Von Freunden enttäuscht

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.

luciabava
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Beitrag So., 18.03.2012, 14:58

Du schottest dich generell etwas ab, weil es dir zuviel wird.
Ja, das ist sicher etwas anderes. Die Frage ist aber: wie wirkt das denn nach außen? Wenn ich Treffen absage oder nie selbst initiiere?

Ich wollte auch deutlich machen, dass das alles auch eine Frage der eigenen Perspektive ist. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen. Sich versuchsweise in den anderen hineinzuversetzen, ohne die Situation gleich zu bewerten, könnte helfen.
Die Tendenz in euren Beiträgen ging für mein Gefühl schon sehr in die Richtung, dass Freunde doch verpflichtet sind, eure Bedürfnisse zu befriedigen. Sind sie nämlich nicht bzw. es lohnt sich schon, mal hinzuschauen, in welchen Situationen das eben nicht so war und ob das nicht einfach nur ok sein kann.

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Miss_Understood
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Beitrag So., 18.03.2012, 17:06

Phönixia hat geschrieben: Bei einer erwachsenen Eltern - Kind-Beziehung ist das dann wieder anders. Hier wären Eltern wohl auch sehr diktatorisch würden sie ihrem Kind nicht erlauben, mal 2 Monate keine Kontakt aufzunehmen und nicht an die Eltern denken zu dürfen ohne gleich an der Liebe des Kindes und an dessen Treue zu zweifen. So ähnlich könntest du es auch bei deinen Freundschaftsbeziehungen sehen.
Also wenn ICH zwei Monate oder mehr mit meinen Eltern NULL Kontakt hätte (OHNE das anzukündigen à la, ich bin mehrere Monate in einem Ashram und meditiere dort nur oder sonstwo im Ausland wo es kaum Internet gibt oder lass im ins künstliche Koma versetzen im Krankenhaus), würden die die Polizeit rufen. Ernsthaft. Wir haben durchschnittlich einmal in der Woche wenigstens flüchtigen Kontakt via Mail - und telefonieren - je nach Situation und Lage (beide Elternteile sind gesund bei mir) alle 2-3 Wochen ausführlicher. Sehen tun wir uns 4-5x/Jahr, da weiter entfernt lebend. So kenne ich das auch von Freundinnen, einige Bekannte sagten sogar letztens, uh - das sei aber flüchtiger Kontakt. Interessant wie unterschiedlich das sein kann. Und ja, doch - diese Frequenz 'brauche' ich schon auch mindestens um mich mit jemand wirklich freundschaftlich nah und verbunden zu fühlen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Phönixia
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Beitrag So., 18.03.2012, 17:25

Hallo MissUnderstood,

du kannst es drehen und wenden wie du willst. Du kannst deinen Freunden mit deinen Eltern als Argument kommen, oder damit das sie ja auch ihre Ehepartner, ihre Kinder häufiger sehen....
Es wird nichts daran ändern dass dich deine Freunde sooft sehen wollen, wie sie eben wollen.
Du beendest eben die Freundschaft wenn es dir nicht passt, oder sie beenden es und damit hat sich das dann wohl auch.
Aber du kannst nicht von jemanden forden, dass er sich deinen Wünschen anpassen muss und dich sehen muss, auch wenn derjenige das nicht will oder nicht so häufig will.
Freundschaft ist immer noch ein Geschenk und man sollte sich freuen wenn man sich sieht, auch wenn es nicht so oft ist.

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Miss_Understood
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Beitrag So., 18.03.2012, 17:30

12songs hat geschrieben: Ich bin momentan psychisch sowieso etwas angeschlagen und mir fehlt die
Kraft, das Thema konsequent anzugehen - sprich solche Personen aus meinem Leben zu streichen.
Weil dann keiner mehr übrig bleibt, oder zumindest zu wenige, oder?

Ich versuche gerade mutig zu sein - bzw. was heißt das schon - jedenfalls hatte ich eine der zwei hier erwähnten nochmal eine Mail geschrieben und einen Zeitpunkt gesetzt zu dem ich gerne geklärt hätte, was Sache ist. Keine Antwort. Der Zeitpunkt ist über eine Woche her. Meine Konsequenz, ein gesetztes Zeichen, 'entfriendet' in fb. Fühlt sich komisch an. Aber - ein Zeichen. Die andere antwortete. Sehr schwammig. Dass sie mir hätte ja schon längst blah blah und sie hätte seit Weihnachten permanent Erkältung, würde zwar zur Arbeit gehen, sich am Wochenende aber auskurieren. Sie melde sich, wenn es ihr wieder besser gänge. Äh ja. Habe ich dafür nochmal Verständnis? 'Darf' ich 'Kranken' eins reinwürgen und sagen/schreiben: Nö, das ist mir zu wenig, es reicht mir. Ich mag nicht mehr hingehalten werden? Dann beende ICH die Freundschaft halt hiermit? Egal wie ich es drehe und wende, ich fühle mich dabei schlecht. Mein Thera übrigens, der ich das ausführlicher erzählte, meinte, es sei ein Machtspiel. Und sie agiere da (ob bewusst oder unbewusst) sehr geschickt. Es sei wirklich wie so oft in Beziehungen - keiner will sich die Finger schmutzig machen und 'Schluss machen' müssen. Man pingt es hin und her. Und klar, es kann Menschen geben, die sich hinter ihrer Krankheit verstecken. Andererseits - meine Güte, ich bin die letzte, die dafür kein Verständnis hat - aber Erkältung???? Ich mein, sie kann arbeiten gehen. Und ja, es gab schon mal so eine mehrjärhige Pause, aber das habe ich ja shcon mal geschrieben, glaub ich - da war sie in der Psychiatrie. Davon wusste ich nichts, es hat lange gedauert bis sie mir das erzählte. DA erst konnte ich ihr das nachsehen. Ich habe seinerzeit auch fast zwei Jahre gelitten und getrauert gefühlt von heut auf morgen (ok, mit MEINEM Umzug 400 km weit weg) sie verloren zu haben.

Meine Theorie bei ihr ist jetzt, dass sie einfach alle diese Menschen aus ihrer 'Vergangenheit' tilgt, die etwas davon wissen. Sie will auch mit ihrer gewesenen Krankheit nichts mehr zu tun haben. (Und nein, es ist keineswegs so, dass ich da mit anderen drüber gesprochen hätte! Mit niemandem. Nicht mal mit meinem Freund damals, mit dem sie sich auch sehr gut verstanden hatte.) Wenn es so wäre, würde ich das allerdings wirklich gerne auch so von ihr hören. Irgendwie lege ich doch wert auf 'rituelle Abschiede'. Und ja, ich habe anscheinend neben Liebes- auch FreundesBEZIEHUNGEN.

Ich hätte gerne eine Liebesbeziehung, es hat lange gedauert bis ich mich dazu in der Lage fühlte nach einem heftigen Liebeskummer in 2002 und einer kurzen Beziehung in 2004 mit einem raffiniert manipulativen Mann. Seitdem zwei weitere ein- und halbjährige sehr unterschiedliche.

Ich hätte auch gerne einen funktionierenden 'nahen' Freundeskreis. Ich habe recht viele 'Bekannte', das ja. Getroffen war ich schon jetzt auch von meinem Versuch endlich mal eine große Geburtstagsparty zu feiern und sich über die Hälfte erst nach einer erneuten Rückfrage meldete. Wie ich mit denen, die sich jetzt auch immer noch nicht gemeldet haben, umgehe, weiß ich nicht. Mir ist wirklich irgendwie nach 'entfrienden', obwohl ich das eigentlich sehr albern finde, weil ich über fb auch networke.

Nur nochmal ein paar (eher oberflächlichere) Mitteilungen und Gedanken dazu.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag So., 18.03.2012, 17:43

Phönixia hat geschrieben: du kannst es drehen und wenden wie du willst. Du kannst deinen Freunden mit deinen Eltern als Argument kommen, oder damit das sie ja auch ihre Ehepartner, ihre Kinder häufiger sehen....
Moment mal - DU hast doch den Vergleich eingebracht. Mich würde mal wirklich interessieren, ob ICH da so alienmässig und ungewöhnlich bin in meiner Frequenz. Ich fände es schon gut, wenn ich nicht erst nach 2 Monaten tot in meiner Wohnung gefunden würde. (Ok, es geht mir nicht um Selbstmord, das nochmal ganz klar.)
Phönixia hat geschrieben: Aber du kannst nicht von jemanden forden, dass er sich deinen Wünschen anpassen muss und dich sehen muss, auch wenn derjenige das nicht will oder nicht so häufig will.
Freundschaft ist immer noch ein Geschenk und man sollte sich freuen wenn man sich sieht, auch wenn es nicht so oft ist.
'Man sollte sich freuen' - aha. Ja, ich weiß. Sei gefälligst genügsam und glücklich und freu dich.

Ja, im Grunde stimme ich dir sogar zu, was Freundschaft als Geschenk anbelangt.
ABER was zum Kuckuck, wenn das nicht so IST? Wenn das meinerseitige Heuchelei wäre? Ist da was mit meinem Bedürfnis derart verquer, dass ich - ja - WAS? Wenn ich das wüsste! Oder *hust 'sollte' ich nicht mein Bedürfnis herunterschrauben MÜSSEN gar. Sollen und Müssen, autsch. Und wenn das wirklich die Einzige Möglichkeit ist, WIE??? Und: ich spüre deutlich, dass ich lieber GAR NICHTS zu bekommen aushalte als 'ein bischen', was mir eben zu wenig ist. Das merke ich JETZT und HEUTE gerade wieder so deutlich. Kontest Heilfasten. Nix essen - recht einfach. Aufbautage sind eine Herausforderung.

Oh gott, wie furchtbar abstossend ist doch 'Bedürftigkeit' - aber wo fängt die an, und wo hört der Wunsch, die Sehnsucht nach Nähe auf, die Sehnsucht, die schon auch wichtiger Motor ist, ich habe sie jahrelang unterdrückt, ich weiss nicht, vielleicht kommt sie jetzt doppelt?

Sich 'satt lieben' / 'geliebt werden' - so ein 'Szeneslang' zu dem ich ab und zu Kontakt habe - der mich immer skeptisch stimmte (vor allem da er dort eher mit 'genug Sex' assoziiert wird) - geht das überhaupt? Und wie gehe ich freundlich mit meiner Sehnsucht um? Ich habe viel ausprobiert, es bleibt immer eine Leerstelle. Vor allem, wenn sich eben kurze nahe Kontakte nicht intensivieren (okay, daran bin ich inzwischen fast gewöhnt, finde es aber bei jedem einzelnen schade), noch trauriger stimmt mich und verlassener fühle ich mich eben, wenn langjährige nahe Kontakt einseitig (und das ist bei mir eigentlich so gut wie immer einseitig) weniger werden, beendet werden - ob mit oder ohne Worte.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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nonStop
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Beitrag Mi., 28.03.2012, 22:41

thema Freundschaft.... ein heikles thema, sehe ich auch so... mittlerweile kann ich ganz gut unterscheiden wer freund, feind, ausnutzer, blender, kumpel, kollege, oder sonstiges ist.... doch wahre freunde sind in der tat sehr sehr selten geworden..
mit viiel abstand betrachte ich gerade wie so einige menschen ticken und was sie freundschaft bezeichnen..für mich ist freundschaft IMMER eine gegenseitige beziehung im guten und im schlechten... wahre freunde fragen dich ehrlich wie es dir geht, helfen dir mit zuspruch oder sind einfach nur da wenn du sie brauchst ... du ich dann in dieser beuiehung auch ein freund bin ( freund meines freundes ) tue ich genau das gleiche ... ich bin auch da wenn ich helfen kann, zuspruch geben kann in schweren zeiten.. ich bin auch da wenn es den freund wieder besser geht und unternehme tolle dinge mit diesen freund.. anderesrum ist dieser freund dann auch wieder für mich da und unternimmt ebenso tolle sache mit mir... wir gehen durch dick und dünn.. egal was kommt, egal wie lange .. alles lauft ohne das der eine den anderen hinterherjagen muss... DAS ist freundschaft....
doch oftmals sieht die realitãt anderes aus.. viele menschen haben probleme auch psychischer natur.. viele " freunde " hören sich ständig das gejammer der eigenen vermeintlich guten freunde an, helfen wo sie können aber bekommen nie das gleiche zurück, sondern werden nur als stütze in schlechten zeiten benutzt, wo man sich auskotzen kann, positive kraftvolle konstruktive gespräche gibt es nicht mehr.. wenn es einen selbst schlecht geht wird man allein gelassen damit.. und auch noch beschimpft das man sich nicht um den anderen kümmert, dem es doch soooooo viel schlechter geht gerade... bla bla bla... nix ist mehr ausgewogen und glücklich, sondern nur noch nervend und belastend für die freundschaft... entäuschungen entstehen aus erwartungen... normal.. DENN ausgewogenheit bestimmt die balance zwischen himmel und hölle.. doch wenn der eine immer nur jammerd und aufgefangen werden will, der andere immer nur noch versucht den anderen wieder aufzubauen kippt auch die beste freundschaft.. jeder der freunde haben möchte, sollte auch in der lage dazu sein sich in den anderen hineinzuverstezen und bereit für ihn sein ohne zu fragen und zu erwarten..
ich betrachte von aussen oft wie viele menschen eigentlich sehr sehr einsam sind und sich an alles klammern was zwei beine hat.. kollegen von mir zb.. wir haben eine, die schleimt jeden hinterher, kaffee hier, küsschen da, für jeden ungefragt.. komplimente dazu und bang... alle haben sie lieb, wenn sie heult jeder fängt sie auf.. doch sie hat überhaupt kein intresse daran andere aufzufangen, sie will einfach nur ein " mamaersatz " haben und tut gelegentlich auf ängstlich und heulend... und weil sie ja so toll ihre leute mit kaffee & küsschen und geschleime kauft braucht sie sich ja dann auch nicht um deren probleme kümmern, hauptsache man kümmert sich um sie wenn es ihr schlecht geht... wie armseelig ist das den.. so möchte ich nicht freunde kaufen müssen...
ich bin authentisch, direkt und ehrlich... dadurch habe ich auch feinde, egal.. aber auch kontakte die mir was wert sind, menschlich und völlig uneigennützig, trotzdem bezeichne ich diese kontakte nicht als freunde, denn die gibt es offensichtlich nicht mehr.. oder... hmmm.. langjährige kontakte habe ich auch und doch, eine freundin ja.. das ist sie wirklich...
alles besteht immer aus gegenseitigkeit... was sind freunde.. doch heute weiss ich, ich würde jeden kontakt der sich einseitig anfühlt cutten.. ich tat es schon mal, obwohl ich sie sehr gern hatte und würde es immer wieder tun um mich nicht selbst zu verlieren..

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nonStop
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Beitrag Do., 29.03.2012, 10:19

dazu fällt mir noch ein... freunde sind menschen die dir wohlgesonnt sind...die dich nicht kaufen müssen..
freundschft entsteht immer aus sympathie und gegensympathie.. gleiche interessen, vllt gleiche hobbys, gleiche tiefsinnigkeit, gleiche höhenflüge & tiefgänge, streiten & verzeihen können, weil man den anderen lieb hat.. das gilt für beide seiten.. beide haben eine menschliche wertschätzung den anderen gegenüber.. auch wenn der andere mal nicht kann..
ja sowas besitze ich wirklich noch und ich bin dankbar dafür...

doch sehr sehr viele menschen können gar nicht mehr echte freundschaften knüpfen, weil sie nur sich selbst immer sehen, ihre eigenen ansprüche in den vordergrund stelln, fordern etc...
viele kontakte werden nur oberflächlich gepflegt.. es gibt kaum tiefsinniges in dieser beziehung.. einige bezeichen diese kontakte als freundschaft, doch das ist sie nicht, sondern nur eine bekanntschaft, aber weil einige denken, man wäre ja befreundet werden sie dann entäuscht... oft ist eine zwischenmenschliche beziehung nur oberflächlich..viele menschen meinen ihre kollegen seien auch ihre freunde weil man sich mal ausserhalb der firma trifft.. aber es ist immerwieder nur das gleiche schema..
oberflächliche umarmungen, oberflächliche floskeln ( wie gehts dir ?!! )... oberflãchliche wertschätzung und falsche erwartungen dann entäuschungen..
jeder der arbeit hat kann sehr gut auf seiner firma beobachten wie sehr einige menschen freundschaft verzweifelt suchen, egal ob sie diese person eigentlich riechen können, hauptsache es ist jemand für sie da und sieht diese personen .... aber kollegen sind oftmals nur oberflächliche bekanntschaften, also keine freunde im eigentlichen sinne..
diese abgrenzungen sollte man evtl. für sich finden und nutzen um nicht in den irrglauben zu verfallen, alle menschen sind meine freunde und ich habe anspruch auf deren zeit..
im leben gibt es immer veränderung.. freundschften können sich auch verändern.. alte muss man evtl loslassen.. neue können entstehen, wenn man erkennt wer vor einen steht und was diese person eigentlich von mir möchte...
ungezwungene freundschaften entstehen langsam, gehen dann auch in die tiefe und die beziehung wächst, man kann streiten und sich versöhnen .. wie auch in einer richtigen partnerbezeihung.. weil es eine partnerbeziehung ist , nur eben keine liebesbeziehung...
nur man sollt immer die augen auf machen wer sich da anbietet .. oft wollen menschen nur mit jemanden befreundet sein, damit sie sich nicht so allein fühlen, doch ich finde das sehr berechnend und eigennützig.. so entstehen keine freundschaften.. sondern aus symphatie und gleiche interessen..

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Lilly111
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Beitrag Do., 29.03.2012, 11:09

nonStop, du liest dich, als wenn du dich vor dir selbst für etwas rechtfertigst.
Wofür, warum?

Lilly
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Méabh
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Beitrag Do., 29.03.2012, 11:26

Off topic, sorry,

Miss Understood, was für schöne und berührende Beiträge.
*Träne weg wisch*
(Das alles betrifft einige meiner Ecken auch gerade sehr.)

M.

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nonStop
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Beitrag Do., 29.03.2012, 11:47

@ lilly...
Es ist keine Rechtfertigung. Versuche nur zu erklären warum manche Menschen sich von anderen so verletzt und versetzt fühlen..kenne es ja selbst auch.. die Freunde die eigentlich keine sind , weil man Sie selbst falsch eingeordnet hat. ....kenne aber auch die tiefgründigen festen Freundschaften.. auch ich hatte mal den Standpunkt alle die mich mögen sind meine Freunde...doch irgendwann kommt der Punkt wo man dann verletzt ist und man sich nach dem warum fragt..die Antwort ist das nicht jeder ein ( dein ) Freund ist auch wenn er es vorgibt dein Freund zu sein...wenn man erkennt , dann tut es nicht mehr so weh...denn ich bin es leid ständig das zu geben was andere für sich fordern, ohne das Sie jemals freundschaftlich an mich dachten..sondern immer nur egoistische Absichten hatten...stark hält schwach....
Deshalb mache ich nun gravierende abgrenzungen und fahre super damit...Flasche freunde hat doch jeder irgendwie nur nehme ich das nun nicht mehr persönlich..

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 29.03.2012, 14:06

nonStop hat geschrieben:alle die mich mögen sind meine Freunde...
Das ist ein sehr interessanter Aspekt. Das habe ich bis etwa zur 5. Klasse auch geglaubt. Als ich dann zum Mobbing-Opfer wurde. Einer sehr raffinierten Mitschülerin, die sich einige andere meiner Klasse regelrecht zu nutze machte. Und eine weitere Außenseiterin zu sich in den inneren Kreis zog, diese beauftragte regelrecht sich mit mir anzufreunden, damit diese mich aushorchen kann und dann von jener die über sie von mir gehörten Lästereien aufgeschrieben und öffentlich verkündet gegen mich verwenden konnte. Seitdem hatte ich viele Jahre massive Schwierigkeiten zu vertrauen. Ein sehr perfides kindliches Spiel, in das sich außerdem noch meine Eltern auf sehr ungesunde Art einmischten damals. Mein Vater war zudem in der völlig unpassenden Rolle des Elternsprechers, die er - natürlich nur in bester Absicht - nutzte, um seiner Tochter gutes zu tun. Aufgrund des Verhaltens eines Lehrers, der letztendlich dann sogar abgemaht wurde, gab es zunächst einen weiteren langen Konflikt. Immerhin führte dieser Klasseneklat, der auf meinem Rücken ausgetragen wurde, dass ich eine sehr gute Freundin gewann damals, die über 20 Jahre meine beste werden und bleiben sollte - leider dann aufgrund Umzug, Unmobilität, Ehe, drei Kinder, kranker Mann man sich auseinanderlebte.

Ja, wenn jemand MICH mag, vertraue ich - inzwischen wieder nach langen Jahren des extremen skeptisch seins darüber, wenn es mal so war, da der oben beschriebene Vorfall denke ich schon durchaus verarbeitet ist - schneller.

Ich glaube gerade eher entdeckt zu haben, dass mein Grundtenor eher der ist:
Alle, die ICH mag, sind (potentielle) Freunde.
(Was ja aber eben NICHT heißen muss, dass die mich /auch/ genauso mögen!)

Ich MAG nämlich gar nicht mal so viele Menschen.
Und weil ich eben viele Jahre Menschen, die MICH mochten/mögen, händeringend auf Abstand hielt, möchte ich meistens erst mal davon ausgehen, dass meine Gegenüber, die ICH mag und mir das nicht direkt zeigen, nicht mich etwa NICHT mögen, sondern das eher nicht zeigen können.

Was dazu führt, dass ich extrem viel Geduld und Kontinuität aufbringe. (Auch in absolut 'hoffnungslosen' Fällen *seufz) Wenige Male mit einem 'Danke, dass du immer so dran bleibst' bedankt, die meisten Male wohl nichts helfend in meinem Wunsch diesen Kontakt zu halten bzw. (wieder) zu einer Freundschaft zu(rück) finden.

Es geht eigentlich immer wieder um das Thema "Wer weniger will, führt."

Dazu lese ich gerade sehr viel und sehr gewinnbringend.

Zb Peter Schellenbaum: Die Wunde der Ungeliebten.
Leider ERKLÄRT er nur. Das sehr sehr tief und gut. Psychoanalytisch fundiert. Logisch, er ist ja auch Psychoanalytiker. Wenig bis nichts darin zu finden darüber wie man zu einer Veränderung kommt.

Dann zb jenes des von mir sehr geschätzten Saleem Matthias Riek (der sich auch auf David Schnarch beruft): http://www.art-of-being.de/newsletter/3 ... 0fd5878916

Meine Therapeutin gab mir just in der Stunde als ich den Artikel oben mitbrachte, den Hinweis David Schnarchs neuestes Buch zu lesen. (Ich mag solche Zufälle.) Ich wäre da jetzt so nicht drauf gekommen, weil es vom Titel her ("Intimität und Verlangen - Sexuelle Leidenschaft wiedererwecken") sich doch an langjährige Paare richtet und das ja nicht auf mich zutrifft. Aber ich bin gespannt. (Habe es noch nicht.)
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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nonStop
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Beitrag Do., 29.03.2012, 14:16

Ich finde in einer Freundschaft geht es um ungezwungenheit..in einer echten tiefen Freundschaft spiegelt sich die Wertschätzung für den Freund wieder..immer und immer wieder von beiden Seiten...verletzbar ist doch jeder...doch die Kunst ist doch auch die verletzbarkeit des anderen zu spüren und taktvoll. Friedfertig damit umzugehen. Sich streiten und verzeihen gehört dazu..wer das nicht kann hat nicht mit mir sondern mit sich selbst ein Problem...Menschen gegeneinander aufzuhetzen, auszuspielen...etc..verabscheue ich. Dann folgt die Trennung meinerseits ohne Wehmut...meine Pause ist nun leider zuende , lach.. schreibe vllt später noch mal..

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Lilly111
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Beitrag Do., 29.03.2012, 15:22

Hallo Miss_Understood,
Miss_Understood hat geschrieben:Es geht eigentlich immer wieder um das Thema "Wer weniger will, führt."
Ist diese Aussage für dich eher positiv oder negativ besetzt?

Interessantes Thema. Ich schreibe später mehr, will nur nicht die Antwort auf meine Frage beeinflussen. Wenn du denn antworten magst.


Lilly
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Miss_Understood
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Beitrag Do., 29.03.2012, 15:34

Lilly111 hat geschrieben:Hallo Miss_Understood,
Miss_Understood hat geschrieben:Es geht eigentlich immer wieder um das Thema "Wer weniger will, führt."
Ist diese Aussage für dich eher positiv oder negativ besetzt?
In kurz: Als eine, die meist innerlich mehr will, im Außen jedoch sehr autonom agiert (und das auch braucht), zusammen mit der Tendenz nur schwer loslassen zu können (vor allem, wenn ich mal jemanden ins Herz geschlossen habe und wenn es mal mit einer Person näher war) schmerzlich. Und vermutlich nützlich.

Ist das jetzt positiv oder negativ?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Lilly111
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Beitrag Do., 29.03.2012, 16:47

Miss_Understood hat geschrieben:Ist das jetzt positiv oder negativ?
Eher negativ für dich. Oder?
Das Schmerzliche daran verstehe ich. Aber warum nützlich? Wenn du nicht loslassen kannst, bist du froh, wenn es der andere tut?

"Wer weniger will, führt." oder
Wer weniger will, kann zappeln lassen. (eher negativ)
Wer weniger will, hat weniger Bedürfnisse (nach Nähe bspw.). (ist das nun positiv?)

Also müsste die logische Schlussfolgerung sein, möglichst wenig zu wollen. Wirklich? Ich bin nicht Buddha. Und ich möchte es in diesem Leben auch nicht mehr werden.
Miss_Understood hat geschrieben:Was dazu führt, dass ich extrem viel Geduld und Kontinuität aufbringe. (Auch in absolut 'hoffnungslosen' Fällen *seufz)
Es tut gut zu lesen, dass es anderen auch so geht.
Wie bist du denn umgekehrt? Wenn jemand dich ins Herz geschlossen hat und um deine Freundschaft "kämpft". Wenn ich so für mich überlege..., ich wäge wohl die Gegenseitigkeit ziemlich genau ab.

Lilly
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