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So., 31.10.2010, 12:37
Hallo hungryheart,
ich kenne eine solche Situation, dass jemand gestorben ist, und ich mich nicht zur Beerdigung getraut habe, weil wir im Streit auseinander gegangen sind, und ihre Angehörigen mich kannten und davon wussten. Es war eine ehemalige Chefin von mir, die ich immer sehr sehr gemocht habe, da sie mich viel unterstützt hatte, und insgesamt sehr lieb war. Ich habe mich nie getraut, eine Aussprache zu forcieren (war auch erst 18). Vor zwei Jahren las ich ihre Todesanzeige in der Zeitung, und ich wollte unbedingt mich von ihr verabschieden. Daher bin ich einen Tag nach ihrer Beerdigung an das Grab, und habe mich versichert, dass ich dort alleine war. Ich habe ihr einen Strauss gelber Tulpen darauf gestellt, weil ich wusste, dass sie diese mochte und habe mit ihr Zwiesprache gehalten. Ich habe ihr erzählt, was sie für mich bedeutet hat, wie traurig ich es fand, dass wir Streit hatten und keine Möglichkeit zur Versöhnung. Ich hoffe nicht, dass Du denkst, ich bin etwas verrückt, aber ich habe sie gespürt, ihre liebevolle und mütterliche Art. Ich habe auch gespürt, dass sie mich trotz des Streits noch immer mag. Es war ein wunderschöner Moment, ich kam mir richtig befreit und zufrieden vor.
Ich hoffe, Du hast auch die Möglichkeit, soetwas erleben zu dürfen.
LG Lotte