Narrenfreiheit im eigenen Blog?

[Dety]

[quote=]

Das Wort "konstruktiv" ist in diesem Zusammenhang ganz besonders wichtig: wenn sich hier jemand öffnet und gewissermaßen sein Leben vor uns ausblättert, erwarten wir uns ausschließlich konstruktives, jedoch kein provokantes Feedback von anderen auf Blog-Einträge hier postender UserInnen. [/quote]

Ist es ja nicht...ist ja fiktiv gewesen, was geschrieben wurde...oder vermeintlich fiktiv...oder was auch immer...

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[Tristezza]

Verar***en - ein Wort, das ich übrigens fast nie in den Mund nehme, außer wenn ich ziemlich angesäuert bin - bedeutet für mich schlicht hinters Licht führen, ob man sich dadurch über jemanden lustig macht oder nicht.
Das abschließende "Wäre ja noch schöner!!" setzt für mich allerdings noch eins drauf: Es ist in der Tat noch ein zusätzliches Sich-Lustig-Machen über die Naivlinge, die bisher daran geglaubt haben.
Inzwischen bin ich allerdings ziemlich davon überzeugt, dass es sich eher um eine zusätzliche Ungeschicklichkeit der Bloggerin handelt beim Versuch, ihre Identität zu verbergen. Sie versucht sich aus der Affäre zu ziehen mit der Lüge, dass alles ja nur gelogen ist. Auf jeden Fall sind hier Unaufrichtigkeit - an welcher Stelle auch immer -und vermutlich Ungeschicklichkeit mit im Spiel.
Ich finde es übrigens merkwürdig, dass ich mich hier offenbar rechtfertigen muss. Ich habe noch nicht einmal den Nickname der Userin erwähnt, bin so diskret wie möglich geblieben. Sie scheint hier eine ziemlich große Lobby zu haben. Ich habe selbst im Grunde nichts gegen sie, habe sie früher auch zu unterstützen versucht, nur in den letzten Wochen habe ich mich ihr etwas entfremdet - sie erscheint mir irgendwie fremd, nicht nur durch den neuen Nick. Ich hoffe, dass sie jetzt nicht völlig die Flucht ergreift wegen der Auseinandersetzungen heute Nachmittag.

[sofa-held]

Sie scheint hier eine ziemlich große Lobby zu haben.

Das redest du dir ein. Es mag nur keiner hier destruktives zu der ohnehin schon peinlichen Situation sagen. Der Blog ist auch zu. Und es gibt genug Leute hier im Thread, die das nicht gut finden, was S.Z. getippt hat, außer eine Frau, die Dicher mag, und deren Engagement kann ich auch nachvollziehen.

[Tristezza]

außer eine Frau, die Dicher mag

Häh?

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[sofa-held]

hab mich vertippt, die Frau die Dichter mag. (Rilke) Und lass den Dumm-Smiley, gefälligst!

[Elena]

Ich weiß jetzt, dass es um ehemals SandyZ. ging, die mit Sicherheit nicht hier ist, um die Leute zu verarschen. Ich behaupte mal, da hat sie ganz andere Dinge zu tun.

Ist es ja nicht...ist ja fiktiv gewesen, was geschrieben wurde...oder vermeintlich fiktiv...oder was auch immer...

Ich denke, dass sie schlicht und einfach die Geschichten meint, in denen sie über fiktive Wesen bzw. Geschehnisse schrieb, worüber aber auch jeder Bescheid wusste. Und irgendwie kann ich es auch verstehen, wenn man sich in seinem Blog nicht rechtfertigen möchte, weil es ansonsten in Diskussionen ausartet und vom Kern abkommt.
Ausserdem wird super deutlich, dass sie sich ganz intensiv mit der Therapie auseinandersetzt, und die Dinge sind mit Sicherheit nicht erfunden.
Sollte ich drauf reingeflogen sein, dann müsste ich sagen, Hut ab, vor soviel Kreativität sich sowas auszudenken und grosser Empathie, Gefühle zu beschreiben.

[Tristezza]

Und lass den Dumm-Smiley, gefälligst!

Der Dumm-Smiley war für mich ein Sich-am-Kopf-Kratz-Smiley und sollte nicht für dich, sondern für mich stehen. Meine Güte ... ich klink mich dann auch mal aus.

[sofa-held]

alles klar, Tristezza, war ein Missverständnis, keine große Sache.

[Miss_Understood]

Um mal zur ursprünglichen Frage zurück zu kommen - den Bezug zu S.Z. oder sonstigen Blogs oder der jüngsten vergangenheit mal aussen vor lassend:

Ja, ich bin der Meinung, dass in einem Blog "Narrenfreiheit" herrscht. Ich sehe, dass sie sogar im ganzen Internet herrscht! Oh mein Gott! Was glaubt ihr wie viele fiktive Personen es auf Facebook gibt, die man kaufen kann, um Werbung zu machen, um seine Fans zu erhöhen, um Diskussionen zu führen, versteckte Werbung zu machen etc. Wie viele "Fakes" sich auf Partnerbörsen tummeln, auf neuen Plattformen usw. Ja, das IST nunmal auch das Internet.

Ihr werdet lachen: es ist mir, sofern es nicht allzu platt gemacht ist, wurscht. Wenn eine erfundene Person ein Problem schildert, was dann zb der Autor eines Ratgeberbuches löst ist das wie früher in den Dr.-Sommer Seiten der Bravo. Von mir aus redakationell bearbeitet. Wenn scheee macht - äh, wenns hilfreich ist - na, und?

Schmerzlich kann so etwas werden, wenn ich glaube, eine reale Person vor mir zu haben, die Rat/Partner oder MICH gar sucht und ich mich auf eine Interaktion einlasse, einsam bin, mich befreunden oder treffen will und dann feststellen muss, dass da irgendwas nicht stimmt.

DIESES Forum ist doch im großen und ganzen, eben wegen der privat-intimen Themen auf Anonymität ausgelegt. Und wer die dann haben will, dem sei es meiner Ansicht nach völlig nachgesehen, wenn er oder sie einige Aspekte von sich verbergen möchte. Okay, es ist angenehm zu erfahren, ob ansatzweise das Alter stimmt, aber den Reifegrad einer Person kann man darin auch nicht immer ablesen, aber eher in der Schreibe bzw. wie man mit Sachen umgeht. Manche Sachen / Probleme /Themen sind dann aber schnell so speziell, dass man sich erkenntlich gibt, schildere man sie so genau wie hier manchmal erwartet wird.

Ich bin der Meinung, jeder sollte sich das bewusst machen. UND dass es absolut keinerlei Anspruch auf Authentizität und "Wahrheit" gibt. Auch nicht im Blog. Von mir aus kann jeder schreiben was er will. Auch erfundenes. Kann man dann selber schauen, was man davon erwartet für ein Feedback zu bekommen. Was ich selbst allerdings als Höflichkeit und Achtsamkeit empfinde ist die Tatsache im Blog zu respektieren, wenn der Schreiber jemandem die weiße Fahne schwenkt.

So hielt ich das bisher. Und so werde ich es auch zukünftig halten.

[münchnerkindl]

Schmerzlich kann so etwas werden, wenn ich glaube, eine reale Person vor mir zu haben, die Rat/Partner oder MICH gar sucht und ich mich auf eine Interaktion einlasse, einsam bin, mich befreunden oder treffen will und dann feststellen muss, dass da irgendwas nicht stimmt.

Ich bin der Meinung, jeder sollte sich das bewusst machen. UND dass es absolut keinerlei Anspruch auf Authentizität und "Wahrheit" gibt. Auch nicht im Blog. Von mir aus kann jeder schreiben was er will. Auch erfundenes.

Naja, aber hier schreiben auch viele Menschen über sehr real passierte schlimme Dinge in ihrem Leben. Wenn ich mir jetzt zB eine Schauerstory über einen angeblich erlebten sexuellen Misbrauch als Kind aus den Fingern sauge, diese hier breit trete und damit dann Anteilnahme der User hier abgrase, die empathisch auf mich eingehen, mir Aufmerksamkeit geben, versuchen mir zu helfen, ggf über ähnliche Erlebnisse und wie sie damit klargekommen sind berichten, dann hat hier jeder Mitposter das volle Recht angepisst zu sein, darüber daß hier jemand den guten Willen der Menschen hier die NICHT eine Fassade spazieren tragen sondern sich inhaltlich einlassen ausnutzt um Aufmerksamkeit zu erheischen.

Wenn das ganze hier zu Müchhausens Märchenstunde verkommt dann muss doch niemand hier irgendwas das ein anderer User von sich schreibt ernst nehmen. Nur wenn ich es dann nicht ernst nehme dann kann das nächste echte Misbrauchsopfer mit Recht klagen daß ihm/ihr nirgendwo geglaubt wird, daß niemand es ernst nimmt, nach dem Motto, `eh alles potentielle Hochstapler`.

[stern]

Wenn ich mir jetzt zB eine Schauerstory über einen angeblich erlebten sexuellen Misbrauch als Kind aus den Fingern sauge, diese hier breit trete und damit dann Anteilnahme der User hier abgrase, die empathisch auf mich eingehen, mir Aufmerksamkeit geben, versuchen mir zu helfen, ggf über ähnliche Erlebnisse und wie sie damit klargekommen sind berichten, dann hat hier jeder Mitposter das volle Recht angepisst zu sein, darüber daß hier jemand den guten Willen der Menschen hier die NICHT eine Fassade spazieren tragen sondern sich inhaltlich einlassen ausnutzt um Aufmerksamkeit zu erheischen.

Stimmt... aber ich glaube (und hoffe) das haben die wenigsten hier nötig, etwas (oder gar einen Missbrauch) frei zu erfinden, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Und diejenige, die es nötig haben DURCH FREI ERFUNDES Aufmerksamkeit zu erhalten, bei denen läuft zu einem hohen Prozentsatz vermutlich auch etwas nicht so ganz rund (was trotzdem dazu berechtigt, angepisst zu sein).

[Sahra-Marie]

ich möchte auch etwas zu dem grund dieses threads sagen .....

da ist jemand schon über viele jahre im forum , durch sein geschriebenes kann ich mir langsam ein bild von ihm machen -
dann ändert derjenige seinen nick , versucht das was er geschrieben hat zu relativieren auf welche art ist seine sache , vieleicht drückt er sich wirklich etwas ungeschickt dabei aus ......
trotzdem glaube ich das er seine gründe dafür hat und akzeptiere es und wenn ich näheres von ihm darüber wissen möchte nehme ich sein angebot an - frage per pm warum ?
zuerst einmal glaube ich was user hier schreiben ohne es in zweifel zu stellen , ob es richtig ist ergibt sich aus seinen antworten für mich - wenn er sich wirklich einen spass gemacht hat , ja dann , dann habe ich dazu gelernt .... nur aufregen , oder persönlich betroffen bin ich in der virtuellen welt nicht .

[Loppen]

da ist jemand schon über viele jahre im forum , durch sein geschriebenes kann ich mir langsam ein bild von ihm machen -
dann ändert derjenige seinen nick , versucht das was er geschrieben hat zu relativieren auf welche art ist seine sache , vieleicht drückt er sich wirklich etwas ungeschickt dabei aus ......

kann ich alles nachvollziehen und zustimmen.
nur mit dem "etwas ungeschickt" finde ich es etwas arg untertrieben.
es gibt kein anrecht auf authenzität im netz. aber wenn mit realitäten gespielt wird, die manipulation kalkül ist das mal das eine. dann muss ich mal leer schlucken.
stossend war aber für mich die reaktionsweise, statt zu erklären sehr angreifend, statt auf persönliche schwierigkeiten zu verweisen arrogant.
trotz aller internet-fakenormalität wünschte ich mir noch den stinknormalen respekt im umgang anderer.
(soviel zur nachgeschobenen moralischen betupftheit von mir).

l.

[SamuelZ.]

Ja, ich denke auch, dass man in seinem eigenen Blog "Narrenfreiheit" (oder sagen wir die Freiheit zur kreativen Auseinandersetzung mit seinen eigenen Themen) genießt.
"Narrenfreiheit" in dem Sinne, dass

a) nicht auf jede Frage geantwortet werden muss, nur weil sie gestellt wurde, und man Leser, die einen Zusammenhang nicht sofort erkennen, weil sie halt nicht die ganze Geschichte über mehrere Blogs mitverfolgt haben, bei der Hand nehmen muss, um Bezüge zu erklären.
b) man Leser, die sich generell schnell gekränkt fühlen, nicht besänftigen muss, weil man sich in seinem Blog v.a. um sich selbst kümmert
c) man Usern, die in Blogs nur destruktive Kommentare von sich geben, die weiße Fahne zeigt und diese bittet, den Blog zu verlassen, sich somit vor deren verletzenden Sticheleien schützt.
d) man sich zur Wehr setzt, wenn man persönlich angegriffen wird.
e) man User auf die PM-Funktion hinweist, wenn sie von einer sie quälenden Frage heimgesucht werden, die eher off-topic ist.

(Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, all die "netten" und "freundlichen" Adjektive zu sammeln, die im Laufe der gestrigen und heutigen Diskussion gegen mich ins Feld gebracht wurden. Aber es macht mich trotz allem sehr betroffen.)

[Rezna]

Sagen wir so: Hier im Forum gibt es immer wieder diese "Glaub ich nicht" - Meldungen. Sie werden als verletzend aufgefasst, sind aber, so gesehen, gar nicht so unrichtig angebracht. Aus einem Text in einem Forum kann man nicht erkennen, ob es wahr ist, und wenn es okay ist, zu erfinden, dann muss es auch okay sein, wenn man auf die Schilderung eines traumatischen Erlebnisses ein lapidares: "Glaub ich nicht." ernte.

Dann ist es eine Sache, zu faken. Solange es für andere real ist, ist das auch okay, immerhin verleitet oft ein Outing dazu, das eigene Leid ebenso zu outen. Ist natürlich mieses Seelennaschen, aber andererseits muss ja niemand auf Threads antworten, muss niemand einen Rat geben - gäbe dann viele Threads ohne Antworten wie in vielen toten Foren, aber, alle schützen sich damit selber vor Betrug.
Die andere Sache ist: Wenn ich entdecke, dass auf meine erfundene Geschichte eine Menge Leute mit echten Leidensgeschichten antworten, von denen ich so gesehen ja auch nasche... welchen Sinn hat es, dann den eigenen Fake preiszugeben? Damit reißt man nun ja auch wieder das Ruder herum... will etwas. Aber was? Immerhin könnte man, nachdem man bekommen hat was man wollte - gehen. Idee für den Roman erhalten, auf Wiedersehen, jetzt werde ich Erfolgreich. Wozu die Leute dann anrennen lassen? DOCH nicht bekommen was man wollte?

Dies für die normalen Beiträge. Im Blog selber herrscht sicher eine andere Atmosphäre, eine andere Sachlage... und ja, Narrenfreiheit. Und wenn jemand in einem Blog liest, dass jemand zugibt, nur zu faken, steht demjenigen frei, auf Posts dieses User nicht mehr zu reagieren. Jemand der sich als Fake darstellt, lässt man eben einfach fallen. Fertig. Wozu einem Gespenst hinterherjagen? Man wurde immerhin dadurch gewarnt. Ist doch nett. Kann viel Arbeit in Zukunft ersparen. Und der Rest: Ich empfinde es so, dass ich bei der Hilfetstellung die ich biete selber für mich auch viel gewinne. Also wenn sich die Adresse meiner Hilfe als Fake herausstellt, dann habe ich trotzdem gewonnen, der Mensch der die Hilfe bekam hingegen ist angeschmiert, weil der hat eben nichts davon.
Geht man weiter davon aus, dass hier viele Leute nur mitlesen, kann auch eine Fakegeschichte wertvoll sein für jene, die das echt erlebt haben und die darüber nicht schreiben wollen/können.

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