vallée hat geschrieben:Aber du schriebst ja auch, du bist gesundheitlich angeschlagen. Kann es sein, das Langeweile daher grad Thema bei dir ist?
das ist genau der grund, weshalb das thema gerade präsenter ist, als sonst.
ich habe einfach mehr leerlauf.
ich leide nicht darunter, sondern genieße das "nichtstun" sogar. ich mach halt lauter schöne dinge wie in der hängematte liegen und lesen.
mir fällt nur auf, dass ich das nie wirklcih lang "aushalte" und dann noch 3 andere schöne dinge parallel mache. so halt. das ist ja nun definitiv nicht normal.
vallée hat geschrieben:Ich mache es ja eben nicht als "Übung", es ist nichts, was ich irgendwo so gelernt habe. Ich nehme einfach so war. Sicher schon geschärft und differenziert durch lange Yoga-Praxis.
Zwanghaft empfinde ich es bei mir schon gar nicht. Wäre es das, ja dann würde es mich wahrscheinlich auch stören, latent quälen, so ist es aber nicht.
hm, ich denke zwar, dass es aufgrund des adhs vielleicht schon extremer bei mir ist (wär ja komisch, wenns nicht so wär) aber auch -angeregt durch dich/euch- dass es schon v.a. meine negative bewertung der situation mit reinspielt.
mich quält zwar langeweile, aber ich hab ja kein problem, sie zu beseitigen und mich zu beschäftigen.
was mich umtreibt ist, dass ich das weghaben will, weil ich bedenken habe, dass das nicht normal ist (ist es ja auch nicht).
vallée hat geschrieben: Vergleichen wir Langeweile mit Schmerz oder Hunger. Alles aversive Zustände. Es ist irgendwo normal solche Zustände vermeiden zu wollen und es auch zu tun.
ja, wobei schmerz und hunger zu vermeiden ja etwas existenzielles hat. schmerz deutet krankheit an, und hunger mangel und beides kann im zweifelsfall zum tode führen. definitiv normal, das beenden zu wollen. liegt vermutlich in unseren genen und unserer biologie.
aber an langeweile ist noch keiner gestorben.
vallée hat geschrieben:Ebenso wie Langeweile herbeiführen zu meditativen Zwecken
witzig, aber ich empfinde meditation gar nicht als langweilig. ich werde da eher euphorisch. sehr angenehm.
vallée hat geschrieben:Aber es herbeiführen, nur um sich zu beweisen, man kann es aushalten? das fände ich merkwürdig.
ja, ein bisschen läuft es bei mir darauf hinaus......
vallée hat geschrieben: Ich probiere es, aber durchblättere das Buch nur, zappe durch die Kanäle. Das einzige was mich ablenkt ist eben der Live-Input, Unterhaltung mit Zimmergenossinnen, Pflegepersonal auf den Wecker fallen. Und das bringt mich darauf, das Langeweile weniger mit Nichts-tun zu tun hat, als mit sich selbst nicht genügen. das tue ich in dem Moment nämlich nicht. mir slebst zu genügen. Ich brauche dann andere...was sicher an einem real erlebten Mangel zu tun hat. Mangel an Kontakt, Mangel an Gesundheit, Fitness, Schmerzfreiheit, Bewegungsmangel.
danke für diesen gedanken!!
das kenne ich -von früher bzw. aus der depression - auch.....
inzwischen / im moment genüge ich mir aber wunderbar selbst und könnte mich wahrscheinlich auch auf einer einsamen insel wunderbar allein beschäftigen.
wahrscheinlich sollte ich einfach wirklich meinen fokus dahn lenken, dass ich nicht zwanghaft etwas erreichen will, was bei mir eben einfach nicht IST (also: ruhe, kein chaos, toleranz gegenüber langeweile)
valée, danke.
und ich wünsche dir von herzen, dass es dir bald wieder besser geht!
Nimm was du willst und zahl dafür.