Gottsuche: Reizthema und Möglichkeit

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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littlebuddha
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Beitrag Mo., 21.03.2011, 23:42

Hallo Ive und Paulus, äh... Saul,
wollt ihr euch nicht lieber in der Plauderecke über eure Schuhfetische unterhalten? Etwas off-topic...
Ich gehe jede Wette ein, Jesus hatte einen gesunden Gott-Fetisch.
Saul hat geschrieben:Gerade die, die ihm unbedingt auf die Spur kommen wollen, schlagen jedoch nichts weiter als rationale Verbindungen mit "ihm" ein.
Hallo Saul,
nun meine Beziehung zum lebendigen Gott hat sowohl etwas rationales (als das ich dem Wort Gottes glaube und den Verheißungen, die Gott den Menschen macht) wie etwas eher emotionales (es ist eine Beziehung zu Gott - wie eine Beziehung zu einer Person in meinem Umfeld; ein Forscher nannte Gott einmal die "ultimate attachment figure", die ultimative Bindungsperson/-figur). Im Grunde genommen ist es einfach ein Vertrauen. Glaube = Vertrauen. Ich kann Gott nicht "auf die Schliche" oder "auf die Spur" kommen so wie du es vielleicht meinst. Wie würdest du vorgehen?
geronimos secret hat geschrieben:Zitat:
Hiob im Alten Testament stellte diese Fragen schon, und Gott

ging eine Wette mit dem Teufel ein.
Hallo Geronimos Secret!
Das stimmt. Aber eine Wette, von der Gott wusste, dass er gewinnt. Es gab kein Risiko. Das finde ich nicht unethisch. Hiob wurde reich belohnt und ihm ging es nach der schlimmen Zeit besser als je zuvor. Natürlich kann man anklagen, dass der arme Hiob diese Zeit lang schlimm leiden musste. Ich denke, wenige Leute werden der Aussage widersprechen, dass eine Zeit des Leidens häufig positive Veränderungen im Leben vorausgeht und dies oft erst bedingt.

LG an alle
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
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littlebuddha
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Beitrag Mo., 21.03.2011, 23:57

münchnerkindl hat geschrieben:Nur bist du nicht durch Gott geschützt, du bist durch deinen eigenen Glauben geschützt. Weil wenn du deinen Geist mit etwas positivem besetzt, dann ist in dem Moment kein Platz für andere Kräfte. Ob es Gott gibt oder nicht ist für das Funktionieren dieses Prinzips für deine Psyche nicht wichtig.
Hallo Münchlerkindl,
sehe ich ein. Das ist eine gute rationaler Grund für den Glauben: Er hat einen konkreten Nutzen und eine Funktion und tut gut, ob Gott nun real existierte oder nicht. Also fände ich es irrational, meinen Glauben an Gott loszulassen. Ich sage nur: ich gebe dir Recht, so kann man es auch sehen. Und genau weil die Wirkung so erklärt werden kann, wie du es tust (mir war dieser Gedankengang auch vorher vertraut und ich nahm ihn an), aber auch, weil ich glaube, dass es wirklich der lebendige Gott ist, der existiert, bleibe ich beim Glauben.
münchnerkindl hat geschrieben:indem man sich einfach weigert alles was nicht in dem Buch steht oder damit im Wiederspruch steht zur Kenntnis zu nehmen.
Das ist eine grobe Vereinfachung. Das klingt so, als würde ich alles, was nicht in der Bibel steht, verwerfen (Evolution zB), was ziemlich daneben liegt und zeigt, welches Klischee viele Kritiker an Christen im Kopf haben. Nun, mir reicht selbst zu wissen wie ich bin, auch wenn andere mich gerne in Schubladen stecken.
münchnerkindl hat geschrieben:Bei den kontemplativen Traditionen der Meditation, egal welcher Religion ist das was anderes, da dort jeder der den Weg geht selbst die transzendente Erfahrung macht, die über Bücher und Dogmen hinausgeht.
Wieso einzig über den Weg der kontemplativen Meditation? Meditation ist gut. Meinst du, der Weg des Gebets ist falsch? Wenn ja, warum?

Auf welches Dogma beziehst du dich?
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Saul
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Beitrag Di., 22.03.2011, 00:25

littlebuddha hat geschrieben:Jesus hatte einen gesunden Gott-Fetisch.
Was ist denn bitteschön ein gesunder Gott-Fetisch?
littlebuddha hat geschrieben:Ich kann Gott nicht "auf die Schliche" oder "auf die Spur" kommen so wie du es vielleicht meinst. Wie würdest du vorgehen?
Du fühlst dich also durch deinen Glauben vor allem emotional mit "Gott" verbunden. Für mich ist es ein geistiges Erfassen. Und mit Geist ist hier nichts Rationales gemeint - sondern Bewusstsein.

Ein bestimmtes Vorgehen gibt es da nicht. Es gibt auch keine Praktiken, die anzuwenden wären. Entweder die Gewissheit stellt sich irgendwann von selbst ein, oder nie. Ich kann dir nicht einmal sagen, wodurch mir "Gott" bewusst geworden ist. Es gab da kein bestimmtes Ereignis in meinem Leben. Auf einmal war sie da, die Gewissheit.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 22.03.2011, 00:32

littlebuddha hat geschrieben: Wieso einzig über den Weg der kontemplativen Meditation? Meditation ist gut. Meinst du, der Weg des Gebets ist falsch? Wenn ja, warum?

Auf welches Dogma beziehst du dich?
Wenn Gebet nicht nur dazu da ist ganz platt ein höheres Wesen davon zu überzeugen einem einen Wunsch zu erfüllen, etwa so wie man früher als kleines Kind bei der mächtigen Mama um Süssigkeiten gebettelt hat, dann gibt es für mich keinen Unterschied zwischen Gebet und Meditation. Dann funktioniert Gebet ähnlich wie in den östlichen Traditionen ein Mantra, also eine Meditation mit einem Inhalt mit der man dem Objekt des Gebets/Mantras näher kommt.

Na religiöse Dogmen aller Art. Die Wiederkehr irgendwelcher Propheten, der Jüngste Tag samt Gericht, eine lange und zumindest teilweise bizarre Liste von Dingen die dieser Gott angeblich sündig findet, Missionsaufträge, die Vorstellung daß der eigene Weg der einzige Weg zum Heil ist, die Jungfräulichkeit Marias, Erbsünde usw. Die Liste ist schier endlos, was für verschiedenen Dogmen in den diversen Religionen so geglaubt werden.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 22.03.2011, 00:33

Saul hat geschrieben: Was ist denn bitteschön ein gesunder Gott-Fetisch?.
Äh, jemand der um sexuelle Erregung zu verspüren eine Bibel oder sonstigen heiligen Bücher benötigt oder nur kann wenn er sich eine Soutane anzieht

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Saul
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Beitrag Di., 22.03.2011, 00:43

münchnerkindl hat geschrieben:Na religiöse Dogmen aller Art. Die Wiederkehr irgendwelcher Propheten, der Jüngste Tag samt Gericht, eine lange und zumindest teilweise bizarre Liste von Dingen die dieser Gott angeblich sündig findet,
Ist dir bewusst, dass die Propheten von einst noch gar keine "Wahrheit" in ihre Texte gelegt hatten? Und ihre Texte waren nicht einmal subjektiv, sondern objektiv wiedergegebene (urbildliche) Wirklichkeit. Erst die Kirche(n) haben diese Texte genommen und diese gemäss der jeweiligen "Anforderungen" der Epochen zu ihrem politischen Vorteil für die Masse ausgelegt. Propheten schreiben nie für Kirchen. Aber Kirchen nehmen das von den Propheten Gemeinte und verkaufen es als etwas Anderes.

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Saul
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Beitrag Di., 22.03.2011, 00:45

münchnerkindl hat geschrieben:
Saul hat geschrieben: Was ist denn bitteschön ein gesunder Gott-Fetisch?.
Äh, jemand der um sexuelle Erregung zu verspüren eine Bibel oder sonstigen heiligen Bücher benötigt oder nur kann wenn er sich eine Soutane anzieht
Möglicherweise. Doch mir schwant, littlebuddha hatte da etwas ganz anderes im Sinn ... Oder auch nicht?!? Er wird uns hoffentlich darüber aufklären.

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TwoFace
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Beitrag Di., 22.03.2011, 07:45

Dieses wird mein einzigster comment für diesen thread sein.
Gott und Glaube sind meiner Auffassung nach zwei verschiedene Ansichten. Ich habe erfahren müßen,
dass eine Trennung für Anderen oftmals nicht möglich ist. Um Gemüter nicht hochkochen zu lassen,
meines inbegriffen, und statements eventuell zu persönlich aufgefasst werden, ist mir dieses Thema
zu heikel, um auf biegen und brechen meinen Standpunkt durchzusetzen. Denn das Eine zieht unwillkürlich
das Andere nach.
LG an Alle
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn

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Ive
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Beitrag Di., 22.03.2011, 08:11

Littlebuddha: Hallo Ive und Paulus, äh... Saul,
wollt ihr euch nicht lieber in der Plauderecke über eure Schuhfetische unterhalten? Etwas off-topic...
Ive: Ganz sicher nicht mein Thema, Saul.
Little, ich hab das Thema nicht angeschnitten und für mich bereits beendet, wo ich es als gottlästerlich zu empfinden begann. Humor und Blasphemie können ziemlich dicht nebeneinander liegen, wie man sieht. Gott mag über Stiefel und Sandalen ja noch lachen, IHN ins Sexuelle zu ziehen, findet er vermutlich nicht so komisch. Wieso muss ein Stiefel-Foto solche Gedanken heranziehen, versteh ich sowieso nicht.

@ All
Ein weiteres Mal merke ich, auf welche Schiene man hier rasch geraten kann, und ärgere mich über mich selbst, dass ich immer wieder drauf reinfalle, zu meinen, es könne hier sachlicher bleiben oder zumindest ein gewisser Respekt gewahrt werden - nein, kann es offenbar nicht. Das heißt, ich distanziere mich von diesem Thread wie auch schon von anderen vorher. Viel Spaß noch beim Lästern!

Ive

P.S. @ Two face
Sehr gut! Meinen Respekt.

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Blaubaum
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Beitrag Di., 22.03.2011, 08:45

Ive hat geschrieben:
"Erst wenn es dir gelingt, das Bild Gottes, das du dir von ihm gemacht hast, lozulassen,
dann bekommt ER Raum, sich zu zeigen, wie er wirklich ist."
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Blaubaum
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Beitrag Di., 22.03.2011, 08:47

littlebuddha hat geschrieben: Meinst du, der Weg des Gebets ist falsch? Wenn ja, warum?
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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Blaubaum
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Beitrag Di., 22.03.2011, 08:57

Falsch sicher nicht. Wenn man dadurch Vorteile hat, warum nicht?

Aber Gott finden hat mE nichts mit dem Erringen von Vorteilen zu tun. Wer ein eigenschaftsbeladenes, gegenständliches Gottesbild hat, hat eigentlich nur ein Wunschbild von sich selbst. Deshalb "soll man sich kein Bild von ihm machen". Er ist kein Vater, und er ist nicht im Himmel oder sonstwo. Und er erfüllt auch keine Wünsche. All dieses Stückwerk wird "Ihm" nicht gerecht. Alles Papa-Projektion.

Ich finde, die wahre Blasphemie liegt nicht darin, über Gott oder Jesus Witze zu machen. Ich denke, "er" würde mitlachen.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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forcefromabove
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Beitrag Di., 22.03.2011, 09:34

Für mich kann Gott nur ein "Platzhalter für das Undefinierbare" sein. Das erste Gebot
des Dekalogs heißt : " du sollst( eigentlich: du wirst) Dir kein Bild von Gott machen."

Oder wie Martin Buber sagt: " Gott ist immer das Andere, das Dir gegenüber sein muss,
zu dem Du mit Beginn Deiner Existenz im Dialog stehst, und das Du nie erreichen kannst." Gläubige spüren oder wissen um diese Beziehungen.

Für mich ist diese Beziehung, die mein Selbstkonzept offen hält, und mir so die
Möglichkeit bietet durch Projektionen und effiziente Reflexionen : ( in Gott kann ich mich und meine systemische Gebundenheit ebenso wie meine Mitmenschen gleichwertig
reflektieren) eine autonome Weise mich meinen "blinden Flecken" anzunähern.

Ich ziehe diese Art der Bearbeitung meiner Defizite einer therapeutischen vor,
weil mir zum einen das notwendige Vertrauen in einen Menschen fehlt, und weil ich
den " Seelenspiegel" eines Therapeuten für "trüber" halte.

Für mich ist Gott ein Faktum, deshalb empfinde ich Spötteleien als unreif und irgendwie
pubertär. Vielleicht habe ich ja auch bloß eine Form von Neid auf die ausgelassenen Bedenkenlosigkeit, die so bar jeder Gottesfurcht ist.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin

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littlebuddha
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Beitrag Di., 22.03.2011, 09:37

Hallo Ive,
das ist schade, wenn du nicht weiter mit diskutierst. Aber es ist OK, ich versteh das. Ich denke auch, es gibt Grenzen, wo Humor zu Lästerei wird. Den Eindruck hatte ich vorhin noch nicht.
Saul hat geschrieben:Doch mir schwant, littlebuddha hatte da etwas ganz anderes im Sinn
"Du sollst deinen Herren lieben mit ganzer Kraft, ganzer Seele, ebenso liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst" (sinngemäß zitiert). Das meinte ich damit.

Hallo Münchlerkindl,
nein, Gebet ist nicht so platt wie "Wünsche ans Universum", wo man irgendwelche Bestellungen abschickt (ich wünsche mir einen Fernseher, liebes Universum - und morgen steht das Ding dann vor der Tür?). Es ist Kommunikation mit dem Höchsten. Und dazu gehört einfach alles: Danke, Anbetung/Lobpreis, auch Klage, und aber eben auch Bitten. Dieses Bitten soll jedoch dem Willen Gottes entsprechen bzw. nicht widersprechen. Ich persönlich finde das Gebet für mich passender als Meditation, welche ich auch probiert habe. Aber Anapanasati mit Atembetrachtung oder Vipassana mit Körperbetrachtung durchzuhalten, eine Stunde am Stück, vielleicht noch mehrmals am Tag - nein, das kann ich nicht. Es kam mir zu leer vor, so hohl. Wozu das? Irgendwie fehlte mir da was.
Wie ich unten schon schrieb, bete ich regelmäßig und es macht mir regelrecht Spaß. Meditation war eher so eine Pflicht, etwas unliebsames.
Saul hat geschrieben:Du fühlst dich also durch deinen Glauben vor allem emotional mit "Gott" verbunden. Für mich ist es ein geistiges Erfassen. Und mit Geist ist hier nichts Rationales gemeint - sondern Bewusstsein.
Hallo Saul, du hast mich nicht richtig zitiert, ich schrieb rational und emotional. Und rational ist wie du schreibst geistiges Erfassen. Der "Heilige Geist", der einen Menschen erfüllt. Emotional spüre ich durchaus auch oft nichts, dann weiß ich geistig um Gottes Gegenwart und Liebe. Ich denke, da gibt es in unseren Anschauungen keine Komplikationen. Emotional ist es eher die Liebe, die ich Gott gegen bringe, und ab und zu spüre ich körperlich-emotional die Gegenwart Gottes. Zu sehr baue ich darauf aber nicht, weil Gefühle vergänglich und trügerisch sind und vor allem die Gegenseite mit sinnlichen Lügen göttliches vortäuscht und damit die Menschen betrügt.
Blaubaum hat geschrieben:Aber Gott finden hat mE nichts mit dem Erringen von Vorteilen zu tun.
Hallo Blaubaum, das finde ich in dem Sinne auch, dass ich es für falsch halte, Gott nur zu lieben, weil man damit Vorteile hat. Vielleicht klang das vorhin bei mir so, weil ich es in weltlicher Sicht für irrational halte, etwas nützliches aufzugeben. Ich persönlich halte es damit, alles soll zu Ehren Gottes sein. Nicht zu meinen Ehren, oder zu meinem Nutzen. Ein dt. Rapper hat gesagt: "Hol mich zu dir wann auch immer du denkst/ oder schick mich in die Hölle, Vater, wenn du meinst ich soll brennen". Nicht ich, sondern Gott, und Liebe Gott über alles. Und genau dadurch schwächt sich meine Egoverhaftung viel besser als über alle buddhistische Praktiken.
Für mich ist Gott kein Papa im Himmel, wenn du meinst, ein alter Mann mit Bart auf einer Wolke. Wenn ein Bild, dann eher etwas quantenphysikalisches, völlig unbegreiflich wahrscheinlichkeitsverschiebendes, wo alles zugleich existiert und möglich ist. Daher weiß Gott alles und kann alles. Ein Geist, ein Bewusstsein, das über allem ist und der Grund von allem. Aber: Ich begreife Gott als Person. Aber nicht so wie du und ich, sondern als Gott-Person, mit einem konkreten Willen. Und diese Person und ihr Wille sind unbegreiflich doch äußern sich über Propheten und nach meinem Glauben über Jesus als Sohn Gottes.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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littlebuddha
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Beitrag Di., 22.03.2011, 09:42

Hallo liebe Forcefromabove,
ich gebe dir völlig Recht mit deinen Aussagen zum Gottes"bild". Für mich ist der Glauben auch die bessere Therapie, aus dem gleichen Grund wie für dich.
Auch das systemische Denken in allen Facetten unterstützt prima den Gottesglauben. Alles ist mit allem verbunden, keine Esoterikgerede, sondern Kybernetik, Systemtheorie, Chaos- und Komplexitätsforschung. Wer erst einmal wirklich die Gewalt des Universums und allein der Erde erahnt, der kann so ergriffen werden, dass er nur noch zu Boden fällt und nicht mehr klar kommt. Hier steckt etwas dermaßen Großes, Komplexes und Gewaltiges (allein im Diesseitigen), dass ich schon hier zu Boden falle und mich wie ein Staubkorn am Ganges fühle. Und in Wahrheit bin ich noch kleiner als das. Und wenn ich mir dann vorstelle, dass Gott das ganze erschaffen hat - wie groß und gewaltig muss Gott dann sein?

Und wie kann etwas so dermaßen Großes mich weniger-als-ein-Staubkorn-am-Ganges überhaupt wahrnehmen und lieben? Dass es das tut, ist ein Wunder.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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