Väterliche Gefühle meinem Therapeuten gegenüber

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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erftzauber
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 21:25

an beide, ich habe ein bißchen den Eindruck, dass unsere Gruppe für ihn so der Kinderersatz ist. Er ist ein sehr herzlicher Mensch und macht seinen Job, obwohl nebenberuflich sehr gut. Gut ist nicht nur Hobby er hat es schon nebenbei studiert, also kein Heilpraktiker oder so. Und er arbeitet auch sehr distanziert und verurteilt Therapeuten, die mit ihren Klienten in die Kiste hüpfen.

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chandelle
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 21:27

Du interpretierst aber eine Menge in ihn rein. Warum machst Du das?

chandelle

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Elena
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 21:30

Hallo erftzauber,

dann scheint es ein ganz normal ausgebildeter Psychotherapeut zu sein, die ja mit dem Phänomen der Übertragung arbeiten, gerade dann, wenn Du Einzelsitzungen hast.
Glaube mir, irgendwann kann man mit der Übertragung gut umgehen, gerade dann, wenn sie besprochen und bearbeitet wird.
Wie lange das dauert ist individuell! Aber das ist wirklich kein Grund, die Therapie abzubrechen.

LG Elena

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erftzauber
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 21:39

weil ich nicht die einzige bin, die das findet. Manchmal denke ich aber hätte ich doch nie mit der Einzeltherapie angefangen, wäre es vielleicht nicht so schwer für mich. Obwohl ich mich in der Gruppe nie getraut hätte, die Dinge anzusprechen, die ich mit ihm unter vier Augen bespreche. Er meinte auch zu mir, beide müssen sich in einer Therapie erstmal öffnen, damit das richtig klappen kann. Habe früher mal drei Jahre Therapie bei einer Frau gehabt, da konnte ich erstens nie so locker reden und hatte auch nie so starkes Vertrauen. Mal sehen, vielleicht wird es in der nächsten Stunde ja mal angesprochen.

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Elena
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 21:48

erftzauber hat geschrieben:Manchmal denke ich aber hätte ich doch nie mit der Einzeltherapie angefangen, wäre es vielleicht nicht so schwer für mich.
Sagen wir mal so, Du könntest der Übertragung vermutlich besser aus dem Weg gehen. Jetzt ist sie offensichtlich, und das ist doch gut, damit ihr daran arbeiten könnt. Das wäre in einer Gruppentherapie nicht passiert. Einzelsitzungen sind immer intensiver.
erftzauber hat geschrieben:Er meinte auch zu mir, beide müssen sich in einer Therapie erstmal öffnen, damit das richtig klappen kann.
Das stimmt!

LG Elena

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erftzauber
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 21:51

na mal sehen wie es so weiter läuft....im Moment bin ich mit der ganzen Situation noch überfordert, weil ich solche Gefühle nicht kenne, zumindest nicht so intensiv

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chandelle
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 21:53

Also ich vermute eben, dass Du zu ihm kein Vertrauen hast. Vermutlich konstruiere ich das aus dem "väterlichen" Gefühl, woraus sich ja ableiten ließe, ob Du Vertrauen zu Deinem Vater hattest.

Und ich glaube zu wissen, dass eine Übertragung bei fast jedem vorkommt und das für einen Therapeut/In ein ganz normales Thema ist. Und es macht ja auch Sinn, wenn Du vielleicht schon mal etwas über Nachreifung gehört hast? So beginnen wir alle unsere Therapie wie in Kindesalter (in Teilbereichen), leben die Pubertät nach um dann in freundschaftlicher Position zum Therapeut/In zu stehen. Wie eine reguläre Ablösung von den Eltern.

Ich habe es in Ansätzen auch erleben dürfen, bin da aber schnell durchgekommen und habe ich auch nie angesprochen, weil es bei mir sehr kurzlebig war.

Ich halte Dein Thema also für völlig legitim und besprechenswürdig, anders kann es sich kaum auflösen?!

chandelle

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Dunkle
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 21:55

erftzauber hat geschrieben: Und er arbeitet auch sehr distanziert und verurteilt Therapeuten, die mit ihren Klienten in die Kiste hüpfen.
Hi, mich würde interessieren, ob Dein Therapeut das Dir gegenüber so gesagt hat, war das Thema zwischen Euch? Hat er Dir gegenüber seine Arbeitsweise erklärt oder sind das Deine Einschätzungen?

LG
Dunkle

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erftzauber
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 22:01

Er hat gesagt, das es bei einer "therapeutischen Beziehung", sein Lieblingswort....notwendig ist, dass beide ihre Tore aufmachen, damit das Vertrauen aufgebaut wird und man richtig arbeiten kann. Ich solle mir auch keine Sorgen um unsere therapeutische Beziehung machen, es wäre alles in Ordnung, so wie ich empfinde, ich wäre bei allem derzeitigem Schmerz auf einem richtigen Weg......nur warum führt der durch die Dornenhecke?

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Elena
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 22:04

erftzauber hat geschrieben:ich wäre bei allem derzeitigem Schmerz auf einem richtigen Weg......nur warum führt der durch die Dornenhecke?
Weil Du das Vertrauen hast, dass Du bei ihm das Verdrängte nach oben lassen kannst, und das tut in der Regel ganz schön weh. Aber es zeigt auch, dass Du ein ganz schönes Vertrauen zu ihm hast!

LG Elena

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erftzauber
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 22:06

Das ist auch so, ich habe gefragt, ob der Weg denn unbedingt durch die Hölle führen muss, da meinte er nicht durch die Hölle, aber durch das Tal der Angst...weil ich auch mit Ängsten zu tun habe, die jetzt auch wieder hochgekommen sind....aber ich denke mal am Ende dieser ganzen Geschichte....kommt vielleicht irgendwann der Tag, andem es mir durch den ganzen Mist auch mal besser geht.

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erftzauber
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 22:07

habe ihn auch mal gefragt, ob ich ihn nicht adoptieren könnte, da meinte er....im Herzen wäre alles möglich

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chandelle
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 22:07

Therapie führt immer durch Dornenhecken egal welche Problematik man hat.

chandelle

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Elena
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 22:09

erftzauber hat geschrieben:kommt vielleicht irgendwann der Tag, andem es mir durch den ganzen Mist auch mal besser geht.
Auf jeden Fall!!!!
erftzauber hat geschrieben:habe ihn auch mal gefragt, ob ich ihn nicht adoptieren könnte, da meinte er....im Herzen wäre alles möglich
Das ist eine schöne Antwort !

LG Elena

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Dunkle
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 22:13

erftzauber hat geschrieben:Ich solle mir auch keine Sorgen um unsere therapeutische Beziehung machen
Ist das so gemeint Deiner Meinung nach, dass Du Dir keine Sorgen zu machen brauchst, dass er die therapeutische Beziehung ausnutzen könnte? Und bei der Gelegenheit hat er gesagt, dass er Therapeuten verurteilt, die mit Klienten ins Bett gehen?

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