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Mi., 17.11.2010, 22:38
hallo gothika,
du hast mit deinem beitrag eine noch nicht von mir gestellte frage beantwortet: darf/kann/soll ich dem kind meine grenzen aufzeigen? tatsächlich hab ich mich bis jetzt da total zurückgehalten. ich dachte, er nimmt mich irgendwann nur noch als böse stiefmutter wahr, wenn ich von ihm dinge verlange, die sein vater nicht verlangt. ich möchte mich eigentlich nicht zum feindbild machen, aber endlos zusehen und warten, ob vom vater eine klare ansage kommt, werde ich auch nicht mehr. dazu stresst mich die situation zu sehr. das kann ich noch probieren bevor ich kapituliere.
mit ihm allein was machen ist für mich auch ein ganz neuer gedanke. allerdings glaube ich nicht, dass er darauf einsteigt. die wochenenden kommen dafür nicht in frage, denn er fiebert der gemeinesamen zeit mit papa total entgegen und will davon wahrscheinlich keine minute abgeben. einen versuch ist es mir aber wert. die zeit während der woche - ich weiß nicht, ob das mit seiner mutter irgendwie möglich ist. über die "ex" wird nie gesprochen. ich mag den jungen auch nicht über seine mama ausfragen. aber ich könnte mir vorstellen, dass sie ein problem damit hätte, wenn ich mit dem sohn allein was unternehme, außerhalb der wochenendregelung. ich werd's mal ansprechen. vielleicht hat er ja sogar lust - wer weiß, ich würde mich echt freuen.
was die beziehungs- oder abgrenzungsfähigkeit des vaters angeht, weiß ich auch noch nicht so recht, wo der hase genau lang läuft. einerseits geht er wirklich sehr auf mich ein. alles was ich aktiv anspreche überdenkt er und hat eine meinung dazu, ändert auch etwas, aber nur die konkret angesprochenen missstände. was ich nicht ausdrücklich anspreche, kommt ihm auch nicht in den sinn. ich empfinde ihn manchmal als gedankenlos mir gegenüber. nicht nur im bezug auf das kind. ich hab z.b. einmal für uns gekocht, bei mir, ohne kind, gerade als wir anfangen wollten zu essen, hat das telefon geklingelt, ein arbeitskollege, abends um 20 uhr, allgemeine lagebesprechung. und dann noch bissl smalltalk, erst als ich meinen teller genommen und mich vor den fernseher gesetzt habe, hat er das telefonat abgebrochen. dann blabla, ja respektlosigkeit, kommt nicht wieder vor, war 2 jahre ohne beziehung, muss erst wieder lernen... usw... tja, diese telefonsache wird nicht wieder vorkommen, das weiß ich. aber in der ganzen zeit, in der wir uns kennen, hat er mir nicht einmal irgend etwas mitgebracht, nicht mal ein einziges blümchen. ich versteh das irgendwie nicht, denn ich sehe dauernd irgend was, das ich ihm oder dem jungen am liebsten mitbringen würde. beim ersten besuch hab ich sowieso eine flasche wein dabei gehabt. gehört sich doch so für gäste, schon allein aus reiner höflichkeit, oder? ich muss irgendwie alles für mich herausdiskutieren. dann klappt auch vieles (außer das mit dem kind). das zusammensein mit ihm ist total schön und unkompliziert, aber die ganzen umstände drumrum finde ich schwer.
All what we see or seam is but a dream within a dream
E.A. Poe