Vegetarische Ernährung - eine 'Milchmädchenrechnung'?

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chandelle
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Beitrag Sa., 09.04.2011, 13:42

Hm, finde ich jetzt wirklich spannend den Beitrag von Deb und Dir, dass es bei Omi anders läuft. Stehst Du dann jetzt doch nicht 100% dahinter? Für das Kind finde ich das völlig Ok, aber Du vermeidest genau das, was Deb hier angesprochen hat: Konflikte mit Oma und Konflikte beim Essen gehen (mit Freunden?). Schon sehr interessant die Psychologie des Menschen hier.

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Delphina
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Beitrag Sa., 09.04.2011, 15:39

@Rilke: ich lebte seit meinem 8. lebensjahr vegetarisch und seit meinem 18. vegan (werde heuer 25).
wenn du fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden.

grundsätzlich ist zu sagen, dass man sich bei jeder ernährungsform (omnivor, vegetarisch, vegan) mangelhaft
ernähren kann, wenn man zu einseitig isst. daher ist es auch bei vegetarisch und vegan lebenden menschen wichtig
sich ausgewogen zu ernähren. aber viele vegetarier und veganer leben gesünder als diejenigen, die obst und gemüse nur als
beilage oder garnierung betrachen.

selbst im kindesalter ist vegane ernährung empfehlenswert, es gibt genug vegane eltern, die ihre kinder so aufziehen und die
sich bester gesundheit erfreuen (kenne selbst welche).

lg, delphina

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Thread-EröffnerIn
Hamna
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Beitrag Sa., 09.04.2011, 18:09

Also, auf jeden Fall muss wg. dem Ersatz von Eiweiß viel Soja und Tofu auf den Speiseplan, denke ich mal. Ist das richtig? Wg. Vitamin B12 muss ich mich noch mal schlau machen, aber eine andere Möglichkeit als Nahrungsergänzungsmittel sehe ich da kaum. Wir steigen ja auch erstmal ein, mit den ganzen Sprossen etc. habe ich mich noch gar nicht beschäftigt. Früher hatte ich mal so ein Mini-Gewächshaus für verschiedene Sprossen, dazu hätte ich auch wieder Lust.

Heute haben wir insgesamt sehr wenig gegessen, aber ich habe vorhin nochmal was über Margarine gelesen, da bin ich froh über die Entscheidung, mir gestern die Butter vom Bauern gekauft zu haben, dabei werde ich wohl auch bleiben. Ich denke insgesamt, man wächst da rein und der Speiseplan wird sich immer mehr erweitern.

Also, wenig gegessen haben wir einfach, weil wir den ganzen Tag shoppen waren. Meine Tochter hat dann unterwegs eine Käsebrezel gegessen, ich gar nichts, aber das ist für mich ja auch nicht ungewöhnlich.

Dann hatten wir noch Knäckebrot und einen pflanzlichen Kräuteraufstrich, der ist sehr lecker. Morgen mache ich eine Pfanne mit Bandnudeln und Weißkohl, mit Sojasoße gewürzt, und Tofu kommt noch mit rein. Bevor wieder Fragen kommen: die Nudeln sind natürlich ohne Ei, nur aus Hartweizen!

Chandelle, was meine Mama angeht, der muss ich doch nun keinen Stress machen mit meiner neuen Lebensweise, sie ist nunmal auch nicht mehr die Jüngste und hat so Spaß daran, für uns zu kochen. Sie kocht aber auch gesund und mit vielen Bioprodukten, außerdem wohnt sie noch weiter ländlich als ich, hat also Landwirtschaft in unmittelbarer Nachbarschaft, wo sie Eier, Milch usw. bezieht. Also, meine Mutter ist eigentlich, jetzt wo ich so darüber nachdenke, schon lange wesentlich bewusster in der Ernährung als ich. Die kaufen auch nie billige Sachen. Und mein Vater ist Jäger, also Wild werde ich - evtl. - noch mitessen. Das hat nichts damit zu tun, dass ich Konflikten aus dem Weg gehen will, ich will meiner Mum nur nicht wehtun und ihr keinen Stress bereiten, sie ist da sehr empfindlich.

Was das Essen gehen betrifft, meinen Freunden ist es herzlich egal, was ich esse, ist doch nciht ihr Problem. Nur, wenn ich mal Essen gehe und mir ist danach, dann werd ich mich da nicht kasteien. Also, ja, man kann es so sehen, dass ich es nicht 100% streng nehme, daran finde ich aber auch ncihts schlimmes. Wenn ich es hier zu Hause durchziehe, dann habe ich schon viel getan für die Tiere, sehe ich jedenfalls so. Aber sicher werde ich beim Griechen keine Grillplatte oder Lamm mehr essen, Pastitio oder Salat ist auch ok. Und wenn Schafskäse drauf ist, meine Güte, damit kann ich dann auch mal leben.


Gast
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Beitrag So., 10.04.2011, 06:57

Salut Rilke

hm, wie ich d'rauf komme,dass Nahrungsergänzungsmittel chemisch sind?
Ich erstmal gar nicht, weil ich in Chemie 'ne Niete war

Weil ich, ohne Vegetarierin zu sein, aber eben wenig Fleisch essend, einige Mangelerscheinungen ausgleichen musste.

Nur ein Beispiel, Eisen. RR wehrt sich also gegen Eisenpillen und süppelt Kräuterblut.Woraus sich das zusammensetzt, mal ein Beispiel. Pustekuchen Kräuter.
Anteil der Kräuter so wie ein Packung Bonbonbons die werben mit: besonders gesund mit V C
nur als :sonstige Bestandteile.
Für mich Lug &Trug und da kann ich dann die Eisenpillen vom Arzt fressen und weiß zumindest, das sämtliche Wirk und Hilfstoffe deklariert sein müssen. In Kräuterblut und Co muss das, wie bei Lebensmitteln eben nicht sein: Aroma. Was ist Aromastoffe...brrrr

Arzneilich wirksame Bestandteile:
Eisen(II)-gluconat 635 mg
Thiaminchloridhydrochlorid (Vitamin B1) 5 mg
Riboflavin (Vitamin B2) 5 mg
(entsprechend 6,57 mg Riboflavin-5- phosphat, Na)
Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) 5 mg
Cyanocobalamin (Vitamin B12) 6 µg

sonstige Bestandteile:
Wässriger Auszug aus:
Braunalgen, Brennnesselkraut, Queckenwurzelstock, Schafgarbenkraut, Fenchel, Karotten, Weizenkeime, Pomeranzenschalen, Angelikawurzel, Schachtelhalmkraut, Wacholderbeeren, Wegwartewurzel, Spitzwegerichkraut, Spinatblätter, Kaskarillarinde, Hibiskusfruchtkelche.
Wässriger Hefeauszug aus:
Eisen-Vitamin B-Spezialhefe (Saccharomyces cerevisae), Hagebuttentrockenextrakt, Weizenkeimtrockenextrakt, Ascorbinsäure (Vitamin C), Honig, Fructose, Traubensaft, Johannisbeersaft, Birnensaft, Brombeersaft, Kirschsaft, Wasser, Aroma.

Ich frag mich (bei minimalen Chemiekenntnissen) was zum Henker ist da Aroma? Was und woraus Hefeextrakte (und das mir, die in jedem verd*** Gewürz drauf achtet woraus sich das so zusammensetzt. Ein Pefferkorn ist ein Pfefferkorn, wozu brauch ich da drin...?)

Usw

Und Eisen war nur ein Beispiel.

Ich greife z.B. in Restaurants fast immer zu vegetarischen Speisen. Wenn allerdings Freunde kochen und ich weiß, wo das Fleisch herkommt und, fast noch wichtiger, sauber zubereitet ist, ess ich den ganzen Braten notfalls auch allein.
Bei mir ist das wenig Fleisch essen eine Kopfsache und, da hat Debussy recht, ich zumnidest gehöre zu denen, die aggro werden völlig ohne Fleisch.
Ich musste mal 6 Monate Fleischlos essen (Allergie und Unverträglichkeitsstudie, vorher fasten...uahhhh) ) und auch wenn ich es nicht beweisen kann, ich war launischer. Vielleicht lag es auch daran, dass mir vorgeschrieben wurde, was ich darf und was nicht. Dagegen revoltiere ich wohl generell

Ich esse aus Schmackes schon am liebsten Salat und dann Gemüse, Nudeln, dann folgt Süßes und erst dann kommt Fisch und Fleisch. Und so ernähre ich mich.
Ich kenne aber auch diese Heißhungerattacken z.B. auf Salami. Dann weiß ich, ich hab lange nix fleischiges gegessen und dann muss es sein.


Rosenrot

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Stöpsel
Forums-Gruftie
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Beitrag Mo., 11.04.2011, 16:33

Hallo Rilke,

bist Du jetzt wieder aus der Klinik draußen?

Ich kann jetzt nicht so viel schreiben. Neulich gabs im Essens-Thread auch mal ne kleine Zwischendiskussion zu dem Thema. Vielleicht kannst Du daraus ja auch was mitnehmen für Dich. Ich hatte da eh noch schreiben wollen, weil da einiges mit dem Eiweiß falsch wiedergegeben wurde. Das kannst Du aber sehr gut auf der Seite vom Vegetarierbund nachlesen:
http://www.vebu.de/gesundheit/naehrstoffe
Da steht, auf welche Nährstoffe Du besonders achten mußt. Und auch sonst ein paar interessante Infos.
Ich hatte vor ein paar Jahren auch mal lange vegan gelebt, habs dann wieder aufgegeben, weil ich damals lange krank war und ich da noch die Mahnungen anderer im Kopf hatte ("veganes Essen ist doch nicht gesund"). Im Rückblick wars was anderes. Als ich Anfang des Jahres zufällig im Bioladen gesehen habe, daß es Soja-Joghurt inzwischen fertig zu kaufen gibt (auch Fruchtjoghurt), hab ich mich wieder dran gewagt und für mich wars sehr positiv.
Da ich nun bald meine Amalgamfüllungen rauskriegen soll und man dafür bestmöglich mit Eiweiß versorgt sein sollte, esse ich der Einfachheit halber nun doch wieder Milchprodukte, aber doch einigermaßen widerwillig (vom Lust drauf haben), was ich sehr interessant fand. Man kann auch anders seine Eiweiße mit veganer Ernährung bekommen, aber da muß man doch ein bißchen Ahnung haben und aufpassen, und da ich derzeit anderweitig krank bin, krieg ich das jetzt zeitlich nicht hin.
Vegetarische Brotaufstriche: Hab in der letzten Zeit einige selber gemacht, ist teilweise gar nicht so aufwendig und sooo lecker! Wenn Du Interesse hast, schick ich Dir mal ein Rezept, wenn ich wieder was mache. Würde Dir gerne mehr schreiben, aber ich muß jetzt aufhören.

Viele Grüße

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Empty-Soul
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Beitrag Mo., 11.04.2011, 16:56

Hallo Rilke.

Erstmal großes Lob dass du nicht weiter der Ausbeutung unterliegst und diese förderst.
Aber du musst kein Veganerleben führen...
Vielleicht hast du die Möglichkeit deine eigenen Hühner zu halten und die Milch von einem Bauernhof aus dem Ort zu besorgen?

Es ist ja ein ethisches Problem was du hast... du möchtest keine Tiere mehr ausbeuten (lassen).

Wäre es ein Kompromiss für dich, wenn du wüsstest wo deine Eier her kommen?
Oder deine Milch?

Es spricht nichts gegen ein Veganerleben, aber wenn es nur darum geht, Tiere zu schützen, würde ich nur von denen die Nahrung bekommen, wo du auch siehst wie es den Tieren geht.

Wie siehts aus? Gibts bei euch ein Stück Grünfläche, wo Hühnchen drauf laufen könnten?
Vielleicht fragst du mal in deiner Umgebung, wer noch alles mitmachen will. Dann legt ihr zusammen und habt Eier von euren Hühnern. Die kosten dann auch nichts, weil es "Pflegedienst" gibt. Eijne Woche der, die andere Woche du...
Und die Eier werden gerecht geteilt.

So weißt du dass es deinen Hühnern gut geht, die Eier auch wirklich aus Freiland bestehen (warts mal ab bis du deine eigenen Eier isst - garkein Vergleich zu den weißen Kugeln im Laden!).
Somit wäre sichergestellt dass ihr keine Tiere ausbeutet und gleichzeitig habt ihr keinen Verzicht.
Und was das Tolle daran ist: andere können mit machen. Somit wären es noch mehr, die "euch folgen" würden.

Was sagst du dazu?
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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chandelle
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Beitrag Mo., 11.04.2011, 17:13

ich denke, das Problem ist Rilke, dass ich das Wort "Milchmädchenrechnung" falsch gedeutet habe. Ich bin hier mehr auf den psychologischen und gar nicht auf den ernährungswissenschaftlichen Aspekt eingegangen.

Sorry, Asche auf mein Haupt.

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debussy
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Beitrag Mo., 11.04.2011, 18:24

Empty-Soul hat geschrieben:warts mal ab bis du deine eigenen Eier isst
ich möchte meine eigenen eier nicht essen.


montagne
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Beitrag Mo., 11.04.2011, 20:15

Also, wenn es wirklich nur um das Argument Ausbeutung der Tiere geht, so kann man doch auch Bio kaufen oder wenn man die Möglichkeit hat direkt vom Bauern, bei dem man weiß wies zugeht.
Ich persönlich empfinde es nicht als Unrecht Tiere zu töten, um sie zu essen, ihre Milch und Eier zu essen. Ich finde es aber auch schlimm, wie Tiere in industrieller Produktion gehalten werden. Ich kaufe daher für uns Eier, Milch und Fleisch meist Bio, Fisch MSC, Käse manchmal Bio, ist aber nicht so einfach, da teuer und es gibt auch nicht so viel Auswahl. Nur weil ich ein Gewissen habe, heißt es ja nicht, dass ich keinen Appetit mehr habe.
Wegen dem Preis, aber auch so essen wir dann halt weniger tierische Produkte. Das finde ich so für die Umwelt besser, als wenn ich eben, was ich vor der Bio-Ära gemacht habe, vegetarisch gegessen und wie du schreibst massenweise Eier und Käse überall rangehauen habe.
Ich werde zwar nicht aggro ohne Fleisch, aber ich habe gemerkt, dass es nunmal eine fettarme und halbwegs kalorienleichte, hochwertige Eiweißquelle ist, im gegensatz zu vielen Milch- und Eiprodukten. Und ich brauche eine gewisse Menge an tierischem Eiweiß. Als ich noch vegetarisch aß, habe ich viel kalorienreiches, wie Käse und Kuchen gegessen und zugenommen. Lag nicht am mangelnden Wissen, sondern am Hunger. Seit ich wieder Fleisch esse, ist das Gewicht wieder im guten Bereich und ich glaube auch die Verteilung von Fett und Muskeln an meinem Körper deutlich besser. Wenn ich es drauf anlege kann ich durch Sport Musklen zulegen. Ohne Fleisch schwerer.

Ich kann es gut akzeptieren, wenn jemand vegan isst. Finds aber unlogisch, da eben mit der Zeit doch B12 und andere supplementiert werden muss. und eine Ernährung, bei der ein gesunder Mensch supplementieren mus ist für mich eine Mangelernährung und damit ungesund. Muss aber jeder für sich wissen. Für mich wärs halt so.
amor fati

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Empty-Soul
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Beitrag Mo., 11.04.2011, 20:58

Hallo Vallee.

Bio...
Das ist zwar gut...
Aber auch hier sind die Hühner nur auf Leistung gedrillt. Zucht machts möglich.
Ein normales Huhn kann etwa 220 Eier legen (z.B. westfälische Totleger).
Durch Zucht und Weiterzucht erreicht ein Industriehunhn 300 - 350 Eier.
Es wird vollgestopft mit Legemehl. Legt es keine Eier - stirbt es.

Hinzu kommt, dass selbst in der Bioeierindustrie auch Hähne geboren werden, nicht nur Hennen.
In normalen Käfig- bzw. Bodenhaltungsindustrien werden alle männlichen Tiere entweder vergast oder durch einen "Schredderer" geworfen.
Die reine Hennenzucht ist nicht machbar, ebenso die reine Hähnezucht bei Brathähnchen.

Wenn es ein guter Betrieb ist, verkauft er die männlichen Tiere vielleicht, lässt sie mit auf dem Hof laufen oder gibt sie weiter.
Da es aber eine Lege-rasse und keine Fleisch-rasse ist, setzen die männlichen Tiere kein Fleisch an.
Sie sind laut Industrie wertlos und müssen im Regelfall deshalb sterben.

Auch das zählt als Ausbeutung. (Denke da auch für Rilke sprechen zu können)

Daher würde ich - wie auch du sagtest - direkt zum Bauern gehen und sehen wie die Tiere leben, wie sie gefüttert werden etc... Es ist zwar schlimm, ein Tier aufzuziehen und es dann zu schlachten, andererseits ist es ein guter Weg, um gegen die Ausbeutung von Tieren vorzugehen.

In Amerika "spielen" sie mit ihrem Essen, bevor es zubereitet wird.
Da wird der 8 kg schwere Truthahn tiefgefrohren mal eben als Bowlingkugel auf einer eisfläche gebraucht weils ja so nen Spaß macht, und Bälle ja so verdammt teuer sind.

Wer sich dafür interessiert, wie Eier "hergestellt" werden - vom Küken an - sollte sich "Küken sexen" und "Leben und sterben für die Eierindustrie" ansehen. Dort gibt es nicht nur erschreckende Bilder sondern auch versteckte Kamera und Zahlen, wie viele Tiere umkommen.

_________

Debussy - das hoffe ich doch, lecker ist was anderes.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!


montagne
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Beitrag Mo., 11.04.2011, 22:50

In Amerika "spielen" sie mit ihrem Essen, bevor es zubereitet wird.
Da wird der 8 kg schwere Truthahn tiefgefrohren mal eben als Bowlingkugel auf einer eisfläche gebraucht weils ja so nen Spaß macht, und Bälle ja so verdammt teuer sind.
Jou, und Neger in Afrika essen Menschenfleisch. /Sarkasmus off

Aber was hat das eigentlich mit Rilkes Eingangsfrage oder meinem Beitrag zu tun?


Ich finde es irgendwie ehrlich gesagt nervig, wenn Diskussionen um Veggie oder nicht Veggie irgendwann mit der Moralkeule und mit missionarischem Eifer geführt werden. Das nimmt den Raum für andere meinungen, für das Empfinden anderer. Wie soll dann noch Austausch funktionieren?

Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die das alles sehr genau wissen und es trotzdem essen? ich kann nur für mich sprechen, ich möchte verantwortungsvoll konsumieren, nicht nur beim essen. Aber ich habe eben auch Bedürfnisse und gestehe sie mir zu. Würde mich meine Moralinstanz schon beim Frühstücksei, Bio natürlich quälen, so müsste sie mich noch viel mehr Qälen beim telefonieren mit dem Handy, beim Bus fahren und beim tragen von Baumwollshirts. Coltan, Öl, Baumwolle, der Alptraum, aus dem menschliches Elend gemacht ist.
Ich kann versuchen so achtsam wie möglich zu konsumieren, aber reinwaschen werde ich meine Hände und mein weißes Baumwollshirt nicht können. Niemand kann das. Es gehört zur menschlichen Existenz dazu, zu verbrauche, zu jeder lebenden Existenz.
Das ist was ich denke.

Wie gesagt ich kann das schon verstehen vegetarisch oder vegan zu essen, aber es bringt meinem Gewissen auch nicht mehr, als wenn ich versuche bewusster zu essen. Da ich eben auch weiß, das ich zwangsöäufig mit meinem Konsum Menschen schädige und auch mit dem Konsum pflanzlicher Produkte Mensch und Umwelt schädige.
Zuletzt geändert von montagne am Di., 12.04.2011, 08:52, insgesamt 3-mal geändert.
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Sunny75
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Beitrag Di., 12.04.2011, 07:48

vallée hat geschrieben:
In Amerika "spielen" sie mit ihrem Essen, bevor es zubereitet wird.
Da wird der 8 kg schwere Truthahn tiefgefrohren mal eben als Bowlingkugel auf einer eisfläche gebraucht weils ja so nen Spaß macht, und Bälle ja so verdammt teuer sind.
Jou, und Neger in Afrika essen Menschenfleisch.
Sei lieber vorsichtig mit solchen Aussagen - wie man sieht, gibt es immer welche, die sowas glauben!

Ansonsten find ich deinen Beitrag wirklich total gut. Ich finde auch, man sollte alles mit Maß und Ziel betreiben, und den gesunden Menschenverstand nicht völlig über Bord werfen

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hungryheart
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Beitrag Di., 12.04.2011, 08:17

Rilke hat geschrieben:Also, auf jeden Fall muss wg. dem Ersatz von Eiweiß viel Soja und Tofu auf den Speiseplan, denke ich mal. Ist das richtig?

ich finde das alles nicht so einfach.
schließlich wird für den anbau von soja und z.b. auch palmöl ein ähnlicher raubbau an der natur begangen, wie bei der massentierhaltung.
konsequenterweise muss man -wenn man sich informiert- auch auf jeden fall auf soja verzichten. und dann?
das ist, wie vallée schon ganz richtig gesagt hat ja ein fass ohne boden.


wo fängt man an, wo hört man auf? welche politischen und ethischen gründe bezieht man in seine entscheidung ein (sind die süß guckenden kälbchen und häschen das, was mich so rührt, oder mache ich mir auch gedanken um die menschen in der dritten welt, die unter dem soja und ölpalmen-anbau leiden? ganz zu schweigen von der umwelt und dortigen tierwelt, der der lebensraum genommen wird)

und noch etwas sollte man bedenken, gerade wenn psychische probleme im spiel sind:
vegetarismus und veganismus sind -laut der klinikthera aus der essstörungsstation damals- bei psychischlabilen menschen eine häufige "einstiegsdroge" in essstörungen
Nimm was du willst und zahl dafür.

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hungryheart
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Beitrag Di., 12.04.2011, 08:33

Rilke hat geschrieben: aber eine andere Möglichkeit als Nahrungsergänzungsmittel sehe ich da kaum.

ach so: von nahrungsergänzungsmitteln wird aber inzwischen abgeraten.
sie sind nach neueren erkenntnissen gesundheitsschädlich
hier mal einige auf die schnelle gegooglete populärwissenschaftliche artikel

http://www.mdr.de/hauptsache-gesund/7631224.html

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 48141.html

http://www.n-tv.de/wissen/Gesunde-Mensc ... 12356.html

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... fbcaa.html

http://www.stern.de/gesundheit/studie-k ... 88505.html
Nimm was du willst und zahl dafür.


Gast
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Beitrag Di., 12.04.2011, 12:05

Hallo Rilke

ich hoffe, es sprengt dein Thema nicht in die von dir nicht gewollte Richtung.

Ich muss nur grad aktuell darüber nachdenken, ob eine fleischlose (oder zumindest nur noch WIRKLICH beweisbar und glaubhaft vernünftiger Aufzucht) Ernährung nicht doch eine Alternative wird

Anlass: Zulassung von Fleisch von geklonten Tieren und die Nicht Deklarierungspflicht solchen Fleisches

http://www.shortnews.de/id/884986/EU-Ge ... net-werden

Wobei ich zugebe, dass ich nicht weiß, inwieweit das chädlich sein wird für Menschen...

Rosenrot

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