen. Um bei mir zu bleiben.
es kann doch nicht sein, dass ich aus reiner Trotzreaktion, wieder zurückfalle. So nach dem Motte, es ist ja egal, was ich tue, oder nicht tue.
Heute ist es wieder ok.
es ist zum resignieren. Es ist, egal was ich tue, renne ich gegen eine Wand. Es ist so oberflächlich. Es wird nichts anerkannt. zumindest nicht so das es bei mir ankommt. Und ganz ehrlich.. das kenne ich zur genüge... dazu brauch ich nicht noch einen Therapeuten. ich bin frustriert.
Aber... ok,... Trotzreaktionen bringen mich jetzt gar nicht weiter. Ich muss wohl einfach nach vorne schauen.

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*Miri*
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Beitrag So., 09.10.2011, 14:43

Es ist so bescheuert, was gerade in meinem Kopf abgeht.
Was das bei mir auslöst, dieses... naja, dann brauchen wir uns ja nicht mehr wöchentlich sehen.... mir gehts ja gut.
Ich würde am liebsten beweisen, dass dem nicht so ist, es wieder "zeigen".
dabei weiß ich doch, dass ich damit nur mir selbst schade.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 09.10.2011, 17:24

*Miri* hat geschrieben: es ist zum resignieren. Es ist, egal was ich tue, renne ich gegen eine Wand. Es ist so oberflächlich. Es wird nichts anerkannt. zumindest nicht so das es bei mir ankommt. Und ganz ehrlich.. das kenne ich zur genüge... dazu brauch ich nicht noch einen Therapeuten. ich bin frustriert.
Es zwingt dich keiner, da hinzugehen... Der Frust ist also hausgemacht.

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*Miri*
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Beitrag So., 09.10.2011, 17:32

Das weiß ich doch auch. Aber genau das geht genau in mir ab.
Und ich finds selber total bescheuert.

Klar, zwingt mich keiner da weiter hinzugehen. Es ist egal was ich jetzt mache.
Niemanden zu haben wird genauso schwer.

Morgen beginnt der Alltag wieder. und ich mag einfach nicht.
mag nicht mehr weitermachen. Das alles überfordert mich gerade schon wieder. Was so quatsch ist.

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Forums-Gruftie
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Beitrag So., 09.10.2011, 21:40

GEH DA NICHT MEHR HIN!

Vielleicht fällt es dir leichter, wenn du dir erstmal "Ersatz" in einem Kriseninterventionszentrum, einer Beratungsstelle oder bei einer telefonischen Beratung suchst. Irgendwas, was die Stunden beim Therapeuten ersetzt.

Dieser Typ ist in Wahrheit nicht wichtig für dich. Und du wirst stolz sein, wenn du es geschafft hast, ihn einfach zu ignorieren und von ihm fernzubleiben.

c.

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*Miri*
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 05:34

captcha, auch vielen Dank für deine Antwort. Sie hat mich sehr zum nachdenken gebracht (gut, wie eigentlich jede Nacht)
Warum fällt es mir so schwer einen Schlussstrich zu ziehen. Warum halte ich so daran fest, obwohl ich merke, wie wenig mir das gut tut. Gegen solche Wände zu rennen, dafür brauch ich nicht dorthin zu gehen. hmmm...

mir ist auch klargeworden, was ich mir gerade so wünsche. Unterstützung. Ich hab so viel geändert, soviel selbst gekämpft. ich will einfach auch mal eine Nachfrage, wie es mir damit geht. Wie es läuft. einfach mal ein gut gemacht.
Es ist ja nicht so, als würde mir das alles sooooo leichtfallen. Aber ich weiß, dass ich es schaffen kann, aber ich wünsche mir ein klein bisschen unterstützung dazu. ein klein wenig anerkennung. Ich meine, klar, ich mache das für MICH, für niemanden anders. Aber dann brauch ich auch keine Thera, wenn ich keine Unterstützung erhalte.
Warum fällt es mir trotzdem so schwer, einfach diesen Schlussstrich zu ziehen. Obwohl ich jedes Mal weiß, das es mir damit schwerer fällt als ohne. Weil ich eben weiß, was es bei mir jedes Mal auslöst. Diese Stunden.

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Tristezza
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 07:41

*Miri* hat geschrieben:Warum fällt es mir trotzdem so schwer, einfach diesen Schlussstrich zu ziehen.
Ich denke, weil du insgeheim immer noch hoffst, von deinem Thera gesehen und anerkannt zu werden. Dass er deine Fortschritte sieht, aber auch, dass es dir innerlich trotzdem nicht gut geht. Vielleicht solltest du noch einen Versuch wagen und ihm sagen, wie sehr du das bei ihm vermisst.

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Celice
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 08:54

Hallo Miri,

so ähnliche Gedanken wie du hab ich auch oft. Er gibt mir nichts, er versteht mich nicht, er lehnt mich insgeheim ab, er hat in grundlegenden Dingen eine andere Weltsicht, mein Nichtverstandenwerden ist unendlich. Aber dann sprech ich halt wenigstens darüber. Hast du ihm denn überhaupt schon mal gesagt, dass du dich unverstanden fühlst, dich über ihn ärgerst, total frustriert bist? Die Tiefenpsychologen sind, je nach Ausrichtung, wenig bis gar nicht supportiv. Das gehört manchmal aber tatsächlich zur Technik.

Da muss man dann halt für sich sehen, ob man eine Therapie braucht, die stärker unterstützende Bestandteile hat, oder ob man das aushalten kann und genau von dieser (subjektiv) empfundenen Vernachlässigung profitieren kann.

Ich hab oft das Gefühl, ich bekomme von ihm nichts doch hält mich ein wichtiger Umstand bei dem Therapeuten. Nämlich die beiderseitige niemals endende Bereitschaft, sich über diesen Mangel und dieses empfundene Unverständnis zu verständigen. Und auch seinerseits die nicht enden wollende Bereitschaft, meinen Frust darüber zu ertragen.

So eine Therapie ist nicht jedermanns Sache. Kann aber dennoch hilfreich sein, wenn man sie zu nutzen versteht und schlechte Zeiten in der Beziehung zu überstehen bereit ist. In einer Ehe ist das ja auch nicht anders.

Ich weiß nicht, ob du darüber schon mal geredet hast. Es könnte nämlich auch sein, dass da eine fette Übertragung im Gange ist, siehe hier:
Miri hat geschrieben: Es wird nichts anerkannt. zumindest nicht so das es bei mir ankommt. Und ganz ehrlich.. das kenne ich zur genüge... dazu brauch ich nicht noch einen Therapeuten.
Und wenn er streng tiefenpsychologisch arbeitet, dann wartet er vielleicht nur darauf, dass du das mal sagst. Die vorgeschlagene Verringerung der Stundenfrequenz kann auch Provokation gewesen sein. Nach dem Motto: Entweder sie sagt jetzt endlich mal, dass sie wütend ist, oder diese Therapieform bringt einfach tatsächlich nichts. Einfach, weil du nicht bereit bist, DARÜBER zu sprechen. Und dann würde ein Wechsel (zumindest wieder in TPT) nicht viel bringen, weil du nach einer gewissen Zeit an dem selben Punkt wärst.

Du hast immer noch die Wahl. Und in der Therapie mal nicht mehr zu funktionieren, im Sinne von mal weniger pflegeleicht sein, könnte auch ein Anfang sein.

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Aisha40
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 11:26

ich sehe das auch so wie Celice. Ich denke du hast Erwartungen an ihn, dass du gesehen, anerkannt und verstanden werden willst. Vielleicht hast du diese Erwartungen nicht vom Verstand her, aber ich glaube dein Inneres hat diese Bedürfnisse. Sind bei deiner Essstörung eigentlich nur die Symtome behoben oder auch die Ursachen? Denn es ist ja wichtig, dass man auch den Ursachen auf den Grund geht. Ich bin der Meinung, das du deine Enttäuschung und deinen Frust bei ihm ansprechen solltest und wenn du das nicht kannst, dann vielleicht per Brief oder Mail. Ansonsten brauchst du da nicht weiterhin gehen, denn so gibt er dir ja auch keinen Halt und du bist hinterher immer nur enttäuscht und frustriert.

Celice hat geschrieben:Und dann würde ein Wechsel (zumindest wieder in TPT) nicht viel bringen, weil du nach einer gewissen Zeit an dem selben Punkt wärst.


Dem stimme ich nicht zu, denn es TPT - Therapeuten die supportiv arbeiten.

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*Miri*
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 11:36

Vielen dank für die Beiträge, werde mir noch ein bisschen Gedanken dazu machen und dann ausführlich antworten.
Nur soviel... Nein, von den Ursachen hab ich keine Ahnung, wir sprechen seid Ewigkeiten nur über alltägliche Sachen. Mein derzeit (zumindest verhaltensmäßig) normales essverhalten ist reine Willenskraft und rational, in meinen denken ist alles unverändert. Und Kämpfe gerade heftig das beizubehalten, weil ich weiß das nichtessen auch keine Lösung ist. Aber es ist ein kampf.

Sicher, ja, ich will gesehen werden, ich will einmal das Gefühl haben ernst genommen zu werden, ich will das Gefühl haben irgendwie Halt zu bekommen. All das fehlt mir.
Klar, könnte ich darüber viel mehr sprechen, aber ich will gar nicht. Vielleicht bin ich noch nicht soweit für diese Art von Therapie.
Mein leben lang hab ich mich bei allem allein durchgekämpft, ich will nicht kämpfen, ich will das Gefühl von angenommen sein.


Waldschratin
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 18:44

Hallo Miri,
verstehen kann ich dich da schon gut - aaaaber ,die Sache ist die,daß es in ner Therapie drum geht,daß du dir was erarbeitest und dein Thera dich dabei unterstützt.
Er ist nicht dazu da,dir "unbesehen" das zu geben,was du früher gebraucht und nicht bekommen hast.

Versteh mich bitte nicht falsch : ich kenne das auch,diesen Wunsch,daß doch einer mal einfach so von sich aus drauf kommt,einem Unterstützung und Rückhalt und Anerkennung zu geben.
Aber wie du bin ich auch jemand,der meist alleine macht bzw. machen muß ,weil das,was ich brauche,der Allgemeinheit mal wieder zu sehr aus dem Rahmen fällt...

Unsereins strahlt dann aber meist Stärke und Selbständigkeit aus...Und unser Gegenüber kommt gar nicht erst auf die Idee,daß wir sowas wie Rückhalt und "Versorgung" bräuchten...

Ich finde,du bist in deiner Therapie grade an einem entscheidenden Punkt angekommen.Und du hast jetzt die Möglichkeit,das mit deinem Thera anzugehen.
Dazu mußt du ihm aber sagen oder anderweitig wissen lassen,was dich bewegt,was dir fehlt,was abgeht in dir - hellsehen kann er nämlich nicht.

Meine ganz subjektive Meinung : Ich denke,wenn du wechselst zu nem anderen Thera,stehst du über kurz oder lang vor denselben Problemen...

Jetzt hast du grade die Chance,das anzugehen.Daß du zögerst,oder wie du schreibst,grade nicht willst,kann ich auch nachvollziehen : dieses Hin- und Hergerissene zwischen Wunsch nach Unterstützung etc.,aber andererseits Kontrolle nicht abgeben wollen...Da knauser ich auch grad dran rum...

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Atara
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 19:02

wenn sie erzählt, dass sie seit einem jahr dahin geht, und sich nicht angenommen fühlt und sich nicht wohl fühlt und es für sie eig. eher frustrierend ist,
frag ich mich ob es der richtige therapeut ist.
weil die basis, die chemie sollte stimmen, sonst fruchtet das nicht.
sie nimmt die dinge nicht so an wie er es meint weil sie zu ihm kein vertrauen hat und er kommt ihr nicht nahe genug
damit sie sich überhaupt öffnen kann.
wie soll dann eine fruchtbare therapie "deien" bei so einem ausgangspunkt?

also ich hätte in ihrem fall zwar schon viel früher abgebrochen, so könnte ich nicht arbeiten.
eine therapie oder analyse machen beide, der thera und die patientin, mach macht das zusammen.
und wenn das zusammen nicht funktioniert dann kommt da, denke ich, nicht viel bei rum.

meine meinung
grüße
atara
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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