Therapeut, Patient, Forum - Dreiecksbeziehung?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

montagne
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 16:14

Naja, defizitär ist meine Analyse ja vor allem im Bereich der Gegenübertragungsanalyse. Immer wenn es dort schwammig wurde, habe ich mir hier die Finger wund geschrieben. Vielleicht versuche ich das zu kompensieren.
Kann sein, dass er da defizitär ist, bzw. deine Therapie. Kann aber auch sein, dass die Diskrepanz zwischen erwünschter und tatsächlicher Klarheit von dir kommt.
Zumindest bei mir empfinde ich das so, das ist einer der Gründe, warum ich hier über meine Therapie konkret schrieb. Ich hatte/habe immer das gefühl, sie sagt mir nicht detailliert und tief genug, was sie in Bezug auf mich bewegt. Es hat mir nie gereicht, immer hatte ich das Gefühl, da fehlt was. Ich denke, egal wie detailliert sie mir ihr Innenleben erklärt hätte, es hätte mir nie gereicht.
Dahinter steht denke ich, der Wunsch eines absoluten, 100%igen Verstehens. Sie sollte mich total verstehen und ich wollte sie aber auch absolut verstehen. Immer wenn dies eklatant nicht so war, konnte ich es kaum aushalten, musste es hier besprechen. Dahinter steht denke ich der Wunsch nach Symbiose, bzw. das Unvermögen zu verstehen, dass es Symbiose nicht (mehr) gibt.
Ich wollte dann, dass mir User hier im Forum das sagen, was mir bei der Therapeutin fehlt. "Deine Therapeut hat bestimmt dies und das intendiert, gemeint, gewünscht." Und es gibt ja auch immer User, die sich recht eifrig auf so einen Thread stürzen und das mit einem analysieren, was beim therapeuten wohl los ist.
Letzlich war es mir aber nie so ganz Recht, was geschrieben wurde. Weil die user nunmal nicht meine Therapeutin sind.

Meine Therapeutin hatte mir gerade, als es schwer für mich war, als ich recht tief in einer negativen Übertragung steckte geraten, mich mit anderen über die Therapie auszutauschen. warum nicht, was für die Therapie gilt, gilt doch auch über die Therapie. Das ein drüber sprechen, über geschehnisse Klarheit, Einsicht bringt, dass es entlastet.
(Ob meine Therapeutin da an ein Forum dachte, wage ich zu bezweifeln, aber schlecht würde sie es nicht finden, denke ich. Und es ist halt eh auch meine Entscheidung. )
Zuletzt geändert von montagne am Mo., 07.03.2011, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
amor fati

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wichtel
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 17:01

Das Problem ist nur, wenn - wie wohl bei Metro - das Forum genutzt wird, um die Defizite in der Therapie aushaltbar zu machen. Bei Dir, vallée, habe ich eher den Eindruck dass die Konfliktbearbeitung in der Therapie stattfand und für Dich fruchtbar war. Dazu können dann Inputs Dritter hilfreich sein.
Wichtel

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metropolis
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 17:56

CARÖ!

Wo ist dein schöner Beitrag hin? Ich wollte doch noch darauf antworten...
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

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carö
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 18:01

huhu, metro.. irgendwie war mir das zu persönlich hier im öffentlichen bereich. war zu schnell mit dem schreiben hier gewesen ...SORRY!

wollte dir nämlich eigentlich nur etwas zur frage mütterliche bzw. väterliche analyse schreiben und bin dann ins texten gekommen
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Lou Salomé
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 21:05

Mein Therapeut allerdings schon. Und ich glaube er hat damit nicht so Unrecht. Es ist ja nicht egal, welche Themen da wegfallen und welche noch übrigbleiben. So nach dem Motto: Hauptsache ich habe überhaupt etwas zu erzählen. Man trifft eine Auswahl, wenn man vorher Themen wegschafft. Und das wird seinen Grund haben. Den sollte man finden.
Hmm, ich glaube, dann empfinde ich die Therapie einfach ganz anders als du. (Vllt. auch Unterschied Analyse – VT??)

Wenn ich Dinge hier durchkaue (ausgenommen Übertragung) sind es eigentlich immer welche, die ich in der Therapie schon angesprochen bzw. deren Relevanz in meinem Leben ich bereits deutlich gemacht habe.
Das Lesen der Beiträge hier empfinde ich dann eher als eine Beruhigung, als eine "Parallel-Therapie". (Ich bin nicht alleine, diese Gedanken hatte ich noch nicht etc. also eher unterstützend – wie es vielleicht der Austausch in einer Gruppentherapie ist – als völlig einnehmend oder ablenkend.)
Wirklich wichtige Sachen, die mich unter der Woche beschäftigen schreibe ich auf und nehme sie dann mit in die Stunden. Auch wenn die Motivation vielleicht vergangen ist das alles zu erzählen, hefte ich also Wichtiges nicht automatisch ab und spreche es nicht mehr an.

Nun weiß ich auch nicht warum du bestimmte Sachen nicht ansprichst, oder ansprechen willst. Vielleicht würdest du das ohne Forum manchmal genau so handhaben? Von mir ausgegangen, dachte ich zuerst einfach du meintest vorrangig das Auslagern der Therapie-Patient-Thematik, aber das ist bei dir ja nicht so.

Ich bin an deinen Thread vielleicht etwas naiv rangegangen, weil mich das Thema vorher auch nicht wirklich beschäftigt hat. Du scheinst dir viel mehr Gedanken gemacht zu haben und vorsichtiger zu sein.
Der Austausch hier fühlt sich für mich nicht "gefährlich" an, sondern eher entlastend. Was natürlich noch lange kein Beweis dafür ist, dass es mir und der Therapie gut tut.
Es ist sicherlich ganz entscheidend was man für ein Gefühl in der Therapie hat, bzw. was für Gründe Dinge zu sagen oder nicht zu sagen.
Bei mir fühlt es sich so an, als würde ich alles sagen, was mir auf dem Herzen liegt.
Austausch an sich ist gesund. In manchen Fällen entsteht das Bedürfnis nach Austausch aber, weil in der Therapie was falsch oder missbräuchlich abläuft, ohne dass der Therapeut es merkt oder sich eingesteht. Dann ist die Therapie nicht gesund.
Absolut. Das meinte ich im Grunde mit
Aber nur solange die Therapie nicht zu einem neuen belastenden Problem wird,
oder weiter formuliert: solange es in der Therapie ein gesundes, vertrautes Verhältnis gibt, keine Konflikte, oder gar Wut und starke Emotionen, die einen dazu veranlassen anders zu handeln/ zu reden (was in einer Analyse sicherlich nochmal ganz anders aussieht), sehe ich den Austausch hier nicht so problematisch. Wenn jedoch in der Therapie selbst etwas im Argen liegt, könnte ich mir vorstellen hat das nochmal einen großen Einfluss darauf was und wie man hier schreibt und inwiefern man substituiert, also (ausschließlich) das Forum für Dinge nutzt, die nicht unbedingt ausschließlich aber auf jeden Fall in gleicher Ausführlichkeit AUCH in die Therapie müssen.
Bei mir ja als einfachstes Beispiel die Verliebtheit. Die einen so großen Raum einnimmt in meinem Leben und damit eigentlich als erstes auf meiner Liste stehen müsste.
Das ist aber auch ein einfacher Punkt, den jeder Blinde sieht. Es gibt sicherlich Situationen in denen man das gar nicht merkt und dann hast du ja auch zurecht Bedenken. Aber irgendwie denke ich eben dass das ganz stark davon abhängig ist wie die Therapie läuft.

Wirft natürlich die Frage auf inwiefern der Patient das überhaupt beurteilen kann.
Aber Vertrauen in meine Thera, meine "Liste" und das Gefühl wichtiges immer anzusprechen geben mir das Gefühl hier nichts zu verlieren sondern im besten Fall eher zu gewinnen
"Each has his past shut in him like the leaves of a book known to him by his heart, and his friends can only read the title."

~ Virginia Woolf ~

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metropolis
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 22:27

lamedia hat geschrieben:
der mütterliche Aspekt der Therapie ist interessant - die Dyade mit der Mutter ist ja nur dann eine Zumutung, wenn sie übergroße Ausmaße annimmt, d.h. wenn die Mutter das Kind nicht loslassen kann oder aber das Kind für ihre eigenen Bedürfnisse (weiter / immer wieder) mißbraucht. Dann wird das Kind in seinen Entwicklungsmöglichkeiten gehemmt, entwickelt Schuldgefühle, verspürt Angst vor dem Autonom-Sein.

Je nach Dosis kann das entweder zu einer dauernden schaurig-süßen Ambivalenz oder zu krasser Abwendung oder zu ängstlicher Ungelöstheit führen. Die dritte Partei (das Forum) sieht dagegen Dich als Person außerhalb dieser Beziehung und fördert im besten Fall diese von der Therapeutenperson unabhängigen Anteile.
Das hast du wirklich sehr schön beschrieben. Ich denke das passt zu mir, dieses Gleichnis.
Was mich an der Sache sehr positiv stimmt: er lässt mich hier im Forum sein. Er greift nicht strafend/ restriktiv ein. Ich habe noch nie etwas in der Richtung gehört, dass ich hier nicht schreiben soll, dass ich meine Therapie nicht mit Freunden besprechen soll, dass ich keine Fachliteratur lesen soll usw. Ich bekomme keine Verbote für diese "Acting Outs". Er bleibt da recht entspannt. ABER er hinterfragt natürlich meine Motive. Da ist er unnachgiebig. (Hach, da könnte ich gleich wieder ins Schwärmen geraten, wie gut ich das finde)

Also einerseits die dyadische Beziehung, die gefährlich erdrückend wirkt, andererseits ist der Weg immer frei zu der dritten Instanz.
Ich vermute mal, wenn Du einerseits von einer "zu engen dyadischen Beziehung" mit dem Therapeuten schreibst, dass gerade diese Enge auch einen ganz besonderen verführerischen Reiz hat?
Volltreffer!
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 22:41

*Norma* hat geschrieben:vor über 100 jahren hatte freud ja seinen patienten untersagt, während der therapie mit anderen menschen über persönlich relevante themen zu sprechen. er sah diese "schwatzhaftigkeit" als widerstand des patienten - widerstand im sinne von "nicht wirklich mitarbeiten wollen", "sich den themen in der ther. beziehung nicht wirklich stellen wollen".
Ja, solche orthodoxe Exemplare wird es wohl noch geben, aber mein Analytiker gehört nicht dazu. Ich denke, er hat die Einstellung, dass die analytische Beziehung zwar andere "Götter" neben sich duldet. Das heißt, ich muss die Analyse nicht "rein halten", aber dafür muss ich mir eben auch unangenehme Fragen zur "Schwatzhaftigkeit" gefallen lassen, damit er herausfinden kann, welche Gründe mich dazu bewegen. Was ich dann daraus mache, ist letztendlich mein Bier. Aber ein "So kann ich mit Ihnen nicht analytisch arbeiten" habe ich noch nie zu hören bekommen.
insofern kann ich das auslagern von themen in ein forum als widerstand gut nachvollziehen. damit entziehst du dich der direkten konfrontation mit dem therapeuten, und dadurch schlussendlich auch dem sinn einer psychoanalytischen therapie.
Die Themen, die ich hier im Forum bespreche/besprach, sind fast komplett auch in der Therapie anzutreffen. Verschwiegen hatte ich einiges, aber ins Forum wurde es definitiv nicht ausgelagert.
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 23:03

vallée hat geschrieben:Kann sein, dass er da defizitär ist, bzw. deine Therapie. Kann aber auch sein, dass die Diskrepanz zwischen erwünschter und tatsächlicher Klarheit von dir kommt.
Das ist schwierig zu sagen, wie viel Defizit von meinem Therapeuten stammt und wie viel von mir. Zu mir kann ich aber sagen, dass ich unklare und schwammige Zustände ganz schwer aushalten kann. Ich brauche ein hohes Maß an Eindeutigkeit.
Dahinter steht denke ich, der Wunsch eines absoluten, 100%igen Verstehens. Sie sollte mich total verstehen und ich wollte sie aber auch absolut verstehen. Immer wenn dies eklatant nicht so war, konnte ich es kaum aushalten, musste es hier besprechen. Dahinter steht denke ich der Wunsch nach Symbiose, bzw. das Unvermögen zu verstehen, dass es Symbiose nicht (mehr) gibt.
Ja, da kann ich zustimmen. Das hat wieder viel mit der dyadischen (Mutter-Kind) Beziehung zu tun. Über dem Umweg des Forums versucht man die Lücke zwischen zwei Individuen zu schließen. Aber dies kann nie gelingen.
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 23:16

wichtel hat geschrieben:Das Problem ist nur, wenn - wie wohl bei Metro - das Forum genutzt wird, um die Defizite in der Therapie aushaltbar zu machen. Bei Dir, vallée, habe ich eher den Eindruck dass die Konfliktbearbeitung in der Therapie stattfand und für Dich fruchtbar war. Dazu können dann Inputs Dritter hilfreich sein.
Naja, bei mir finden ja die Konflikte auch definitiv in der Therapie statt. Wir bearbeiten sie, trotz des Forums.

Das ist ja das, was ich nicht verstehe: hier steht nichts, was mein Therapeut nicht auch weiß. Das heißt, ich lagere Themen nicht aus, ich verschweige nicht, sondern die Problembearbeitung im Forum läuft fast exakt parallel bzw. deckungsgleich zur Therapie. So als würde ich zweimal das gleiche haben.
Themen, die ich tatsächlich nicht besprechen wollte/ will, wie meine Beziehung oder mein Zwang, waren lange Zeit auch kein Thema im Forum. Und wenn doch, dann wurde auch sofort mein Thera davon informiert.
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 23:43

Lou Salomé hat geschrieben:Das Lesen der Beiträge hier empfinde ich dann eher als eine Beruhigung, als eine "Parallel-Therapie".
In dem Punkt scheinen wir ähnlich zu ticken.

Nun weiß ich auch nicht warum du bestimmte Sachen nicht ansprichst, oder ansprechen willst. Vielleicht würdest du das ohne Forum manchmal genau so handhaben? Von mir ausgegangen, dachte ich zuerst einfach du meintest vorrangig das Auslagern der Therapie-Patient-Thematik, aber das ist bei dir ja nicht so.
Wenn ich bestimmte Sachen in der Therapie nicht ansprechen mag, dann hat zumindest das Forum nichts damit zu schaffen. Wie gesagt, werden meine verschwiegenen Themen nicht ins Forum ausgelagert. Das Forum ist also kein Ersatz-Therapeut für unangenehme Themen.
Ich bin an deinen Thread vielleicht etwas naiv rangegangen, weil mich das Thema vorher auch nicht wirklich beschäftigt hat. Du scheinst dir viel mehr Gedanken gemacht zu haben und vorsichtiger zu sein.
Ja klar bin ich das, aber auch nur weil ich durch meinen Thera diesbezüglich sensibilisiert wurde. Sonst würde ich das wohl auch nicht hinterfragen.
Bei mir fühlt es sich so an, als würde ich alles sagen, was mir auf dem Herzen liegt.
Das glaube ich dir mal nicht.

oder weiter formuliert: solange es in der Therapie ein gesundes, vertrautes Verhältnis gibt, keine Konflikte, oder gar Wut und starke Emotionen, die einen dazu veranlassen anders zu handeln/ zu reden (was in einer Analyse sicherlich nochmal ganz anders aussieht),
Ja, das ist es halt. Eine Analyse baut darauf auf, dass dort Konflikte, Wut und starke Emotionen entstehen. Damit wird gearbeitet. Die Analyse muss sich selbst zum Problem machen, damit der Patient einen Nutzen daraus ziehen kann. Es gibt da ein Zitat (leider weiß ich nicht mehr von wem es stammt): "Psychoanalyse ist die Krankheit, für deren Therapie sie sich halte."
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carö
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Beitrag Di., 08.03.2011, 11:37

Der österreichische Schriftsteller, Publizist und Herausgeber der Fackel Karl Kraus nannte die Psychoanalyse „nutzlos“ und bezeichnete sie als eine Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich halte.
zitiert auf die schnelle nach wikipedia .. http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse

du hältst deine analyse also für nutzlos metro ?
ich mein ja nur...
ein freudscher, dass du genau dieses zitat verwendest ?
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Beitrag Di., 08.03.2011, 11:48

carö hat geschrieben:
Der österreichische Schriftsteller, Publizist und Herausgeber der Fackel Karl Kraus nannte die Psychoanalyse „nutzlos“ und bezeichnete sie als eine Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich halte.
zitiert auf die schnelle nach wikipedia .. http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse

du hältst deine analyse also für nutzlos metro ?

ein freudscher, dass du genau dieses zitat verwendest ?
Nein, carö ich verstehe den Satz nicht wie Karl Kraus, der ja offensichtlich ein Kritiker der PA war. Ich hatte den Satz irgendwo bei Lacan aufgeschnappt, wo sinngemäß gesagt wurde, dass die PA sich selbst auflöst, weil während der Kur eine Übertragungsneurose erzeugt und bearbeitet wird, die aber aufgelöst werden muss, damit der Analysand heilt. Also: Psychoanalyse= Übertragungsneurose -> Auslösung der Übertragungsneurose= Auflösung der Psychoanalyse
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carö
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Beitrag Di., 08.03.2011, 11:50

ja.. wollts ja nur mal genauer wissen

nach lacan klingt das aber mal ziemlich anders.

dann zitier lieber mal lacan
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Beitrag Di., 08.03.2011, 12:24

carö hat geschrieben: dann zitier lieber mal lacan
Würde ich gern, aber ich habe keine Ahnung mehr wo es steht. Guttenberg lässt grüßen


Ich kann nur damit dienen´(ist nicht Lacan, aber über Lacan):
"La psychanalyse, c'est la constitution de cette névrose, et son traitement."

http://books.google.de/books?id=sqnIJ-z ... &q&f=false
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lamedia
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Beitrag Di., 08.03.2011, 12:28

Hallo metropolis, meinst Du hier Aus-Lösung oder Auf-Lösung der Übertragungsneurose?
metropolis hat geschrieben: Also: Psychoanalyse= Übertragungsneurose -> Auslösung der Übertragungsneurose= Auflösung der Psychoanalyse

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