Vertrauensbruch in der Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Care Bear
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 17:53

Seanna hat geschrieben:Ich hatte das Problem auch schon.

Einmal hatte mich mein Therapeut VERGESSEN - also die Therapiestunde und ist einfach nicht aufgetaucht. Da ging dann eine ganze Stunde für drauf das zu klären und bis das Vertrauen wieder vollständig da war hat schon einige Stunden gedauert.. ich hatte mir Gedanken gemacht ob das nun ein Test war wie ich reagier oä... naja.

Und ein andere Mal habe ich ein sehr schwieriges Thema angesprochen, wo ich mir auch noch unsicher war, und er hat es mehr oder weniger einfach abgebügelt. Hatte das dann aber total verdrängt, das Thema an sich wie auch meine Gefühle ihm gegenüber wegen des abbügelns. Naja.. das Thema kam dann in der jetztigen Therapie wieder überdeutlich auf. Mal schauen, was ich nun mit den "neuen" Informationen anfange. Vermutlich in der aktuellen Therapie ansprechen.
Der war einfach nicht da? Unmöglich.

Ja, schwere Themen abbügeln kenne ich auch. Die wissen halt auch nicht immer, was man detailliert besprechen will und was nur mal beiläufig erwähnt wird. Das muss man glaub ich schon deutlich machen.

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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 18:06

Care Bear hat geschrieben:. Die wissen halt auch nicht immer, was man detailliert besprechen will und was nur mal beiläufig erwähnt wird. Das muss man glaub ich schon deutlich machen.
Ich denke wenn der Therapeut Zweifel hat ob der Wunsch besteht da näher darauf einzugehen könnte er ja mal nachfragen...

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Seanna
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 20:52

Ja, einfach nicht da. Im Nachhinein fand ich es dann auch gar nicht mehr soo dramatisch. Hatte mir halt nur dann direkt Gedanken gemacht und so. Total unnötig. Er hat's einfach vergessen, weil er sonst um diese Uhrzeit keine Termine hat und wegen irgendetwas war es in dieser Woche eben anders, ich glaube weil ich an meinem "normalen" Termin nicht konnte. Ich finde es menschlich. Aber auch erst im Nachhinein. Damals war ich schon sehr irritiert und enttäuscht.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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Care Bear
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Beiträge: 18

Beitrag Mo., 15.08.2011, 17:48

Ich hatte vor einer Weile schon gepostet zu einem Problem mit meiner Therapeutin. Das hat sich dann wieder gebessert, aber seitdem gibt es häufiger Situationen, wo sie ein bisschen genervt reagiert (sie wird dann lauter, härter und schaut auch etwas böse) und auch Sachen sagt, die mir nicht so gefallen.

z.B. "Schieben Sie den Gedanken einfach weg" oder "Sie können jetzt eh nichts ändern an den äußeren Umständen". Ich finde solche Aussagen nicht besonders hilfreich, nett oder verständnisvoll. Aber vielleicht weiß sie auch nicht immer, was sie sagen soll? Therapeuten haben ja auch nicht auf alles eine Antwort oder zu jeder Thematik einen Rat? Vielleicht habe ich auch schon viel zu oft das Gleiche gesagt und sie ist deswegen genervt?

Ich finde sowieso, dass der Umgangston von meiner und auch ihrer Seite schlechter, rauer geworden ist. Auch generell, nicht nur wenn es mal heiß hergeht Ich weiß nicht, ob das normal ist nach einer Weile Therapie? Ist das so ähnlich wie in Freundschaften, dass man nach einer gewissen Zeit nicht mehr so vorsichtig miteinander umgeht und einfach viel direkter ist? Kennt ihr das auch?

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Flowerbomb
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Beitrag Mo., 15.08.2011, 17:58

Ich kenne das schon auch.
Am Anfang sind die meisten Theras denke ich sehr vorsichtig, das wird dann irgendwann eher eine normalere Kommunikation denke ich, wo man auch mal was sagen kann, was einen stört oder vielleicht mal Hinweise geben, wo sie denken, dass dich gewisse Ansichten nicht weiterbringen.
Aber klar, dass mit dem Gedanken wegschieben find ich jetzt so gut auch nicht. Wenn du das könntest, dann würden sich sicher viele Probleme von selbst erledigen.

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Mirjam
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Beiträge: 649

Beitrag Mo., 15.08.2011, 18:09

Also, bei meiner Therapeutin und mir wurden im Lauf der laaangen Zeit, die wir miteinander verbracht haben, der gegenseitige Respekt und die Achtung voreinander immer größer, auch der Umgangston eher immer wertschätzender (was er aber von Anfang an war, da gehts nur um Nuancen an Authentizität).

Ich denke aber, dass wichtig ist, dass es für Dich so passt. Findest Dus ok so? Ich mein, es kann ja sein, dass es Dich irritiert, Dir aber gleichzeitig weiterhilft... Wenn das so ist, ists ja ok.

lg
Mirjam
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(I.Bachmann)

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Care Bear
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Beiträge: 18

Beitrag Mo., 15.08.2011, 18:16

Danke euch.
Mirjam, so hab ich mich das noch gar nicht gefragt.
Aber jetzt wo du es ansprichst, hilft mir das, immer zu sagen, was mich stört und was ich nicht sagen will und was ich gerne anders hätte. Dadurch nehme ich mich nicht mehr so zurück, weil sie das auch nicht tut. Also in gewisser Weise hilft das vielleicht doch.

Allerdings klingt das was du schreibst mit gegenseitigem Respekt und Achtung und Wertschätzung sehr schön und so hätte ich es eigentlich auch gerne.

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Dakota
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Beiträge: 370

Beitrag Mo., 15.08.2011, 18:25

...ich glaube mein Thera weiss inzwischen genau welche "Knöpfe" er bei mir drücken muss, nachdem wir nun schon eine Weile miteinander arbeiten.
Anfangs hätte er nie so reagiert, aber letztens als ich er mich fragte wie es mir geht und ich nur Andeutungen machte und dann nicht drüber reden wollte, da platzte es aus ihm heraus :"also das finde ich jetzt scheisse ! Ich dachte wir sind hier ehrlich miteinander !?"
ich war richtig perplex, aber das hat mich dazu gebracht, dass ich dann doch erzählte.

Im Nachhinein fand ich seine "herausfordernde" Reaktion gut. Ich finde das authentisch...ich wusste wo ich dran bin, ich habe verstanden was er von mir will...denn ich kenne ihn ja nun auch schon eine Weile...sicher ist ein vorsichtiges Herantasten erstmal wichtig (hat mein Thera damals auch), aber ich habe auch gleich gemerkt, dass er sein direkter Typ ist...einerseits schüchtert mich das ein wenig ein, andererseits glaube ich brauche ich das um weiter zu kommen...
zwischen Therapeut und Klient muss es einfach passen...egal wie...wenn es nicht passt ist die gemeinsame Arbeit auch erschwert.
Und ich habe festgestellt wie wichtig es ist über Gefühle und Reaktionen zu reden die in der therapeutischen Beziehung entstehen.
Liebe Care Bear, vielleicht solltest Du deine Beobachtungen einfach mal bei der Therapeutin ansprechen ?!

lieben Gruss..

Dakota

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Care Bear
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Beiträge: 18

Beitrag Mo., 15.08.2011, 18:46

@Dakota

Sowas könnte von meiner Therapeutin auch kommen Find ich auch richtig, was du sagst. Man weiß besser, um was es geht. Was von einem gewollt ist.

Ich finde es auch okay. Aber ich finde auch, dass es etwas diese besondere therapeutische Beziehung kaputt macht, wenn man so mit dem anderen spricht, wie auch mit Freunden oder Bekannten. Oder so wie mit irgendjemandem.

Ob ich das vielleicht auch brauche, um weiterzukommen. Irgendeinen Grund wird es ja geben, warum meine Therapeutin jetzt so ist. Vielleicht denkt sie das.

Ich spreche es mal an, wenn es zu sehr zu einem Problem wird. Da bin ich gerade noch am überlegen.

(Hinweise Admin: - Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.)
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MeLaNcHoLy
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Beitrag Sa., 27.08.2011, 13:16

Hallo liebes Forum,

ich benötige mal Eure Einschätzung. Passt hier thematisch rein. Darf leider keinen neuen Thread eröffnen.

Ich mache seit Juni 2010 die zweite Psychotherapie (Verhaltenstherapie) bei der selben Therapeutin, die mir auch sympathisch ist. Wir stehen aktuell vor der letzten Verlängerung (15 Stunden) bevor ich dann komplett auf mich gestellt bin, wenn ich keinen stationären Aufenthalt mache. Diagnose: Posttraumatische Belastungsstörung.

Während wir immer bis zur Mitte der Therapie gut miteinander arbeiten konnten, kommt dann immer die Wende. Erklären kann ich es mir nicht. Statt Empathie und Verständnis bekomme ich nur noch praktische Ratschläge geliefert wie z.B. "Wenn Sie in der Dunkelheit Angst haben, kaufen Sie sich eine Taschenlampe."

Setze ich Ihre Ratschläge nicht um, macht sie mir den Vorwurf "ich würde nur herumjammern und wäre nicht zu Veränderungen bereit". Ich fühle mich dadurch sehr verletzt und vermisse die Therapeutin, die sie mal war.

So hat sie mir letzten Sommer sehr gut beigestanden als ich in einem Zeitraum von vier Monaten zwei Fehlgeburten erlitt und es zeitgleich noch zu einer Trennung vom Partner kam. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt und vielleicht hat sie mir sogar das Leben gerettet, denn ich war mehr als einmal kurz davor mir etwas an zu tun.

Jetzt fühle ich mich nur noch so als nehme ich eine Dienstleistung in Anspruch...als bin ich eine Nummer, eine Akte, ein gesichtsloses Etwas. Sie hört mir zwar zu und notiert sich dann und wann etwas, aber insgesamt wirkt sie entweder gelangweilt, genervt oder ungeduldig.

Jedenfalls habe ich ihr zum Ende der letzten Sitzung, in der sie sich wieder so verhalten hat wie beschrieben, mitgeteilt, dass ich den Eindruck habe, sie spule hier nur noch ein Programm ab und gehe gar nicht mehr auf mich ein. Daraufhin reagierte sie recht schroff und wollte mich zum Abschied nicht mehr umarmen (wollte ich aber auch nicht). Ich verließ dann wortlos die Praxis und schrieb ihr als im Auto saß eine SMS, dass die weiteren Termine streichen könne und keinen Folgeantrag bei der Krankenkasse stellen soll.

Sie hat mir dann abends geantwortet, dass sie denke, ich befinde mich in einer selbstzerstörerischen Verfassung (zutreffend) und man solle mindestens die nächste Sitzung abwarten bevor ich die Entscheidung für oder gegen einen Therapieabbruch treffe. Das scheint eine gängige Reaktion/Vorgehensweise zu sein, wenn Klienten mit Therapieabbruch drohen, wie ich in diversen Lehrbüchern gelesen habe, die sich mit dem Thema "Konflikte in der Therapeuten-Klienten-Beziehung" befassen. Ihre SMS wirkte also sowohl sehr professionell als auch routiniert und distanziert auf mich.

Natürlich sehe ich ein, dass ich mich sehr unhöflich verhalten habe. Wenn man mit dem aktuellen Verlauf der Therapie unzufrieden ist, sollte man das in einem persönlichen Gespräch klären, logisch. Ich kenne eine solche Impulsivität von mir auch nicht. Ist wohl der derzeitigen Krise geschuldet, in der ich stecke und aus der ich keinen Ausweg finde. Habe im Februar mein Antidepressivum abgesetzt und es ging seit dem nur noch bergab, obwohl sich meine Lebensbedingungen objektiv betrachtet verbessert haben.

Jedenfalls bin ich gerade extrem verunsichert. Ich würde natürlich gern die letzten Sitzungen für mich nutzen, habe aber den Eindruck, dass das unter diesen Bedingungen nicht möglich ist. Ich habe kein Problem mit Ressourcenaktivierung, was offensichtlich besonders in der Endphase einer Therapie gern zur Anwendung kommt und Sinn zu machen scheint, aber wenn ich den Eindruck habe nur abgefertigt zu werden...Vielleicht erleben Therapeuten einen gewissen Burn-Out, wenn sie zu lange mit einem Klienten arbeiten, der von einer Krise in die nächste rennt?

Erwarte ich zu viel? Was mache ich falsch? Gibt es noch eine Möglichkeit die Therapie "zu retten" Aktuell geht es mir nach den Sitzungen eben eher schlechter als besser. Ich habe grosse Schwierigkeiten einen solchen Bruch, der sich ja eigentlich schon Wochen vorher angekündigt, sich aber nun erst entladen hat, zu verkraften. Es wäre wohl an mir gelegen viel früher zur Sprache zu springen, dass ich mich nicht mehr wohlfühle und kein Vorankommen mehr sehe. Klienten binden sich natürlicherweise emotional nun mal mehr an den Therapeuten als es umgekehrt der Fall ist und das ist mir vermutlich bewusst geworden. Ich habe in meinem Leben keine tragfähigen Beziehungen erfahren, tue mich sehr schwer Vertrauen aufzubauen. Vielleicht handelt es sich nur um verzerrte Wahrnehmung und ich tue der Therapeutin völlig unrecht?

Danke für Eure Hilfe.

Melancholy

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Seanna
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Beiträge: 106

Beitrag Sa., 27.08.2011, 13:24

Ansprechen!

Gut möglich, dass dir der Wechsel in die "Endphase" zu schnell ging. Darauf sollte sie reagieren und eingehen. Ich habe meinen Therapeuten auch schon oft gesagt, wenn etwas gar nicht ging, ich der Meinung war, dass irgendetwas zu schnell geht, sie zu unempathisch sind, konfrontieren, ohne vorher das nötige Vertrauen aufzubauen etc etc. Das müssen die abkönnen. Und als Patient muss man drüber reden, riechen können die das nämlich auch nicht. Das sind auch nur Menschen

...und du solltest zur nächsten Stunde gehen, um das zu klären. Ein Abbruch dieser Art ist für beide höchst unbefriedigend.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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schmetterling.1983
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Beiträge: 898

Beitrag Sa., 27.08.2011, 15:03

Hallo MeLaNcHoLy,
MeLaNcHoLy hat geschrieben:Daraufhin reagierte sie recht schroff und wollte mich zum Abschied nicht mehr umarmen (wollte ich aber auch nicht)
was hat sie denn genau dazu gesagt?
Ist sie ernsthaft auf die Kritik eingegangen oder hat sie es auf dich geschoben?
Vielleicht gibt es da die Möglichkeit noch mal zusetzen und ihr zu sagen, dass du das Gefühl hattest sie htte deine Kritik nicht richtig verstanden. Denn sie muss sich schon damit auseinander setzen können, wenn jmd mal nicht ihrer Meinung ist.
MeLaNcHoLy hat geschrieben:Setze ich Ihre Ratschläge nicht um, macht sie mir den Vorwurf "ich würde nur herumjammern und wäre nicht zu Veränderungen bereit"
Das würde ich dazu verwenden um ihr klar zu machen, dass du wohl etwas verändern möchtest, indem du die DInge ansprichst bei denen es nicht gut zwischen euch funktioniert.
MeLaNcHoLy hat geschrieben: Ich verließ dann wortlos die Praxis und schrieb ihr als im Auto saß eine SMS, dass die weiteren Termine streichen könne und keinen Folgeantrag bei der Krankenkasse stellen soll.
Das finde ich persönlich jetzt auch etwas extrem. Wobei ich den Impuls aus deinen Gefühlen heraus natürlich nachvollziehen kann.
MeLaNcHoLy hat geschrieben:Sie hat mir dann abends geantwortet, dass sie denke, ich befinde mich in einer selbstzerstörerischen Verfassung (zutreffend) und man solle mindestens die nächste Sitzung abwarten bevor ich die Entscheidung für oder gegen einen Therapieabbruch treffe. Das scheint eine gängige Reaktion/Vorgehensweise zu sein, wenn Klienten mit Therapieabbruch drohen, wie ich in diversen Lehrbüchern gelesen habe, die sich mit dem Thema "Konflikte in der Therapeuten-Klienten-Beziehung" befassen. Ihre SMS wirkte also sowohl sehr professionell als auch routiniert und distanziert auf mich.
Da hat sie hingegen wieder professionell darauf reagiert, was ich gut finde, denn so hat sie euch aus einer Situation in der du alles hättest abreisen lassen herausgeholt und euch die Möglichkeit gegeben das zu klären.
Vielleicht hättest du dir gewüscht sie hätte es persönlicher gestaltet und sich entschuldigt und hattest das ein wenig heraus fordern wollen mit deiner SMS?

Ich denke ihr solltet da noch mal an dem Punkt ansetzen was dich genau verletzt wie
MeLaNcHoLy hat geschrieben:bekomme ich nur noch praktische Ratschläge geliefert wie z.B. "Wenn Sie in der Dunkelheit Angst haben, kaufen Sie sich eine Taschenlampe.
MeLaNcHoLy hat geschrieben:macht sie mir den Vorwurf "ich würde nur herumjammern und wäre nicht zu Veränderungen bereit".
MeLaNcHoLy hat geschrieben: insgesamt wirkt sie entweder gelangweilt, genervt oder ungeduldig.
MeLaNcHoLy hat geschrieben: Daraufhin reagierte sie recht schroff
und ihr sagen, dass du das ändern willst, wie das Gefühlsmäßig bei dir ankommt, ...auch, dass du dich nach der letzten Ansprache der Sachen nicht gut gefühlst hast und es da offenbar noch etwas zu klären gibt.

Ob dies deine Wahrnehmung ist oder "Realität", dass könnt nur ihr beide in einem Gesspräch ausarbeiten, aus dem ihr mit guten Gefühlen zueinander wieder auseinander geht.
Wenn du jedoch vermehrt den Eindruck hast es kann zu keinem konstruktivem Gespräch mehr kommen oder dein Gefühl ändert sich trotz diesem nicht, dann würde ich einen ABbruch / Wechsel erwägen.
LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Flowerbomb
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Beitrag Sa., 27.08.2011, 15:24

Umarmt ihr euch sonst immer,wenn du gehst?Das fänd ich dann schon echt unmöglich,so ne Art Liebesentzug,weil sie mal kritisiert werden.Sollte sie eigentlich wissen,dass das nicht richtig ist.Andererseits finde ich auch,dass sie auf deine Abbruchansage gut reagiert hat.Vielleicht schon nicht ganz so persönlich wie erwünscht,aber dafür ist ja dann die nächste Stunde da.Ich finde nicht,dass du zuviel von ihr erwartest und Kritikfähigkeit ist einfach ne Eigenschaft,die man als Thera haben muss.Aber vllt ist es schon auch so,dass sie vllt auch über sich selbst enttäuscht ist,dass du noch nicht soweit bist wie sie es gedacht hatte oder so.hab ich bei meiner Thera manchmal auch das Gefühl.Aber es kann natürlich auch sein,dass du ein Stück weit auch dich auf die negativen Seiten an ihr versteifst,um den Abschied leichter zu machen und du fühlst dich vllt deswegen auch von ihr nicht verstanden,weil du sie eh bald nicht mehr siehst?

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MeLaNcHoLy
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Beitrag Sa., 27.08.2011, 15:40

hi. lieben dank für deine antwort.

das mit dem umarmen hat sich so letzten sommer "eingebürgert". nachdem ich die zweite fehlgeburt hatte und ziemlich fertig war, hat die thera mich eines tages gefragt, ob sie mich umarmen darf und ich habe "ja" gesagt. nachdem ich ihr gesagt habe, dass mir das gut tut, haben wir es nach jeder sitzung so gehandhabt. in der letzen hat sie es nicht gewollt, weil sie sagte, das passe nun nicht zu meinem vorwurf, also eine umarmung würde jetzt im widerspruch zu meinem verhalten stehen.

ich denke auch, dass ich angst vor dem therapieende habe, weil ich dann allein da stehe. habe kein soziales umfeld (freunde, familie), das von meiner erkrankung weiss und mich unterstützt. auf der anderen seite finde ich schon, dass sie ihr verhalten schon sehr geändert hat. es ist so als ob sie die geduld verloren hat oder empathiemüde ist.
nur ist sie nicht verpflichtet mir da erklärungen zu liefern. möglich, dass sie mir auch sagen wird, dass das alles teil des therapiekonzeptes ist pder so.

ich werde die nächste stunde auf jeden fall wahrnehmen. keine ahnung, ob ich nun abbreche oder nicht. irgendwie bin ich total verunsichert und traurig.

lg.

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Beitrag Sa., 27.08.2011, 15:45

Klingt für mich als wäre da ne ordentliche Gegenübertragung am laufen.Find ich echt nicht okay ihr Argument.Ich lerne gerade erst in der Therapie,dass man sich auch Vorwürfe machen kann und dann wieder lieb zueinander sein kann.Ich denke jetzt wo du mit Abbruch gedroht hast,wird sie alles tun,richtig und so wie du dir das wünscht auf dich einzugehen.Damit ihr die Therapie gut zu Ende führen könnt.Verstehe dass du traurig bist,war ich auch,als meine Thera nicht mehr für alles Verständnis hatte.Aber mir hat es geholfen,mich zu lösen.

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