Wut an Therapeutin auslassen

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Elena
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 18:48

montagne (vallée) hat geschrieben:Ich habe keinen Zweifel, dass du das packst!
Danke, das stärkt mich !

Dann ging es Dir genauso wie mir, dass es eine Katastrophe für Dich war, wenn sie wirklich sauer wurde.
Ich merke aber, dass ich anfangen kann, das ganze etwas mehr mit Abstand zu betrachten, d.h., mich zu beobachten. Früher war es einfach für mich so, dass ich mir immer Mutterfiguren ausgesucht habe, die irgendwann super sauer auf mich wurden und die Freundschaft war vorbei. Ich habe da jedes Mal sehr drunter gelitten, weil ich doch unbedingt und ständig eine Ersatzmutter gebraucht habe. Naja, jetzt ist meine Therapeutin dran, an der ich mich abarbeite, und bei der ich die Chance sehe, dass sie mir hilft. Wäre es eine Freundschaft, dann wäre diese spätestens jetzt beendet und ich hätte wieder nichts draus gelernt, weil ich da einen sehr blinden Fleck habe, den ich mich nicht anzuschauen traue.
montagne (vallée) hat geschrieben:Und über Autonomie, Stärke. Je mehr ich die habe, umso weniger können mich alltägliche Aggressionen anderer verunsichern.
Mich belastet es nur, wenn es Menschen sind, von denen ich emotional abhängig sind. Und da e mich bei meiner Therapeutin so juckt, merke ich, wie abhängig ich von ihr bin. Normal habe ich dies in Freundschaften so gemacht, dass ich das geanze niemals thematisiert hatte, da ich Angst hatte, die denken, ich ticke nicht mehr richtig. Ich habe auch ein Problem damit, vor ihr zuzugeben, dass mich der Stress mit ihr nicht nur aus dem Konzept gebracht hat, sondern Urängste in mir erweckt hat.
Ich glaube, da kommt noch einiges an Arbeit auf mich zu, vor der ich Angst habe. War sogar heute versucht, den Termin für nächste Woche abzusagen, aber ich dachte mir, was gibt es Besseres, als ihr diese ganzen Gedanken und Emotionen mitzuteilen. Das Schreiben hier tut mir wahnsinnig gut, da ich dadurch, gemeinsam mit Euch meine Gedanken ordnen kann.
Danke!

LG Elena

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montagne
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 20:43

Früher war es einfach für mich so, dass ich mir immer Mutterfiguren ausgesucht habe, die irgendwann super sauer auf mich wurden und die Freundschaft war vorbei. Ich habe da jedes Mal sehr drunter gelitten, weil ich doch unbedingt und ständig eine Ersatzmutter gebraucht habe. Naja, jetzt ist meine Therapeutin dran, an der ich mich abarbeite, und bei der ich die Chance sehe, dass sie mir hilft. Wäre es eine Freundschaft, dann wäre diese spätestens jetzt beendet
Hätte 1 zu 1 von mir sein können. Scary. Es war bei mir wirklich ein abarbeiten. Ich habe genau das auch öfters gedacht: Im wirklichen Leben wäre es spätestens jetzt vorbei.
Aber das war eines der heilsamen Dinge. Es war nicht vorbei. Selbst als ICH es vor Wut, Entäuschung, Verweiflung für vorbei erklärt habe und paar Wochen später doch wieder anrief.

So ganz verstehe ich es auch heute noch nicht. Abgesehen von der Mutter-Übertragung und Widerholung alter, schlechter Erfahrungen. Meine Theraoeutin sagte mal, ob es sein könne, dass ich auch meine Kräfte an ihr Messen will. ich denke da ist was dran, gehört vllt. mit zur Mutter-Übertragung.

Denn es ist ja, wie einige hier auch angedeutet haben. Man spürt da eine Macht über die Therapeutin und man hat sie in dem Moment auch, wenn sie hoch geht und Dinge sagt, die sie eigentlich nicht sagen will. Nur ziemlich destruktiv das ganze.
Ich habe auch ein Problem damit, vor ihr zuzugeben, dass mich der Stress mit ihr nicht nur aus dem Konzept gebracht hat, sondern Urängste in mir erweckt hat.
Ich glaube, da kommt noch einiges an Arbeit auf mich zu, vor der ich Angst habe.
Ja. Mir ging, ginge es so, dass ich durch diese Unfähigkeit das zuzugeben nur noch mehr ausagiert habe. Manchmal habe ich die Wahrheit wenigstens noch selbst gespürt, manchmal auch nicht mehr, weils so unerträglich war.
amor fati

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Elena
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 21:12

Hallo montagne,

na, da scheinen wir ja im selben Boot zu sitzen, bzw. ich sitze grad in dem Boot, welches Du schon verlassen hast .
montagne (vallée) hat geschrieben:Meine Theraoeutin sagte mal, ob es sein könne, dass ich auch meine Kräfte an ihr Messen will. ich denke da ist was dran, gehört vllt. mit zur Mutter-Übertragung.
Ich kann es grad nicht glauben, dies war u.a. der Grund, dass ich ausgeflippt bin, weil sie von einem Machtspiel sprach, welches ich spiele. Ich war so sauer über diese Aussage!
montagne (vallée) hat geschrieben:ich denke da ist was dran, gehört vllt. mit zur Mutter-Übertragung.
Das meinte sie auch. Sie sagte, ich mache dies, um immer wieder zu erreichen, dass man sich gedanklich pausenlos mit mir beschäftigt, damit ich die Zuneigung spüre. Daraufhin wurde ich noch saurer...Aber vielleicht hat sie ja wirklich recht, gerade, wenn ich mir das alles in Ruhe überlege. Es stimmt, ich will, dass sie immer für mich da ist, und ich glaube, ich habe es ganz gut hingekriegt. Aber natürlich ist es umso bitterer, wenn ich dabei von ihr durchschaut werde. Es wäre wohl der Grund für mein Verhalten, dass mein inneres Kind es nicht akzeptiert hat, dass ich niemals mehr diese Mutterliebe bekomme, die ich mir gewünscht hätte. Aber genau an diese Trauer will ich nicht ran, sondern würde es lieber sehen, betüttelt zu werden. Meine Therapeutin hat mir eigentlich sehr deutlich gezeigt, dass sie dieses Spiel nicht mehr mitspielt. Und ich glaube, genau das ist der Punkt, dass ich bei ihr ausgerastet bin. So war es bei meinen vorherigen "Ersatzmüttern" auch immer, dass ich total beleidigend und fies wurde, wenn ich nicht mehr das bekam, ws ich wollte. Objektiv gesehen wusste ich, dass ich viel zuviel abverlange, aber ich konnte es nicht steuern. Daher gingen die mir bedeutetsten Freundschaften an meiner Fiesheit ihnen gegenüber kaputt. So, jetzt ist meine Therapeutin an der Reihe, und ich bin froh, dass sie mir gesagt hat, dass sie mit mir nicht "Schluss machen" möchte, sondern mit mir daran arbeiten will. Es ist an mir, ob ich wegrenne oder bleibe.
Was für ein emotionales Thema für mich. Vor allen Dingen hoffe ich echt, dass es gut ausgeht!

LG Elena


montagne
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 22:31

Ich kann es grad nicht glauben, dies war u.a. der Grund, dass ich ausgeflippt bin, weil sie von einem Machtspiel sprach, welches ich spiele. Ich war so sauer über diese Aussage!
Okay, nun muss ich schmunzeln. Machtspiel klingt härter als Kräftemessen. Glaubst du nicht, dass da was dran sein könnte?
Meine Therapeutin hat mir auch gesagt, dass ich ältere Frauen nicht ernst nehmen würde, aufgrund meiner Erfahrungen. Sie halt auch nicht. Nach der Aggressiv-Phase kam die Arroganz-Phase (meinerseits). Das wirklich irre ist, das sagt sie mir nach paar Jahren Therapie und erst in dem Moment checke ich es, auch nach diversen kaputten Freundschaften zu (älteren) Frauen, deren Nähe ich gesucht habe, aber dann halt.... Verstrickung. Und nicht zu vergessen wirklich durchweg desaströse Verhältnisse zu Cheffinnen!
Es wäre wohl der Grund für mein Verhalten, dass mein inneres Kind es nicht akzeptiert hat, dass ich niemals mehr diese Mutterliebe bekomme, die ich mir gewünscht hätte. Aber genau an diese Trauer will ich nicht ran, sondern würde es lieber sehen, betüttelt zu werden. Meine Therapeutin hat mir eigentlich sehr deutlich gezeigt, dass sie dieses Spiel nicht mehr mitspielt.
Puh.. ist auch n guter Gedanke! Die Verbindung habe ich so noch nicht gesehen. Hatte das Thema aber auch oft genug mit mir selbst und mit der Therapeutin. Ich wollte das lange, betüdelt werden und wurde es wohl auch in einem ziemlich hohen Maß. Ich wollte aber noch mehr. Und so diese massive Wut kam bei mir ja meist dann, wenn ich glaube sie würde mich nicht verstehen, mich nicht annehmen usw, würde sich gar weigern und mir das absichtlich verwehren.. Also wenn ich mich emotional nicht genug betüddelt fühlte.

Jetzt geht es schon, obwohl es mir schon einen Stich versetzt, wenn ich das mal wieder so fühle, nicht das von ihr zu bekommen, was ich möchte, erwarte, obwohl ich weiß, dass sie viel für mich getan hat, sehr viel.
Dennoch empfinde ich es manchmal noch als schmerzlich zu spüren, dass ich das eben so nicht mehr bekommen werde und als Kind auch zu wenig davon bekam. Oft hat die Therapeutin mir gesagt, ich solle abschließen, loslassen von diesem Wunsch. Ich solle das wegpacken.

Da sind wir aber getrennter Meinung. Ich denke ja, man muss akzeptieren lernen, dass es das nicht mehr geben wird. Denke das habe ich auch. Aber ich erlaube mir die Trauer darüber hin und wieder. Ich denke das ist wichtig die Bedürftigkeit in sich zu spüren, damit man sie anderen erlauben kann, die von einem Abhängig sind. Denke meine Mutter, sie ruhe in Frieden, konnte das nicht, es war zu schmerzlich für sie und daher konnte sie mir diese Bedürftigkeit auch nicht so zugestehen, konnte das nicht ertragen, bedürftigkeit zu sehen, nur ich war halt ein Kind. Und das will ich später meinen Kindern nicht antun udn auch nicht den Kids, mit denen ich arbeite.
amor fati

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Elena
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 13:08

Hallo Ihr,

wollte mal berichten, wie das Ganze weiterging! In der letzten Sitzung habe ich ihr mitgeteilt, dass es mir wichtig wäre, erst mal eine Therapiepause einzulegen, weil mir die ganze Übertragung zu ihr grad eine Nummer zuviel ist, ich habe aktuell einen ziemlichen Trauerprozess (hat nichts mit ihr zu tun), den ich erst mal verarbeiten muss. Sie meinte, dass es aber grad da wichtig wäre, dass sie mich dabei unterstützen müsste und es doch traurig wäre, wenn ich dabei ihr gegenüber auf Distanz gehen würde. Aber sie meinte, scheinbar hat sie mich so verletzt mit ihrer Aussage in der vorletzten Sitzung, dass ich mich jetzt vor ihr schützen müsse. Sie wollte wissen, welches Verhalten von ihr mir gut tun würde. Aber irgendwie ist mir das alles zu anstrengend, mir darüber Gedanken zu machen....
Ich selber merke, dass ich wirklich meine Ruhe brauche, dieser ganze Übertragungss****belastet mich noch zusätzlich. Diese daraus resultierenden Reibereien, gekoppelt mit meiner momentanen Überempfindlichkeit machen mich wirr und instabil. Es erscheint mir momentan unmöglich an meinem eigentlichem Kernproblem in der Therapie zu bleiben.
Sie fand die Idee nicht besonders gut, hatte Bedenken, weil ich grad eine echte Krise habe, in der sie mich nicht alleine lassen will.
Es hat fast die ganze Stunde gedauert, sie davon zu überzeugen, wie wichtig mir eine Auszeit von mindestens zwei Monaten ist, damit ich Ruhe und Kraft tanken kann.
So, wir haben jetzt ab August den ersten Termin und es ist mir heute wieder etwas widerfahren, wo ich noch mehr trauere (eine Ärztin hat für mich die "falschen" Worte gewählt). Es ist echt krass, wie ich grad alles soooo sehr auf die Goldwaage lege, bin danach in Tränen ausgebrochen, was bei mir echt was zu bedeuten hat, weil ich ansonsten garnicht nah am Wasser gebaut bin.
Am liebsten hätte ich meine Therapeutin angerufen, um mich auszuheulen, aber ich dachte mir, dass kann ich nicht bringen, erst will ich die Distanz von ihr, weil ich sauer auf sie war und die ganze Übertragung mir zuviel ist, dann will ich betüdelt werden, und zwar von ihr .
Hatte heute Nacht auch noch einen Traum, dass ich mich im Wald(???) mit ihr treffen wollte, aber fünf Minuten zu spät war und sie nicht mehr finden konnte, dort, wo ich sie vermutet hätte. Also, irgendwie war es keine feste Verabredung, aber ich war mir sicher, dass sie dort sein würde. Leider war dies nicht der Fall. Ich war so traurig. Mit diesem S***Gefühl bin ich aufgewacht, dass sie weg und unerreichbar ist.
Würde so gerne die Bestätigung haben, dass sie für mich da ist, aber es wäre für mich so peinlich anzurufen, so inkonsequent und irgendwie auch wirr. Was würdet ihr machen?

LG Elena
Zuletzt geändert von Elena am Mo., 30.05.2011, 13:24, insgesamt 2-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 13:21

Elena hat geschrieben: Würde so gerne die Bestätigung haben, dass sie für mich da ist, aber es wäre für mich so peinlich anzurufen, so inkonsequent und kindlich. Was würdet ihr machen?
Kann man so nicht sagen. Ich denke daß deine momentanen Gefühle genau ein Teil deiner Problematik sind. Ich denke wenn du zu ihr hingehst geht genau der selbe "Zirkus" weiter den du eben auch vorher hattest. Trost und betüddelt werden in einer sorgenfreien Art wirst du vermutlich nicht finden, da dann schnell wieder der alte Trott da ist. Ich denke aber auch daß das der Fall sein könnte wenn du nach den zwei Monaten wieder Termine hast.

Was ich mir vorstellen könnte daß dir evtl hilft ist das was die DBT Therapie zur Emotionsregulierung lehrt. Weil das ist deine Inszenierung, dein Sturm in deinem Wasserglas und von daher liegt es auch an dir, da einen Weg raus zu finden. Sie kann dir da nicht wirklich helfen dabei.

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Elena
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 13:32

Hi münchnerkindl,

danke für Deine Antwort!
münchnerkindl hat geschrieben:Ich denke daß deine momentanen Gefühle genau ein Teil deiner Problematik sind. Ich denke wenn du zu ihr hingehst geht genau der selbe "Zirkus" weiter den du eben auch vorher hattest. Trost und betüddelt werden in einer sorgenfreien Art wirst du vermutlich nicht finden, da dann schnell wieder der alte Trott da ist.
Genau das denke ich auch!
münchnerkindl hat geschrieben:Ich denke aber auch daß das der Fall sein könnte wenn du nach den zwei Monaten wieder Termine hast.
Ich habe halt die Hoffnung, dass ich bis dahin wieder stabiler bin. Mit mir ist es grad garnicht leicht, dass merke ich auch, dass ich mich viel zu schnell verletzt fühle und ganz schnell beleidigt bin, hab eine ganz niedrige Frusttoleranz. Dies hängt mit meiner aktuellen Situation zusammen, die ich verarbeiten muss.
münchnerkindl hat geschrieben:DBT Therapie
Was ist das?

LG Elena


montagne
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 13:45

erst will ich die Distanz von ihr, weil ich sauer auf sie war und die ganze Übertragung mir zuviel ist, dann will ich betüdelt werden, und zwar von ihr .
Hast du nicht auch zuerst was anderes als inkonsequent und wirr geschrieben und es dann edititiert und wirr eingesetzt?

Ja ist es! .. finde ich.. aber:

Kann dir nur sagen wie ich es gemacht habe:
Ich habe die Therapie mal für beendet erklärt. Weil ich das Gefühl hatte es ist sinnlos weiter drüber zu reden, sie versteht mich nicht, will es vllt. auch nicht. Und ich konnte die ganzen Gefühle nicht mehr aushalten.
Sie hat nicht viel diskutiert, als ich ihr das sagte. ich ging also mit dem Glauben, ich komme nie wieder, werde sie nie wieder sehen. Und so betroffen wie sie mich angeschaut hat, als ich mir die jacke anzog hat sie das vllt. auch geglaubt.

Dann habe ich paar Wochen später wieder angerufen, als sich der Sturm in mir gelegt hatte. Und weil ich ja, gespürt habe, ich will noch etwas von ihr, das ist nicht erledigt.

Ja ich finds immer noch kindisch/kindlich und inkonsequent. Aber dafür bin ich auch zur Therapie bei ihr. ich hatte damals nicht den Anspruch erwachsener zu agieren, als ich mich gefühlt habe. ist heute immer noch so. Ich agiere, und beschönige nicht, um reifer oder einsichtiger zu wirken als ich bin.
Denn das Problem kann ja nur bearbeitet werden, wenn man es auf den Tisch legt. In Worten oder im Agieren.

Das hat damals aber so zu mir und der Therapeutin gepasst. Ich wusste ja: Sie wird das so mitmachen. wenn ich sage ich gehe wird sie nicht viel dagegen argumentieren, wenn ich eine Pause will, wird sie es ohne viel Widerrede mitmachen und wenn ich wieder kommen will, wird sie es auch mitmachen.

Also Fazit: Pause und Abstand gewinnen kann schon hilfreich sein. Das habe ich mehrfach so gemacht. Aber es spricht auch nichts dagegen die selbst auferlegte Pause zu brechen. Es wird seinen Sinn haben, dieses Hin und Her, zumindest für die von uns, die sich zuvor nie ein Hin und her erlaubt haben, Gefühle nicht so ausgelebt haben.
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 13:45

Elena hat geschrieben: Ich habe halt die Hoffnung, dass ich bis dahin wieder stabiler bin. Mit mir ist es grad garnicht leicht, dass merke ich auch, dass ich mich viel zu schnell verletzt fühle und ganz schnell beleidigt bin, hab eine ganz niedrige Frusttoleranz. Dies hängt mit meiner aktuellen Situation zusammen, die ich verarbeiten muss.

Hm, kannst du den Trost den du benötigst nicht wo anders bekommen?



DBT ist eine Therapieform die eigentlich für die Behandlugn von Borderline Personlichkeitsstörungen entwickelt worden ist. Aber ich denke daß auch nicht Borderliner mit Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen von dem Konzept profitieren könnten, da es sich eben direkt gegen diese destruktiven emotionalen Muster richtet.

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Elena
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 14:17

montagne hat geschrieben:Hast du nicht auch zuerst was anderes als inkonsequent und wirr geschrieben und es dann edititiert und wirr eingesetzt?
Um ehrlich zu sein, weiß ich es grad nicht mehr, aber ich glaub, ich hab kindlich geschrieben, mir dann aber überlegt, dass dies den Nagel für meine Verfassung nicht auf den Kopf trifft. In der Kindsrolle fühle ich mich eh häufig, dies ist für mich grad nicht das akute Problem (eher chronisch).
montagne hat geschrieben:Dann habe ich paar Wochen später wieder angerufen, als sich der Sturm in mir gelegt hatte. Und weil ich ja, gespürt habe, ich will noch etwas von ihr, das ist nicht erledigt.
Super, finde ich gut, dazu stehen zu können und keinen falschen Stolz zu zeigen.
Aber es waren bei Dir dann ja schon ein paar Wochen dazwischen, bei mir ist es noch nicht mal eine Woche her. Ausserdem kommt es bei Dir so rüber, dass Du im Affekt gehandelt hast, ich bin ja mit klarem Ziel in die Sitzung und hab für die Pause gekämpft. Naja, und aufeinmal so um umzuschwenken, dass macht mich so unglaubwürdig und erfüllt ja auch nicht den Sinn von dem, was ich will und wovon Du schreibst:
montagne hat geschrieben: Pause und Abstand gewinnen kann schon hilfreich sein.
münchnerkindl hat geschrieben:DBT ist eine Therapieform die eigentlich für die Behandlugn von Borderline Personlichkeitsstörungen entwickelt worden ist. Aber ich denke daß auch nicht Borderliner mit Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen von dem Konzept profitieren könnten,
Ich komme mir aber grad so vor, als würde ich unter Borderliner leiden, obwohl ich die Diagnose Narzissmus habe, daher würde es ganz gut passen. Aber wer bietet denn so was an?
münchnerkindl hat geschrieben:Hm, kannst du den Trost den du benötigst nicht wo anders bekommen?
Den bekomme ich auf jeden Fall woanders, bin sogar in der Zwischenzeit getröstet worden. Aber der Impuls war ganz stark da, dies unbedingt von ihr kriegen zu wollen. Diese S***Mutterübertragung, immer wieder holt es mich ein, echt zum Verrücktwerden . Egal ob Therapiepause oder nicht.

LG Elena


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Beitrag Mo., 30.05.2011, 14:24

Ich wollte auch nur darauf hinaus: Keinen falschen Stolz zeigen.
Ansonsten klar war die Situation bei mir anders.

Abgesehen davon: wenn deine Diagnose Narzissmus ist: Hat es dann nur was mit der Mutterübertragung zu tun oder auch mit einer narzisstischen Kränkung, bzw. narzisstisches Macht ausüben wollen?
Kann mir vorstellen, das beides sehr unterschiedliche Implikatiinen dafür hat, welche handlungsweise einen weiter bringen könnte.
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 14:26

Elena hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben:DBT ist eine Therapieform die eigentlich für die Behandlugn von Borderline Personlichkeitsstörungen entwickelt worden ist. Aber ich denke daß auch nicht Borderliner mit Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen von dem Konzept profitieren könnten,
Ich komme mir aber grad so vor, als würde ich unter Borderliner leiden, obwohl ich die Diagnose Narzissmus habe, daher würde es ganz gut passen. Aber wer bietet denn so was an?
Hi,

Naja viele BLer haben auch starke narzisstische Anteile, von daher könnte dein Problem auch in diese Richtung gehen, emotionale Abhängigkeit von Bestätigung von aussen und narzisstische Kränkbarkeit sind jedenfalls bei beiden ein starkes Problem. Und nicht alle BLer ritzen sich und machen Suizidversuche und ähnliche klischeebehafteten Verhaltesnweisen.

Wegen wer das anbietet, da gibt es ettliche Fachkliniken, ambulant ist das noch eher weniger verbreitet. Ich würde mich mal in speziellen Borderline Foren umhören wo man eine qualifizierten DBT/Borderline Therapie bekommen kann.

Diese hier ist recht gut

http://www.borderline-plattform.de/
http://www.borderline-netzwerk.info/forum/index.php

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Beitrag Mo., 30.05.2011, 14:32

Elena hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben:Hm, kannst du den Trost den du benötigst nicht wo anders bekommen?
Den bekomme ich auf jeden Fall woanders, bin sogar in der Zwischenzeit getröstet worden. Aber der Impuls war ganz stark da, dies unbedingt von ihr kriegen zu wollen. Diese S***Mutterübertragung, immer wieder holt es mich ein, echt zum Verrücktwerden . Egal ob Therapiepause oder nicht.
Also ist es so daß du bei der Arbeit an der Übertragung generell nicht weiterkommst und du das Gefühl hast dich damit im Kreis zu drehen? Hast du das in der Therapie schon mal angesprochen?

Wenn die Arbeit an der Übertragung bei dir nicht weiterhilft, weil du dich damit einfach immer nur im Kreis drehst ohne daß sich das mal bessert wäre es dann evtl sinnvoll auf ein Verfahren umzuschwenken, wo Übertragung erst garnicht forciert wird und wo es mehr um deinen eigenen Selbstwert geht und darum Ressourcen aufzubauen wie du mir dir und in dir selbst zu mehr emotionaler Souveränität kommst? Oder passieren auch in so einem Setting trotzdem hartnäckig wieder diese alten Verstrickungen aus Erwartung und Kränkung die dann dazu führt daß das ganze explodiert?

Ist es dir so wie jetzt mit dieser Therapeutin auch schon mit anderen Menschen gegangen?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mo., 30.05.2011, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mo., 30.05.2011, 14:34

Hallo Elena,

ich hab noch nicht verstanden, was dir zu viel geworden ist. Hast du jetzt Angst, nachdem ihr so stark aneinander geknallt seid oder versuchst du sie generell abzuwehren oder sowas?

Als du letztes Mal über eure Auseinandersetzung geschrieben hast, habe ich mich noch gewundert, da du irgendwo meintest, sie habe den Eindruck geäußert, du wolltest jetzt die Therapie abbrechen. Mir kam das irgendwie überzogen vor von ihr. Jetzt gibt es aber tatsächlich von dir aus die Pause... Ich frage mich, ob du den Streit letzte Stunde vielleicht gar als Vorstufe brauchtest. Wann hast du denn den Entschluss gefasst?
Elena hat geschrieben:Aber sie meinte, scheinbar hat sie mich so verletzt mit ihrer Aussage in der vorletzten Sitzung, dass ich mich jetzt vor ihr schützen müsse.
Und, stimmt das?

LG
mitsuko

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Elena
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Beitrag Mo., 30.05.2011, 14:53

mitsuko hat geschrieben:ch hab noch nicht verstanden, was dir zu viel geworden ist.
Aktuell ist die Situation, dass ich gerade eine Fehlgeburt zu verdauen habe, war schon im vierten Monat, wusste was es wird etc. Ich bin noch so am Trauern, dass ich einfach merke, dass mir die Therapie mit der Mutterübertragung, und allem was damit zu tun hat, einfach nur über den Kopf wächst. Es geht auch darum, dass das Thema Abschied von ihr wg. Therapieende mit dazu kommt, und ich merke, ich schaff das grad emotional nicht.
mitsuko hat geschrieben:Wann hast du denn den Entschluss gefasst?
Den habe ich dann gefasst, als ich nach unserem Streit von meinem Frauenarzt alle Ergebnisse wg. der Fehlgeburt bekommen habe. Ich merkte, dass ich dadurch nochmal so in ein Loch gefallen bin, und so trauirg wurde, dass momentan nichts anderes in meinem Leben an Wichtigkeit hat. Ich habe keine Power an mein Therapiethema ranzugehen, mich der ganzen Geschichte zu stellen. Ich will es aber unbedingt!!!!!!!! Es kollidert mir aber grad die traurigen Themen zuviel. Weißt Du, wie ich das meine?
mitsuko hat geschrieben:Aber sie meinte, scheinbar hat sie mich so verletzt mit ihrer Aussage in der vorletzten Sitzung, dass ich mich jetzt vor ihr schützen müsse.

Und, stimmt das?
Ja, das stimmt! Sie hat mich nicht beleidigt, aber einfach zu hart analysiert, wo ich eigentlich nur Trost gebraucht hätte.
münchnerkindl hat geschrieben:Also ist es so daß du bei der Arbeit an der Übertragung generell nicht weiterkommst und du das Gefühl hast dich damit im Kreis zu drehen?
Generell sind wir schon sehr weit gekommen, nämlich, dass ich dazu stehen konnte, in einer Übertragung zu stecken. Aber jetzt geht alles noch viel tiefer, und sie hat die ganz wunden Punkte erwischt, bei denen ich weitermachen will, weil ich es für ganz wichtig halte, aber ich schaffe es grad nicht, mich da drauf einzulassen.
Ich stecke in einem Dilemma, ich will da unbedingt ran, weil ich es auflösen will, und ich denke, wir drehen uns nicht im Kreis, es geht sehr zur Sache und ich halte das nicht aus.

LG Elena

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