Die Suche nach einem T-Platz / Erstgesprächsmarathon

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 16.07.2011, 10:57

hippogriff hat geschrieben:Bei den meisten Therapeuten kann man doch auch 5 Minuten vor der vollen Stunde anrufen, oder? (Meine Therapeutin hat auch Telefonzeit, aber die ist für längere Gespräche.)
Ja, manche. Die meisten die ich anrief haben auf ihrem AB die Bitte für die erste Kontaktaufnahme zur Vereinbarung eines Erstgespräches ausschliesslich die (sehr eingeschränkten) Telefonzeiten zu nutzen.
hippogriff hat geschrieben:Wenn du in einer größeren Stadt wohnst, sollte die Therapeutensuche zu managen sein, einfach weil es ausreichend Therapeuten gibt. Das ist die gute Nachricht. Vielleicht wäre es nicht schlecht, sich nicht so sehr auf die Zusatz-Qualikationen zu konzentrieren, denn letztlich ist es doch immer die Chemie, die entscheidet, und nicht die ein oder andere Zusatzausbildung.
Ich bin nicht verpicht auf bestimmte Zusatzausbildungen, aber sie bilden mir ein Auswahlkriterium aus der durchaus vorhandenen ausreichenden Anzahl an Therapeuten. ABER die Anzahl an zeitnahen freien PLÄTZEN ist dagegen ... *seufz ...
hippogriff hat geschrieben: ...Institutsambulanz ...
Ja, das war mein Versuch vor einem halben Jahr und ich ärgere mich sehr, dass ich mich da nicht einfach auf die Warteliste eines bestimmten Therapeuten setzen liess, der inzwischen nur noch Privatpatienten annimmt. Weil es mir da wegen neu verlieben gleich wieder besser ging. Und wie sehr knabbere ich immer noch an dem erneuerlichen Aus. (Ich glaube heute muss ich da mal irgendwas machen wie Abschiedsbrief schreiben und SMS löschen ...) Dann gab es in dem Institut auch eine sehr junge Therapeutin (Ende 20, ihre erste Praxisstelle, sonstige Erfahrung mit Demenzkranken in einer KLinik - äm, tja ...) bei der ich dann zwei Mal war, aber - einfach zu jung und unerfahren. Ich mag nicht zu Anfängern in eine Lehrpraxis.

Denoch danke fürs Erfahrungen teilen!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 16.07.2011, 11:45

Der Eindruck des kürzlichsten Erstgesprächs wirkt noch nach. Wieder eine Frau, die mir in ihrer Art mich anzuschauen, wie sie geschminkt und angezogen war und was sie für Bücher im Regal stehen hatte, nicht auf den ersten Blick sonderlich sympathisch war. (Ist mir überhaupt jemand sympathisch sofort? Muss es das? Bin ich da auch zu anspruchsvoll?) Sie blickte den Großteil der Zeit hexenhaft, irgendwie verbittert oder ernsthaft und irgendwas, was ich nicht deuten wusste.

Sie machte mit mir sofort quasi Therapie. Ehe ichs mich versah, redeten wir zuerst über meinen aktuellen Liebeskummer, ich fühlte mich absolut unverstanden, sofort bewertet darin (obwohl sie es sicher nicht so sagte), dass ich unangemessen trauere über eine 5-Monats Geschichte und sie og die Augenbrauen hoch als ich ihr sagte, dass ich eben mir mit diesem Mann hätte mehr vorstellen können, eine richtige Beziehung zu führen eben ("WIE? SO schnell???" "Ich meine nicht heiraten, ich meine einfach die Kennenlernphase Richtung Ja, wir sind zusammen umformen!" "A-ha ...??") über Kindheit, meine Trauer und meine Probleme damit und was in den zwei Therapien davor denn noch übriggeblieben wäre, nämlich offenbar eine ganze Menge. (Hart dem ins Gesicht zu schauen und das so direkt zu hören, ich fühle mich dann sofort selbst wieder unfähig... ) Meine "Ja, abers". Denn als sie mich nach den positiven Veränderungen fragte, nannte ich ihr wohl zu wenige. Da fühlte ich mich erst mal noch schlechter. Sie fragte auch sehr direkt und schnell sehr tief. "Wo ist ihre Wut?" "Ja, äh - wieso sollte ich wütend sein? Wenn dann höchstens auf mich selber - äh" Sie erläuterte, dass man auch das zulassen können muss, und wenn sie so weit gänge, dass man solche Wut verspüre, jemanden umbringen zu wollen. Äh - ja, und? Ich guckte in ihr Gesicht, was mir in dem Moment etwas Angst machte, ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass SIE diese Wut bereits mal gespürt hatte. Gruselig irgendwie.

Ich spürte wenig Empathie. Woher das denn wohl alles komme, fragte sie mich und gab sich NIE mit der ersten Antwort zufrieden und bohrte. Genau. Sie BOHRTE. Ich sagte dann, dass ich das auch nicht wisse. Und dass ich zb Missbrauch ausschliessen könne, wenn das ihre Frage wäre. "Nein, Missbrauch sehe ich nicht bei Ihnen!" Ah ja? Ich fand das vermessen, dass sie mir das nach 20 min kennenlernen sagte. Hm. Ich fühlte mich immer unzulänglicher. Zwei Therapien und offenbar immer noch die gleichen Einsamkeits/Verlassenheits- und Selbstwertprobleme und kein Ausweg. Ich erzählte von den durchaus gewonnen Erkenntnissen, wie ich über Sprache und Sprechen und Intellekt viel erschlossen habe. "Ja, aber das war es nicht!" bohrte sie weiter.

Bis ich meinen Krankenhausaufenthalt als Baby erwähnte. Welchen ich natürlich nur noch aus Erzählungen kannte. DA war für sie klar, dass darin meine Probleme begründet wären. Versöhnung mit den Eltern hin oder her. Sie schmückte es lang und breit aus, was es für ein Kleinkind bedeutet in den 70er Jahren in einem altmodischen Krankenhaus auf dem Land alleine gelassen zu werden, in Quarantäne genommen etc. etc. Mir ging es mies. Sehr mies. Sie befand, dass das ja offenbar etwas mit mir mache. "Ja, ich bin jetzt wütend auf Sie. SO einfach IST das nicht!" sagte ich durchaus etwas von meiner Wut zeigend. "Ahh! Prima!" befand sie "Jetzt sehe ich Sie!" Ich fühlte mich wie ein Instrument auf dem unfreiwillig eine doofe Melodie gespielt wird. "Und was kann ich nun damit anfangen??? Weil: das war ja nunmal so, das werde ich nicht rückgängig machen können und dieser Krankenhausaufenthalt musste nunmal sein." Sie wurde dann nun leider gar nicht konkret, redete ziemlich viel in diesen Untiefen meinerseits herum, stellenweise schien mir, dass sie einen wichtigen Aspekt meiner Berufung als "logisch pathologisch" herausstellte bzw. als Kompensation (will sie mir DAS jetzt auch noch nehmen??? Oder ist es GERADE das, was ich brauche, dass mir mal jemand endlich diese Idee aus dem Herzen schnibbelt, mir einredet, das war ja eh nur pathologisch???) - mir schwirrte der Kopf, selbst wenn da was dran sein konnte, wie sollte das hier weitergehen? Mit ihr, die mir ja am Telefon bereits SOFORT zwei Termine ausmachen wollte? Und jetzt war die Zeit auch schon um und ich war trotzdem ich die Uhr selber im Blick hatte darüber erschrocken, das ging zu schnell, zu tief, zu viel. War ich daran selber schuld, da ich ja immer signalisiere, dass ich schon viel gearbeitet habe an mir etc.???
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Sa., 16.07.2011, 12:12

Hallo Miss,
das letzte Erlebnis was du da beschreibt ist ja *flücht*, ich glaub ich würd da nie wieder hingehen. Ich kann mir das jetzt gar nicht vorstellen, wie diese Thera so im Alltag mit dieser Art überlebt. Wie alt ist die ungefähr?
Sie kann doch nicht einfach sagen "Missbrauch seh ich nicht". Kann sie schon, aber wieviel Sinn macht das? Das kann man doch vielen Menschen nicht ansehen...
Und das mit der Wut finde ich auch merkwürdig. Eine schiefgegangene Beziehung, egal wie sie lang dauerte, muss ja nicht unweigerlich zur Wut führen. Sehr merkwürdig. *kopfschüttel* Glaubst du, dass das irgendetwas mit dir zu tun hat, dass du weniger Gefühle zeigst? Weil das würde ich mich dann fragen, wenn ich so "analysiert" werden würde.

Mir kommt das so ein bisschen wie Fließband-Analyse vor... und hat ein bisschen den Krankenkassengeruch...indirekt sucht sie sich ja die Patienten selber aus. Weil jeder, der das nicht gut findet flüchet und übrig bleibt halt bestimmte Patienten...

Wobei das mit der Kasse bei mir ein ganz eigenartige Vorstellung ist. Ich gehe gern zu Krankenkassenärzten, und auch Neurolgen, bei der Analyse sind mir Private lieber. Sind irgendwie freier in der Lebensgesaltung und das alleine ist für mich schon vorbildhaft.
lg

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Beitrag Sa., 16.07.2011, 12:23

Ach Mist, jetzt ist mir der zweite Teil der Reflektion meinerseits darüber verloren gegangen. Keine Lust mehr das nochmal zu beschreiben ...

Ganz kurz nur: ich bin hin und hergerissen. Ob es sinnvoll ist die durchaus sicherlich wichtigen Aspekte, die sie anriss einfach mit zu nehmen zu jemand anderem oder nochmal mit ihr eine Stunde zu machen ...
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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sofa-held
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Beitrag Sa., 16.07.2011, 13:14

ach so, die hat also auch teilweise bei dir ins Schwarze getroffen...?

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 16.07.2011, 14:14

sofa-held - was heißt "ins Schwarze" ... es sind eher Fragen - die das in mir aufwarf, keine Oh JA, Treffer, versenkts. Die Themen könnten durchaus von Bedeutung sein. Und dann die Frage: ist der Mensch, ist mir DIESE Therapeutin dazu menschlich sympathisch? Ich fürchte eher nicht ... Aber verdammt, "darf" ich jetzt auch nach dem 5. Erstgespräch so wählerisch sein und weitersuchen ...? So lange bis es "klick" macht? Und nein, normalerweise erwarte ich ja auch nicht von einem Ersten "Date", dass es klick macht. Aber wenn da zwar Resonanzen da sind, aber alle so diffus zwischen "interessante/wichtige Themen" und "merkwürdiger menschlicher Eindruck" changieren und ich nicht mal weiss, ob ich meinem Gefühl trauen kann - es kann ja jeder mal nen schlechten Tag haben, ich habe ja ohnehin auch dafür Verständnis, wenn man mich irgendwie komisch behandelt, weil es könnte ja doch Sinn machen, das wüsste ja der Therapeut vielleicht besser? Aaaaaah .... so gehen meine Gedanken und Gefühle hin und her und verstopfen meine Entscheidung! Eben auch WEIL ein großes Thema das berufsthema ist. Ich DACHTE man muss halt nur seine Berufung finden und dann klappts. In der zweiten Therapie habe ich ja nochmal nen Anlauf genommen und bin quasi back to the roots. Und es hat WIEDER nicht geklappt. Andere/die meisten machen ja Therapie um ihre Berufung zu finden. ICH dann um sie mir aus dem Herz zu schnibbeln.

1. Nach dem die alte Thera Frau F. bei der ich zuerst war weil ich da vor 10 Jahren war, nicht mehr in Frage kommt, da sie auf mich immer noch den Eindruck machte mit mir überfordert zu sein und ausserdem betonte, dass sie sich nunmehr da in den letzten Zügen ihrer Weiterbildung zur Psychoanalytikerin, ist, was mich nicht unbedingt für sie einnahm. Ihr habe ich schon abgesagt. Ich bilde mir ein, sie ist erleichtert darüber. Hmpf.

2. Die zweite, Frau U. in der großen Gemeinschaftspraxis in Fußweite, die mir zwar sympathisch war, aber das Gespräch eher oberflächlich (okay, inzwischen könnte ich da noch mehr sagen, ich war da selsbt noch sehr unstrukturiert und ziellos) und sie mir nicht zusichern konnte, dass ich bei IHR dann nach der üblichen Wartezeit von 1-3 Monaten einen Platz bekäme, sondern vielleicht auch bei einem der 5 anderen Therapeuten in der Praxis. Sie sagte mir klar, dass sie nicht diejenige ist, die eine "Berufung" aus dem Herz schnibbelt und lächelte dabei. Klar, was soll sie auch dazu sagen.

3. Die dritte, Frau E. zu der komme ich noch ausführlicher, ihre Praxis am Stadtrand in knapp 40 min Entfernung hat, mir noch am angenehmsten erschien, so pragmatisch und fröhlich, ein bischen provokant-salopp wie ich es sehr schätze mit mir redete und insbesondere in dem Beziehungsthemapunkt sogar eigene Erfahrungen hat! Es war sehr leicht mit ihr auch über mein Gesundheitsproblem zu reden. Es fühlte sich insgesamt auch eher leicht an. Sie meinte zum Thema Beruf, dass es eben manchmal notwendig sei etwas loszulassen. Und wenn ich das so sehe, dass sie dabei helfen könne. Die aber bis eigentlich Ende dieser Woche wissen müsste, ob ich bei ihr anfangen will oder nicht. Aber ach ... ich weiss es nicht ...

4. Der vierte, Herr A., beschriebene Schematherapeut auch so ansatzweise in Frage käme - aber siehe oben. Und das Vertrauen mit ihm als Mann über mein Gesundheitsthema zu reden ... war noch NICHT da. Die Praxis ist sehr gut erreichbar und in der Nähe eines Freundes, den ich dann ggf auch ab und zu besuchen könnte.

5. Die fünfte war so überempathisch, dass sie fast mitweinte und mir nach 30 min sagte, dass ich SO viele Probleme habe - da war ich noch gar nicht weiter durch mit allem, dass ich über Medikamente nachdenken solle und dass sie ausserdem entgegen ihrer Ansage am Telefon eine Woche zuvor nun doch keinen freien Platz habe, da drei ihrer Klientinnen wegen akuter Krise nochmal verlängern würden.

6. Diese letzte, Frau R. - mich zwar gleich 3 Themen auf einmal direkt verwickelte und damit ein atemberaubendes Tempo vorlegte, mich aber rein optisch und in ihrer Ausstrahlung an eine Frau mit tiefem dunklen Geheimnis denken lässt und die ich in einem Film bestimmt als "Mörderin" besetzen könnte. (Okok, Freud lässt grüßen ...) Das ältere Gesundheitsthema streifte ich ohne dass sie darauf einging, das fand ich komisch. Die Praxis ist auch schwer erreichbar und 30 min von mir weg im Niemandsland.

Es gab darüber hinaus zwei extrem kurze, gleichzeitig pragmatische und tiefe Telefonate, wo ich sofort begeistert wäre die mal kennenzulernen - die haben aber Wartezeiten von 4-6 Monaten und man würde mir einen Monat bevor ein Erstgespräch möglich wäre mich dann mal nochmal kontaktieren ... hmpf. Dann das Telefonat mit dem absolut unmöglichen Typen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Sa., 16.07.2011, 14:29

oh - ich habe nun doch noch die Ergänzung zu Frau R. gefunden:

Ich hatte ein zweites extrem wichtiges Thema für mich noch gar nicht angesprochen, eigentlich gar eine Voraussetzung für mich, dass ich mir Therapie bei jemand vorstellen kann. Was aufgrund ihrer Bibliothek womöglich auch nicht passte. "Darf ich Ihnen noch eine Frage stellen?" "Nein, das geht auf gar keinen Fall! Die Stunde ist um. Ich wünsche Ihnen alles Gute!" Kurzer Empathiemoment und tschüß. Kein nochmaliges abschliessendes Wort darüber wie wir verbleiben. Okay, ganz am Anfang habe ich ihr bereits gesagt, dass ich nächste Woche noch ein oder zwei weitere Erstgespräche haben werde und mich dann entscheiden werde. Sehr verwirrt verliess ich die Praxis, auch in vermutlich eigenem größeren Haus und Neubau (scheint Familie zu haben, das ist mir erst mal sympathischer als ein chaotischer Single) ohne jeglichen Hinweis auf "Praxis" etc.

Ich habe keine Ahnung auf welche Entscheidung meinerseits diese Eindrücke hinaus laufen ... selbst jetzt nach dem Aufschreiben schwanke ich zwischen nicht sonderlich großer Sympathie und wenig gefühlter Empathie und Neugierde auf die angestossenen Themen, die Geschwindigkeit - die mir zwar schwer fallen würde, aber vielleicht doch das ist, was mich "schneller werden" lernen könnte. oder ob ich die angestossenen Themen einfach mitnehme zum nächsten Erstgespräch ... Zu schade, dass es nicht möglich ist einfach ein paar Therapeuten unmittelbar nacheinander sprechen zu können. Therapeuten Speed-dating sozusagen ...
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sofa-held
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Beitrag Sa., 16.07.2011, 15:20

Miss_Understood hat geschrieben:Aber verdammt, "darf" ich jetzt auch nach dem 5. Erstgespräch so wählerisch sein und weitersuchen ...?
also für mich ist schon wichtig, dass der ersten Eindruck stimmt. Ich hatte auch mal so einen Marathon hinter mich gebracht.

Ich wollte von meiner Thera weg, weil ich umgezogen war und ich die Fahrzeit verkürzen wollte. Und dann begann eine Odyssee, die mich selbst an mir zweifeln ließ. So ähnliche Fragezeichen wie bei dir. Ich sah dieses und jenes, wunderte mich über Einrichtung, Kleidung, Türschild, Aussehen, Sprache, Verhalten... und der oder die "richtige" Thera war nicht dabei.
Für mich ist das Thema immer noch nicht gegessen, zumal ich gerne eine höherfrequente Psychoanalyse beginnen möchte und ich werde mich auch nochmal auf die Suche machen... ich mache mich auf ähnliches gefasst.

ich finde, was ich so aus deinem Text herauslese ist, dass dir die letzte, das war die R.? also die "Möderin" *g* noch am besten gefällt. Bei den anderen bleibst du so ganz kühl. Das dachte ich mir schon vor der "Auflistung", also du geschrieben hast, dass sie dich irgendwie wütend gemacht hat, dass das vielleicht gar nicht so schlecht ist. Also im Zweifelsfall entscheide ich mich für die Emotion und gegen die Langeweile. Aber das ist eben nur so eine Beobachtung, und keinesfalls soll das als "Beratung" rüberkommen. Dass sie auf ein gesundheitliches Problem oder überhaupt mal auf ein Problem nicht eingeht, finde ich jetzt nicht schlecht. Also die Emphatische,
Miss_Understood hat geschrieben:Die fünfte war so überempathisch, dass sie fast mitweinte und mir nach 30 min sagte, dass ich SO viele Probleme habe
mit der kannst du mich definitiv jagen.
Aber das ist sooo subjektiv.

Bei mir ist es so, dass ich, wenn ich mich demnächst auf die Suche mache, sehr zickig sein werde. So eine Analyse ist was sehr Intimes, da sollte man sich schon riechen können. Notfalls suche ich eine Zeitlang herum... oder lasse den Plan wieder sausen und mach mit der lockeren Gesprächstherapie weiter.

ich denke bei anderen Dingen weiß ich doch auch was mir gut tun könnte, warum soll es bei einem Therapeuten anders sein? Und 5 ist so eine Zahl wo ich mittlerweile nicht mehr an mir zweifle. Nervig ist es allerdings...

lg

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Beitrag Sa., 16.07.2011, 16:00

sofa-held hat geschrieben:Und dann begann eine Odyssee, die mich selbst an mir zweifeln ließ.
Wieso eigentlich an dir - und nicht an den skurrilen Gestalten, denen du begegnet bist?

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sofa-held
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Beitrag Sa., 16.07.2011, 16:02

weil ich mich gefragt hab, ob ich jetzt zu überkritisch bin...

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Beitrag Sa., 16.07.2011, 16:16

Bist du denn im normalen Leben auch überkritisch? Wenn nicht, lag's wahrscheinlich wirklich an den Theras.
Merkwürdigerweise muss ich sagen, dass ich unter den geschätzten 50 Theras, mit denen ich in meinem Leben in Kontakt gekommen bin, nur wenige schräge Typen wahrgenommen habe. Allerdings stellten sich einige von ihnen nach und nach als ungeeignet, egozentrisch oder zickig heraus. Dann lieber jemand, dem man sofort anmerkt, dass etwas nicht stimmt.

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sofa-held
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Beitrag Sa., 16.07.2011, 16:34

"Überkritisch" ist ein großes Wort. Anspruchsvoll bin ich sicherlich.... ich hab das ja irgendwo mal gepostet, meine Suche... hast du das gelesen?
Es hängt halt auch sehr vom Leidensdruck ab. Wenn ich mich so auch irgendwie durchschlagen kann, säge ich einen nervigen Thera leidenschaftlich gern ab. Passiert nur eh fast nie. Einmal habe ich das gemacht, nach ca. 10 Stunden oder so. Selber bezahlt, also kein Abrechnungsproblem usw.

50 Theras ist aber beachtlich Wie das? Hast du Reha-Therapeuten o.ä. auch miteinbezogen?

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Beitrag Sa., 16.07.2011, 16:51

sofa-held hat geschrieben:Anspruchsvoll bin ich sicherlich.... ich hab das ja irgendwo mal gepostet, meine Suche... hast du das gelesen?
Kann mich nicht erinnern, was über deine Suche gelesen zu haben. Dich bringe ich vor allem mit dem Arbeiten-ist-was-für-Doofe?-Thread in Zusammenhang - dein Nickname erinnert ja auch sehr daran...
sofa-held hat geschrieben:säge ich einen nervigen Thera leidenschaftlich gern ab
Klingt nach Lust an der Aggression gegenüber Leuten, die es "verdient" haben. Kann ich gut nachvollziehen.
sofa-held hat geschrieben:50 Theras ist aber beachtlich Wie das? Hast du Reha-Therapeuten o.ä. auch miteinbezogen?
Ja, ich habe zum Glück nicht 50 Erstgespräche geführt. War aber schon oft in Kliniken, wo man ja jeweils mindestens 2 Therapeuten (Stationsarzt und Oberarzt/-ärztin) ganz gut kennen lernt.

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Beitrag Sa., 16.07.2011, 18:31

Ja, anspruchsvoll bin ich auch. Zusammen mit dem Glaubenssatz, dass ich nicht verdient habe, das zu finden was mir hilft, ist das alleine schon eine schier unüberwindliche Herausforderung. Ich übe mich gerade in MET ("Klopfen") und habe das Buch über Schematherapie angefangen. Püh ... DAS ist es!... Aber der Therapeut .. ist der mir wirklich sympathisch??? Sonst gibt es hier keinen, der/die einen freien Platz hat der das auch macht. Aber haben nicht die, die direkt einen freien Platz haben irgendeinen Haken??? Wah, SO denke ich schon!

Beim MET und beim Lesen ... die Glaubenssätze purzeln nur so. Aber dann schreib ich sie nur auf und klopfe doch nicht oder maximal eine Sache am Tag. Ich fühle mich einfach so so so müde. Ich habe genug Schlaf und wache auch nicht zwischendrin auf.

Ich muss es ja wohl gerade einfach nur würdigen, dass ich es endlich mal geschafft habe, meinen Kühlschrank nach 5 Wochen einfach liegen lassen zu entrümpeln (weia ...) und Wäsche zu waschen und die SMS meiner unglücklichen Liaison zu löschen und den Entschluss gefasst zu haben, ihn von mir aus allen sozialen Netzwerken zu trennen - dooferweise geht das bei einer Plattform nicht ... und habe ihm noch einen letzten Brief geschrieben, den ich ihm morgen einwerfe - und ich bin so hin und her gerissen, ob ich morgen wirklich alleine zu dieser Veranstaltung gehe, wo er bestimmt auch sein wird mit seiner neuen Flamme. Und ich werde jetzt gleich noch putzen und habe einen Monat günstig Fitnessstudio-Gutschein eingelöst und hwar heute beim Training (na ja ... vieles sollte ich wegen Rücken nicht tun, immerhin ich konnte mich im Spiegel angucken, inzwischen mag ich endlich wieder meine Figur, Liebeskummer ist die beste Diat die es gibt, zumindest bei mir). Einkaufen war ich auch. Mit noch niemandem live geredet heute. Gegen die Einsamkeit gekämpft, wenigstens heute nur einmal kurz geheult - dabei war gestern abend so schön - und so traurig auch. Kopfschmerzen weniger, dafür Ohrgeräusche mehr, Rückenschmerzen wie gehabt. Mein Arzt ist inzwischen auch sehr ratlos und meint, dass das was er tat und tut mir nicht mehr weiter helfen kann. Trotzdem 50 EUR dafür bezahlt.

Ob ich nicht besser einen Blog führe ...? Hier? Ich bin sehr unsicher aufgrund der letztrigen Ereignisse.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Sa., 16.07.2011, 18:48

Miss_Understood hat geschrieben:Ob ich nicht besser einen Blog führe ...? Hier? Ich bin sehr unsicher aufgrund der letztrigen Ereignisse.
du hast vielleicht eine Tendenz dazu, warum nicht. Ereignisse hin oder her. Ich persönlich mag nicht alles so geordnet in einem öffentlichen Medium stehen haben. Aber das ist eine sehr persönliche Entscheidung.
Miss_Understood hat geschrieben:Aber haben nicht die, die direkt einen freien Platz haben irgendeinen Haken??? Wah, SO denke ich schon!
Dieses Denken kenne ich, aber es stimmt sicher nicht immer...

Was ist MET und Klopfen?

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