Sich im Therapieraum wohlfühlen?!

[leberblümchen]

flowerbomb, ich weiß nicht, ob das bei dir so ist wie bei mir (ich halte es für eher unwahrscheinlich...), aber ich versuche es mal:

Ich selbst bin jemand, der sehr auf äußere Dinge reagiert. Mir sind bestimmte Orte und 'Stilrichtungen' unheimlich. Ich könnte mich z.B. nicht in einer Praxis mit modernen, kühlen, in schwarz gehaltenen Möbeln wohlfühlen. Ich könnte das zu 100% ausschließen. Das gilt auch für mein Privatleben oder sogar für Kleidung oder Frisuren usw. Ich bin da sehr empfindlich. Mir machen sogar Fernsehsendungen Angst, die in Wohnungen mit schwarzen Möbeln spielen. Vielleicht ist das so was wie Synästhesie.

Andererseits hast du dich ja über Monate in diesem Raum wohlgefühlt. Vielleicht ist es auch so, dass du Angst davor hast, die Wut auf deine Therapeutin so deutlich zu formulieren, wie du das gerne tun würdest, und dass du daher deine Wut auf die Möbel projizierst?

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[flowerbomb2]

Danke ihr lieben.

@Dannie: so ging es mir auch, dass auf einmal all diese Emotionen da waren, die so gar nicht ich selbst waren.
Deine Überlegungen sind so gut, dass ich erstmal darüber nachdenken muss.

@Stern: ja, ich denke auch, es liegt nicht nur an der Thera. Wenn ich sie am Telefon habe oder sie mir schreibt, reagiere ich oft viel besser auf sie. Der Raum löst ganz viele schlechte Dinge aus.
Du hast Recht mit den Reizen, das kenne ich absolut. Dinge, die ich rieche, die mich an schöne Tage erinnern und umgekehrt.
Das mit dem Frieren in ihrer Gegenwart find ich gut, vllt nehm ich wirklich mal was mit.

Ich finde den Raum von ihr generell unmöglich. Die Sessel sind unbequem, es ist nichts Persönliches da von ihr. Ausser Pflanzen, um die sich bei Ansicht der Blätter nicht richtig gekümmert wird. Als ich den Raum betreten habe, habe ich erstmal gedacht: Wie soll ich mich denn hier öffnen können? Und nett, dass du nicht mal ein Bild hinhängst oder wenigstens ein Buch hinstellst und nichts von dir mitteilst, aber ich soll hier alles sagen. Und wie unbequem sind denn diese Sessel: wie kann man sich sowas nur kaufen..

Und nach ein paar Stunden fing dann durch sie alles an, sich gut anzufühlen, weil sie mich so sehr bei sich hatte, dass ich das alles nicht mehr bemerkt hatte und mich sicher fühlen konnte. Jetzt ist es wieder wie am Anfang, gekoppelt mit der Ablehnung meiner Thera durch mich und ich frag mich, wielange das noch so weitergehen soll. Bin so oft kurz davor, aufzugeben, weil ich denke: wir können es einfach nicht mehr rumreissen. Andererseits war einfach noch nicht die Zeit, sich dem Thema richtig zu widmen, weil soviele andere Dinge anstehen.

@Elana: interessant, ich trage zur Zeit extra meine Linsen nicht, damit ich sie nicht sehen muss.

@titus: ja, so geht´s mir normalerweise auch. Ich denke, der Raum strahlt soviel Kälte und Härte schon aus, dass das durch extrem viel Wärme von ihr ausgeglichen werden muss. Ich hätte damals allein schon wegen der Praxis überlegt, diese Thera nicht zu nehmen. Aber es ging einfach nicht mehr und dann war ja auch alles okay. Aber jetzt eben nicht mehr. Wünschte wir könnten mal in einen Raum von einem Kollegen gehen und probieren wie es da ist.

Danke für eure Anregungen, hat mir sehr geholfen. Vllt frag ich einfach mal bei Gelegenheit, ob wir mal das Zimmer wechseln können für eine Stunde.

[stern]

Und nach ein paar Stunden fing dann durch sie alles an, sich gut anzufühlen, weil sie mich so sehr bei sich hatte, dass ich das alles nicht mehr bemerkt hatte und mich sicher fühlen konnte. ...

Ich denke, der Raum strahlt soviel Kälte und Härte schon aus, dass das durch extrem viel Wärme von ihr ausgeglichen werden muss. Ich hätte damals allein schon wegen der Praxis überlegt, diese Thera nicht zu nehmen.

Iss jetzt natürlich eher oberflächlicher (bzw. so gesagt: vermutlich ist der Konflikt mit deiner Thera bzw. dein innerer Konflikt, vgl. Dannie, belastender als der Raum an sich). Aber nochmals zum Raum, kann's aber mal wieder nicht gut formulieren :

Dann scheint es eher so zu sein, dass du dich im Raum selbst noch nie sonderlich wohl fühltest... sondern das Wohlfühlen eher an der Thera lag, die viel Wärme, etc. reinbrachte, wohl auch wie sie sich die gegenüber verhalten hast... so dass der Raum an sich etwas in den Hintergrund rückte.
(Ich kenne es von mir auch so, dass ich das "Außenrum" nicht mehr so wahrnehme, wenn ich gerade in etwas versunken bin. Z.B. Thera: Könnten Sie vielleicht mal Ihren Kopf aus den Ficus nehmen. . Oh, habe ich gar nicht gemerkt. Thera: Eben, dachte ich mir. Lenkt mich auch etwas ab).
Und jetzt, nachdem die Wärme etwas weggefallen ist, tritt natürlich auch der Raum wieder stärker zu Tage (denn du ja von anfangs an kälter wahrgenommen hast).

Was mir jetzt als zweiter Gedanke gekommen ist (den gleichen hatte des Titus ebenfalls schon): Wenn du den Raum beschreiben würdest, so drückt das vielleicht ziemlich sogar ziemlich treffend aus, wie es dir im Moment mit ihr ergeht, nur zum Bleistift auch das oben geschriebene mithin genommen, wie exemplarisch das:

Ausser Pflanzen, um die sich bei Ansicht der Blätter nicht richtig gekümmert wird.

Die Kälte. Unpersönlichkeitkeit, usw. Und dass du diese Gefühle ihr gegenüber jetzt auch etwas auf den Raum projizierst... und sie so ein Stück weit von dir fernhältst (in dem Sinne, dass du es nicht unmittelbarer in Bezug auf die Thera empfinden musst)... den Konflikt also vielleicht auch ein Stück weit verlagerst. Und insofern passt auch das:

ich hab das gefühl, der raum ist so eine art trigger.

Und die "Konfrontation" mit dem Raum triggert dann auch wieder an, wie du dich im Moment in der Beziehung mit der Thera erlebst. Raum wechseln? Warum nicht (denn wie gesagt: Mir geht es auch so, dass Raumwirkungen irgendwie beeinflussen können... also esoterisch feng-shui-angehaucht bin ich nicht ... eher gemeint in dem Sinne: In einem düstern Raum würde ich mich auch düsterer fühlen, in einem kühl gehaltenen nicht unbedingt warm). Der Punkt ist aber: Die Gefühle ihr gegenüber werden dadurch sehr vermutlich nicht allein aufgelöst. Geb' nicht auf, ja... jedenfalls wünsche ich dir, dass ihr das klären könnt

[flowerbomb2]

sondern du das Wohlfühlen eher an der Thera lag, die viel Wärme, etc. reinbrachte, wohl auch wie sie sich die gegenüber verhalten hast... so dass der Raum an sich etwas in den Hintergrund rückte.

Und jetzt, nachdem die Wärme etwas weggefallen ist, tritt natürlich auch der Raum wieder stärker zu Tage (denn die ja von anfangs an kälter wahrgenommen hast).

Die Kälte. Unpersönlichkeitkeit

ganz genau so ist es..wenn es ein wärmerer Raum wäre, wäre es sicher momentan besser.

Raum ist jetzt wieder mehr im Vordergrund, du triffst es auf den Punkt.

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[(e)]

Bei meinem Thera, wo ich in 5 Wochen hingehe, ist der Raum ziemlich dunkel gehalten von den Möbeln her, der Raum wirkt groß, ein runder kleiner Tisch steht zwischen mir und dem Thera. Ich sehe ihn ziemlich weit weg, 2 m, das hellere Fenster hinter ihm, wenigstens das, Licht. Der Raum liegt in ruhiger Lage, es ist nicht unsympathisch im Raum. Ein Lavabo ist vor dem Eingang, wo er Papier holt, wenn Tränen fließen. Eigentlich fühle ich mich nicht unwohl in diesem Raum, mag es sowieso schlicht, ein typisches Ärztezimmer ohne Schnickschnack. Aber ich kann einfach nicht so weit sehen, muss wohl doch Linsen anziehen, sonst fühlt sich alles zu weichzeichnerisch an. Aber ich hasse meine Linsen. Doch eine Brille habe ich auch nicht, weil die zu teuer wäre anzufertigen bei meiner Kombi von Kurzsichtigkeit.

[Wandelröschen]

Meine Ex-Thera hatte in ihrer Praxis zwei Räume, vom Stil her zwar ähnlich, aber trotzdem fühlte ich mich in dem einen Raum sicherer und besser als in den anderen, obwohl der aber optisch für meinen Geschmack sogar schöner eingerichtet war. Da sie es wusste, nahm sie immer den für mich sichereren. Es kam mal vor, dass eine Kollegin vor ihr „meinen“ Raum genommen hatte, da ist sie doch tatsächlich zu ihr hin und hat sie gebeten, den Raum zu tauschen.
Die verschiedenen Theras, die ich bei Erstgesprächen und probatorischen Sitzungen kennen gelernt habe, passten auch irgendwie immer zu ihren Räumen (oder umgekehrt).
Als ich meinen jetzigen Thera kennen gelernt hatte, hatte er noch keine eigene Praxis, sondern war in der Praxis als Gast, die sich seine Frau mit einer Kollegin teilte. Also konnte ich ihn ja nicht mit dem Raum identifizieren, weil er ja nicht seiner war. Der Raum war für mich aber ok, nur ein bisschen zu eng. Der Thera strahlte aber mehr Wärme und Nähe ab, als dieser Raum her gab. Seit Herbst hat er jetzt eine eigene Praxis und er erzählte mir vorher davon, und sagte, dass ich den Raum bestimmt mögen würde, weil ich sehr skeptisch reagierte, als ich von dem neuen Raum erfuhr. Als ich dann das erste Mal da war, war ich echt baff, etwas überwältigt. Der Raum war und ist absolut meins, die Farben, die Einrichtung, der Platz und was da sonst noch so herumsteht und an den Wänden hängt, 100%ig meins. Sogar ein Bild von Einstein mit Spruch an der Wand (bin halt Physiker/Mathematiker). Und was zum Spielen gibt es da auch, auch meine Kleinen fühlen sich da total wohl.

[(e)]

@Wandelröschen: Wie, Deine Kinder kommen mit zur Therapie?

[candle.]

flowerbomb, wenn der Raum schon immer so negativ für dich besetzt war, warum hast du diese Therapie gewählt?

Ich will hier keine doofen Sprüche klpfen, aber ich denke, das Auge ißt hier auch mit bzw. eine positive Atmospähre sollte schon im Gesamtbild gegeben sein.

Frohe Weihnachten!
candle

[(e)]

Hauptsache nicht Schnee schippen!

[2Kids]

Liebe flowerbomp,
ich stimme candle zu: Das Auge isst auch bei der Therapie mit. Zumindest macht es mir eine "Wohlfühl-Umgebung" leichter, mich zu öffnen. Und wenigstens stimmt noch die Umgebung, wenn es in der Stunde mal nicht so gut läuft. Dann habe ich "meinen" Ohrenbackensessel, in den ich mich reinkuscheln kann, den Blick auf ein tolles Brückenbild oder eine tolle Allee, den Duft der Aromalampe uvm.. Mir macht die gute Umgebung dann vieles leichter.
LG 2Kids

[m]

[(e)]

Also für mich ist der Raum eher zweitrangig, dafür könnte ich in ein Möbelgeschäft, wenn das so wichtig wäre.

Nur darf ich nicht frieren.

[Wandelröschen]

@Wandelröschen: Wie, Deine Kinder kommen mit zur Therapie?

@ Elana,
nein, meine realen Kinder natürlich nicht, aber meine Inneren schon, sind immer im Achlepptau und mal mehr, mal weniger präsent, fühlen sich (zumindest die Kleinen) dort sehr wohl, nur einer ist noch immer skeptisch.

[flowerbomb2]

Weil ich niemals so wählerisch hätte sein können.Ich hatte die schlimmsten Erstgespräche davor mit Therapeutinnen,das war mein letzter Anlauf.Meine Thera war mir nicht mal besonders sympathisch,ich fand sie einfach nur nicht unmöglich und brauchte dringend Hilfe.So anspruchsvoll zu sein,noch zu schauen,ob der Raum passt:daran wäre bei mir wirklich nicht im Traum dran zu denken gewesen..hätte mir damals nicht vorstellen können,dass sowas wichtig werden könnte oder überhaupt,was für eine Therapie wichtig ist.Mit meinem Wissen heute wäre mir wohl niemand gut genug und kein Raum schön genug:-)ach,Blick auf die Allee:herrlich..euch auch schöne Weihnachten

[m]

[(e)]

... und am besten noch mit Extra-Service wie im Luxus-Hotel!

[candle.]

Auch die Ansprüche kommen irgendwoher. Aber flowerbomb, jetzt bist du ja quasi gezwungen die Therapie abzubrechen oder was willst du nun tun?

Es macht mich auch neugierig was eine junge Frau für Ansprüche hat.

VG candle

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