Was heißt eigentlich 'konstruktiv'?

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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stern
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Beitrag So., 03.07.2011, 21:37

SamuelZ. hat geschrieben:kann "wohlmeinende Provokation" schnell mal in die Hose gehen.
Sehe ich auch so, dass das ein heißes Eisen ist... bereits im RL, umso mehr in einem Forum, wenn man noch schwerer einschätzen kann, wie jemand reagiert. Ich möchte nicht sagen, es ist im Forum unmöglich, aber kann eben leicht nach hinten losgehen. Am ehesten mache ich das noch (im RL), indem ich bewusste Übertreibungen einsetze (am besten noch durch Stimmlage untermauert... im Forum wäre dann vielleicht ein Zwinkersmilie angebracht). Damit bin ich aber auch schon eingegangen (RL). Kann IMO auch schnell als übergriffig empfunden werden bzw. dass eigenes des Senders übergestülpt werden soll, insbes. wenn man sich die allgem. Definition von Provokation auf wiki ansieht:

Provokation (v. lat. provocare ‚hervorrufen‘, ‚herausfordern‘) bezeichnet das gezielte Hervorrufen eines Verhaltens oder einer Reaktion bei anderen Personen. Hierbei agiert der Provokateur bewusst oder unbewusst in einer Weise, dass die provozierte Person oder Personengruppe ein tendenziell erwünschtes Verhalten zeigt.

Und wie gesagt, die Absicht spielt auch eine erhebliche Rolle, also: Setze ich Provokationen ein, UM evtl, hilreiches anzubieten, also in konstruktiver ABSICHT. Oder um jemanden zu schaden, also destruktive ABSICHT. Letzteres dürfte dann auch in seiner WIRKUNG destruktiv bzw. nicht hilfreich sein... aber selbst ersteres (wirklich wohlwollend gemeint) kann für den Empfänger als nicht hilfreich empfunden werden, wenn ihn die Botschaft nicht erreicht (z.B. weil er nun gekränkt reagiert oä. Dem ist dann IMO auch Rechnung zu tragen, dass der Empfänger damit nix anfangen kann).

Interessant dass es auch eine "provokative Therapie" gibt, vgl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Provokative_Therapie
Dabei wird auch auf die Notwendigkeit des Rapports eingegangen:

Die Methode will provokativ herausfordern und nicht verletzen oder beleidigen.

Die Grundidee ist, dass der Therapeut die selbstschädigenden Verhaltensweisen des Klienten humorvoll persifliert, so dass der Klient selbst über sein Verhalten lachen kann und damit größere mentale Freiheit gewinnt. Darüber hinaus wagt der Provokative Therapeut Bewertungen auszusprechen, die der Klient insgeheim zwar selbst denkt, aber für sich behält. (Hier spielt die Intuition und die Erfahrung des Therapeuten eine wichtige Rolle.) So kann es denn gut sein, dass der provokative Therapeut eine (in Worten) abschätzige Bemerkung über das Äußere oder die Intelligenz des Klienten macht, dies aber durch Übertreibungen, Stimmton und Gesichtsausdruck ("augenzwinkernd") anders konnotiert, und damit ein Reframing anbietet. Der Klient erlebt, dass das von ihm insgeheim Gedachte, vor dem er selbst so viel Angst hatte und was er selbst so schrecklich fand, dass es unaussprechlich blieb, doch ausgesprochen werden kann. Und gleichzeitig erlebt er eine Neubewertung des "Schrecklichen", so dass er befreiend lachen und sich von den lähmenden Gedanken distanzieren kann. ...

Dazu ist zu sagen: Die Provokative Therapie steht und fällt mit dem Rapport. Wenn der Rapport stimmt, kann der Therapeut sich viel erlauben, da Klient und Therapeut gemeinsam gehen. Während für Außenstehende die Beiträge des Therapeuten eventuell unethisch wirken, erlebt der Klient eine Befreiung. Wenn es aber zu einem Rapportverlust kommt, können starke Verletzungen entstehen. Somit gilt für die Anwendung der Provokativen Therapie noch mehr als für andere Verfahren, dass der Therapeut gut ausgebildet ist und sich seiner Verantwortung bewusst sein muss.
Zuletzt geändert von stern am So., 03.07.2011, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
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SamuelZ.
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Beitrag So., 03.07.2011, 21:45

Die Blogs haben in meinen Augen auch einen klaren Tagebuchcharakter, sie sind virtuelle Tagebücher. (Auch Herr Fellner verwendet diese Bezeichnung in den Hinweisen).
Ein Tagebuch ist ein Selbstgespräch.

Also, wie verhalte ich mich als Leser eines fremden Tagebuchs, in dem ich mitlesen darf?

Ich verhalte mich respektvoll und still, strecke vllt ab und zu meine Hand aus, um dem User beim Verstehen seiner Probleme zu helfen. So wie es auch ein Analytiker tun würde.

Genauso sollten die Blogbeiträge diskret gelesen werden. Es wirkt destruktiv, wenn Inhalte herausgerissen und in andere Threads platziert werden, um dort hinterfragt und kritisiert zu werden. (Ich muss sagen, dass mich das sehr verletzt hat).

Würdet ihr das mit den Zeilen eines Tagebuchs auch tun?

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Daffodil
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Beitrag So., 03.07.2011, 21:53

Darf ich an der Stelle eine Frage einschieben, die jetzt wirklich nicht mehr viel mit dem Ursprungsthema zu tun hat (aber vielleicht ja doch): Warum ein öffentliches Tagebuch und keins, was man zu Hause in der Schublade hat? Mir ist das ehrlich gesagt nicht so ganz klar, und es würde mich interessieren, was ihr an dieser Form so gut für euch findet, weil es ja wirklich auch viele Gefahren mit sich bringt. Obwohl ich schon auch sagen muss, dass es mir vielleicht leichter fallen würde, einen Blog zu schreiben als Tagebuch, was ich mir zwar immer wieder mal vornehme, aber nie mache. Also irgendwo sehe ich da schon den Reiz, aber wirklich klar ist es mir nicht.

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SamuelZ.
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Beitrag So., 03.07.2011, 21:54

Stern: die "provokative Therapie" kam mir beim Lesen von Artas Beitrag auch sofort in den Sinn.

Ich erinnerte mich auch an einen ehemaligen User, der selbst in dieser Richtung therapeutisch arbeitete, und der hier im Forum hochkant rausflog, weil er mit seinen Methoden, die er hier genauso eins zu eins umzusetzen versuchte, genau das Gegenteil erreichte, als das, was er (vllt.) beabsichtigt hatte.
Zuletzt geändert von SamuelZ. am So., 03.07.2011, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.

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SamuelZ.
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Beitrag So., 03.07.2011, 21:57

Daffodil:
Warum ein öffentliches Tagebuch und keins, was man zu Hause in der Schublade hat?
Weil mir das Feedback und der Austausch mit den wohlmeinenden und einfühlsamen Usern sehr viel wert ist.

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stern
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Beitrag So., 03.07.2011, 22:02

Also, wie verhalte ich mich als Leser eines fremden Tagebuchs, in dem ich mitlesen darf?
... lt. Blogregeln im Forum auch mitschreiben, vgl.:
...am ehesten ist dieser Bereich mit einem "semiöffentlichen Tagebuch" zu vergleichen. Semiöffentlich deshalb, da dieser Bereich nur hier registrierten und angemeldeten ForumsbesucherInnen zugänglich - aber andererseits halt doch nicht wirklich "privat" ist. Andere User können also mitlesen - Ihnen dadurch aber auch Kommentare hinterlassen, konstruktives Feedback geben usw.

Das Wort "konstruktiv" ist in diesem Zusammenhang ganz besonders wichtig: wenn sich hier jemand öffnet und gewissermaßen sein Leben vor uns ausblättert, erwarten wir uns ausschließlich konstruktives, jedoch kein provokantes Feedback von anderen auf Blog-Einträge hier postender UserInnen. Der gesetzte "weisse-Fahne-Smiley" (siehe oben) eines Blog-Erstellers, mit der dieser signalisiert, daß er von einem bestimmten User keine Feedbacks mehr wünscht, kann bei Ignoranz des Wunsches zu einer Verwarnung durch die ModeratorInnen führen.
viewtopic.php?f=35&t=15143
Ich verhalte mich respektvoll und still, strecke vllt ab und zu meine Hand aus, um dem User beim Verstehen seiner Probleme zu helfen. So wie es auch ein Analytiker tun würde.
Also das "still verhalten" würde ich jetzt nicht so unterschreiben, wenn man sich an den Blogregeln orientiert. Denn es ist eben doch etwas anderes wie ein im stillen Kämmerlein geführtes Tagebuch, da halböffentlich (lol... das bräuchte fast eine eigene Definition). Allerdings kann meines Verständnisses nach der Blogger Antwortenden mit dem Smilie signalisieren, dass er keine Feedbacks mehr von diesem User wünscht.

Ich würde es respektieren, wenn ein User keine Feedbacks wünscht (manche wollen es hingegen... insofern kann ein allgem. Hinweis, ob Rückmeldungen erwünscht sind oder nicht, Klarheit schaffen). Der Anspruch "so wie ein Analytiker oder PT es tun würde", das ist IMO ein überhöhter Anspruch, denn das sind wir alle nicht - außer Hr. Fellner (oder vielleicht anonyme Theras, die sich hier tummmeln). Also potenziell muss ich damit rechnen, dass doch jemand wie ein Elefant im Porellanladen reinplatzen könnte (sei es, um Spitzen zu setzen oder sogar wohlwohlend gemeint, aber Elelefanten-like kommunziert oder was weiß ich). Ich würde auch nix schreiben, wo ich jetzt schon ahnen könnte, dass ich mit einer unpassenden Reaktion nicht klar kommen würde - insofern versuche ich mich im Forum generell etwas zu schützen. Weil es gäbe noch manche wunde Punkte, bei denen könnte eine unpassende Bemerkung einschlagen. Aber wie gesagt: Ich wäge vorher ab, was ich preisgeben kann (und wo ich dann auch für Reaktionen dankbar bin, für meinen Teil) und was evtl. nicht. Letzteres lasse ich dann im Forum generell außen vor, weil es in der Thera oder privaten Tagebüchern noch besser aufgehoben ist.
Es wirkt destruktiv, wenn Inhalte herausgerissen und in andere Threads platziert werden, um dort hinterfragt und kritisiert zu werden. (Ich muss sagen, dass mich das sehr verletzt hat).

Würdet ihr das mit den Zeilen eines Tagebuchs auch tun?
Für meinen Teil würde ich versuchen das zu vermeiden... wenn aus meinem Blog etwas in einen anderen Forenbereich übernommen und dort zerpflückt werden würde, so würde ich vermutlich auch einiges versuchen, um das wieder rückgängig machen zu können.
Zuletzt geändert von stern am So., 03.07.2011, 22:11, insgesamt 3-mal geändert.
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*candle*
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Beitrag So., 03.07.2011, 22:02

Daffodil, gute Frage. Ich habe dafür einige Begründungen für mich. Aber mit Aufmerkamkeit erregen hat das gar nichts zu tun.

Ich muß auch gestehen, dass ich Tagebücher super langweilig finde- sogar meine eigenen!

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SamuelZ.
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Beitrag So., 03.07.2011, 22:08

Stern:
Für meinen Teil würde ich versuchen das zu vermeiden... wenn aus meinem Blog etwas in einen anderen Forenbereich übernommen und dort zerprflückt werden würde, so würde ich vermutlich auch einiges versuchen, um das wieder rückgängig machen zu können.

Vor allem schlimm, wenn aus dem vertraulichen Bereich in den öffentlichen Bereich kopiert wird.
(War hier gsd nicht der Fall, da ich darum gebeten hatte, das der Thread "namensänderung" vom öffentlichen bereich wieder in den vertraulichen verschoben wird)

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Daffodil
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Beitrag So., 03.07.2011, 22:29

*candle* hat geschrieben:Aber mit Aufmerkamkeit erregen hat das gar nichts zu tun.
Das glaube ich auch nicht, auch wenn es manchmal unterstellt wird. Es ist wahrscheinlich schlicht einfacher zu schreiben, wenn man weiß, dass es da ein Gegenüber gibt. So würde es mir zumindest gehen. Das ist ja auch eine ganz alte Form. Auch Anne Frank schrieb ihre Tagebücher ja an virtuelle Freundinnen in Briefform. Früher schrieb ich manchmal Briefe, in denen ich alles rauslies an eine Freundin, manchmal schickte ich sie ab, manchmal auch nicht. So ähnlich stelle ich mir das mit den Blogs auch vor. Und das virtuelle Gegenüber stellt man sich eben eher nett, verständisvoll, konstruktiv oder einfach schweigend vor als provozierend (um jetzt doch noch die Kurve zur Ausgangspostfrage zu bekommen ).

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stern
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Beitrag So., 03.07.2011, 22:31

Daffodil hat geschrieben:Warum ein öffentliches Tagebuch und keins, was man zu Hause in der Schublade hat? Mir ist das ehrlich gesagt nicht so ganz klar, und es würde mich interessieren, was ihr an dieser Form so gut für euch findet, weil es ja wirklich auch viele Gefahren mit sich bringt.
Mein Blog hat in dem Sinn keinen Tagebuchcharakter im herkömmlichen Sinne, weil ich nicht lückenlose Entwicklungen dokumentiere, sondern eher einzelne Themen aufgreife... bisher im weiteren Sinne er ein einziges, das sich aber hoffentlich weiterentwickelt (tut es auch). Also ich blättere hier nicht mein Leben und Psyche mit allen höhen und Tiefen lückenlos nachvollziehbar aus. So anonym ist ein Internet nun auch wieder nicht.

Der Blog dient mir teils als Gedächtnisstütze... und ich merke beim Schreiben auch manchmal, dass sich mir noch neuer Reflexionen auftun, die ich bisher noch nicht hatte (ist bei mir generell so, wenn ich etwas schriftlich mache und nicht nur durchdenke). Und durch Kommentare kommt evtl. weiteres neues dazu, was den Horizont erweitern kann... (wollte ich das nicht, würde ich in der Tat irgendwelche Zettel bevorzugen. Ich schrieb ich glaube ich auch, dass ich für Rückmeldungen dankbar bin, die mir ähnlich wie Samuel ebenfalls viel wert sind. Hänge dzt. bloss noch etwas mit dem weiter schreiben *g*). Selbstschutz betreibe ich insofern, dass ich Themen, die noch in der Therapie am besten aufgehoben sind, gar nicht im Forum einbringe, ja nichtmal andeute. Mit dem was ich preisgebe, komme ich auch mit Reaktionen klar... außer sie wären bewusst angedacht, um mir eines auszuwischen.

Und ein pragmatischer Aspekt spielte auch eine Rolle: Ich überlegte anfangs, soll ich manches in Forenunterbereiche setzen... aber da wäre ich dann umso mehr mit der Beitragslänge kollidiert . Bei einem Blog sehe ich den weiteren Vorteil darin, dass ich dann trotzdem Flexibilität habe, nicht so themenzentriert bleiben zu müssen wie in einem konkreten Unterbereich... sondern eben eine Entwicklung (in verschiedene Teilbereichen) festhalten kann. Vertrauliches war eine weitere Überlegung, aber ich meine auch der Blog ist nur angemeldeten Usern zugänglich.
Zuletzt geändert von stern am So., 03.07.2011, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag So., 03.07.2011, 22:46

*candle* hat geschrieben:Ich muß auch gestehen, dass ich Tagebücher super langweilig finde- sogar meine eigenen!
Nun ja, ein Blog muss andere auch nicht unterhalten. Wer Unterhaltung sucht ist vermutlich mit irgendeinem Film oder Roman besser bedient. Für meinen Teil blättere ich jedoch auch nur sporadisch in anderen Blogs und lese hier und da mal was mit.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 03.07.2011, 23:04

neko hat geschrieben:hawi - die blog-wohungsmetapher finde ich wirklich interessant. darüber hab ich auch schon nachgedacht. und mir fällt dazu zweierlei ein.
Also für mich ist ein Blog gerade keine Wohnungsähnliche Umgebung. Für mich ist ein Blog ein mehr oder weniger exhibitionistischer Akt, der Blogger will Öffentlichkeit, will etwas mitteilen, will gelesen werden, trägt Teile seines Lebens aktiv aus der eigenen Wohnung heraus, in die Öffentlichkeit.

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TwoFace
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Beitrag Mo., 04.07.2011, 04:52

SamuelZ. hat geschrieben: Weil mir das Feedback und der Austausch mit den wohlmeinenden und einfühlsamen Usern sehr viel wert ist.

Sorry, las Deinen Blog nicht. Las nur, das alles gelogen war. Also soviel Wertschätzung an die einfühlsamen user?
Wer kann schon Gedanken lesen und schreiben was der Urheber hören möchte?
Man kann seine Fahne nach dem Wind hängen, sich aber dann nicht wundern, wenn sie sich wegen Sturm nicht in
eine andere Richtung hängen lässt. Meine Meinung.
Mich wundert´s, dass man die Suppe am Kochen hält. Wie ich es selbst erfahren konnte oder durfte, man kann sich um Kopf und Kragen reden/schreiben,
sich immer tiefer verwickeln, aber es muß auch der Punkt kommen, wo man etwas auf sich beruhen läßt.
Schon allein um die eigene Ruhe zu finden.
Ich schrieb dies in dritter Person, da ich nur den Umstand beschreiben möchte und keine persönlichen Massregelungen aufstellen will.

Deine umschriebene Entschuldigung ist bei mir angekommen, obwohl sie nicht an mich gerichtet ist.
LG
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn


luciabava
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Beitrag Mo., 04.07.2011, 06:10

SamuelZ. hat geschrieben: Genauso sollten die Blogbeiträge diskret gelesen werden. Es wirkt destruktiv, wenn Inhalte herausgerissen und in andere Threads platziert werden, um dort hinterfragt und kritisiert zu werden. (Ich muss sagen, dass mich das sehr verletzt hat).
Dazu möchte ich gern doch noch was sagen: ich habe dieses Zitat ganz bewusst nicht in deinem Blog gepostet, weil es mir tatsächlich darum ging, meinen Unmut nicht in deinem Blog zu äußern.
Ich wollte dieses Thema nicht in deinem Blog breittreten, wo das, um was es ging, offtopic ist und du dich eben - auf deinem Territorium - angegriffen fühlen könntest. Es ging mir eher um die Gesamtheit deiner "Veränderungen" in den letzten Wochen (nicht in erster Linie um besagte "Schutzbehauptung"), viel wichtiger noch: um deine für mich spöttelnden und teils wirklich sehr arroganten Reaktionen auf Nachfragen von Mitusern. Die sicherlich auch verletzend waren.
Und: ich habe es in dem anderen Thread gepostet, weil der eben auch im vertraulichen Bereich steht. So sah ich mich auf einer halbwegs sicheren Seite. Hätte ich destruktive Motive gehabt, hätte ich es in der Plauderecke gepostet ...

Mir war es ein Anliegen, Kritik zu äußern, ich habe mich aber bemüht, dies, wie es auch eine andere Userin anmerkte, moderat und zurückhaltend zu formulieren. Tja, der Versuch ging wohl nach hinten los ...


Waldschratin
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Beitrag Mo., 04.07.2011, 07:26

Ich finde,daß JEDE Rückmeldung konstruktiv sein kann - es kommt lediglich darauf an,mit welchen eigenen Erwartungen ich sie betrachte.Selbst ne "volle Breitseite" von jemanden,der mich niedermachen möchte,kann ich zu was Konstruktiven für mich machen - zumindest zeigt mir Kritik,die mich verletzt,v.a. und besonders meine eigenen Baustellen am allerdeutlichsten,und nicht die "Schwachstellen" der anderen,die grad grantig sind auf mich.

Ich schreibe hier ja auch nen Blog - d.h. für mich,ich gebe von mir preis,in der Hoffnung,keiner möge mich deshalb "zerfleddern" oder auf mir rumtrampeln.Aber ebenso in der Hoffnung (sonst würd ichs ja nicht grad mitten ins WWW reinschreiben!),daß ich Rückmeldungen von anderen dazu bekomme.
Da im Vorfeld riesengroße Ansprüche an die anderen zu stellen,a la "Behandelt mich bitte,als sei ich euer Klient und ihr meine Theras",find ich persönlich völlig überzogen.Will das jemand trotzdem so handhaben,möge er es bitte im Vorfeld kundtun!

Ansonsten gilt für mich : Wie man in den Wald reinbrüllt,so schallt es einem eben auch wieder draus entgegen.
Heißt,auch in meinem eigenen Block,wenn ich da respektlos und "benutzend" mit den anderen Usern umgehen würde,bräuchte ich mich nicht zu wundern,wenn die das nicht lustig finden und angep*sst sind von mir.
Zumindest würde mich dieses "Angep*sstsein" der anderen enorm nachdenklich über mich selber machen...

Und eben auch solche "angep*ssten" Rückmeldungen können doch sehr konstruktiv sein!
Es kommt darauf an,wie man ihnen begegnet,diesen Rückmeldungen: erwartend-modellierend oder offen-reflektierend...

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