SSRI - Nebenwirkungen erst nach längerer Zeit?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Dampfnudel
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Beitrag Sa., 25.06.2011, 11:14

Hallo Medea,

danke für Deinen ermutigenden Bericht vom Absetzen des Gladems.
Wegen der erneuten Einnahme jetzt: in dem Forum, zu dem Heimatlos den Link hier gepostet hat, steht, dass ADs nach dem Absetzen bei erneuter Einnahme manchmal nicht wirken.
Medea hat geschrieben: Ich (...) schlafe sehr viel (...)

Gleichzeitig bin ich innerlich total zappelig, meine Füße wackeln ständig, meine Fingernägel sind abgekaut, ich hab svv Bedürfnisse, suizidgedanken, gefühlsmäßig sehr distanziert, könnte aus der Haut fahren, rauche statt normal 5 am Tag mittlerweile 25!!!
Hast Du diese Symptome erst, seitdem Du wieder mit dem Gladem angefangen hast, oder gehören sie zu Deinen Depri-Symptomen? Im ersteren Fall hätte es dann ja doch eine Wirkung - nur nicht die erwünschte
Die svV-Bedürfnisse, die gefühlsmäßige Distanz und das aus-der-Haut-fahren-Können hatte ich während der SSRI-Einnahme auch verstärkt. Ich hab dann ja auch SNRI gewechselt, allerdings habe ich da den Eindruck, dass es stärker gegen Angst- und Beklemmungsgefühle hilft als gegen die depressive Antriebslosigkeit. Und eine Freundin, die das auch einnimmt, meinte das neulich auch schonmal. Aber auch das kann natürlich bei jedem wieder anders sein. Gut, dass Du am Dienstag den Arzttermin hast, das würde ich auch auf jeden Fall ansprechen.

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Heimatlos
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Beitrag Mo., 27.06.2011, 15:54

Hallo, Also Gladem=Sertralen oder Zoloft gehört zur SSRI. Was anbelangt den Trevilor, er wirkt auch auf die andere Rezeptoren, deswegen SNRI.
Ich habe es auch nach 10 Jahren Prozak sofort das Zeug abgesetzt habe, nichts schlimmes passiert. Jeder reagiert einzigartig.
Aber was du beschreibst, Medea, das sind Anzeichen der schwerer Depression. Du kannst die Pillen absetzten und noch mehr leiden.
Man sollte Weizen von Spreu trennen.
Interessant für mich in der modernen AD, dass sie sehr wenig helfen, aber machen echt körperlich abhängig und schleppen die Sympthomatik weiter, in die Tiefe hinaus. Das zweischneidige Schwert!
MFG.
Igor.
Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
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William Q. Judge


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Beitrag Mi., 29.06.2011, 14:30

Nudel, melde dich, wie es bei dir läuft?
LG.
igor.
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Dampfnudel
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Beitrag Mi., 29.06.2011, 21:36

Hallo Igor,

danke der Nachfrage! Ich habe jetzt mal eine Woche lang jeden Tag ein Kügelchen mehr reduziert und bleibe jetzt diese Woche auf dem Niveau -7. Nächste Woche werde ich dann wieder weiter reduzieren. Bisher geht es mir prima; ich glaube auch nicht, dass mein Körper bei der Geschwindigkeit überhaupt großartig darauf reagieren kann, denke mal, das kriegt er nicht groß mit. Auf diese Weise dauert es halt wirklich lange. Aber meine Psychiaterin meinte ja eh, dass ich das AD auch länger nehmen solle, also passt das ja ganz gut. Im Augenblick bin ich sehr optimistisch.

Liebe Grüße
Dampfnudel
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Medea
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Beitrag Mi., 29.06.2011, 22:33

Liebe Dampfnudel,

Du hast recht, dann spür ich nur Nebenwirkungen. Oder es ist echt die depri...
Der Psychiater meinte ich soll mal auf 100mg raufgehen und mich in 2 Wochen wieder bei ihm melden. Dann rauf bis 150mg und wenn das nix wirkt umsteigen.
Ich vertrau ihm mal. Er hat mir einfach schon mal sehr geholfen und nimmt sich so viel Zeit, beantwortet mir jede Frage, auch wenn er negativ über Medis sprechen muss, ist er ehrlich.
Fein dass du so kleine Kügelchen hast. So wirst du sicher feinmotorisch ein Genie . Na und auch zum ausschleichen - prima dass du dich gu fühlst.

Lieber Igor,

Mhm vielleicht ist es so, dass es die Depression ist und nicht die Nebenwirkungen, aber ich fühl mich nicht abhängig im Sinne von süchtig. Hab ja schon mal problemlos abgesetzt und war über 2 Jahre beschwerdefrei.

Also ich denke manchmal gibt es einfach Zeiten im leben, da ist ein AD eine große Hilfe ( wenn es denn wirkt ).

Wie geht es denn dir? Nimmst du auch ssri?

Gute nacht, Medea

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Dampfnudel
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Beitrag Mi., 29.06.2011, 22:41

Medea hat geschrieben: Fein dass du so kleine Kügelchen hast. So wirst du sicher feinmotorisch ein Genie .
So habe ich das noch gar nicht gesehen. Für was so ein AD nicht alles gut sein kann...

Was Du von Deinem Psychiater schreibst, klingt toll. So einen hätte ich auch gern! Aber ist bestimmt ein bisschen weit weg von hier.

Liebe Grüße
Dampfnudel
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Beitrag Do., 30.06.2011, 15:37

Medea, ich nehme jetzt 75 mg Trevilor, ich habe versucht, mit den Kügelchen, wie Nudel, es zu reduzieren, aber die Depri hat viel schlimmer geworden, also vorläufig ich lasse es, wie es ist.
Und liebe Nudel, bitte, nicht überstürzen.
Drücke dir daumen.
MFG.
Igor.
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Dampfnudel
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Beitrag Do., 30.06.2011, 19:06

Heimatlos, wie bist Du denn mit dem Reduzieren vorgegangen? Du hattest am 17.6. davon geschrieben, dass Du mit Deiner Ärztin darüber gesprochen hast. Hattest Du da damit angefangen? Und in welchen Schritten hast Du dann reduziert?

Liebe Grüße
Dampfnudel
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neeo
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Beitrag Do., 30.06.2011, 22:05

Hallo Dampfnudel,

ich selbst hatte zwar Sepram bekommen (hatte 4 Jahre 40mg genommen) bin 1/2 Jahr lang auf 20mg / 3 Monate 10 mg / 2 Monate auf 5 mg. Nach völligen Absetzen trotz Ausschleichen Brain Zapps, Missempfindungen, Bewegungsdrang der Beine, Alpträume. Dazu depressiver Zustände und extreme Agression und für 1 Jahr Post SSRI-Syndrom (Libido komplett weg für 1 Jahr) In meinem persönlichen Fall war ich mir aber sicher, das dies vom AD kommt, da ich dies in der Form vor den SSRI nie hatte.

Wirklich wichtig ist zu klären ob Du anderweitig toxisch belastet bist oder Herdbelastungen hast. Ich selbst hatte massiv Darmpilze (= Lebertoxine = Beeinflussung des Gehirnstoffwechsels), des weiteren in Leer-Kieferberich Wurzelreste die starke Zersetzungsprodukte abgesondert haben. Nach Ausfräsen beim Kieferchirugen verschwand das "Mir-explodiert-der-Kopf-Gefühl)
Ich will das nur als Beispiel nennen, damit Du weist, dass auch viele andere Toxine auf das Gerhin wirken können und auch dadurch den Gehrinstoffwechsel.

Gruss

Neeo

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Dampfnudel
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Beitrag Do., 30.06.2011, 22:39

Lieber neeo,

wo und wie kann man das mit der toxischen Belastung denn abklären?

Liebe Grüße
Dampfnudel
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Heimatlos
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Beitrag Fr., 01.07.2011, 13:50

Nudel, dafür gibt es auch das gute Forum.

http://www.symptome.ch/vbboard/.


Zu deiner Frage. ich habe weggemacht 7, dann12, weiter 15 Kügelchen, wahrscheinlich es war zuviel, aber ich habe Anngst in das tiefste Loch zu fallen.
Igor.
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William Q. Judge

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Beitrag Fr., 01.07.2011, 17:55

Hallo Igor,

danke für den Link! Wow, da werde ich erstmal zu tun haben...
Ja, wenn Du schon Angst vor dem tiefen Loch hast, ist es sicher besser, erstmal wieder normal weiterzumachen. Das ist ja eine zusätzliche Belastung, die Du beim Absetzen oder Reduzieren nicht wirklich gebrauchen kannst. Hast Du mal überlegt, ebenfalls kügelchenweise zu reduzieren? Also immer nur ein Kügelchen mehr wegzulassen?
Ab wann hast Du denn gemerkt, dass es Dir schlechter ging, und wie schnell waren die Schritte? Jede Woche? Oder jeden Tag?

Liebe Grüße
Dampfnudel
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Beitrag Fr., 01.07.2011, 19:27

Hallo, Nudel.... Mir geht fast immer beschissen, nach den einigen Tagen ich habe es bemerkt... Die böse Albträume, die lähmende Müdigkeit, dann ich habe abgebrochen.
Was anbelangt das gründliche Durchchecken, dann man braucht das grosse Blutbild plus dazu viele andere Werte, wie, z.B. die schwere Metalle, aber die Krankenkasse übernimmt nicht alles. Informiere dich. Denn schau mal, Neoo hat den Grund herausgesfischt, dann man hat die Gewissheit und kann ohne Problem das Medi abzusetzen.
Schöne WE.
Igor.
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William Q. Judge

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Beitrag Do., 14.07.2011, 00:10

So, kurzes Update mal wieder zwischendurch:

Ich bin jetzt bei Minus 15 Kügelchen - die Kapsel sieht noch fast so aus, als hätte ich nichts rausgenommen. Mir geht es prima, was allerdings wahrscheinlich eher daran liegt, dass meine jüngste depressive Phase mal wieder vorbei zu sein scheint und ich außerdem endlich mit einer Aufgabe voran komme, die mir schon lange auf der Seele liegt. Als ich meiner Thera letztes Mal erzählte, dass ich morges Schwierigkeiten mit dem Aufstehen habe, äußerte sie die Vermutung, dass das AD daran Schuld sein könnte. Muss ich demnächst mal bei der Psychiaterin auch ansprechen. Es ist mir jetzt schon ein paarmal passiert, dass ich beiden von demselben Problem erzählt habe, und meine Thera den Grund dafür in dem Medikament vermutete, und die Psychiaterin meinte, das habe mit dem Medikament nichts zu tun, sondern meine allgemeine Situation würde mir halt zu schaffen machen

Naja, ich hab meiner Thera auch erzählt, dass ich wieder angefangen habe, Kügelchen zu reduzieren, aber die Psychiaterin wisse noch nichts davon... und ich wollte gerade hinzufügen, dass ich das beim nächsten Mal dort ansprechen wolle, da meinte sie: "Ach, die muss auch nicht alles wissen."

Ach, mir wäre es lieber, wenn die beiden sich ein kleines bisschen einiger sein könnten.
Alles hat seine Zeit.

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Dampfnudel
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Beitrag Mo., 18.07.2011, 22:35

Diese Woche geht's mal wieder zur Frau Doktor. Ich bin gespannt, ob ich mich traue, das mit dem Reduzieren anzusprechen und mit Theras Bedenken wegen der Medi...
Alles hat seine Zeit.

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