Arm und Reich illegal?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Empty-Soul
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Beitrag Di., 07.09.2010, 23:01

Naja Arta, man muss nur wissen wie.
WEnn einer den Sportwagen hat, den ein anderer haben will, wie mit deinen Brötchen, lässt sich da am Preis schon was machen.

Aber das war ja auch nur das Beispiel vom TE.

TE,

Stell dir mal vor, du bist ein Fan von etwas.

Manche haben Kois für 10,000 Ocken, mancher hat ne Schwäche für Sportwagen...
Hast du auch was gern?

Stell dir mal vor, deine Idee würde fruchten.

Und dann kommt ein Gerichtsvollzieher in deine Wohnung und sagt:

Herr Soundso, wozu brauchen Sie denn zwei Gitarren? Sie können sowieso nur auf einer spielen. Die nehme ich jetzt mal mit und spende sie einem anderen, Sie können da nichts dran machen, denn DAS ist nunmal Gesetz.

Da würde ich mich fürchterlich drüber ärgern, denn das geht die Welt - soweit es rechtens ist - garnüscht an, wie viel ich von etwas habe.

Wenn das mit der Gitarre ein schlechtes Beispiel war, dann machen wir es eben mit Essen.

Du bist fertig mit Einkaufen, willst dein Essen gerade einpacken, da kommt ein Obdachloser vorbei und nimmt sich ein paar deiner Sachen.
Der sagt vielleicht:

Sie sind gut genährt, Sie haben scheinbar immer was zu essen.
Den feinen Lachs hier und die Räuchersalami nehme ich mir, Sie haben ja noch die Pizza und die Dosenraviloi.

Ich denke, die Alkohol und Tabaksteuer ist schon ein guter Ansatz, wenn die Raucher eine Entzugstherapie machen, kostet das ja auch was. So geben sie wenigstens etwas zurück.

Viele Reiche spenden schon jede Menge. Man hört nur nicht immer was davon.

Anstatt ein Gesetz dafür zu erfinden, was man mit überreichen Leuten macht, sollte jeder einzelne Mensch was für sich selbst tun.

Wäre JEDER Mensch, der Vermögen hat, so gepolt, dass er privat helfen würde, wäre sicher mehr damit erreicht, als ein Gesetz aufzustellen, um den Leuten zu sagen was sie tun müssen.

Durch die ganze Technik und Gesetze vergisst der Mensch doch alles!
Manche sind überfordert mit einer ausgeschalteten Ampel.
Sie sind nicht in der Lage in diesem Fall gescheit zu handeln.

Einparkhilfe.
Genau das selbe. Da wird sich drauf verlassen: mein Auto sagt mir dann, bevor es knallt.
Keiner übernimmt Verantwortung für sich selbst.

Und so ist das auch mit dem Arm und Reich.
Die Leute denken: ach, das wird eh versteuert, da brauch ich nicht auch noch spenden.
Den Menschen wird viel zu viel abgenommen, sie verlernen, sich umzusehen, wem es schlecht geht, weil sie denken: ein anderer machts schon.

Würde jetzt so ein Gesetz geben, würde NOCH eine Sache mehr abgenommen.

Der Reiche sagt: ok, ich brauch nicht mehr spenden, mein Geld, was ich nicht "haben darf" wird schon gerecht verteilt.

Jeder sollte sich umsehen und von sich aus was tun, anstatt sich auf Gesetzen auszuruhen.
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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sontofu
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Beitrag Mi., 08.09.2010, 17:18

also ich denke, dass man sein geld danach bemessen verdient hat, was man dafür tut, und nicht danach, was für qualifikationen hinter diesem tun liegen, oder was damit erwirtschaftet wird ...
sind die tatsächlichen verhältnisse in diesem sinne nicht zu extrem? arbeitet jemand der millionen im jahr verdient so viel mehr für dieses geld, als jemand mit durchschnittlichem einkommen, dass er diese differenz wirklich verdient hat???
und was ist wichtiger? ansprüche, welcher nautur auch immer auf extremen reichtum, oder hungerleidende tote kinder???

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Empty-Soul
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Beitrag Mi., 08.09.2010, 17:59

hungernde Kinder sind natrürlich schlimm. Aber man kann mit keinem Gesetz der Welt HUNGER verhindern.
Du setzt an der falschen Stelle an.

Schau mal.

Ein Bekannter von mir ist ins Gefängnis gekommen für drei Wochen wegen wiederholtem Schwarzfahren.
Den Staat hat dieser Aufenthalt mehr Geld gekostet, als die Sache wert war.
Er nannte das Gefängnis liebevoll das "Café Viereck".

Knastis sollten sich nicht auf einer Urlaubsinsel befinden.
Kabelfernsehen... Schwimmbäder, Fitnessräume.
Anstatt einem Fitnessraum sollten sie lieber eine Kette an den Fuß kriegen und in den Steinbruch oder sonstwohin. Zumindest die Schwerverbrecher, die richtig Schéiße gebaut haben.

Würden diese zig Leute schon mal etwas arbeiten, zum Beispiel Löcher graben, damit in Afrika Brunnen gebaut werden können, wäre das ein größerer Fortschritt, als sie in ihrer Zelle "Richter Hold" anzusehen.

Als meine Mutter von ihrem Fremdgängermann vor die Tür gesetzt wurde, weil der schon die nächste in MAMAs Wohnung hocken hatte, sagte sie, sie wird im Winter was klauen gehen, damit sie in einen schönen warmen Knast kommst, anstatt in eine Klokabine vom Obdachlosenheim mit Schimmelmatratzen.

Du kannst niemanden verpflichten, dass er sein erarbeitetes Geld unter Zwang abtritt. Was glaubst du was daraus ein Chaos entstehen würde?
Keiner würde mehr arbeiten, alle würden sagen: prima, die Reichen müssen uns jetzt aushalten, ich geb mein ganzes Geld aus und bekomme von anderen den Luxus.

Ich finde es auch ungerecht, dass man einem Verbrecher nicht die Möbel pfänden kann, er sitzt doch eh im Knast, wozu braucht er Möbel?
Ich finde es auch ungerecht, dass man einem Menschen, der drei Finger gehoben hat, und trotzdem massig Geld hat, nicht zu Leibe rücken kann.
Aber was ändert das, außer die Laune, die noch schlechter wird?
Nichts.

Wenn du selbst einen Schritt machst, und andere machen es dir nach, hast du viel mehr erreicht, als irgendein Gesetz.

Wenn du was tun willst, um die Ausbeute an den Kleinen zu verringern, könntest du zum Beispiel deine Eier vom Privat Hühnerhalter kaufen, anstatt die der armen Käfighühner. Damit schädigst du die Eierindustrie, tust was für den Tierschutz, der dort ein Fremdwort ist, und hast gesunde Eier von Bio Hühnern.

Das Selbe Prinzip mit Fleisch. Kauf bei nem Bauern, der für sich selber schlachtet, anstatt den Tierquälerbetrieb mit deinem Geld zu unterstützen.

Die Hälfte aller Brathähnchen wird vergast - weil es Weibchen sind.
Die Hälfte aller Legehennen wird vergast - weil es Hähne werden.

SOWAS sollte gesetzlich verboten werden. Und doch gibt es sowas.
Man kann die Welt nicht von heut auf morgen verändern.
Und da es hier Demokratie gibt - wie willst du dein Gesetz durchsetzen - was nur für Deutschland gilt?
Wenn, muss schon die ganze Welt mitmachen, das bekommst du niemals durchgesetzt.

Sei selbst ein Beispiel und setze DEIN Zeichen, aufdass andere mitmachen und dir helfen.
Lass aus deinem Beispiel eine Epidemie werden, nur so erreichst du den Rest der Welt.

Keiner meiner Bekannten kauft mittlerweile Bodenhaltungseier.
Da bin ich tierisch stolz drauf.
Tataa, die Welt wird ein bisschen besser, wenn viele mitmachen und zeigen: SO GEHTS NICHT!
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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sontofu
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Beitrag Mi., 08.09.2010, 18:32

Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.
(ein zitat ghandis)

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sontofu
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Beitrag Mi., 08.09.2010, 18:42

wenn siegmund freud, ghandi und einstein noch leben würden und in der zeitung und in den nachrichten mit bloßer logik, so beweiskräftig wie "a" ungleich "b" eine herleitung veröffentlichten, dass reichtum unterlassene hilfeleistung wär damit und strafbar sein müsste, und, dass jeder der dies nicht einsehen würde notwendiger weise dies nur täte, weil er nicht will, ganz besonders, wenn er selbst reich ist und das dies ein mit therapeutischer hilfe zu heilen geltendes problem notwendigerweise bedeutete ... was würde passieren?

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sontofu
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Beitrag Mi., 08.09.2010, 19:33

oder wie würdet ihr selbst darauf reagieren??


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Beitrag Mi., 08.09.2010, 20:02

Empty-Soul hat geschrieben: Einparkhilfe.
Genau das selbe. Da wird sich drauf verlassen: mein Auto sagt mir dann, bevor es knallt.
Keiner übernimmt Verantwortung für sich selbst.
Bei den heutigen unübersichtlichen Autokarosserien finde ich das ganz nützlich, besonders für Frauen.

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Seelenwandern
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Beitrag Mi., 08.09.2010, 20:30

Schönes Thema...
@sontofu
Viele Leistungen kann und darf man nur erbringen, wenn man bestimmte Qualifikationen hat.

Warum gleich die ganze Welt retten, fang`doch mal hier in Deutschland an. Wie kann es sein, dass ich als alleinerziehende voll berufstätige Mutter nicht so viel verdienen kann mit meiner durchaus sehr guten Qualifikation, als wenn ich Hartz IV bekomme. Warum mache ich das nun, weil ich sogar Spaß an meiner Arbeit habe. Ich arbeite in einem sozialen Brennpunkt, Armut ist auch vor unserer Tür, nicht weit weg. Kinder, die hungern haben wir auch, Kinder die wegen Misshandlungen sterben ebenso, da wäre schon mal geholfen öfter hinzusehen. Obdachlose ohne KV, Jugendliche ohne festen Wohnsitz und KV.

Die Armut in anderen Ländern ist so gewollt, sie ist hausgemacht. Da haben ganz andere ihre Finger im Spiel. Da nützen weder Spenden von Bill Gates oder M. Schuhmacher, die kommen da gar nicht an, weil es nicht sein soll. Deshalb haben viele Menschen mit Reichtum ihre eigenen Projekte, die sie dann begleiten, damit sie sehen wo, was, wann, wofür ankommt.

Vor unserer Tür kann man, jeder anfangen.

Seelenwandern

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sontofu
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Beitrag Mi., 08.09.2010, 20:36

weil ich eine botschaft habe, die die ganze welt retten kann, und das hat priorität!!!!!

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sontofu
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Beitrag Mi., 08.09.2010, 22:42

kann oder darf es unterschiedliche auffassungen geben, ob man ethisch dazu verpflichtet sich dem kategorischen imperativ entsprechend zu verhalten?
worauf baut unsere gesetzgebung in diesem sinne überhaupt auf, und könnte sie soweit überhaupt funktionieren, wenn jeder sich seinen eigenen auffassungen nach, wozu er sich ethisch verplichtet sieht, verhalten dürfte?

wo es unterlassene hilfeleistung in unserer rechtsprechung gibt, wieso schließt dies geld, mit dem man leben retten könnte nicht für diesen zweck hergeben, nicht mit ein?

Der kategorische Imperativ ist die ethische Grundnorm in der Philosophie Immanuel Kants . Er gilt für alle vernünftigen Wesen also speziell auch für den Menschen . Der kategorische Imperativ ist keine von Kant aufgestellte Moral sondern laut seiner Analyse die Funktionsweise jeder praktischen (wertenden) Vernunft. Kant untersucht die praktische Vernunft insofern sie ein a priori enthält also ein jeder realen Moral vorhergehendes Grundprinzip das Moral überhaupt erst möglich macht und das im Menschen selbst natürlicherweise vorhanden ist.

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Rezna
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Beitrag Do., 09.09.2010, 13:03

sontofu, du machst den Fehler den auch ich gemacht habe: Du schließt von dich auf Andere. Du glaubst, die Menschen sind "per se" gut. Aber du vergisst dabei, dass viele Menschen gebrochen sind. Gebrochen, gespaltene Menschen verhalten sich nicht unbedingt sozial aus einer inneren Kontinuität heraus - sie sind - was das betrifft - verkrüppelt. Sie haben keinen Zugang mehr, sehen es nicht, fühlen es nicht und hangeln sich also an Gesetzen und Normen entlang. Sie tun verbotene Dinge nur deswegen nicht, weil sie verboten sind - und nicht, weil eine innere moralische Haltung, ein sozialer Leitfaden, sie davon abhält, das auch nur zu denken. Umgekehrt aber zwingen viele Mechanismen und Strukturen unserer Gesellschaft, über gewisse Parameter in uns zu trampeln, wenn wir denn überleben wollen. Fängt zb. ganz klein an damit, dass klein Franzi in der Schule den Lehrer, oder daheim seinen Eltern, eine sehr unangenehme, aber angemessene Frage stellt. Anstatt eine ehrliche Antwort zu bekommen, wir der beloge, weg geschickt oder gar für seine Neugier bestraft. Klein Franzi lernt daraus. Was. Das bleibt nun unserem logischen Verständnis überlassen... aber wohl nicht, dass sich Aufrichtigkeit immer auszahlt oder es total richtig ist, seiner Neugier, seinem Interesse, seinem Herzen folge zu leisten. Da es viele Situationen sind, viele, die uns so normal scheinen (weil auch wir gebrochene sind) die uns solchermaßen prägen... werden wir wie wir sind. Wir lernen, an einbeinigen Bettlern vorbei zu gehen, ohne das Elend zu beachten. Wir sind sogar soweit, bettelverbot zu verordnen, weil es uns beim Samstagsshopping stört, auf die Not aufmerksam gemacht zu werden... Als Kinder sehen wir diesen Bettler noch betroffen an, uns schnürt es das Herz zusammen, wir teilen unsere Limonade, geben unsere Jause her... und sehen entsetzt, wie kalt und ignorant unsere Vorbilder, die Erwachsenen an ihm vorbei gehen. Eventuell werden wir grob weg gezogen und man erklärt uns, diesem Subjekt fern zu bleiben... der wäre nicht arm... ein Betrüger... und so weiter...

suntofu, es gibt die Menschen die in einer gewissen Stufe der Moral stecken bleiben, manche die weiter kommen. Jeder hat seine Philosophie. Ich habe es an anderer Stelle schon mal erwähnt: Bräche eine Revolution aus, gäbe es keine Gesetze, gäbe es jene, die eine Auslagenscheibe einschlagen um einen Fernseher zu stehlen. Jene, die zwar die offene Scheibe sehen, aber selber nie zugreifen würden. Jene, die nicht nur den Dieb abhalten, sondern den Besitzer informieren und die Auslage wieder sicher machen hülfe. (Und natürlich tausend Mischformen). Die einen also halten sich nur zurück, weil eine Überwachungskamera da ist. Die anderen, weil es Gesetze gibt. Die dritten würden auch ohne Gesetze und Alarmanlagen niemals an den Besitz anderer gehen. In der Welt der dritten Gruppe bräuchte es keine Schlüssel, Zäune, Alarmanlagen, Polizisten... denn jeder hätte einen naturgegebenen Respekt, er käme einfach nicht auf die Idee, etwas mitgehen zu lassen. Die Menschen, die so denken, machen aber keine Gesetze. Sie bestimmen den Lauf der Welt nicht. Sie herrschen nicht, denn in ihrer Philosophie herrscht jeder nur über sich selbst. Es sind jene, die in der Philosophie der Ausbeutung leben, die Besitz eingrenzen müssen, die Gesetze entwerfen und herrschen müssen. Sie sehen im Menschen das verderbte, sie kennen seinen Hang zu enteignen, sie nehmen sich mehr als sie brauchen, und das macht sie mächtig, und diese Macht wollen sie nicht verlieren, also schaffen sie Regeln, lassen die Nicht-Einhaltung ahnden. Sie gehen NICHT davon aus, dass Menschen für sich selber sorgen und anderen nicht weh tun könnten, solange sie sie nicht engmaschig lenken und dominieren...
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Rezna
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Beitrag Do., 09.09.2010, 13:04

Arbeit wird heutzutage gerne mit Erwerbstätigkeit verwechselt. Fakt ist, dass es verdammt viel Arbeit gibt, und viele Menschen verdammt viel arbeiten, aber da sie dafür kein Geld bekommen, es keinen Chef gibt, der das befielt und dann für die Folgschaft zahlt... wird es nicht als Arbeit anerkannt. Aber nicht für Arbeit bezahlt zu werden, bedeutet nicht, faul zu sein oder nicht zu arbeiten. Nach der Philosophei nähmlich müssten Menschen die wenig verdienen fauler sein, als welche die mehr verdienen. Man weiß aber, dass es oft die Knochenjobs sind, die Menschen mit 45 zu Wracks machen, die am schlechtesten Bezahlt werden. Hingegen Jobs in denen man physisch kaum etwas macht - und es zur unangenehmen Pflicht gehört, Golf zu spielen - wahnsinnig gut bezahlt werden. Käme ein Außerirdischer und beobachte das eine Weile, würde er glauben, je mehr Arbeit, desto weniger Lohn. Die Vielverdiener jedoch sind tendentiell auch jene, die dieses System befürworten und wollen - und auch die Macht haben, dafür zu sorgen, dass es so bleibt. Diese Macht verschenkt man nicht gerne.
Arbeit macht auch jemand, der sein ganzes Hab und Gut den ganzen Tag mit sich herum schleppt, essen und einen Schlafplatz sucht - das ist Knochanarbeit. Ebenso jemand, der daheim bleibt, und auf seine Kinder aufpasst, jemand der sich Wissen aneignet, jemand, der seinen Garten umackert,... jemand der einbricht, stiehlt, bedroht... jemand der Konten verschiebt, Essays schreibt,... jemand der andrem eine Grube gräbt... Das alles ist Arbeit. Schwere Arbeit. Manches wird bezahlt, manches nicht. Manches geachtet, manches nicht. Wir neigen dazu, manches Arbeit zu nennen, nur weils Geld gibt, und das andere völlig zu vergessen - oder als Nicht-Arbeit abzustufen.

Ich würde behaupten: Jeder verwirklicht sich bereits auf dem maximalen Grad seiner Möglichkeiten. Natürlich wäre mehr drin - aber das ist graue Theorie. Jemand, der sein Hab und Gut für Arme hergeben kann - der tut es bereits. Der, der es nicht kann, der kann es nicht, er würde es aber sofort tun, wenn er könnte. Und das können hat eine eigene Dynamik. Gandhi kann nicht erwarten, dass alle Menschen wie Gahndi denken. Ich meine, er kann, aber es passiert nicht. Ebenso, wie Hitler nicht erwarten kann, dass alle Menschen wie Hitler denken. Auch das kanner, entspricht aber nicht den Tatsachen. sontofu, du kannst nicht erwarten, dass Menschen wie du denken. Du kannst aber auch nicht das Gegenteil erwarten.
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Beitrag Do., 09.09.2010, 13:38

Der kategorische Imperativ ist die ethische Grundnorm



Sag mal... könntest du vielleicht etwas weniger mit schicken Fremdwörtern um dich werfen, sodass es JEDER versteht, der nicht unbedingt einen Duden neben sich liegen hat?
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Pitt
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Beitrag Do., 09.09.2010, 13:54

Werde mir den Thread gelegentlich genauer durchlesen.
Ich sehe da in erster Linie ein politisches Thema.
Meine Frage an den TE wäre: Wie sieht Dein parteipolitisches Engagement aus? Es gibt ja durchaus politische Parteien in Deutschland, die sich um einen größeren Ausgleich zwischen Arm und Reich bemühen.
Dort könnte man mitmachen, Engagement zeigen und seine Zeit widmen.
Lg
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Beitrag Do., 09.09.2010, 13:58

Arta...

Als Kinder sehen wir diesen Bettler noch betroffen an, uns schnürt es das Herz zusammen, wir teilen unsere Limonade, geben unsere Jause her... und sehen entsetzt, wie kalt und ignorant unsere Vorbilder, die Erwachsenen an ihm vorbei gehen

Genau das war es als Kind, was ich gedacht habe.
Ich hab einem Bettler meine letzten 50 Pfennig geschenkt, und habe eine Mark von ihm zurück bekommen.
Dabei hatte er so wenig in seinem Becherchen, dass ich die Mark garnicht haben wollte.

Wenn ich heute durch Kassel gehe, finde ich es bescheuert, wie sich Jugendliche vor die Geschäfte setzen und betteln, weil sie nicht einsehen, ihre bunten Haare für die Arbeit abzuschneiden.
Sie gammeln da rum, und man weiß genau, dass das Geld für noch mehr Piercings drauf geht.
Jeder hat nen riesen Hund und man fragt sich: was bekommt der zu futtern? Wer zahlt den Hund?

Ich selbst kann mir nichtmal Kabelfernsehen für 16,- leisten, geschweige denn einen kleinen Hund.
Und die sitzen da mit dänischen Doggen und Rottweilern rum und lassen sich ein Tattoo nach dem anderen stechen.
Ich hab aufgehört, denen was zu geben. Als Kind hätt ich es getan, aber jetzt, wo ich erwachsen bin, und weiß wozu meine Hilfe missbraucht wird, sehe ich es nicht mehr ein.
Da spende ich lieber dem Tierheim was, oder nem Kindergarten oder so.
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