Fragen zur Übertragungsliebe
liebe anna,
bitte, gib ihm nicht diesen brief, in dem du ihn letzter konsequenz um distanz bittest - ganz einfach deshalb, weil nur ein teil von dir das will (der rationale, erwachsene, auf sicherheit bedachte), ein anderer teil will doch - wenn ich das richtig verstehe - in seiner sehnsucht gesehen werden (mal am rande darin gesehen zu werden, heisst nicht, dass die sehnsüchte erfüllt werden oder erfüllt werden müssen).
ich kann dich sehr gut verstehen und kenn den ganzen scheiß von mir selber auch. ich war nie so mutig, wie manche, die hier geschrieben haben. ich habe einen für mich gangbaren mittelweg gefunden, auf dem ich - wie ich mittleweile sicher weiß - mehr kommunizieren als sagen konnte. vielleicht hilft dir das, deshalb sag ich dir meine damaligen formeln:
- ich möchte von ihnen gesehen werden und gleichzeitig habe ich eine riesige angst davor, dass sie wirklich hinsehen
- ich möchte das alles alleine schaffen, ich will nicht abhängig sein und gleichzeitig möchte ich es einmal aushalten können, mir helfen zu lassen
ich wieß, damit habe ich um wichtige sachen einen großen bogen gemacht. aber es war das, was ich konnte und danach ist viel in bewegung gekommen. ich konnte das erste mal als es mir schlecht ging um eine extra-stunde bitten, die ich bekam. das hat mir sicherheit gegeben, ich hab mich weiter vorgewagt. ich konnte sagen, dass es mir angst macht, wie wichtig DAS hier für mich ist, ich konnte sagen, dass ich mich das erste mal in meinem leben geborgen und sicher fühle usw.
um es auf den punkt zu bringen: ich würde dir empfehlen, mit dem geständnis anzufangen, wie gespalten du bst und dass es in dir widerstrebende teile gibt. dein t. wird damit umzugehen wissen, er wird heraushören, dass er vorsichtig mit dir umgehe muss und wird immer mit beiden teilen kommunizieren, um dich als ganzes mit deiner angst vor zu viel nähe nicht zu überfordern. bei mir hat das wunderbar funktioniert. ich kann mittlerweile nicht nur mehr nähe aushalten, ich kann sie manchmal auch selber herstellen.
bitte, gib ihm nicht diesen brief, in dem du ihn letzter konsequenz um distanz bittest - ganz einfach deshalb, weil nur ein teil von dir das will (der rationale, erwachsene, auf sicherheit bedachte), ein anderer teil will doch - wenn ich das richtig verstehe - in seiner sehnsucht gesehen werden (mal am rande darin gesehen zu werden, heisst nicht, dass die sehnsüchte erfüllt werden oder erfüllt werden müssen).
ich kann dich sehr gut verstehen und kenn den ganzen scheiß von mir selber auch. ich war nie so mutig, wie manche, die hier geschrieben haben. ich habe einen für mich gangbaren mittelweg gefunden, auf dem ich - wie ich mittleweile sicher weiß - mehr kommunizieren als sagen konnte. vielleicht hilft dir das, deshalb sag ich dir meine damaligen formeln:
- ich möchte von ihnen gesehen werden und gleichzeitig habe ich eine riesige angst davor, dass sie wirklich hinsehen
- ich möchte das alles alleine schaffen, ich will nicht abhängig sein und gleichzeitig möchte ich es einmal aushalten können, mir helfen zu lassen
ich wieß, damit habe ich um wichtige sachen einen großen bogen gemacht. aber es war das, was ich konnte und danach ist viel in bewegung gekommen. ich konnte das erste mal als es mir schlecht ging um eine extra-stunde bitten, die ich bekam. das hat mir sicherheit gegeben, ich hab mich weiter vorgewagt. ich konnte sagen, dass es mir angst macht, wie wichtig DAS hier für mich ist, ich konnte sagen, dass ich mich das erste mal in meinem leben geborgen und sicher fühle usw.
um es auf den punkt zu bringen: ich würde dir empfehlen, mit dem geständnis anzufangen, wie gespalten du bst und dass es in dir widerstrebende teile gibt. dein t. wird damit umzugehen wissen, er wird heraushören, dass er vorsichtig mit dir umgehe muss und wird immer mit beiden teilen kommunizieren, um dich als ganzes mit deiner angst vor zu viel nähe nicht zu überfordern. bei mir hat das wunderbar funktioniert. ich kann mittlerweile nicht nur mehr nähe aushalten, ich kann sie manchmal auch selber herstellen.
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Hallo Neko,
Du sprichst mir aus der Seele. Natürlich gibt es in mir eine starke Ambivalenz, einerseits habe ich das Gefühl, dass ich mich schützen muss und ihn einfach nicht mehr sehen darf, andererseits bin ich, seit ich den Brief fertiggestellt habe, in ein noch tiefereres Loch gefallen und fühle mich am Höhepunkt meiner Depression angelangt. Die Vorstellung, nicht mehr zu ihm zu gehen, bringt mich fast um und die Vorstellung, weiterhin zu ihm zu gehen, erst recht. Sicher ist es so, dass ich ihm am liebsten alles erklären würde in der Hoffnung, dass sich diese Gefühle irgendwann wieder "normalisieren". Aber ich kann auf gar keinen Fall mit ihm darüber reden. Ich finde, dass ich damit eine Grenze überschreite, dass ich den therapeutischen Rahmen missachte, dabei achte ich peinlichst genau darauf, eben das niemals zu tun. Permanent bin ich in seiner Gegenwart darauf bedacht, ein Bild von mir zu produzieren, das mich so zeigt, wie ich gerne wäre und wie ich mich auch in meinem Alltag verhalte, wie ich aber nicht wirklich bin: stark, kontrolliert und unabhängig. Meine Authentizität schwindet mehr und mehr und die Therapie bringt mir deshalb genau so viel wie ein Kaffeekränzchen mit meiner Freundin.
Deine Aussagen
Ich weiß nicht wieso, aber ich habe große Angst davor, dass er "falsch" reagieren könnte und es mir danach noch schlechter geht als jetzt. Eigentlich habe ich großes Vertrauen zu ihm und ich bin sicher, dass er mir nie absichtlich wehtun würde, trotzdem werde ich dieses Thema nicht ansprechen können, alles in mir wehrt sich dagegen.
Ob ich ihm den Brief gebe, weiß ich allerdings auch noch nicht...
Vielen Dank für Deine Meinung und alles Liebe,
A.
Du sprichst mir aus der Seele. Natürlich gibt es in mir eine starke Ambivalenz, einerseits habe ich das Gefühl, dass ich mich schützen muss und ihn einfach nicht mehr sehen darf, andererseits bin ich, seit ich den Brief fertiggestellt habe, in ein noch tiefereres Loch gefallen und fühle mich am Höhepunkt meiner Depression angelangt. Die Vorstellung, nicht mehr zu ihm zu gehen, bringt mich fast um und die Vorstellung, weiterhin zu ihm zu gehen, erst recht. Sicher ist es so, dass ich ihm am liebsten alles erklären würde in der Hoffnung, dass sich diese Gefühle irgendwann wieder "normalisieren". Aber ich kann auf gar keinen Fall mit ihm darüber reden. Ich finde, dass ich damit eine Grenze überschreite, dass ich den therapeutischen Rahmen missachte, dabei achte ich peinlichst genau darauf, eben das niemals zu tun. Permanent bin ich in seiner Gegenwart darauf bedacht, ein Bild von mir zu produzieren, das mich so zeigt, wie ich gerne wäre und wie ich mich auch in meinem Alltag verhalte, wie ich aber nicht wirklich bin: stark, kontrolliert und unabhängig. Meine Authentizität schwindet mehr und mehr und die Therapie bringt mir deshalb genau so viel wie ein Kaffeekränzchen mit meiner Freundin.
Deine Aussagen
könnten absolut von mir stammen, sie spiegeln meine Problematik ziemlich genau wider. Und ich finde nicht, dass Du damit einen großen Bogen um wichtige Dinge gemacht sondern sehr passende und absolut nachvollziehbare Worte für die Thematik gefunden hast. Was genau war es denn, das danach etwas verändert hat, dass Du um Extrastunden bitten und plötzlich viel offener sein konntest? Bei mir ist es genau umgekehrt, ich lehne es ab, wenn er mir eine Stunde "außer der Reihe" anbietet, weil er der Meinung ist, dass die Zeit bis zur nächsten regulären Sitzung zu lang sei. Obwohl ich es wahrscheinlich sehr gut gebrauchen könnte, sehe ich nur die Qual, die jede einzelne Stunde neben dem Wohlgefühl bei mir auslöst.- ich möchte von ihnen gesehen werden und gleichzeitig habe ich eine riesige angst davor, dass sie wirklich hinsehen
- ich möchte das alles alleine schaffen, ich will nicht abhängig sein und gleichzeitig möchte ich es einmal aushalten können, mir helfen zu lassen
Ich weiß nicht wieso, aber ich habe große Angst davor, dass er "falsch" reagieren könnte und es mir danach noch schlechter geht als jetzt. Eigentlich habe ich großes Vertrauen zu ihm und ich bin sicher, dass er mir nie absichtlich wehtun würde, trotzdem werde ich dieses Thema nicht ansprechen können, alles in mir wehrt sich dagegen.
Ob ich ihm den Brief gebe, weiß ich allerdings auch noch nicht...
Vielen Dank für Deine Meinung und alles Liebe,
A.
anders war, dass ich meine uneträgliche zerissenheit einmal in dr t. "gestanden" habe, dann in der stunde von der verzweiflung regelrecht weggeschwemmt wurde, von der riesigen angst, dass das alles nie anders wird. ich hab das erste mal in der stunde ganz tief geweint und mir von meiner t. erklären lassen, wie schlimm so eine zerissenheit ist. nicht dass ich das nicht schon wusste. aber zu sehen, zu hören und zu spüren, dass sie einerseits ganz ruhig blieb, das nicht monströs fand, sich nicht berdrängt fühlte und andererseits eben auch ganz mitfühlend war, hat mir erst einmal meine scham und auch meine wut auf mich genommen. ein bisschen von dem mitgefügl, das sie für mich hatte, konnte ich auch für mich aubringen. der schmerz war damit nicht weg. aber es war irgendwie ein ruhigerer schmerz. am nächsten tag hat sie mir dann das angebot gemacht. in der stunde selber hab ich dann erst einmal gesagt, nee brauche ich nicht. ich hab dann aber am nächsten tag angerufen und auf den ab gesprochen - das immerhin hatten wir ausgemacht, dass ich anrufe, wenn ich es mir anders überlegen. diese extra-stunde anzunehmen und wirklich hinzugehen, war erst einmal sehr, sehr schwer. da war weder ganz viel scham. die war dadurch so präsent, dass sie dann zum thema der extra-stunde wurde. und irgendwie konnten wir sie dann wieder auflösen. ich merke grad, das ist für mich alles schwer zu beschreiben. aber für mich war ganz wichtig diese mischung aus mitgefühl, ruhe, ja und auch abgegrenztheit meiner t. ich glaub, dass war immer meine größte angst, dass ich in für mich so unerträglichen zuständen meine t. mit in den strudel reinziehe. ist es das, was du mit grenzen überschreiten meinst? zu sehen, dass das nicht passiert, war deshalb ganz wichtig. ich hab gespürt, dass ich und meine zerrissenheit ihr nicht egal sind, dass sie mir hilfe anbietet, sie aber auch gleichzeitig sehr klar war, so nach dem motto, das biete ich ihnen an, aber nicht mehr. klingt schräg, aber das war ganz entcheidend für mich, auch die erfahrung, dass ich dann nicht nimmersatt immer mehr will, sondern, dass es reicht.
Liebe Anna,
auch ich möchte dir mut machen, deine Gefühle mit deinem Thera zu besprechen.
Der Brief ist ja vielleicht schonmal ein guter Anfang, wenn es dir schwer fällt, darüber zu sprechen.
kannst du dir vorstellen, ihm den Brief in der nächsten Stunde zu geben?
ich bin überzeugt davon, dass er damit umzugehen weiss, und dich dann auch "richtig" abholen wird...Und so kannst du dann auch gleich seine Reaktion sehen...
Auch ich habe mich in meinen Thera verliebt und ich erkenne mich in deinen Schilderungen absolut wichtig. Ich habe mir sogar schon tage vor der nächsten Stunde gedanken gemacht, was ich anziehe
Und ich habe ständig von ihm geträumt und ihn auch in meine erotischen Fantasien eingebaut
Irgendwann war dann die innere Zerrissenheit so groß, dass ich in einer Stunde richtig zusammengebrochen bin und ihm unter Tränen und jammern meine gefühle gestanden habe.
Er hat mich erstmal weinen lassen und mir bestätigt, dass meine Gefühle echt sind, und gerade dort ihren Platz haben.
Und er hat mir auch das Gefühl vermittelt, in meiner Bedürftigkeit, mit all meinen Fehlern, meiner Scham So sein zu dürfen und angenommen zu werden.
Dabei hat er es auf erstaunliche Weise geschafft, eine Nähe herzustellen, ohne mir körperlich zu nah zu sein, und dass obwohl ich mir so gewünscht habe, dass er mich in den Arm nimmt!!
Er hat mir alle Zeit gegeben, ob ich weiter darüber reden will, hat mit mir meine Gefühle angeschaut und mir immer das Gefühl gegeben, dass im hier und Jetzt alles in Ordnung ist.
Am meisten hat mich dazu eine Mail von ihm berührt:
"Dass sie den Mut hatten, ihre Gefühle auszudrücken, hat viel Respekt und Achtung verdient. Sie geben sich eine Chance, "echt sein zu dürfen" und dabei nicht zwangsläufig, wie die Schamgefühle vermitteln, abgelehnt, sondern respektiert und vielleicht auch getröstet zu werden,- wie sich das (auch früher schon) gehört (hätte). "
Das hat mir sehr geholfen und nach und nach hat sich auch die Scham verabschiedet.
Heute habe ich das Gefühl, hier wirklich etwas "geleistet" zu haben und einen großen Schritt gemacht zu haben. Das war eine der heilsamsten Momente meiner Therapie!
Nur Mut!
Viele Grüße
pinguin
auch ich möchte dir mut machen, deine Gefühle mit deinem Thera zu besprechen.
Der Brief ist ja vielleicht schonmal ein guter Anfang, wenn es dir schwer fällt, darüber zu sprechen.
kannst du dir vorstellen, ihm den Brief in der nächsten Stunde zu geben?
ich bin überzeugt davon, dass er damit umzugehen weiss, und dich dann auch "richtig" abholen wird...Und so kannst du dann auch gleich seine Reaktion sehen...
Auch ich habe mich in meinen Thera verliebt und ich erkenne mich in deinen Schilderungen absolut wichtig. Ich habe mir sogar schon tage vor der nächsten Stunde gedanken gemacht, was ich anziehe
Und ich habe ständig von ihm geträumt und ihn auch in meine erotischen Fantasien eingebaut
Irgendwann war dann die innere Zerrissenheit so groß, dass ich in einer Stunde richtig zusammengebrochen bin und ihm unter Tränen und jammern meine gefühle gestanden habe.
Er hat mich erstmal weinen lassen und mir bestätigt, dass meine Gefühle echt sind, und gerade dort ihren Platz haben.
Und er hat mir auch das Gefühl vermittelt, in meiner Bedürftigkeit, mit all meinen Fehlern, meiner Scham So sein zu dürfen und angenommen zu werden.
Dabei hat er es auf erstaunliche Weise geschafft, eine Nähe herzustellen, ohne mir körperlich zu nah zu sein, und dass obwohl ich mir so gewünscht habe, dass er mich in den Arm nimmt!!
Er hat mir alle Zeit gegeben, ob ich weiter darüber reden will, hat mit mir meine Gefühle angeschaut und mir immer das Gefühl gegeben, dass im hier und Jetzt alles in Ordnung ist.
Am meisten hat mich dazu eine Mail von ihm berührt:
"Dass sie den Mut hatten, ihre Gefühle auszudrücken, hat viel Respekt und Achtung verdient. Sie geben sich eine Chance, "echt sein zu dürfen" und dabei nicht zwangsläufig, wie die Schamgefühle vermitteln, abgelehnt, sondern respektiert und vielleicht auch getröstet zu werden,- wie sich das (auch früher schon) gehört (hätte). "
Das hat mir sehr geholfen und nach und nach hat sich auch die Scham verabschiedet.
Heute habe ich das Gefühl, hier wirklich etwas "geleistet" zu haben und einen großen Schritt gemacht zu haben. Das war eine der heilsamsten Momente meiner Therapie!
Nur Mut!
Viele Grüße
pinguin
Für den, der keinen Hafen hat, weht der Wind immer aus der falschen Richtung.
(Seneca)
(Seneca)
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Hallo in die Runde!
Liebe Anna,
dein Nöte berühren mich so, dass ich mich spontan hier angemeldet habe.
Ich habe kürzlich einen Psychotherapeuten privat kennen gelernt und mich mit ihm auch über die Übertragungsliebe unterhalten.
Er war der Meinung, wenn sich beispielsweise ein junges Mädchen in ihn verliebt, kann man sehr gut erkennen, WIE diese Patientin überhaupt liebt.
Ich habe diese Aussage erst gar nicht verstanden, bzw. habe die Chance nicht gesehen, das therapeutisch nutzen zu können. Doch jetzt, nach und nach fängt es an, in meinem Kopf zu rattern.
Ich überprüfe meine eigenen Gefühle, die ich für meinen Therapeuten empfinde und plötzlich werden mir einige Reaktionen in und außerhalb der Therapie verständlich, alles noch ein bißchen unausgegoren, aber für mich ein ganz neuer Aspekt,
vielleicht auch für dich, Anna und all die anderen Gefühlsgeplagten
Liebe Grüße
LL
Liebe Anna,
dein Nöte berühren mich so, dass ich mich spontan hier angemeldet habe.
Ich habe kürzlich einen Psychotherapeuten privat kennen gelernt und mich mit ihm auch über die Übertragungsliebe unterhalten.
Er war der Meinung, wenn sich beispielsweise ein junges Mädchen in ihn verliebt, kann man sehr gut erkennen, WIE diese Patientin überhaupt liebt.
Ich habe diese Aussage erst gar nicht verstanden, bzw. habe die Chance nicht gesehen, das therapeutisch nutzen zu können. Doch jetzt, nach und nach fängt es an, in meinem Kopf zu rattern.
Ich überprüfe meine eigenen Gefühle, die ich für meinen Therapeuten empfinde und plötzlich werden mir einige Reaktionen in und außerhalb der Therapie verständlich, alles noch ein bißchen unausgegoren, aber für mich ein ganz neuer Aspekt,
vielleicht auch für dich, Anna und all die anderen Gefühlsgeplagten
Liebe Grüße
LL
Hallo in die Runde !
Also ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass ich in diesem thread einsteige, obwohl ich aufmerksam mitgelesen habe.
Aber diese Aussage machte mich etwas stutzig :
Grüsse.
Dakota
Also ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass ich in diesem thread einsteige, obwohl ich aufmerksam mitgelesen habe.
Aber diese Aussage machte mich etwas stutzig :
Ach Du Schande ! Jaaa ! So geht es mir auch Dabei bilde ich mir ein doch gar nicht verliebt zu sein, geschweige denn überhaupt Gefühle für einen Mann entwickeln zu können (ich bin asexuell... ...wirklich ?!).Ich habe mir sogar schon tage vor der nächsten Stunde gedanken gemacht, was ich anziehe
Grüsse.
Dakota
Hallo Pinguin,
naja, der Brief wäre vielleicht ein guter Anfang, aber eben auch das Ende, denn ich habe ja auch geschrieben, dass ich die Therapie abbrechen muss. Deshalb bin ich noch sehr hin- und hergerissen und nicht sicher, ob ich ihm den Brief überhaupt zukommen lassen will.
Auf gar keinen Fall könnte ich daneben sitzen, wenn er ihn liest, ich würde durchdrehen vor Nervosität und Angst.
Diese Träume kenne ich, wenn ich denn mal zum Schlafen komme, träume ich ganz oft von ihm. Als ob es nicht ausreichen würde, dass meine Gedanken schon im wachen Zustand nur um ihn kreisen.
Ich bewundere Dich echt dafür, dass Du es über´s Herz gebracht hast, Deinem Therapeuten alles zu erzählen.
Und, wie ich finde, hat er ja wirklich sehr gut reagiert. Wie geht es Dir denn mittlerweile, haben sich Deine Gefühle ihm gegenüber "normalisiert", bzw. kannst Du heute anders damit umgehen?
Der Ausschnitt seiner Mail an Dich wirkt in der Tat unglaublich warmherzig und verständnisvoll, schreibst Du ihm regelmäßig E-Mails zwischen den Sitzungen? Das wäre wohl mein Untergang, wenn ich auch noch zwischen unseren Treffen Kontakt zu ihm hätte...
Gruß,
A.
naja, der Brief wäre vielleicht ein guter Anfang, aber eben auch das Ende, denn ich habe ja auch geschrieben, dass ich die Therapie abbrechen muss. Deshalb bin ich noch sehr hin- und hergerissen und nicht sicher, ob ich ihm den Brief überhaupt zukommen lassen will.
Auf gar keinen Fall könnte ich daneben sitzen, wenn er ihn liest, ich würde durchdrehen vor Nervosität und Angst.
Diese Träume kenne ich, wenn ich denn mal zum Schlafen komme, träume ich ganz oft von ihm. Als ob es nicht ausreichen würde, dass meine Gedanken schon im wachen Zustand nur um ihn kreisen.
Ich bewundere Dich echt dafür, dass Du es über´s Herz gebracht hast, Deinem Therapeuten alles zu erzählen.
Und, wie ich finde, hat er ja wirklich sehr gut reagiert. Wie geht es Dir denn mittlerweile, haben sich Deine Gefühle ihm gegenüber "normalisiert", bzw. kannst Du heute anders damit umgehen?
Der Ausschnitt seiner Mail an Dich wirkt in der Tat unglaublich warmherzig und verständnisvoll, schreibst Du ihm regelmäßig E-Mails zwischen den Sitzungen? Das wäre wohl mein Untergang, wenn ich auch noch zwischen unseren Treffen Kontakt zu ihm hätte...
Gruß,
A.
Hallo Lisalion!
Mir fallen auf Anhieb ebenso viele Gründe ein, die meine Gefühle für den Therapeuten erklären könnten, diese Gründe machen das Ganze allerdings sehr banal und unverbindlich und so fühlt es sich zur Zeit einfach nicht an, im Gegenteil.
Ich würde auch gern mal einen Psychotherapeuten privat kennenlernen, ich hätte da so ca. 2000 Fragen an ihn
Gruß,
A.
Das freut mich, dass ich Deine Spontaneität herausgefordert habedein Nöte berühren mich so, dass ich mich spontan hier angemeldet habe
Menschen in ihrer Verliebtheit geben sehr viel von sich preis, es zeigt sich, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen können und wie sie zu sich selbst stehen. Wenn ein Mädchen sich in seinen weitaus älteren Therapeuten verliebt, lässt das sicher viele Rückschlüsse zu.Er war der Meinung, wenn sich beispielsweise ein junges Mädchen in ihn verliebt, kann man sehr gut erkennen, WIE diese Patientin überhaupt liebt.
Mir fallen auf Anhieb ebenso viele Gründe ein, die meine Gefühle für den Therapeuten erklären könnten, diese Gründe machen das Ganze allerdings sehr banal und unverbindlich und so fühlt es sich zur Zeit einfach nicht an, im Gegenteil.
Ich würde auch gern mal einen Psychotherapeuten privat kennenlernen, ich hätte da so ca. 2000 Fragen an ihn
Gruß,
A.
Liebe AnnaBlume,
was Du erleidest, was Dich umtreibt, kenne (auch) ich gut und ich habe es auch bei mir damals sehr hilfreich empfunden, dass ich mich hier darüber austauschen konnte. Schon allein der Umstand, dass das eben ein gar nicht seltenes "Phänomen" ist, mildert es wenigstens etwas.
Deine Schilderung vom Beginn, dass Deine ganze Kraft darauf gerichtet ist, Deinem Therapeuten diejenige vorzuspielen, die Du gerne sein würdest, hat mich traurig gemacht.
Es ist wohl so, dass Du an einem kritischen Punkt in Deiner Therapie angekommen bist, denn da scheint durch die unerträgliche Verliebtheit und das Nur-Noch-Kreisen um ihn etwas aufzubrechen.
Natürlich kannst Du jetzt "Distanz" schaffen, ja, vielleicht musst Du es, weil Du es nicht schaffst, diesen überaus schwierigen und schamvoll-schmerzlichen Weg weiterzugehen. Das wäre mehr als verständlich. Ich möchte das auf keinen Fall nur negativ sehen. Aber ich fände es sehr schade. Denn diese Distanz ist ja letztendlich die Distanz zu Dir selbst, die Du da wieder schaffst, an dem Punkt, wo sie die Chance hat, etwas durchlässiger zu werden. Du bist doch eben nicht die, die Du gern sein würdest, sondern eine liebebedürftige und liebesuchende Frau. Dich als diese kennen zu lernen und letztlich annehmen zu können, wäre doch ein schönes Ziel.
Ich will Dir nur noch einen Gedanken mitgeben, einen, den ich selbst lange vernachlässigt habe und der mir letztendlich dann gut weiterhalf:
Versuche mal, Dir vorzustellen, dass Dein Therapeut längst Ahnungen hat, was in Dir vorgeht, dass er Dich vielleicht ein wenig anders sehen kann, als die Person ist, die Du ihm so gerne vorspielst. Dies nicht als "Röntgenblick" gemeint, sondern als seine Erfahrung mit Menschen, die er gesammelt hat und mit der er Dich kennen gelernt hat und sich Gedanken über Dich macht.
Und dass er Dir, wenn Du ihn etwas mehr an Deinen wirklichen Gedanken und Qualen teilhaben lassen könntest, Dir helfen könnte, damit sie leichter werden und für Dich besser zu leben...
Dies schreibe ich Dir aus Erfahrung, einer Erfahrung, die ich selbst gemacht habe. Als ich mich auf dem Höhepunkt der Quälerei befand, irgendetwas über meinen Zustand zu "sagen", da merkte ich, dass er scheinbar nur darauf gewartet hatte, dass ich wenigstens einen kryptischen Satz darüber sage und dass er dann in der darauffolgenden Zeit für mich aussprach, was ich noch lange nicht sagen konnte.
Ich wünsche Dir Gutes!
Dunkle
was Du erleidest, was Dich umtreibt, kenne (auch) ich gut und ich habe es auch bei mir damals sehr hilfreich empfunden, dass ich mich hier darüber austauschen konnte. Schon allein der Umstand, dass das eben ein gar nicht seltenes "Phänomen" ist, mildert es wenigstens etwas.
Deine Schilderung vom Beginn, dass Deine ganze Kraft darauf gerichtet ist, Deinem Therapeuten diejenige vorzuspielen, die Du gerne sein würdest, hat mich traurig gemacht.
Es ist wohl so, dass Du an einem kritischen Punkt in Deiner Therapie angekommen bist, denn da scheint durch die unerträgliche Verliebtheit und das Nur-Noch-Kreisen um ihn etwas aufzubrechen.
Natürlich kannst Du jetzt "Distanz" schaffen, ja, vielleicht musst Du es, weil Du es nicht schaffst, diesen überaus schwierigen und schamvoll-schmerzlichen Weg weiterzugehen. Das wäre mehr als verständlich. Ich möchte das auf keinen Fall nur negativ sehen. Aber ich fände es sehr schade. Denn diese Distanz ist ja letztendlich die Distanz zu Dir selbst, die Du da wieder schaffst, an dem Punkt, wo sie die Chance hat, etwas durchlässiger zu werden. Du bist doch eben nicht die, die Du gern sein würdest, sondern eine liebebedürftige und liebesuchende Frau. Dich als diese kennen zu lernen und letztlich annehmen zu können, wäre doch ein schönes Ziel.
Ich will Dir nur noch einen Gedanken mitgeben, einen, den ich selbst lange vernachlässigt habe und der mir letztendlich dann gut weiterhalf:
Versuche mal, Dir vorzustellen, dass Dein Therapeut längst Ahnungen hat, was in Dir vorgeht, dass er Dich vielleicht ein wenig anders sehen kann, als die Person ist, die Du ihm so gerne vorspielst. Dies nicht als "Röntgenblick" gemeint, sondern als seine Erfahrung mit Menschen, die er gesammelt hat und mit der er Dich kennen gelernt hat und sich Gedanken über Dich macht.
Und dass er Dir, wenn Du ihn etwas mehr an Deinen wirklichen Gedanken und Qualen teilhaben lassen könntest, Dir helfen könnte, damit sie leichter werden und für Dich besser zu leben...
Dies schreibe ich Dir aus Erfahrung, einer Erfahrung, die ich selbst gemacht habe. Als ich mich auf dem Höhepunkt der Quälerei befand, irgendetwas über meinen Zustand zu "sagen", da merkte ich, dass er scheinbar nur darauf gewartet hatte, dass ich wenigstens einen kryptischen Satz darüber sage und dass er dann in der darauffolgenden Zeit für mich aussprach, was ich noch lange nicht sagen konnte.
Ich wünsche Dir Gutes!
Dunkle
Liebe Dunkle,
alles, was Du schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen und vor allem die Tatsache, dass ich mein derzeitiges Dilemma auch ein wenig als Chance sehen könnte, ist mir durchaus bewusst.
Bevor ich aber mit irgendjemandem über etwas rede, das mich beschäftigt, habe ich mir schon tage- und nächtelang Gedanken darüber gemacht und bin eigentlich mit meiner Analyse diesbezüglich fertig, d.h., dass ich einen genauen Plan davon habe, wie ich das Problem angehen muss, um mir zu helfen und mich so weit wie möglich zu schützen. Sofern es dann dazu kommt, dass ich mit einer anderen Person darüber rede, ist es sehr schwer, sogar fast unmöglich, mich dazu anzuregen, es vielleicht anders zu versuchen.
Ich habe sehr genau abgewogen, was ich als nächstes tun muss, um eine Besserung meines katastrophalen Zustands herbeizuführen und ich glaube, dass ich einfach nach wie vor nicht in der Lage bin, die Offenheit als den vorteilhafteren Weg zu erkennen.
Ohne mich selbst überschätzen zu wollen, bin ich mir aber fast sicher, dass er keine Ahnung hat von meiner emotionalen Lage, immerhin habe ich es mein Leben lang geübt, nicht von anderen "erkannt" zu werden. Diesbezüglich bin ich wahrscheinlich (leider) zu routiniert, als dass er mir das anmerken und mich an der entsprechenden Stelle abholen könnte.
Du schreibst, dass Du es damals als hilfreich empfunden hast, Dich hier über dieses Thema auszutauschen, kann ich daraus schließen, dass es Dir heute besser geht? Wie lang hat das gedauert, bis Du damit besser umgehen konntest?
Ich bin auch überaus froh, dass es hier eine Plattform gibt, auf der ich mich mit gleichermaßen Geplagten austauschen kann, das macht es doch etwas erträglicher.
Danke Dir und viele Grüße,
A.
alles, was Du schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen und vor allem die Tatsache, dass ich mein derzeitiges Dilemma auch ein wenig als Chance sehen könnte, ist mir durchaus bewusst.
Bevor ich aber mit irgendjemandem über etwas rede, das mich beschäftigt, habe ich mir schon tage- und nächtelang Gedanken darüber gemacht und bin eigentlich mit meiner Analyse diesbezüglich fertig, d.h., dass ich einen genauen Plan davon habe, wie ich das Problem angehen muss, um mir zu helfen und mich so weit wie möglich zu schützen. Sofern es dann dazu kommt, dass ich mit einer anderen Person darüber rede, ist es sehr schwer, sogar fast unmöglich, mich dazu anzuregen, es vielleicht anders zu versuchen.
Ich habe sehr genau abgewogen, was ich als nächstes tun muss, um eine Besserung meines katastrophalen Zustands herbeizuführen und ich glaube, dass ich einfach nach wie vor nicht in der Lage bin, die Offenheit als den vorteilhafteren Weg zu erkennen.
Ohne mich selbst überschätzen zu wollen, bin ich mir aber fast sicher, dass er keine Ahnung hat von meiner emotionalen Lage, immerhin habe ich es mein Leben lang geübt, nicht von anderen "erkannt" zu werden. Diesbezüglich bin ich wahrscheinlich (leider) zu routiniert, als dass er mir das anmerken und mich an der entsprechenden Stelle abholen könnte.
Du schreibst, dass Du es damals als hilfreich empfunden hast, Dich hier über dieses Thema auszutauschen, kann ich daraus schließen, dass es Dir heute besser geht? Wie lang hat das gedauert, bis Du damit besser umgehen konntest?
Ich bin auch überaus froh, dass es hier eine Plattform gibt, auf der ich mich mit gleichermaßen Geplagten austauschen kann, das macht es doch etwas erträglicher.
Danke Dir und viele Grüße,
A.
uih anna, ich kann mich von früher her in so vielem wieder erkennen, was du schreibst. ich war mir auch immer soo sicher, dass meine tarnung funktioniert. jetzt, wo sie weg ist, dieser schutzmechanismus, der mich unendlich viel energie gekostet hat, haben mir ein paar sehr gute freunde mal gesagt, dass sie auch früher schon wussten oder ahnten, wie viel angst und verletzlichkeit dahinter steckte. mus bei dir nicht so sein, aber kann. und weisst du, dein t., der hat sicher schon einige wie dich und mich gesehen. der kann dir nicht in deinen kopf gucken - das wär ja beänsgtigend - aber er kann zeichen lesen, besser als andere. und bei dem, wie du dein leiden bschreibst, in all seiner intensität und bedrohlichkeit, kann es eigentlich nicht ausbleiben, das du oder dein unterbewusstsein, da klitzekleine zeichen aussendet. meine t. hat mich irendwann immer mal auf mein etwas unbewegliches, weil um kontrolle bemühtes gesicht angesprochen und mich dann gefragt, was los ist.
meinst du nicht, du könntest ganz vorsichtig mal sagen, es ginge dir gar nicht so gut, du fühltest dich sehr zerrissen? dann kannst du gucken, was passiert.
meinst du nicht, du könntest ganz vorsichtig mal sagen, es ginge dir gar nicht so gut, du fühltest dich sehr zerrissen? dann kannst du gucken, was passiert.
Zuletzt geändert von neko am So., 12.09.2010, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
ach so, eine möglichkeit wär auch zu sagen, dass du mit dem gedanken gespielt hast, aufzuhören und dass dir das dann aber angst gemacht hat. den grund musst du ja noch gar nicht nennen. kannst ja einfach sagen, du hättest angst wegzulaufen und ES, den ganzen prozess mit all seinen zumutungen nicht auszuhalten, wüdest aber auch fürchten, dass sich nie was ändern würde, wenn du wirklich gehst. wär das nicht eine aushaltbare form des mitteilens deiner zerrissenheit?
Ja, das wäre durchaus eine denkbare Alternative. So könnte ich mir noch ein Hintertürchen offenhalten und müsste nicht zwangsläufig mit der Sprache rausrücken. Es hängt wohl auch sehr stark von meiner Tagesform ab, ob ich es dann über´s Herz bringe oder nicht.neko hat geschrieben:ach so, eine möglichkeit wär auch zu sagen, dass du mit dem gedanken gespielt hast, aufzuhören und dass dir das dann aber angst gemacht hat. den grund musst du ja noch gar nicht nennen.
Danke und Gruß,
A.
anna, darf ich noch einmal? ich glaub es ist wichtig, dass du mit dem zipfel anfängst, den du dir zutraust und dich erst einmal zu nichts weiter zwingst. weisst du, ich hab mich manchmal an das "augen-zu-und-durch" prinzip gehalten und das hat oft in die katastrophe geführt. heute weiß ich - das hat ja auch wieder was mit kontrollwahn zu tun. überlass es und dich dem prozess, guck was passiert und vertraue auch darauf, dass dein t. dir vorsichti helfen kann. dieses sich helfen lassen können, ist vielleicht gen so wichtig, wie was bestimmtes zu sagen. vielleicht sogar noch wichtiger. viel glück.
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