Welche Art der Psychotherapie passt zu mir?
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Ich dachte, das innere Kind sei das, was man auch als Erwachsener immer noch wie ein Kind fühlt.
Ich sehe die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen als Einheit, jemand ist Kind und irgendwann ist er erwachsen, aber es bleibt die gleiche Person. Die Gefühle, die als Kind da waren, sind als Erwachsener immer noch da, die legt man ja nicht ab. Man kann nur anders damit umgehen. Manche Erwachsenen verdrängen aber auch ihre kindlichen Gefühle, weil sie meinen, sie seien nicht mehr angemessen. Gerade für diese ist es wichtig, sich wieder darauf zu besinnen und diese Gefühle zuzulassen, weil sie ein Teil von einem sind. Man kann oder sollte nicht einen Teil von sich ausblenden und ignorieren. Man ist nur ein ganzer Mensch, wenn man sich auch vollständig wahrnimmt.
Ich sehe die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen als Einheit, jemand ist Kind und irgendwann ist er erwachsen, aber es bleibt die gleiche Person. Die Gefühle, die als Kind da waren, sind als Erwachsener immer noch da, die legt man ja nicht ab. Man kann nur anders damit umgehen. Manche Erwachsenen verdrängen aber auch ihre kindlichen Gefühle, weil sie meinen, sie seien nicht mehr angemessen. Gerade für diese ist es wichtig, sich wieder darauf zu besinnen und diese Gefühle zuzulassen, weil sie ein Teil von einem sind. Man kann oder sollte nicht einen Teil von sich ausblenden und ignorieren. Man ist nur ein ganzer Mensch, wenn man sich auch vollständig wahrnimmt.
Beim "inneren Kind" geht es doch um ein Modell. Es geht darum, der eigenen bedürftigen, oft hilflosen Seite mit mehr Mitgefühl zu begegnen. Da will dir keiner einreden, dass da wirklich ein "Kind" in dir sitzt. Das Modell ist für manche hilfreich, für andere weniger. Muss halt jeder selbst schauen und das mit den Therapeuten aushandeln, ob man weiter damit arbeitet oder nicht.
Mir ist es mehrfach "angeboten" worden. In meiner ersten Therapie hab ich das ganz weit von mir gewiesen und das ist von der Therapeutin auch akzeptiert worden. In späteren Therapien fand ich das Modell hilfreich, weil es mir ein Konzept gegeben hat für diese hilflosen inneren Zustände, die ich immer wieder erlebe und mit denen ich nix anfangen konnte. Mit Hilfe dieser Bilder/dieses Modells konnte ich mich dem annähern und auch damit konstruktiv arbeiten. Und das lief NICHT über Selbstgespräche. Ist nicht für jeden, ist klar. Aber mir scheint, manche Leute hier WOLLEN das mit dem Kind auch wortwörtlihch nehmen und finden Spaß daran, dass anderen schlecht zu reden.
In der Schematherapie entspricht das "innere Kind" dem "Kind-Modus". Und da geht es auch weniger darum, dass andere das Kind bemuttern sollten. Da geht es vor allem darum, Eigenverantwortung zu übernehmen. Auch für die hilflosen (und daher "kindlichen") Seiten des eigenen Ichs. Und die hat jeder, egal wie man die nennen will.
Mir ist es mehrfach "angeboten" worden. In meiner ersten Therapie hab ich das ganz weit von mir gewiesen und das ist von der Therapeutin auch akzeptiert worden. In späteren Therapien fand ich das Modell hilfreich, weil es mir ein Konzept gegeben hat für diese hilflosen inneren Zustände, die ich immer wieder erlebe und mit denen ich nix anfangen konnte. Mit Hilfe dieser Bilder/dieses Modells konnte ich mich dem annähern und auch damit konstruktiv arbeiten. Und das lief NICHT über Selbstgespräche. Ist nicht für jeden, ist klar. Aber mir scheint, manche Leute hier WOLLEN das mit dem Kind auch wortwörtlihch nehmen und finden Spaß daran, dass anderen schlecht zu reden.
In der Schematherapie entspricht das "innere Kind" dem "Kind-Modus". Und da geht es auch weniger darum, dass andere das Kind bemuttern sollten. Da geht es vor allem darum, Eigenverantwortung zu übernehmen. Auch für die hilflosen (und daher "kindlichen") Seiten des eigenen Ichs. Und die hat jeder, egal wie man die nennen will.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Genau darum geht es bei dem Konzept, es soll ein Zugang geschaffen werden zu den Gefühlen die das Kind noch ganz "natürlich/selbstverständlich" hatte und die im Zuge des Erwachsenwerdens sozusagen "gewaltsam" verloren gegangen sind.Kaonashi hat geschrieben: ↑Fr., 25.01.2019, 09:53 Gerade für diese ist es wichtig, sich wieder darauf zu besinnen und diese Gefühle zuzulassen, weil sie ein Teil von einem sind. Man kann oder sollte nicht einen Teil von sich ausblenden und ignorieren. Man ist nur ein ganzer Mensch, wenn man sich auch vollständig wahrnimmt.
Dabei soll der Erwachsene allerdings nicht die Verantwortung für diese Bedürfnisse abgeben sondern sie einfach besser erkennen und sich so selbst besser/passender versorgen lernen. Wozu aber zB. auch gehört dass "Bedürftigkeit" in manchen Momenten vollkommen normal und menschlich ist und auch wahrgenommen werden muss um gut durchs Leben zu kommen.
Wenn ich zB. stark erkältet bin und mich trotzdem zur Arbeit schleppe, weil mein "Funktions-Ich" sehr ausgeprägt ist, dann fehlt da der gute Kontakt zu dem was wirklich hilfreich wäre in so einer Situation, zur "guten Selbstfürsorge", die da wäre: Ich gehe zum Arzt, ich pflege mich oder lasse mich pflegen so nötig und renne nicht aus lauter falsch verstandener "Pflichterfüllung" zur Arbeit.
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Ja, wenn das dabei herauskommt, ist die innere Kind Arbeit sicher geglückt. Aber wenn das nach außen adressiert wird, krieg ich echt nen Hals - und ich hab nicht nur bei dieser Magersüchtigen erlebt, dass dies nach außen agiert wurde. "Mein inneres Kind bräuchte dringend eine Umarmung jetzt von dir." ...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Ich krieg auch einen Hals wenn mir ein "angeblich Erwachsener" was "aufzudrücken" versucht, was eigentlich in seiner Verantwortung läge.Philosophia hat geschrieben: ↑Fr., 25.01.2019, 10:06 Aber wenn das nach außen adressiert wird, krieg ich echt nen Hals
Und? Musst es ja nicht bedienen. Bist ja nicht für fremde Kinder verantwortlichPhilosophia hat geschrieben: ↑Fr., 25.01.2019, 10:06 "Mein inneres Kind bräuchte dringend eine Umarmung jetzt von dir." ...
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Solange du nicht die Brust geben sollst und das Kind im Kinderwagen rumfahren sollst, ..."Mein inneres Kind bräuchte dringend eine Umarmung jetzt von dir."
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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@lisbeth: Nee - richtig, mach ich auch nicht - aber eklig finde ich es trotzdem.
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Liegt dann aber wahrscheinlich eher an Dir und das Du vom Anderen erwartest, dass der sich gefälligst Dir gegenüber abgegrenzter verhalten soll, damit Du Dich nicht abgrenzen musst würde ich mal vermuten?
Es ist schon ziemlich auffällig, dass es häufig die eher "emotional abhängigen" Patienten sind die dieses Konzept so vehement ablehnen.
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Das triggert mich vermutlich einfach nur, wenn Erwachsene das Kind raushängen lassen, weil ich als Kind nur mit kindlichen Erwachsenen zu tun hatte. Ich lehne das Konzept nicht ab, ich lehne ab, was daraus zuweilen gemacht wird.
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Du hattest es als Kind mit Erwachsenen zu tun die keine Verantwortung übernehmen wollten/konnten. Weder für sich selbst noch für Dich als Kind. Und sowas ist eben NICHT erwachsen.
Ich denke mal dass das innere Kind Konzept gut genutzt auch bewirken kann, dass diese Verantwortung überhaupt mal SICHTBAR wird für die Betroffenen, also dass sie selbst es sind, die die Verantwortung für das eigene Leben und Wohlbefinden tragen und nicht irgendwer anders. Klar kann das dann auch nach hinten losgehen bei entsprechender Disposition, aber das liegt dann halt an der Grundproblematik des Patienten und nicht an dem Konzept als solchem.
Wenn ich als Patient eh schon "kindlich" (=überstark von anderen abhängig) BIN dann hab ich damit dann vielleicht auch einfach endlich die "Entschuldigung" dafür dass ich keine Verantwortung für mich übernehmen KANN nach der ich eh suche. Ist dann aber halt Unsinn und geht an dem eigentlichen Konzept vorbei.
Ich denke mal dass das innere Kind Konzept gut genutzt auch bewirken kann, dass diese Verantwortung überhaupt mal SICHTBAR wird für die Betroffenen, also dass sie selbst es sind, die die Verantwortung für das eigene Leben und Wohlbefinden tragen und nicht irgendwer anders. Klar kann das dann auch nach hinten losgehen bei entsprechender Disposition, aber das liegt dann halt an der Grundproblematik des Patienten und nicht an dem Konzept als solchem.
Wenn ich als Patient eh schon "kindlich" (=überstark von anderen abhängig) BIN dann hab ich damit dann vielleicht auch einfach endlich die "Entschuldigung" dafür dass ich keine Verantwortung für mich übernehmen KANN nach der ich eh suche. Ist dann aber halt Unsinn und geht an dem eigentlichen Konzept vorbei.
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Ja, ganz genau! Ich habe das dann aber auch angesprochen - auch der Magersüchtigen habe ich es gesagt, dass ich nicht mit der kleinen Kathrin sprechen will, sondern mit Kathrin.
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Die "kleine Kathrin" ist aber Teil der "großen Kathrin". Deshalb musst Du das nicht befriedigen, aber die "kleine Kathrin" darf dennoch ihre Bedürfnisse haben. Sind ja die der kleinen/großen Kathrin und nicht Deine. Und was DU WILLST ist erst mal Dein Problem und nicht das der "kleinen Kathrin".Philosophia hat geschrieben: ↑Fr., 25.01.2019, 10:54 auch der Magersüchtigen habe ich es gesagt, dass ich nicht mit der kleinen Kathrin sprechen will, sondern mit Kathrin.
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Die Bedürfnisse haben darf jeder, wie er will. Und ich muss mich trotzdem nicht mit der kleinen Kathrin unterhalten wollen, wenn nur die kleine Kathrin spricht.
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