Borderline-Therapie?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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candle
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 15:32

Nur mal nebenbei: Ich fühlte mich auch anders und tue es in gewisser Weise immer noch, hatte aber eine Depression. Dieses "anders fühlen" gehört also nicht nur Borderlinern inne. Ich finde es äußerst gefährlich in einem Forum sich mit einer Diagnose abspeisen zu lassen. Das kann einen auf dauer keine Zufriedenheit bringen.

Gehe am besten direkt zum Therapeuten.

Gruß!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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kalter Hauch
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 16:17

Ja das ist mir schon klar. Ich bin von Beruf HEP und weiß wohl über psychische Erkrankungen bescheid, habe mich auch jetzt nochmal mit der Thematik Bordeline befasst und kenne die Symptome. Wie bereits oben zu lesen ist, werde ich mich an eine therapeuetn wenden. Bin nicht hier, um mir eine Diagnose stellen zu lassen sondern um vielleicht auf Gleichgesinnte zu treffen und Erfahrungen auszutauschen.

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Jocka
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Beitrag Fr., 26.09.2008, 19:15

Guten Abend zusammen,

ich bin neu hier und habe auch direkt eine Frage die mich sehr beschäftigt.
Seit einiger Zeit habe die Vermutung, dass meine ganzen Probleme auf ein Borderline-Syndrom zurückzuführen sind. Auch der Selbsttest in diesem Forum bestätigt mir einen V.a. Borderline.
Wie gehe ich jetzt vor? Ich kann doch nicht einfach am Montag zu meinem Hausarzt gehen und sagen welche Vermutung ich habe, oder wie? Ich glaube der würde glatt vom Stuhl fallen...
Also ehrlich gesagt, ich weiss nicht an wen ich mich jetzt wenden soll...
Etwa direkt an einen Psychiater oder Psychologen?
Was würdet Ihr mir raten? Wie würdet Ihr vorgehen....

Gruß Jocka

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stern
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Beitrag Fr., 26.09.2008, 19:38

Na, Hausarzt besser nicht... der könnte dir im Zweifel zwar schnell eine solche Diagnose anheften, aber dir ansonsten nicht wirklich helfen.

Ich würde an deiner Stelle gleich zu einem Psychotherapeuten gehen (mit Überweisung... die kannst du dir vom Hausarzt austellen lassen... sag' halt zur Abklärung).

Denn WENN es borderline sein sollte, ist Therapie ohnehin zu empfehlen. Alleine Medis (die dir zwar auch ein HA oder Psychiater austellen könnte) bringen dir da nichts. Und selbst wenn du die Diagnose nicht erhältst, können deinen Schwierigkeiten vielleicht dennoch (mittels Psychotherapie) behandlungsbedürftig sein. Versuche jedoch Abstand davon zu nehmen, dir das selbst anzudiagnostizieren...
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Jocka
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Beitrag Sa., 27.09.2008, 10:47

Tag zusammen,
wollte mich eigentlich in dem Vorstellungsthread vorstellen, klappte aber nicht, also dann hier....

....ich bin die Jocka, 37 Jahre, verheiratet, kinderlos, berufstätig und komme aus Deutschland.
Ich leide seit ca. 12 Jahren unter immer wiederkehrenden Angst- und Panikattacken welche ich aber z. Zt. recht gut im Griff habe. Vor 3 Jahren war ich mal für ein halbes Jahr bei einem Psychologen in Behandlung.
Traurig und depressiv macht mich meine ungewollte Kinderlosigkeit und seit einiger Zeit auch eine Unter- bzw. Überforderung im Job. Ich denke, dass meine Angststörung in der Kinderlosigkeit begründet ist und immer dann auftritt, wenn Situationen mich über einen längeren Zeitraum überfordern.

Ich bin ein sehr spontaner und emmotionaler Typ (heule bei der kleinsten Kleinigkeit und gehe auch gerne wie ein HB-Männchen in die Luft) und es wird immer gesagt, man kann mir meine Laune im Gesicht ablesen....
Seit ich denken kann leide ich unter Simmungsschwankungen, heute fröhlich - morgen zutiefst betrübt oder zickig.
Ich habe keine Angst vor fremden Menschen, im Gegenteil da bin ich dann der "Macher" und markiere auch gerne den "Clown", nur wenn es um feste Freundschaften und Bekanntschaften geht - da bin ich eher ablehnend und gehe gerne meinen eigenen Weg. Auch Freundschaften habe bzw. pflege ich nicht. Ich bin ein Einzelgänger obwohl ich mich nach einer großen Familie sehne. Die Beziehung zu meinem Mann würde ich als glücklich beschreiben (wenn man die Kinderlosigkeit außen vor lässt). Er kennt mich durch und durch und kann am besten mit mir umgehen. Ihm kann ich vertrauen.

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Borderline-Syndrom, es würde irgendwie gut meine Lebensgeschichte erklären.

So. Das war`s für jetzt.... Jocka

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stern
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Beitrag Sa., 27.09.2008, 12:51

Ich bin ein sehr spontaner und emmotionaler Typ (heule bei der kleinsten Kleinigkeit und gehe auch gerne wie ein HB-Männchen in die Luft) und es wird immer gesagt, man kann mir meine Laune im Gesicht ablesen....
Seit ich denken kann leide ich unter Simmungsschwankungen, heute fröhlich - morgen zutiefst betrübt oder zickig.
Impulsivität bzw. Stimmungsschwankungen/Launenhaftigkeit sind "nur" eine/zwei Facette(n)...lass' es abklären. Eine PS macht schon noch einiges mehr aus. Wichtig für dich erachte ich
Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Borderline-Syndrom, es würde irgendwie gut meine Lebensgeschichte erklären.
dass du dir einen Ansatz suchst, der dir auch Erklärungen bietet. Denn eine Diagnose und die Beschäftigung (wie auch immer die lauten mag) hat vielleicht eine gewisse Erklärungswirkung (*hüstel* ... so auch auf mich manchmal, solange ich noch keine andere Erklärung parat habe). Aber die Erklärungswirkung ist nur eine sehr bedingte Defiziterklärung, die dem Menschen dahinter und der Lebensgeschichte i.d.R. nicht gerecht wird. Lass' es dir von einem Fachmann erklären.

Inwiefern meinst du, dass die Diagnose dir deine Lebensgeschichte erklärt?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Jocka
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Beitrag Sa., 27.09.2008, 16:55

Erst einmal danke ich Dir, Stern, für Dein Interesse an mir!

Nun, ich bin in eigenartigen Verhältnissen aufgewachsen.
Meine Mutter wurde von meinem Erzeuger (ich habe ihn vor 4 Jahren zum ersten und einzigen Mal gesehen, ein halbes Jahr später ist er gestorben) sitzen gelassen und musste sich Anfang der Siebziger als Alleinerziehende durchschlagen. Ich wuchs als Einzelkind, in der Woche bei meiner Großmutter und am Wochenende bei meiner Mutter, auf.
Meine Mutter lebte ab meinem 3. Lebensjahr mit einem Mann zusammen, der sie seelisch und materiell ruinierte. Er war Alkoholiker.
Meinen Großvater habe ich nie kennen gelernt aber lt. Aussage meiner Mutter litt er an extremen Stimmungsschwankungen und war jähzornig, so auch ein älterer Bruder meiner Mutter. Und auch ich hatte immer extreme Temperamentphasen (Jähzorn will ich es noch nicht nennen) sowie Phasen in denen ich micht sehr zurückgezogen habe. Mittlerweile bin ich ruhiger, habe aber viel von meiner früheren Selbstsicherheit verloren und erlebe Angstphasen in denen ich denke die Kontrolle über mich zu verlieren. Im Moment sind die Panikattacken nicht so vordergründig sondern ich habe jetzt manchmal ganz schlimme Gewaltgedanken, die mir Angst machen. Manchmal denke ich, das ist alles nur Getue. Ich habe noch nie gewusst, wer ich bin (ich kann mich irgendwie selbst nicht sehen, geschweige denn beurteilen) und wo ich auf dieser Welt nochmal hin will, ständig bin ich auf der Suche.
Mit Menschen kann ich bis zu einem gewissen Grad gut und gerne zusammen sein, dann graust es mir und ich meide den Kontakt. Andererseits habe ich unheimliche Angst vor dem Alleinsein im Alter.
Rede ich mit anderen Menschen (auch in ganz banalen Lebenssituationen) habe ich oft das Gefühl, die können mir überhaupt nicht folgen. Resultat ist, ich fühle mich oft unverstanden bishin zu unsichtbar.....

....Jocka

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scanner
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Beitrag Sa., 27.12.2008, 22:05

Hallo!

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen Mein Partner und ich haben die Vermutung, dass wir beide Borderline haben. Der Verdacht wurde bei uns beiden schon vor ein paar Jahren von Ärzten geäussert, wir sind dem aber nie nachgegangen.
Wir sollten wir wo einen Anfang machen - Wie am Besten?
Zuerst zum Neurologen? Therapeut? Psychosoziale Einrichtung? Hausarzt?

Ziel wäre es eine Therapie, Behandlung, Klinik, zu finden, die uns bei unserer Störung helfen kann, unabhängig voneinander UND eine Paartherapie, in der darauf eingegangen werden kann, dass wir beide Betroffene sind.

Freu mich auf Hinweise!
bis bald scanner

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Canonia
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Beitrag Do., 23.04.2009, 22:24

Hallo,

ich hoffe, jemand kann meine Fragen beantworten, ich habe nämlich keine Ahnung davon:
angenommen ein Thera diagnostiziert (oder wie das heißt) bei einem Patienten während der Verhaltenstherapie Borderline. Was passiert dann?

1. Ist der Thera verpflichtet den Patienten darüber zu informieren?

2. Was geschieht dann? Wird die Verhaltenstherapie bis zum Ende fortgesetzt und danach einfach beendet?

3. Was passiert nach der Verhaltenstherapie? Ist der Patient auf sich gestellt? Oder wird irgendeine andere Therapie beantragt?
Liebe Grüße
Canonia

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candle
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Beitrag Do., 23.04.2009, 22:34

Hallo!

Ich finde, dass Deine Fragen sehr weit vorgegriffen sind. Warum stellst Du die?

Ich würde diese Punkte, wenn Du "betroffen" bist individuell mit dem Therapeuten klären.
Hier gab es übrigens kürzlich einen Beitrag zu einer Therapiemethode. Kann ja mal suchen, ob ich das wiederfinde.

Was meinst Du denn genau mit der Verpflichtung zu informieren?

Gruß!
candle
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Canonia
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Beitrag Do., 23.04.2009, 22:43

candle hat geschrieben:Was meinst Du denn genau mit der Verpflichtung zu informieren?
Ob er dem Patienten sagen muss "ich habe bei Ihnen Borderline festgestellt"
oder ob die Verhaltenstherapie irgendwann zu Ende ist und der Patient weiß gar nicht, das er Borderliner ist.
Liebe Grüße
Canonia

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candle
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Beitrag Do., 23.04.2009, 22:45

Also normalerweise bei erfolgreicher Therapie geht man ja nicht als Borderliner raus, sage ich mal so. Die Diagnosen sind ja änderbar.

Ich nehme an, dass es um Dich geht. Es wäre besser, wenn Du mehr Infos geben würdest.

candle
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Canonia
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Beitrag Do., 23.04.2009, 22:52

Es geht darum, wenn jemand wegen Angstzuständen eine Verhaltenstherapie anfängt und während der Therapie stellt sich raus, dass er Borderliner ist.

Der Patient weiß seit Jahren, dass etwas bei ihm nicht stimmt, konnte es aber nie richtig einordnen, was es ist. Erst der Therapeut kommt drauf. Muss er dem Patienten sagen, dass er bei ihm Borderline diagnostiziert hat?

Um wen es hier geht, ist erstmal unwichtig.
Zuletzt geändert von Canonia am Do., 23.04.2009, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Canonia

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candle
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Beitrag Do., 23.04.2009, 22:55

Dann ist derjenige immer noch ein Mensch und keine Diagnose. So sehe ich das.
Wie soll ich sagen: Die Diagnose verändert doch den Menschen nicht, verstehst Du?

Ich habe hier etwas Besorgnis, dass wieder sowas bei rauskommt wie "Ich bin Borderliner und daran kann man nichts ändern".

Verstehst Du was ich damit meine?

candle
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Canonia
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Beitrag Do., 23.04.2009, 22:58

Ist schon ok. Du verstehst meine Fragen nicht...
Liebe Grüße
Canonia

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