Mit den 'Feinden' leben - wirkliche oder vermeintliche

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Phönixia
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Beitrag Fr., 03.12.2010, 23:32

@Ive,
Nicht zu reagieren kann Stärke sein, okay, aber manchmal erscheint es mir zumindest dann auch wie Schwäche.
Bezieht sich das jetzt auf meinen Beitrag? Wenn ja, hast Du vielleicht was missverstanden.
Natürlich kannst du auf eine Unverschämtheit mit einer Gegenaggression reagieren oder auch nicht, ganz wie dir beliebt. Denn wie du auf etwas Belangloses reagierst, ist eigentlich auch belanglos.
Ich meinte nur, man soll es nicht weiter mit sich herumtragen und sich nicht aufreiben.

So wie, wenn man, aus einer Tasse, Kaffee verschüttet. Das ist vielleicht auch ein Ärgernis und die erste Reaktion darauf kann eventuell ein Fluchen darüber sein.
Aber kein Mensch würde sich den ganzen Tag über einen verschütteten Kaffee ärgern.
Aber wenn sie ein Mensch "dumm" anredet, was etwas alltägliches ist, dann tragen das Mensch (nicht nur Du Ive) sehr lange mit sich rum. Obwohl es eine ebenso bedeutungslose Sache ist, wie der verschüttete Kaffee.

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leserin
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 07:15

Hi,
also das mit dem "zu sehr gemocht werden" hab ich ja begründet und zwar damit dass du dich gerne ein bissl verdrehst, wenn du nicht gefällst. Im Sinne von - "oh, mein Beitrag kam nicht gut an, dann schreib ich ihn lieber schnell nochmal um! Besser so? ". Das scheint halt so, als würdest du dir lieber selbst das Wort im Mund umdrehen, als nicht gut anzukommen = gemocht zu werden und drückt auch eine gewisse Unsicherheit aus, die wiederum ausdrückt, dass du deinen Selbstwert zu sehr an Rückmeldungen und Feedback festmachst - daher Fremdwert.

Und ich glaube auch, dass du vieles was vielleicht jemand anderer als "Blödsinn" abtut oder mit einem Kopfschütteln beantwortet, viel fataler bewertest. Nämlich als Ablehnung (deiner Person), als Anfeindung (dir gegenüber), als Intrige (gegen dich), als Blossstellung (?) etc.
Das mein ich mit - du nimmst das hier zu persönlich und vielleicht sowohl dich (es ist ja nicht alles gegen dich persönlich) als auch die anderen zu ernst, denkst dann ewig drüber nach und trägst das mit dir rum. Der andere kann der größte Volldepp sein (dessen Meinung so relevant ist, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt) und der 3 Tage später nichtmal mehr weiß, wer Ive ist. Für dich scheint er dann aber auf einer Feindesliste zu stehen und du gibst dem eine Wichtigkeit die er gar nicht verdient - auch wenn er kein Volldepp ist, du kennst ihn ja nichtmal.

Wobei ich mich frage - was meinst du wenn du "Feind" schreibst.
Denkst du dann, er ist DEIN Feind oder glaubst du, du bist SEIN Feind? Das ist nämlich ein großer Unterschied.
Beim ersten liegt die Anfeindung in dir, beim zweiten spielt ja eher so ein Opferdenken eine Rolle.

Gute Frage find ich *mir auf Schulter klopf*

Lg
Leserin


Heimatlos
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 07:40

Ive, ich habe immer versucht, keine Feinde zu haben, leider ich war immer gejagt und verbannt. Also die Leute im SU waren so berieselt von der Propaganda, dass ich auf meinem leib ich immer spürte. Buchstäblich. dann ich habe genug virtuelle "feinde" bekommen,schon hier, In Germany. In der heimat wenigstens waren einige bekannten und die leute mit den ähnlichen Interessen, aber hier ich fühle mich wie der fremdkörper. Wie kann man die echte freunde finden? Die feinde finden dich selbst.
LG.
Schöne WE dir.
I.
Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens
.
William Q. Judge

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Gast
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 08:15

Hallo Ive,

ich hatte mich ja im Thread vertan. Deshalb schreibe ich die Frage noch einmal dort, wo sie hingehört. Wenn du sie zusammen zählst, auf wie viele "Feinde" kommst du dann?

Und - welche Bedingungen müssen erfüllt sein, dass du jemanden als "Feind" ansiehst?

Gruß
Anastasius

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Ive
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 10:03

Hallo Anastasius!

Wirkliche Feinde - hm. Eine Handvoll vielleicht, aber eventuell auch nur einseitig? Echt böse wollten mir bzw. mich wegbeißen wollten mich davon vielleicht zwei, drei, die mich nicht mal persönlich kennen, also im Web - fragt sich: Sind das wirklich 'Feinde'?
Vermutlich bin ich denen 'ich Echtzeit' herzlich egal inzwischen.

Gruß, Ive

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Saul
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 11:39

Ive hat geschrieben:Echt böse wollten mir bzw. mich wegbeißen wollten mich davon vielleicht zwei, drei, die mich nicht mal persönlich kennen, also im Web - fragt sich: Sind das wirklich 'Feinde'?
Ich dachte, du hättest gestern viel darüber nachgedacht ...

Ein bisschen kreisen deine Gedanken dazu noch immer um den Ausgangspunkt.

Ich wünsche dir, dass du da noch etwas entwickeln kannst!

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Ive
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 12:14

Öhm, Saul, ich hab nur Anastasius Frage beantwortet. Und bin dabei lediglich kurz in die Vergangenheit geschweift.

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Elfchen
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 12:24

[video][/video]

wenn ihr es unpassend findet, lösche ich es wieder.
ich wünsche euch ein friedliches miteinander...

glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Ive
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 13:22

Elfchen, hab gerade Gänsehaut bekommen ... sehr schön und auch passend natürlich.

Doch, ich HAB mir viele Gedanken gemacht. Ein bisschen gings noch hin und her zwischen: "Ähm ... ja ... was jetzt???" und "Wieso?! Ist doch alles ganz klar!" --- Und nun bin ich der Meinung, dass ich es im wahrsten Sinn des Worte gut geschafft habe, mir - zumindest einige - Feindbilder AUFZUBAUEN. Ich glaub, viel mehr müsste ich gar nicht mehr dazu sagen ... Dennoch ein paar weitere Erkenntnisse:

Sicher gibts ein paar Leute, denen man auf den Keks geht, mit denen man keinen Draht hat, die (oder wo man gar selbst?) neidhammelig oder missgünstig sein könnte/n. Feinde - so oder so - sinds aber wohl noch lange nicht.

Ich definierte 'Feind' offenbar ein wenig übertrieben, nämlich so, dass es schon Menschen betrifft, die mir nicht wohlgesonnen sind. Nun ja, ich weiß - und stimme insofern mit Euch wohl überein - dass wir damit eben leben (müssen). Bewusst bin ich auch nicht danach aus, nur 'Freunde' zu haben, unbewusst trifft mich Ablehnung aber offenbar (zu) hart.

Schau ich genau in mich hinein, macht mich offene Ablehnung wütend und ängstigt mich auch manchmal; sicherlich eine überzogene Reaktion. Bei Auseinandersetzungen entsteht ein regelrechter Kampf- oder Fluchtreflex bei mir - und zwar nicht angemessen in den allermeisten Fällen - das war die wichtigste, überraschendste und unbequemste Erkenntnis.

Übrigens: Das Web in dieser und anderer Hinsicht nicht als das wahre Leben wahrzunehmen, kann ich allerdings nur begrenzt für mich so sehen. Ich hab ja einige User aus anderen Foren und einen speziellen aus diesem kennengelernt (letzteren sogar besonders gut ) und kann nur das Resümmee ziehen, dass das Web ein zutreffendes Abbild der Wirklichkeit zu sein scheint. Für mich zumindest. Der/die, womit ich im INet gut zurechtkam, war auch bei der face-to-face-Begegnung der/die, wobei der persönliche Draht stimmte, und umgekehrt. Wer dafür ein 'Ohr' hat, kann aufgrund von Schreibstil, Aussagen, Ansichten und Zwischentönen schon gut herausfiltern, wo es passt und wo nicht, mein ich.

Insgesamt gesehen, werd ich mich nun wohl weiter dranmachen, meine Feindbilder abzubauen und sie auf einer anderen Ebene anzusiedeln. Eventuell derzeit irgendwo im weißen Weihnachtswald, passend zu meinem jüngst geschlossenen Thread.

In diesem Sinne:
schöne Tage allen.
Ive

P.S. Und ein Danke noch allen, die mir bis hierher geholfen haben, auch den 'Feinden'

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freeway
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 14:43

ich finde eine konträre meinung zu äußern, ohne die des anderen „anzugreifen“ zuweilen außerordentlich schwer… nicht nur hier, auch im RL, nur dass es dort mehr/schneller möglichkeiten gibt „einzugreifen“, wenn ich es nicht gut hinbekommen habe..

meine eigenen posts werden da zuweilen vor lauter „vielleichts/eventuells/könnte/finde/etc“ recht verworren… da entfleucht mir bei so manch anderen postern, die (soweit ichs beurteilen kann) so schön präzise formulieren können ein bewundernedes „wow“, selbst wenn das geschriebene nicht meiner meinung entspricht… und die „du mussts etc“ in den posts, lese ich dann einfach als „ich finde“

grundsätzlich hilft es mir persönlich ein gewisses „wohlwollen“ zu unterstellen und ein (meiner meinung nach *g) mitgeschicktes „du bist doof, das liegt bestimmt an deiner kindheit“ o.ä. auch mal als ungeschickte formulierung des posters zu sehen… schließlich ist es auch nur meine meinung, dass toleranz mitgeschickt werden sollte, auch die muss ja nicht jeder mit mir teilen..

ich kenne es aus dem RL so, dass ich mich nur da „traue“ auch mal eher „rauszuhauen“, wo ich mich einigermaßen „sicher“ fühle… wo mir erlaubt wird etwas heftiger zu sein mit der möglichkeit im weiteren gespräch auch das ein oder andere zu relativieren und der andere auch mit unreflektiertem mal umgehen kann (ohne mich gleich als "feind" anzusehen)… hier ist das etwas schwieriger, da man ja noch nicht einmal davon ausgehen kann, dass der andere im gespräch bleibt… daher seh ich es so, dass „heftigere“ antworten meiner meinung nach zuweilen sogar ein kompliment an den anderen sein können…

viele grüße vom freeway

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freeway
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 15:54

ich trau mich mal…

bei dir ive, empfinde ich es so, dass du bei antworten zu diversen themen (soweit ich welche las) einen „sicheren stand“ vermittelst… ein „ich weiß wies geht“… und bestimmt ist das bei einigem auch so… und bei anderem vielleicht dann eben nicht so… geht es dann um dich… um DEIN thema… hatte ich das gefühl, du möchtest im „sensibel sein“ deinen „sicheren stand“ aufrecht erhalten… so als würdest du selbst beides zwar eigentlich „leben“ wollen… sonst hättest du das ein oder andere denke ich auch nicht geschrieben… sobald aber jemand dein „sensibel sein“ tatsächlich auch als solches wahrnimmt… wirkte es auf mich, als müsstest du händeringend wieder deinen „sicheren stand“ „plakativieren“ (gibts nicht das wort… egal)…

so als ob du das selbst nicht unter einen hut bekommst und dich dann in „gefahr“ siehst, mit dem was du weißt… für mich passt da auch die löscherei und verabschiederei dazu… möglichst schnell dinge „nicht nachvollziehbar machen“ um ja nicht „entlarvt“ zu werden…

hast du dann die möglichkeit einiges ferner ab von deinem ursprünglichen thema aufzudröseln wirkst du auf mich sehr entgegenkommend… nicht mehr so ablehnend etc… widmest dich quasi mehr deiner weichen, sensiblen seite… die gar nicht alles wissen muss und kann…

nur mal so.. vielleicht alles quatsch… hatte jetzt dennoch das bedürfnis es zu schreiben…

viele grüße vom freeway

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Ive
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Beitrag Sa., 04.12.2010, 16:42

Gar nicht Quatsch, freeway; ich denk, da ist was dran. Stimmt, ich bin sicher, wenns darum geht, Dinge von außen zu beleuchten. Und ich werde manchmal unsicher, wenns um meine ureigensten Dinge geht, stimmt auch. Werde ich dann attackiert, nimmt die Unsicherheit zu. Wut, mich "entlarvt" zu sehen, ist da nicht, meine ich. Zu entlarven sehe ich ja nix, ich bin hier so authentisch wie ich kann, so echt wie ich eben bin.

Wut, missverstanden, als dumm gescholten zu werden und mich eventuell nicht 'adäquat' wehren zu können, sehe ich selbst schon eher. Wut und Scham* bewegen mich meist, wenn ich Beiträge lösche oder türenknallend davon rausche. Ich glaub, das sind uralte Muster ... Als Kind häufig erlebt, dass Schwachpunkte gnadenlos aufs Korn genommen werden - die heutigen Gefühle von Wut und Scham fühlen sich sehr ähnlich dem an, was das kleine Mädchen spürte ... Und Abwehr wurde dann noch bestraft. Ich merke sogar jetzt noch eine gewisse Erbitterung, wenn ich DARAN denke.

Schaut also so aus, dass ich Angst davor habe, meine persönlichen Schwachstellen zu entblößen; da fehlt es wahrscheinlich noch an Selbstbewusstsein. Ich würde z. B. nicht meine bewältigte Tablettensucht, um ein Beispiel zu nennen, öffentlich machen, also z. B. damit ins Fernsehen gehen oder ein Buch drüber schreiben - obwohl ich ja allen Grund hätte, sogar stolz darauf zu sein: Es wäre mir als Ive bzw. Frau X peinlich, könnten ja frühere Kollegen oder Chefs sehen, und was würden die dann im Nachhinen von mir halten ... ?

*Irgendwo steht da in meiner Bibliothek noch ein altes Buch zur 'toxischen Scham', hat mich seinerzeit sehr berührt, ich muss es mal wieder hervorkramen.

Ja, und was Du im Beitrag darüber schreibst: Es braucht ein gewisses Vertrauen, auch mal krass die ungeschminkte Wahrheit 'herauszuhauen'. wohl wahr!

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freeway
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Beitrag So., 05.12.2010, 12:35

vielen dank für deine liebe rückmeldunge ive,
den begriff "toxische scham" hör ich zum ersten mal... da werd ich auch mal etwas näher nachstöbern..

viele grüße vom freeway

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Ive
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Beitrag So., 05.12.2010, 13:08

Freeway, wenn Du den Titel noch wissen möchtest, sende ich ihn Dir gern.

Phöinixa, danke, dass Du das nochmal aufgegriffen hast. Du hast sicher Recht: belanglos. Man nimmt in dem Moment die Sache, nimmt sich zu wichtig. Auch eine Erkenntnis.

Liebe Grüße an Euch
Ive

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freeway
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Beitrag So., 05.12.2010, 14:24

ich hab von google hauptsächlich "wenn scham krank macht" bekommen... wenn du ein anderes empfehlen kannst, gerne ive.

viele grüße vom freeway

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