Darauf habe ich gerade auch hingewiesenHallo Lockenkopf
Lies bitte, was da steht. Steht nix von erfülLen sondern erfühlen.
Hatte es beim ersten Mal auch falsch gelesen, aber ein zweiter Blick lohnt sich eben meistens
Darauf habe ich gerade auch hingewiesenHallo Lockenkopf
Lies bitte, was da steht. Steht nix von erfülLen sondern erfühlen.
Vielleicht ist das Lockenkopfs Erfahrung?Zitat:
Es gibt auch tiefenpsychologische Psychotherapiemethoden die völlig auf die Bearbeitung der Übertragungen in der Psychotherapie verzichten. Und sie sind genauso wirksam.
Das heißt, der Patient wird mit der Bearbeitung dieser Thematik alleine gelassen?
Liebe AnnaBlumne durch sein therapeutisches Vorgehen sorgt der Psychotherapeut dafür, das keine oder weniger intensive Übertragungen entstehen, in dem er sich weniger als Projektionsfläche zur Verfügung stellt, deutlicher als Person/Individium auftritt, das Gespräch klarer lenkt, seine Gedanken äußert und größere Abstände zwischen den Sitzungen einhält. All das wirkt regessionsmindernd.AnnaBlume hat geschrieben:Das heißt, der Patient wird mit der Bearbeitung dieser Thematik alleine gelassen?
Absolut richtig. Aber ob die Übertragungen die dir jetzt Probleme in der Psychotherapie bereiten, wirklich mit den Problemlagen in deinem Leben übereinstimmen, oder ob diese allein durch die vom Therapeuten gestaltete therapeutische Situation hervorgerufen werden, bleibt zu überlegen.AnnaBlume hat geschrieben:Naja, ich glaube schon, dass sich in der Beziehung zum Therapeuten / zur Therapeutin vieles widerspiegelt, was man an Problemen im "realen Leben" mit sich herumträgt. Über Jahre hinweg erlernte und angeeignete Verhaltensmuster nimmt man doch mit in die Therapie und in dieser besonderen Situation, in der man sich so intensiv mit sich und seinem Leben beschäftigt, lässt es sich m. E. nicht vermeiden, dass sich das alles auf diesen Menschen überträgt. Deshalb ist die Therapie und die Beziehung zum Therapeuten durchaus ein Abbild des Lebens mit allen Facetten, sozusagen ein Mikrokosmos.
AnnaBlume hat geschrieben:
Klar, das weiß ich, aber es ändert nichts daran, dass ich immer sehr darauf bedacht bin, ihn nicht zu "überfordern". Das klingt zwar wirklich blöd, aber ich mache mir Sorgen um ihn, wenn ich in unserer Stunde sitze und mir vorstelle, dass an diesem Tag schon was weiß ich wieviele andere Menschen ihren Seelenschutt vor ihm abgeladen haben und ich ihn jetzt auch noch mit meinen Problemen belaste. Er ist so wichtig für mich und in den meisten Momenten bin ich mehr damit beschäftigt, ihn zu schonen, als mich zu entlasten. Das kollidiert leider ziemlich mit dem Sinn der Therapie, aber ich kann nicht aus meiner Haut
AnnaBlume hat geschrieben: Und obwohl ich ihm wirklich vertraue (zumindest im Rahmen meiner Möglichkeiten) mache ich mir viele Gedanken darüber, was er über mich denkt, ob er meine Sorgen lächerlich findet, ob er mir überhaupt glaubt. Es fällt mir einfach schwer, auch nur ein kleines Stückchen Kontrolle abzugeben.
Absolut. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie eine negative Übertragung, die sich bspw. in Wut und Aggression des Patienten seinem Therapeuten gegenüber äußert, nicht bearbeitet und übergangen werden könnte.Ich glaube allerdings, dass ein GUTER T. die Übertragung nicht unbearbeitet lässt, lassen kann. Egal welche Therapieform er vertritt.
Gibt ja schließlich nicht nur 'Liebes' Übertragung, sondern noch viel mehr Facetten von Projektion(en).
Ich meinte das Erklären nicht im Sinne von Rechtfertigen oder Ähnlichem. Da aber seit meinem Geständnis kein Austausch darüber stattgefunden hat, weiß er nicht, wo ich gerade stehe, was ich fühle, was ich darüber denke. Die Tatsache, dass ich mir mittlerweile relativ klar darüber bin, wo diese Gefühle herkommen, wie sie entstanden sind und was sie wohl bedeuten, ist ihm nicht bekannt. Ich finde, ich müsste ihn daran teilhaben lassen, damit er weiß, auf welcher Ebene ich mich bewege und auf welcher er sich zwangsläufig auch bewegen kann. Verstehst Du, was ich meine? Er hat keine Ahnung von dem Prozess, den diese Gefühle bei mir ausgelöst haben und die Erkenntnisse, die ich (zumindest teilweise) daraus ziehen konnte.Ich finde es allerdings einen Trugschluß, dass man dem T. 'was' erklären sollen müsste.
Er hat das Thema einmal angesprochen (mit der Frage, ob es mir denn etwas gebracht habe, den Brief an ihn geschrieben zu haben) und nach meiner Antwort auf diese Frage war es aber wieder erledigt. Das liegt aber sicher auch daran, dass ich ihm ganz klar signalisiert habe, dass ich nicht darüber reden kann.DU bist die Patientin, zwar eine sehr kluge und starke Persönlichkeit, aber dennoch: der Therapeut müsste dir erklären und wenn ich es richtig lese, geht er seit deiner Eröffnung nicht wirklich von sich aus damit um?
Ich glaube, ich wäre im Moment nicht bereit, nein.Sollte ich es so richtig verstanden haben, also dass er von sich aus nicht damit rüberkommt, würde ich vermuten, er will dir nicht zu nahe treten. Er wartet, ob du bereit bist? Wärst d u es? Wenn ja, welche Bedingungen müssen innerhalb der Therapiesituation sein, damit es dir MIT der Thematik besser geht?
Ja, das ist durchaus ein Thema, das mich in sämtlichen Bereichen meines Lebens beschäftigt.Du fühlst Dich für das Wohlergehn deines Psychotherapeuten verantwortlich, obwohl dieser sehr wohl selber für sich sorgen kann. (Das ist übrigens auch mein Problem) Ich vermute, das das ein Thema ist, das in deinem Leben eine große Rolle spielt. Wenn dem so ist, dann schau Dir das mal genauer mit Hilfe deines Psychotherapeuten an.
Das sagt mir mein Kopf auch - jetzt muss der Rest nur noch nachziehen...Denn mein Ziel kann ich nur erreichen, wenn ich mein Interesse daran höher bewerte, als die Sorge mich lächerlich zu machen usw.
Hallo AnnaBlume,AnnaBlume hat geschrieben: Viel lieber würde ich mal eine Stunde damit verbringen, über seine Probleme zu reden, anstatt über meine. Es tut mir immer dermaßen leid, wenn ich ihn so volljammere, weil ich mir dann vor Augen halte, dass er ja nicht einfach weg kann, wenn es ihm zuviel wird und er dem ganzen Mist so hilflos ausgeliefert ist. Wahrscheinlich würde er sich kaputtlachen, wenn er das lesen würde
Das leuchtet mir ein, zumindest kann ich mir vorstellen, dass es bei einem aktiveren Gegenüber schwerer fällt, seine Projektionen zu platzieren.Liebe AnnaBlumne durch sein therapeutisches Vorgehen sorgt der Psychotherapeut dafür, das keine oder weniger intensive Übertragungen entstehen, in dem er sich weniger als Projektionsfläche zur Verfügung stellt, deutlicher als Person/Individium auftritt, das Gespräch klarer lenkt, seine Gedanken äußert und größere Abstände zwischen den Sitzungen einhält. All das wirkt regessionsmindernd.
Etwas in der Art habe ich ihm schonmal gesagt, nämlich dass ich oft extrem gehemmt bin, weil ich Angst habe, ihn zu langweilen, zu nerven oder zu überfordern.ganz bestimmt würde sich ein guter, integrer Mensch nie "kaputtlachen", wenn Du Dich mit ihm liebevoll auseinandersetzen möchtest! Das hört sich sooooo abwertend an. Auch "volljammern" ist so ein sich selbst abwertender Begriff, genauso wie "ganzer Mist".. Achje, denkst Du wirklich so über Dich???
Wo hast Du denn solche Abwertungen erlebt? Ich finde es im Gegenteil so wunderschön aufmerksam, dass Du auch an ihn denkst und kann mir vorstellen, dass es ihn rührt, falls er halbwegs sensibel und empathisch ist. Sag ihm das doch auch mal..
Ja, durch seine Haltung/Auftreten steuert der Psychotherapeut das Ausmaß der Übertragungen ganz bewust.AnnaBlume hat geschrieben:
Allerdings frage ich mich, ob die Haltung meines Therapeuten bewusst so gewählt ist, um Übertragung zu erleichtern, bzw. zu forcieren.
Mag sein, das er für dieses Vorgehen eine persönliche Vorliebe hat.AnnaBlume hat geschrieben:Mir ist zwar bewusst, dass ich eine Therapieform gewählt habe, bei der sich der Therapeut eher zurückhält, aber ist die kühle, extrem distanzierte Ausstrahlung ein Stilmittel, oder authentisch? Schwer zu sagen.
Es ist deine Aufgabe zu entscheiden worüber du in dieser Psychotherapie sprichst. Du musst es ansprechen, nur dann wird er dir vielleicht helfen dich auszudrücken.AnnaBlume hat geschrieben:Ich denke, dass er doch routinierter mit solchen Offenbarungen umgehen können müsste, wenn das Herbeiführen derartiger Emotionen zu seiner Methode gehörte, oder?