Denkt ihr über den Tod nach?

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
Benutzeravatar

geronimos secret
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 32
Beiträge: 917

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:07

@ All Users
Ich bin sehr überrascht, dass doch einige eine Patientenverfügung haben und dem Positiv gegenüberstehen. Hätte ich mir nicht gedacht, da in unsere Gesellschaft das Sterben und der Tod leider Tabuthemen sind.
Bei der Patientenverfügung sind halt viele schnell dabei. Leider kann man das nicht von der Bereitschaft der Organgspende behaupten. Die meisten Menschen denken halt lieber in erster Linie an sich selbst. Schade finde das. Ich selbst bin seit Jahren im Besitz eines Organspendeausweises, den es übrigens in jeder Apotheke gibt! Ich möchte Patientenverfügungen damit keineswegs schlecht reden, denn ich halte diese für genauso wichtig!
Eat Pray Love

Werbung

Benutzeravatar

estelle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1767

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:16

Rosenrot hat geschrieben:Und wenn du für dich Angst hast, schreib eine Verfügung mit dem was FÜR DICh richtig ist. Zum Beispiel so wie du es oben schreibst. Dann ist es sicher, dass niemand für dich eine andere Entscheidung trifft. Dann darf kein Arzt, kein 'Kind' ode r Partner bestimmen, WEIL du vorab das entschieden hast.
Ja,danke Rosenrot, das werde ich dann auch machen.

Ich wußte bis jetzt nur garnicht,dass dieses auch möglich ist.

Liebe Grüße,
Violetta.

Benutzeravatar

estelle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1767

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:25

Nico hat geschrieben:
Violetta 2009 hat geschrieben:
Das habe ich früher im Krankenhaus so nie erlebt,dass Sterbende künstlich ernährt worden sind,
es war allerdings auch ein christliches Haus,da war alles gottgewollt.

Damit gebührt dir Platz 1 im Witze - Ranking !
Ja lach nur, wenn früher jemand zu uns ins Krankenhaus kam zum Sterben, dann sind auch keine
lebensverlängernde Maßnahmen wie künstliche Ernährung mehr angeordnet worden von den
Ärzten, dann hat man die auch in Ruhe sterben lassen, anders kenne ich es nicht.
Und ich glaube das ist auch erlaubt, verboten ist nur Maßnahmen abzusetzen, wie Schläuche
abstellen, aber wenn jemand mit einer unheilbaren Erkrankung kommt und schon im Sterben liegt,
wird man da auch keine Maßnahmen mehr anwenden.
Zuletzt geändert von estelle am Sa., 08.01.2011, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:31

Wozu bitte soll denn ein Krankenhaus sein, indem alles gottgewollt ist ?
Wozu dann Medikamente oder Operationen ??
Wer in diesem Krankenhaus hat denn dann die Kompetenz zu entscheiden ob mein Krebs gottgewollt ist oder nicht ???
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Werbung


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 2008

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:37

Hallo Violetta

das ist ja die Crux.

Würde es ein Gesetz geben, dass sagt, jeder muss entscheiden, ob er z.B. Organspender/in sein will oder nicht, wäre es für Menschen die in der Medizin arbeiten einfacher.

Ebenso mit den Patientenverfügungen.
Die müssten ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben sein.

Natürlich muss dazu eine adäquate Aufklärung möglich sein, Pflicht des Hausarztes z.B. oder so.

Dann wüsste jemand wie du, der eben das Gegenteil möchte wie ich, dass man genau das auch verfügen kann!

Hallo Nico

ich las den Widerspruch auch in Violettas Beiträgen, aber ich glaube, es war anders gemeint.
Früher gab es ja die Apparate nicht wie heute. Heute kann man einer leblosen Körperhülle, die noch nicht Hirntot ist, Funktionen erhalten, die früher nicht möglich waren (ich übrigens habe verfügt, dass Organspende vorgeht. Heißt, Funktionen soweit erhalten, bis die Organe entnommen werden können)
. Da ist man dann gestorben ohne Schläuche und Co, wenn man austherapiert war. Dann gab es eine Zeit der extremen Apparatemedizin, es wurde gejubelt, was alles möglich ist. Mittlerweile wird aber vielen klarer, dass diese Art der verlängernden Maßnahmen nicht das Größte sein kann...

Rosenrot

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:41

@Rosenrot

Das ist aber auch ein gehöriger Unterschied ob bestimmte Maßnahmen nicht getroffen wurden weil es sie damals noch gar nicht gab, oder ob diese Maßnahmen bewust nicht eingesetzt wurden.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Sunny75
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1333

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:43

Fiasei hat geschrieben:Möchtest du in einen Pflegeheim dahinvegetieren?
Dahinvegetieren "möchte" ich weder in einem Pflegeheim, noch sonst irgendwo. Es geht hier nicht ums "mögen". Keiner möchte einen Unfall haben oder krank werden - aber das gehört für mich genauso zum Leben dazu, wie alles "Gute" dass mir widerfährt.
Ich bin der Meinung, dass kein Schriftstück als Versicherung dienen kann, dass ich letztendlich nicht doch einen qualvollen Tod erleide

Benutzeravatar

estelle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1767

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:46

Nico hat geschrieben:Wozu bitte soll denn ein Krankenhaus sein, indem alles gottgewollt ist ?
Wozu dann Medikamente oder Operationen ??
Wer in diesem Krankenhaus hat denn dann die Kompetenz zu entscheiden ob mein Krebs gottgewollt ist oder nicht ???

Ja,da hast du Recht Nico,aber so war das, vielleicht ist es heute dort ein bißchen anders
und moderner, ich denke schon.

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 08.01.2011, 14:51

Es ist ja eigentlich auch so dass der Hirntod bei gleichzeitig gesunden und somit zur Organspende geeigneten Organen relativ selten ist und hauptsächlich bei Unfällen vorkommt.
In jeder Organspendediskussion wird es so hingestellt als wäre der Hirntod mit gesunden Organen das übliche Prozedere.
Somit diskutiert man hier und macht sich über etwas Gedanken das ohnehin nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit eintritt.
Beinahe genauso verhält es sich beim Thema Sterbehilfe oder Patientenverfügung denn die Wahrscheinlichkeit dass darauf zurückgegriffen werden muss, ist sehr gering.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 2008

Beitrag Sa., 08.01.2011, 15:06

Hi Nico

Fullquote darf man ja hier nicht, deshalb ein ja zu deinem Posting 14.41h. Absolut!!
Es ist ja eigentlich auch so dass der Hirntod bei gleichzeitig gesunden und somit zur Organspende geeigneten Organen relativ selten ist und hauptsächlich bei Unfällen vorkommt.
Hm, wie meinst du das denn?
So: wenn jemand eh krank ist, ist sein Innenleben eh nicht mehr nutzbar?
Gibt doch viele Erkrankungen, die 'nur' ein System oder Organ im Körper betreffen.

Bei mir z.B. kannste (noch und angeblich auch mit der Krankheit, wenn sie ichtig ausbricht) fast alles haben. Wobei ich zugebe, dass ich nicht glaube, dass meine Leber ewiglich weiter so prima Werte vorweist bei den Chemikalien die ich mir zuführen muss Bild

Rosenrot

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 08.01.2011, 15:48

@Rosenrot
Ja ich hab es schon so gemeint dass meistens am Ende eines Lebens die Innereien entweder kaputt oder zumindest sehr angegriffen sind, warum sollte sonst ein Hirntot eintreten,? Ausnahme natürlich bei einem Unfall .
Nimm z.B. irgendeinen Krebs der ja grundsätzlich bei ungersunder Lebensweise schon viel wahrscheinlicher ist und diese Lebensweise incl. der medikamentösen Behandlung des Krebses wird sämtliche Organe nicht gerade neuwertig zurücklassen.
Natürlich kann ich mir vorstellen dass es z.B. bei einem Herzinfarkt anders sein kann, obwohl sie einen bei den Reanimationsversuchen ja auch mit Hardcoremedikamenten zurückzuholen versuchen und diese sich auch wiederum irgendwo ablagern werden.
Wie gesagt, in Ö muss man sich registrieren lassen um einer Entnahme entgegenzuwirken und das machen sicher nicht viele Menschen weil sich kaum jemand darüber Gedanken macht. Aber trotzdem gibt es sehr lange Wartelisten von Patienten die auf Organe warten und das ist meines Erachtens eher daher weil sich nicht so leicht brauchbare Organe finden lassen oder die Voraussetzungen dafür ( eben Hirntot bei funktionierenden Organen) eher selten sind.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Sunny75
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1333

Beitrag Sa., 08.01.2011, 16:02

Nico hat geschrieben:Wie gesagt, in Ö muss man sich registrieren lassen um einer Entnahme entgegenzuwirken und das machen sicher nicht viele Menschen weil sich kaum jemand darüber Gedanken macht.
...oder es so will?!

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 08.01.2011, 16:05

Ja natürlich, oder halt eben Organe spenden will.
Ändert aber nichts daran dass Organe dennoch dringend gesucht werden, da offensichtlich nur schwer verfügbar.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 2008

Beitrag Sa., 08.01.2011, 16:45

Hi Nico

die Wartelisten gelten, soweit meine Info, ja auch nicht nur Länderspezifisch. Es gibt doch Eurotransplant. Das verstehe ich so, dass sämtliche Wartelisten einbezogen werden, wenn ein Organ zur Verfügung steht. Dies bekommt dann der der oben steht aufgrund Dringlichkeit. Derjenige ist dann vielleicht nicht in Österreich...


Ehrlich gesagt, so fies es für manche klingen mag, mir wäre es auch lieber, wenn meine Organe die oder derjeige bekommt, der sein Leben noch vor sich hat (jung ist). Aber bestimmen kann ich das eben nicht.
Ich denke auch, würde ich es bestimmen können anhand Wartelisteninfo, wäre ich sicher auch überfordert. Lieber die junge Frau aus Kroatien mit einer Lunge versorgen oder den alten Herrn aus den Niederlanden oder doch die Frau meines Alters in der Nachbarstadt...
Über Dringlichkeit sollen dann besser andere entscheiden. Müsste ich, dann würde ich es aber tun.

Rosenrot

Benutzeravatar

Sahra-Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 66
Beiträge: 347

Beitrag Sa., 08.01.2011, 16:49

es gibt auch noch anderes was gespendet /verwendet werden kann außer organe wie herz , bauchspeicheldrüse , leber , nieren .....
zb die hornhaut vom auge , haut , blutgefäße , knochen , knorpel und sehnen

wer sich als organspender zur verfügung stellt , egal welchen alters oder krankheit , wird immer gebraucht , -
ob brauchbar oder krank wird vor entnahme des organs ausgetestet -
wenn alkoholiker - denn ist die leber halt nicht mehr brauchbar aber ein blinder kann mit der hornhaut wieder sehen -

ja das ist ein schwieriges thema weil der tod gefälligs noch weit von uns bleiben soll -

sahra-marie

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag