Wer ist der einsamste? Der große Contest!

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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forcefromabove
Forums-Gruftie
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Beiträge: 529

Beitrag Do., 08.09.2011, 10:08

.....der, der in einer vaukuumierten Plastikhülle existiert
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin

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TwoFace
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Beiträge: 1859

Beitrag Fr., 09.09.2011, 10:30

Wenn Du Tränen weinst, die beim Herabfallen ins Nichts fließen ohne in eine
Pfütze zu stürzen.
Kein Echo Deiner Schreie, Deiner Rufe in einem schier endlosen
schwarzen Saal, in dem nur Du Dich befindest, mehr hörst und aber
noch Sekunden vorher im Trubel des Umfelds, der Familie stecktest,
dann denke ich, bist Du der/die Einsamste. Grundlos einsam und dennoch nicht
alleine. Für Andere nicht sichtbar.
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn


S.Wortschatz
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männlich/male, 44
Beiträge: 1182

Beitrag Fr., 09.09.2011, 17:55

Procrastinator hat geschrieben:Hey, da hier ja alle so vereinsamt sind, dachte ich es wäre mal eine lustige Idee herauszufinden, wer wirklich am einsamsten ist. Daher habe ich heute mal einen Blick auf mein Handy geworfen:

Die letzte SMS (...) und der letzte Anruf am (...)
Du hast vielleicht ja ein Prepaid-Handy, so wie ich jedenfalls eines benutze,
dann ist man ohne monatliche Grundgebühren, die sich eh nicht lohnen,
sonst klafft da eine Lücke zwischen den Kosten und Nutzen.

Da ich keine Anrufe erwarte, bleibt mein Handy z.Zt. eh aus und alle paar Tage
vergewissere ich mich, dass auch ja keiner angerufen hat.

Ein persönlicher Tipp ist Beziehungen zu Tieren aufzubauen,
wie die beim Enten-Füttern.

Enten füttern finde ich besser, als am Tage gar nichts erlebt zu haben.


Enten beobachten ersetzt meiner Erfahrung nach zwar nicht die Sozialkontakte zur eigenen Spezies,
nur Enten beobachten alleine mag auf Dauer unbefriedigend sein,
aber immerhin ist man an der frischen Luft
nebenbei kann man auf der Parkbank sitzend sich so und mit Alkohol
auseinandersetzend für sich für Unterhaltung sorgen und sich auflockern versuchen.

Also bei mir funktioniert es mit Supermarkt-Einkäufen, Enten füttern und Hasch und Bier ! Allerdings eher schlecht als recht.
Dieses sind also keine Empfehlungen mit allgemeiner Gültigkeit und Güte-Siegel.

Und was bedeutet Telefonieren schon an und für sich für mich
--- oder chatten und simsen ---?--- ab und an (r)ausgehen, ---!---

dann ergeben sich Gespräche schon manchmal von alleine, z.B.
im Supermarkt beim Kassiervorgang ein Wortwechsel "Bitte" und "Danke",

oder beim Uhrzeit-Erfragen gegenüber anderen Passanten,

oder es gibt mal einen Grund sich zu entschuldigen,
weil man jemanden sittlich, aber unabsichtlich, leicht berührte,

oder man sieht einen einem fremden Nachbarn und sagt zumindest "Guten Tag"
und wenn es glatt läuft, gibt es auch einen kurzen Gruß zurück.

Ente gut, alles gut ?

S.Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:

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Erdbeere02
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Beiträge: 248

Beitrag Fr., 09.09.2011, 18:39

Ich fühle mich auch manchmal einsam, aber ich denke, mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Ich glaube, je älter man wird, desto genügsamer wird man, d.h. man schraubt seine Ansprüche an das Leben, und insbesondere an Sozialkontakte, immer weiter runter, solange sie nicht erfüllt werden. Als junger Mensch hat man naturgemäß viel höhere Erwartung(en) ans Leben als bei einem älteren/erfahreren Menschen. Von daher denke ich, daß chronische Einsamkeit viel eher ein Problem bei älteren Menschen darstellt. Wenn man nur daran denkt, wie viele Rentner alleine zu Hause sitzen und keine Bezugsperson mehr haben. Jetzt stellt sich die Frage: Ist es für einen alten Menschen ein Problem, allein zu sein oder findet sich derjenige damit ab ? Da ältere Leute in Punkto Computer/Internet meist nicht so versiert sind, sind natürlich nur wenige Forumsbeiträge dieser Altersgruppe zu finden. Soweit erstmal,

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Procrastinator
Helferlein
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Beiträge: 46

Beitrag Mi., 14.09.2011, 23:45

help_anyone hat geschrieben: Hi Procrastinator, also ich nehm das ganze mit meinem halb-morbiden Humor. Hat mich als Betroffene zum Schmunzeln gebracht. Ich finde da gibts keinen Grund für die teilweise harsche Kritik... Und wenn hier jemand schreibt vom "Contest mit Dingen, auf die man nicht stolz sein sollte" da wachsen mir fast Wutbeulen ausm Hals, als würde sich's jemand aussuchen. Niemand ist ein Diogenes...
Dank für deine Antwort, wenigstens eine Person die mich versteht... wüsste auch nicht warum man bezüglicher dieser thematik nicht auch mal über sich selbst "lachen" dürfen sollte. Und da in foren wie diesem jammern an der tagesordnung ist, wollte ich einfach mal ein paar fakten auf den tisch knallen an denen sich soetwas wie "einsamkeit" auch einigermaßen messen lassen kann. Ich muss aber gleichzeitig gestehen, dass die daten die ich im anfangsposting genannt hatte mittlerweile nicht mehr aktuell sind, zwischenzeitlich hatte ich wirklich mal wieder kurzen menschlichen kontakt abseits von den kassiererinnen im supermarkt um die ecke

Aber was das sport dings angeht: Ich könnte mir sowas beim besten willen nicht vorstellen. Erstens war sport noch nie wirklich mein ding, dafür fehlt mir irgendwie der ehrgeiz, ich kann sowas schlecht ernst nehmen und ich wüsste auch gar nicht welchen ich da ausüben sollte. Und um irgendwelche "coolen" individualsportarten anzufangen bin ich mittlerweile zu alt und für sowas gibts auch keine vereine. Aber egal, was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich mir sicher bin, dass mir einem verein beizutreten einfach nichts bringen würde. Ich fühle mich allgemein einfach viel zu entfremdet und um "gleichgesinnte" menschen (angenommen es gibt sowas überhaupt) zu treffen bedarf es meiner meinung nach mehr als einfach zufällig im gleichen verein zu sein. Wahrscheinlich würde es meinem selbstbewusstsein schon helfen teil einer gruppe zu sein aber da ich mich entweder freiwillig oder unfreiwillig zum außenseiter machen würde wäre es im endeffekt einfach kontraproduktiv. Denn die sache ist folgende: Ich kann mit menschen nicht umgehen, ich mag keine menschen, den meisten fühle ich mich unterlegen, insbesondere anderen männern gegenüber fühle ich mich unterlegen; ich habe seit jahren keinen menschen mehr kennengelernt den ich charakterlich mochte und mich mit ihm auf augenhöhe fühlte; frauen ziehen mich optisch an aber ich habe mittlerweile fast regelrechte angst vor ihnen und ich fühle mich ihnen entweder unterlegen oder hasse sie einfach. Ja, im endeffekt läuft es einfach allgemein auf folgende formel hinaus: entweder 1) unterlegen fühlen oder 2) nicht mögen. Das sind am ende des tages die beiden einzigen gefühlsregungen die ich meinen mitmenschen gegenüber hege = totale entfremdung.

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Thread-EröffnerIn
Procrastinator
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männlich/male, 25
Beiträge: 46

Beitrag Do., 15.09.2011, 00:11

per aspera... hat geschrieben: Das Schlimme ist, dass man, wenn man schon einsam ist, diese Einsamkeit nur selbst bekämpfen kann - denn nach einer einsamen Zeit strahlt man das selbst aus, und das wirkt auf lebenslustige Menschen wie das Weihwasser auf den Teufel... Das heißt, ich muss an mir selbst arbeiten, an meiner Ausstrahlung, so dass andere wieder auf mich zugehen WOLLEN.
Sehr guter Punkt. Bei mir ist es mittlerweil aber leider irgendwie so, dass "angepasste", lebensfrohe menschen meinem gestörten weltbild nach zu 99% direkt als verabscheuungswürdig oder überlegen abgestempelt werden. Ich kann das irgendwie auch gar nicht steuern, auch wenn ich mir ja gleichzeitig durchaus im klaren darüber bin dass meine eigene frustration und meine eigene soziale inkompetenz quelle meines geringen selbstbewusstseins und meiner misanthropie sind. aber "steuerbar" wird das ganze dadurch nicht, und wie soll ich eine beziehung zu menschen aufbauen oder etwas positives ausstrahlen wenn ich mich 1) selber nicht mag, 2) soziale defizite aufweise, 3) häufig diese psychosomatischen (?) unwohlseinssymptome bekomme 4) meine mitmenschen zu 99% nicht mag und 5) keine kontrolle über diese unbewussten vorgänge habe.

Naja egal ich hab das gefühl ich fange langsam an ziemlich pathetische scheiße zu labern, daher noch mal kurz zurück zu diesem contest ding: Wenn man sich mal auf youtube die zahlreichen videos zu sozialer phobie anguckt oder hier die beiträge im forum liest, stößt man zum größten teil auf leute, die ein ganz normales soziales umfeld zu haben scheinen, bis hin zu festen partnern was absolut uuuuunvorstellbar für mich wäre. wie findet man einen partner oder schließt neue freundschaften wenn man wirklich derartige soziale defizite aufweist wie sie hier im forum besprochen werden sollen? Für mich persönlich leider absolut utopisch und unvorstellbar

edit: dass ich das wort "soziale phobie" benutzt habe soll nicht heißen dass ich mir selber diese diagnose gebe, ich bin mir sicher, dass es hier wesentlich gravierendere fälle als micht gibt. immerhin kann ich noch das haus verlassen, laufe dann zwar rum wie so ein kleiner autist ohne jegliche interaktion aufkommen zu lassen aber immerhin. aber egal wie gravierend oder nicht, glücklich wird man damit auf dauer einfach überhaupt nicht....

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