Krankhaftes Spannen

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Affenzahn
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Beitrag Di., 20.09.2011, 18:30

Krang2 hat geschrieben:dieser "Tipp" ist immerhin ein legales, sozialkonformes Ventil, mit dem er seine Neigungen teilweise ausleben kann. [...] aber man muß doch bereit sein, Abstriche und Kompromisse zu machen
Ich bin nicht überzeugt, dass seine Neigung zum Spannen mehr als eine Ersatzbefriedigung ist.

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Affenzahn
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Beitrag Di., 20.09.2011, 18:32

Krang2 hat geschrieben:Ventil, mit dem er seine Neigungen teilweise ausleben kann.
Ich bin nicht überzeugt, dass seine Neigung zum Spannen mehr als eine Ersatzbefriedigung ist.

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Piefeke
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Beitrag Di., 20.09.2011, 18:44

Ist es auch nicht. Inzwischen konnte ich ich viel darüber nachdenken, es IST eine reine Ersatzhandlung.
Eigentlich tue ich es inzwischen aus reiner Langeweile und Leere.
Wäre es wirklich ein unüberwindliche Zwang würde ich wohl auch Nachts durch die Büsche schleichen und Leute beobachten.

Aber diese Leere ist eigentlich noch Schlimmer als die Angst und Scham....wer weiß, vermutlich wäre ich im Depriform besser aufgehoben.

@Krang2
Das weiß ich alles, auch das ich kein Wort mit Team blau reden muss und vor allem nicht sollte.
Kommt im Tatort immer anders rüber, da plaudern ständig Leute die schwerste Verbrechen haben ganz locker mit der Polizei und gestehen dann auch gern alles.
Den Fehler mache ich nicht, ALLES nur über den Anwalt.
Ich bin wirklich gespannt was man mir wirklich gerichtsfest nachweisen kann.

Die ganze Sache ist moralisch gesehen natürlich heftig, aber rein rechtlich gesehen habe ich weder ein Sexualdelikt noch ein Verbrechen begangen.
"Nur" Mediendelikte und Vergehen.
Macht von den möglichen Folgen her schon einen großen Unterschied,
Es darf nur nicht wieder passieren.

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Krang2
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Beitrag Di., 20.09.2011, 18:57

Wenn es nur eine Ersatzhandlung war, dann müßte sich die Leere doch durch normale Sexualität füllen lassen, oder? Jedenfalls alles Gute für den Prozeß. Vielleicht rücken die Nachbarn von der Klage ab, wenn du ihnen anderweitig "Wiedergutmachung" anbietest. Gibt es nicht sowas wie einen Täter-Opfer-Ausgleich?

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Piefeke
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Beitrag Di., 20.09.2011, 19:28

Genau so was habe ich vor, zum Glück bin ich zumindest nicht auch noch arm.
Naja, ohne Frau spart Mann eine Menge Geld.
Ich hoffe wirklich das die drauf eingehen, so in der Art "Wir ziehen den Strafantrag zurück, mein Rechner wird ungeprüft gelöscht und das wars dann".
Dann muss der StaA bei diesem speziellen Delikt das Verfahren einstellen.
Ich hoffe bloß dass das keine Leute sind die irgendwelche Prinzipien haben ,die sich nicht mit Geld beseitigen lassen.
Solche Leute soll es ja auch geben.

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Krang2
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Beitrag Mi., 21.09.2011, 10:19

Hallo Piefeke, Prinzipien hat doch jeder in bestimmten Bereichen. Es gibt aber auch andere Dinge außer Geld, die du ihnen anbieten kannst, falls du merkst, daß das nicht so gut ankommt. Auch Moralapostel sind bestechlich, wenn auch nicht unbedingt immer in finanzieller Hinsicht. Gib ihnen, was sie wollen, mit guter Menschenkenntnis findest du das schon heraus. Und spar dein Geld dann für die Rente und fürs Altersheim, denn ohne Frau und Kinder versorgt dich später keiner kostenlos

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Piefeke
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Beitrag So., 25.09.2011, 20:44

In den letzten Tagen war es wieder ziemlich hart.
Die Arbeit war sehr stressig, dann komme ich in meine leere Wohnung zurück, sehe das Licht nebenan brennen und will "ES" wieder tun.
Amazon ist so nahe, eine neue Kamera und dann kann es weiter gehen.
Mein Verstand weiß ganz genau dass das unfassbar dumm wäre und kämpft dagegen an,
aber irgend etwas Anderes in mir will ES immer noch.
Völlig egal wie tief es mich damit in die Scheiße reiten würde.
Was zur Hölle ist das nur das mich zu so einem Wahnsinn treibt....

Mein größtes Problem ist wohl das ich keinen einzigen Menschen habe, dem ich mich anvertrauen kann.
Und nicht nur wegen dem Spannen, sondern überhaupt wegen allem was in meinem Leben schief gelaufen ist.
Ich musste immer alles mit mir selber aus machen, immer.

Und meinem Therapeuten vertraue ich kein Stück ( habe inzwischen Grund dazu ), ich heuchle und lüge ihm inzwischen nur noch vor was er hören will.

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Krang2
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 20:50

Ich glaube, daß jeder Mensch die größten Sorgen und Entscheidungen letztendlich mit sich selbst ausmachen muß. Ich habe auch niemanden, der mir mit meiner Neigung weiterhelfen kann oder möchte. Aber das ist im Endeffekt auch das Ziel des Lebens: Sich durch Entscheidungen zu definieren und die Konsequenzen dafür zu tragen und sich selbst dabei möglichst treu zu bleiben. Niemand kann uns unser Leben abnehmen. Was auch immer du tust, du mußt dir darüber im Klaren sein, daß du allein die Verantwortung dafür trägst.

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Piefeke
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 21:42

Hallo Krang.

ich weiß zwar nicht, worin deine Perversion besteht, kann mir aber kaum vorstellen dass sie soooo furchtbar ist.
Eventuell hast du de Sade noch nicht gelesen, ich empfehle dir die 120 Tage von Sodom.
DAS ist pervers.
Das erste Buch das ich weg legen musste um nicht zu kotzen.
Da fühlt man sich plötzlich gar nicht mehr so abartig.
Und ich dachte bis dahin American Psycho wäre ein krasses Buch.

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debussy
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Beitrag Di., 27.09.2011, 06:11

Piefeke hat geschrieben:Und meinem Therapeuten vertraue ich kein Stück ( habe inzwischen Grund dazu ), ich heuchle und lüge ihm inzwischen nur noch vor was er hören will.
das ist aber interessant. erzähl mal.

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Ragneda
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Beitrag Di., 27.09.2011, 09:08

Piefeke hat geschrieben:Und meinem Therapeuten vertraue ich kein Stück ( habe inzwischen Grund dazu ), ich heuchle und lüge ihm inzwischen nur noch vor was er hören will.
Aber das macht doch gar keinen Sinn und bringt Dich keinen Stück weiter.
http://liebesforum.forumieren.de/

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Ekel
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Beitrag Mi., 28.09.2011, 14:30

Also ich denke auch nicht, dass es Sinn macht zu einem Therpeuten zu gehen, dem man nicht mehr vertrauen kann. Ist es möglich dir einen nderen zu suchen?

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Krang2
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Beitrag Mi., 28.09.2011, 20:29

Es ist ein Unterschied, ob man von sich aus einen Therapeuten aufsucht, weil man Hilfe möchte, oder weil man eien aufsucht, weil es gerichtlich angeordnet wurde. Ersterem gegenüber wird man möglichst offen sein und vertrauen, zu Letzterem wird man so sein, daß er einem baldmöglichst wieder bescheinigt, auf die Gesellschaft losgelassen werden zu können. Wenn du einem nicht mehr vertraust, solltest du auf jeden Fall wechseln, wenn es möglich ist. Das tut man bei anderen Dienstleistungen doch auch. Es gibt bestimmte Dinge, die man keinem Therapeuten erzählen sollte, beispielsweise Straftaten oder Szenarien, die so konkret sind, daß ihre Verwirklichung auf den Therapeuten realistisch genug wirkt, daß er eine Gefahr darin sieht.
Beispiel Gewaltphantasien (da du deSade nanntest): Erzählst du typische Tagträume, dann ist das kein Problem, wenn der Therapeut professionell genug ist, damit angemessen umzugehen. Erzählst du aber Einzelheiten wie z.B. mit welchem Seil man wie fesselt und wo man das kaufen kann und wieviel es kostet, merkt der Therapeut, daß du dich konkret damit auseinander gesetzt hast und Vorbereitungen triffst, das umzusetzen. Ist jetzt ein blödes Beispiel, ich hoffe, trotzdem verständlich.
Erzähle dem Therapeuten also nur das, was du glaubst ihm anvertrauen zu können, schließlich gibst du ihm Macht über dich. Daß bei Amazon gerade eine Kamera im Angebot ist, würde ich beispielsweise nicht gerade erwähnen. Daß du dir wünschst, wieder eine zu haben, wäre wiederum noch erzählbar.

Warum ist es dir wichtig, nicht so abartig zu sein? Ist doch kein Verdienst, bestimmte Phantasien zu haben oder auch nicht. Man sollte sowieso keinen nur nach seiner Sexualität beurteilen. Auch wenn du dir bestimmts nichts Abartigeres vorstellen könntest als meine Phantasien.

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Piefeke
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Beitrag Do., 29.09.2011, 02:57

Ich glaube ich lag mit meinem Misstrauen falsch.
Er hat für mich tatsächlich die perfekt Therapie gefunden und sie funktioniert.
Es geht mir inzwischen viel, viel besser und die Welt sieht irgendwie ganz anders aus. ( Tatsächlich innerhalb weniger Tage )
Leider kann ich nicht schreiben was wir machen falls er hier mit liest, aber ich weiß inzwischen sicher dass ich eigentlich nicht wirklich spannen "muss".


Ach ja, ich habe mich darüber informiert wann er mich anschwärzen dürfte, dass müssten schon härtere Sachen sein.

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Krang2
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Beitrag Do., 29.09.2011, 22:21

Vielleicht war dein anfängliches Mißtrauen auch eine Abwehrreaktion, sozusagen die Angst vor einer Veränderung, die ja auch Mühe und Risiko bedeutet. Wie hat dein Therapeut denn herausgefunden, daß du nicht "spannen mußt"? Hat er gesagt, daß etwas anderes dahinter steht, oder meinte er damit nur, daß man den Trieb unterdrücken kann?

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