Wenn man fürs Reden bezahlen muss
@ Medea & Elena
Ich hab überhaupts nichts gegen Therapeuten, aber denen muss doch auch irgendwie klar sein, dass sie ausgenutzt werden von der Industrie und den Machthabern, um den gegenwärtigen status quo zu zementieren!
Die psychologische Literatur ist voll von Beschreibungen von abnormem Verhalten, aber was genau gesund sein soll und wie man das überhaupt erreicht davon ist wenig zu lesen!
Wenn ich mich so umschaue wie die westliche Zivilisation aussieht, dann frag ich mich, was soll daran psychisch gesund sein?
Und nach der peinlichen Aktion mit der Schweinegrippe, kann man sich doch mal fragen wie seriös eigentlich die WHO ist???
Ich meine fällt den Leuten nicht auf, dass es in der Gesellschaft Anzeichen von psychopathischen Strukturen gibt?
In meinen Augen soll ein guter Therapeut gesellschaftskritisch sein, die Theorien und die Schulen kritisch beäugen und besonders sich selbst und seine Wahrnehmung!
Aber wird so jemand überhaupt eingestellt oder hat so jemand Erfolg bei Klienten?
Mich würde mal die Meinung von Therapeuten interessieren, ob man sich in diesem Beruf arg verstellen muss? Was die Klienten verlangen? Wollen sie Wahrheit oder Honig um den Mund? Darf man in der Ausbildung kreativ sein oder muss man einem "Meister" folgen?
Ich stelle mir das sehr schwierig vor und mich überrascht die hohe Selbstmordrate in dem Berufsfeld nicht wirklich...
Ich hab überhaupts nichts gegen Therapeuten, aber denen muss doch auch irgendwie klar sein, dass sie ausgenutzt werden von der Industrie und den Machthabern, um den gegenwärtigen status quo zu zementieren!
Die psychologische Literatur ist voll von Beschreibungen von abnormem Verhalten, aber was genau gesund sein soll und wie man das überhaupt erreicht davon ist wenig zu lesen!
Wenn ich mich so umschaue wie die westliche Zivilisation aussieht, dann frag ich mich, was soll daran psychisch gesund sein?
Und nach der peinlichen Aktion mit der Schweinegrippe, kann man sich doch mal fragen wie seriös eigentlich die WHO ist???
Ich meine fällt den Leuten nicht auf, dass es in der Gesellschaft Anzeichen von psychopathischen Strukturen gibt?
In meinen Augen soll ein guter Therapeut gesellschaftskritisch sein, die Theorien und die Schulen kritisch beäugen und besonders sich selbst und seine Wahrnehmung!
Aber wird so jemand überhaupt eingestellt oder hat so jemand Erfolg bei Klienten?
Mich würde mal die Meinung von Therapeuten interessieren, ob man sich in diesem Beruf arg verstellen muss? Was die Klienten verlangen? Wollen sie Wahrheit oder Honig um den Mund? Darf man in der Ausbildung kreativ sein oder muss man einem "Meister" folgen?
Ich stelle mir das sehr schwierig vor und mich überrascht die hohe Selbstmordrate in dem Berufsfeld nicht wirklich...
Zuletzt geändert von Justus am Fr., 30.07.2010, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
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joyce schrieb
mlg
aditi
ich denke, da hast du gut gespürt, denn es geht um "grenzen". ich habe meine therapie immer als "bezahlte beziehung" gesehen, vlt. hat mich das vor so manchen unrealistischen erwartungen bewahrt.Es geht um das Grundgefühl welches ich spüre.
Ich habe deutlich gespürt irgendwie, dass eben doch nicht der Mensch mit Charakter, Psyche, Seele, Gefühle an sich im Vordergrund steht, sondern es strikt nur ums Materielle geht.
mlg
aditi
Zuletzt geändert von Aditi am Fr., 30.07.2010, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
@ Aditi
Was heißt unrealistisch?
Joyce hat nun mal diese Wahrnehmung und ihre Wahrnehmung ist nicht realistischer oder unrealistischer als deine Wahrnehmung!
Wenn Joyce das Verhalten von ihrem Ex-Therapeuten als asozial empfindet, dann ist das nun mal für sie Realität und ich finde ihre Wahrnehmung hat ihre Berechtigung, genauso wie meine und deine!
Liebe Grüße,
Justus
Was heißt unrealistisch?
Joyce hat nun mal diese Wahrnehmung und ihre Wahrnehmung ist nicht realistischer oder unrealistischer als deine Wahrnehmung!
Wenn Joyce das Verhalten von ihrem Ex-Therapeuten als asozial empfindet, dann ist das nun mal für sie Realität und ich finde ihre Wahrnehmung hat ihre Berechtigung, genauso wie meine und deine!
Liebe Grüße,
Justus
ich habe nicht den ganzen thread gelesen, bin nur bis zu oben zitierten aussage gekommen und nur auf diese bezog sich mein beitrag.Justus hat geschrieben:@ Aditi
Was heißt unrealistisch?
es ist in meinen augen unrealistisch, zu erwarten, wenn es mir schlecht geht, dann ruf ich ex-therapeuten an und diese haben zeit für mich. und unrealistisch empfinde ich, wenn dann daraus geschlossen wird, dass doch nicht der mensch mit charakter ect. im vordergrund steht.
dass die wahrnehmung für joyce richtig ist, daran zweifle ich keineswegs. man muss nur wissen und sich bewusst machen, dass es meine/ihre/deine wahrnehmung ist. dieser herausforderung darf auch ich mich immer wieder stellen.
mlg
aditi
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@ AditiAditi hat geschrieben:
Man muss nur wissen und sich bewusst machen, dass es meine/ihre/deine wahrnehmung ist. dieser herausforderung darf auch ich mich immer wieder stellen.
Wunderbar ausgedrückt! Das kann ich nur doppelt unterstreichen und genau das sollte in der Therapie im Vordergrund stehen und zwar jenseits von gesellschaftlichen/persönlichen Tabus, Konditionierungen und Konventionen!
Liebe Grüße,
Justus
Joyce, vielleicht kannst du nochmal Kontakt zu deinem Ex-Therapeuten aufnehmen und seine und deine Wahrnehmung klären...
Aber die Frage ist, wie ehrlich wäre dein Ex-Therapeut zu dir? Würde er dir seine korrekte Wahrnehmung zu dem bestimmten Zeitpunkt mitteilen? Oder würden da irgendwelche Ausreden und Ausflüchte kommen?
Wie ehrlich sind unsere Beziehungen überhaupt und wie gehen wir mit unserer Wahrnehmung und der Wahrnehmung von anderen im Alltag um? Ich würde sagen sehr schlecht, wenn ich mich so in unserer double-bind Gesellschaft umschaue! Entscheidend ist auch noch wieviel Ehrlichkeit ertrage ich überhaupt?
hm? und was lieber justus sollte diese rekonstruierung bringen ausser ein noch mehr an gefühlen?Justus hat geschrieben: Joyce, vielleicht kannst du nochmal Kontakt zu deinem Ex-Therapeuten aufnehmen und seine und deine Wahrnehmung klären...
wenn jeder sich "rein waschen" will, erzeugt das nur ein mehr an gefühlen.
hilfreicher finde ich für mich, wenn ich meine und die anderer wahrnehmung ohne bewertung annehme.
mlg
aditi
Aditi hat geschrieben: Hilfreicher finde ich für mich, wenn ich meine und die anderer wahrnehmung ohne bewertung annehme.
@ Aditi
Ich stimme dir zu! Dazu muss man aber erstmal fähig sein sich nicht mit den eigenen Gedanken und Emotionen vollends zu identifizieren...
Also nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis!
Denn wenn wir das alle beherrschen würden, dann wären wir wohl nicht hier! Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob das Joyce wirklich weiter bringt?
Liebe Grüße,
Justus
das ist doch das ziel jeder therapie.Justus hat geschrieben: sich nicht mit den eigenen Gedanken und Emotionen vollends zu identifizieren...
obwohl, da möchte ich differenzieren und sagen: sich nicht mit den gedanken anderer identifizieren (denn das ist doch oft erst der grund, weshalb eine psychotherapie in anspruch genommen wird) und gefühle von emotionen unterscheiden lernen.
mlg
aditi
Das mag sein, aber schaue dich doch mal auf dem Planeten um, überall Konflikte mit sich selbst oder anderen...Aditi hat geschrieben:das ist doch das ziel jeder therapie.Justus hat geschrieben: sich nicht mit den eigenen Gedanken und Emotionen vollends zu identifizieren...
...weil die eigene Wahrnehmung als richtiger, realistischer oder wichtiger empfunden wird...
Also wer erfüllt dieses Ziel wirklich?
Liebe Grüße,
Justus
Ja, ja! Das spannende daran ist, dass du die Meinungen/Äußerungen der anderen durch deine Wahrnehmung erfährst! Sie sind also schon eingefärbt, denn sie werden von dir interpretiert!Aditi hat geschrieben: sich nicht mit den gedanken anderer identifizieren
Was meinst du mit Gedanken anderer? Woher weißt du was sie denken?
Zuletzt geändert von Justus am Fr., 30.07.2010, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
Justus, ich wundere mich, dass Du Dich hier so einbringst. Was hast Du damit eigentlich vor?
candle
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
@Elena:
Bitte keine Äpfel mit Birnen vergleichen, denn es ist imho schon ein Unterschied ob es um Sachen wie das zu Spät kommen im Supermarkt geht, wo man in aller Seelenruhe bis zum nächsten Tag warten kann und so gut wie kein Risiko besteht den Hungertod zu erleiden, wenn mal kein Brot mehr im Haus ist, oder ob man sich in einer psychischen Ausnahmesituation/Krise befindet, die so weit geht, dass man schon Angst vor sich selbst hat, weil man nicht mehr weiß was man tut und man einfach das starke Bedürfnis hat jemandem von dem quälenden Schmerz und dieser enormen Last zu erzählen.
@Aditi:
Klar geht es auch um Grenzen, das bestreite ich ja nicht. Aber wenn es mal soweit kommt, dass nicht mehr der Mensch an sich im Vordergrund steht sondern nur noch die Profitgier oder was weiß ich was noch, dann hat das auch einen traurigen Beigeschmack.
Abgrenzung ist schon enorm wichtig, aber man muss schon auch aufpassen, dass man immer den Mittelweg findet, und nicht von einem Extrem ins andere rutscht. In vielen Sozialberufen, grenzt man sich heutzutage schon „so gut“ ab, dass man die Abgrenzung fast mit dem Vokabel Rohheit gleichsetzen kann. Wenn zb. Krankenschwestern im Schwesternzimmer des Pflegeheims Geldwetten abschließen, wer denn als nächstes stirbt (ist wirklich so geschehen, denn ich habe es leider miterlebt), dann hat das meiner Meinung nach nichts mehr mit Abgrenzung zu tun, sondern es zeigt, dass da einiges schief gelaufen ist. Aber das nur als Beispiel.
Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es in anderen Sozialberufen wie zb. bei dem eines Psychotherapeuten der Fall sein kann, dass man da ein gewisses Mittelmaß überschreitet, was dann natürlich negativ Auswirkungen für den Klienten haben kann, das ist Fakt.
@Justus:
Kontakt mit dem Therapeuten habe ich wie gesagt nicht mehr, und ich habe auch kein Bedürfnis mehr danach. Ich bin nun dank der Klinik gut mit Notfallmedikamenten eingedeckt und in ein paar Wochen ist mein Netz an Hilfe (Psychotherapeutin, Psychiater), wieder vorhanden.
Wenn jedoch wieder mal so ein Fall eintreten sollte, werde ich auf alle Fälle gleich in die Klinik gehen und nicht auf Hilfe von Psychotherapeuten hoffen, das steht fest, denn wenn man schon mal am Boden liegt, kann man auf zusätzliche Fusstritte ja verzichten.
lg
Bitte keine Äpfel mit Birnen vergleichen, denn es ist imho schon ein Unterschied ob es um Sachen wie das zu Spät kommen im Supermarkt geht, wo man in aller Seelenruhe bis zum nächsten Tag warten kann und so gut wie kein Risiko besteht den Hungertod zu erleiden, wenn mal kein Brot mehr im Haus ist, oder ob man sich in einer psychischen Ausnahmesituation/Krise befindet, die so weit geht, dass man schon Angst vor sich selbst hat, weil man nicht mehr weiß was man tut und man einfach das starke Bedürfnis hat jemandem von dem quälenden Schmerz und dieser enormen Last zu erzählen.
@Aditi:
Klar geht es auch um Grenzen, das bestreite ich ja nicht. Aber wenn es mal soweit kommt, dass nicht mehr der Mensch an sich im Vordergrund steht sondern nur noch die Profitgier oder was weiß ich was noch, dann hat das auch einen traurigen Beigeschmack.
Abgrenzung ist schon enorm wichtig, aber man muss schon auch aufpassen, dass man immer den Mittelweg findet, und nicht von einem Extrem ins andere rutscht. In vielen Sozialberufen, grenzt man sich heutzutage schon „so gut“ ab, dass man die Abgrenzung fast mit dem Vokabel Rohheit gleichsetzen kann. Wenn zb. Krankenschwestern im Schwesternzimmer des Pflegeheims Geldwetten abschließen, wer denn als nächstes stirbt (ist wirklich so geschehen, denn ich habe es leider miterlebt), dann hat das meiner Meinung nach nichts mehr mit Abgrenzung zu tun, sondern es zeigt, dass da einiges schief gelaufen ist. Aber das nur als Beispiel.
Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es in anderen Sozialberufen wie zb. bei dem eines Psychotherapeuten der Fall sein kann, dass man da ein gewisses Mittelmaß überschreitet, was dann natürlich negativ Auswirkungen für den Klienten haben kann, das ist Fakt.
@Justus:
Kontakt mit dem Therapeuten habe ich wie gesagt nicht mehr, und ich habe auch kein Bedürfnis mehr danach. Ich bin nun dank der Klinik gut mit Notfallmedikamenten eingedeckt und in ein paar Wochen ist mein Netz an Hilfe (Psychotherapeutin, Psychiater), wieder vorhanden.
Wenn jedoch wieder mal so ein Fall eintreten sollte, werde ich auf alle Fälle gleich in die Klinik gehen und nicht auf Hilfe von Psychotherapeuten hoffen, das steht fest, denn wenn man schon mal am Boden liegt, kann man auf zusätzliche Fusstritte ja verzichten.
lg
Kennst du mich aus dem Maya-Thread, der leider gelöscht wurde?candle hat geschrieben:Justus, ich wundere mich, dass Du Dich hier so einbringst. Was hast Du damit eigentlich vor?
candle
Ich finde es sehr interessant hier zu diskutieren und die unterschiedlichen Wahrnehmungen zu erforschen! Die Menschen in dem Forum sind wirklich sehr faszinierend und vielseitig...
Vielleicht kann ich auch ein bisschen helfen und etwas von euch lernen! Ich hatte selbst schon eine schwere depressive Episode, eine Angstörung etc.
Liebe Grüße,
Justus
liebe joyce,Joyce hat geschrieben: @Aditi:
Klar geht es auch um Grenzen, das bestreite ich ja nicht. Aber wenn es mal soweit kommt, dass nicht mehr der Mensch an sich im Vordergrund steht sondern nur noch die Profitgier oder was weiß ich was noch, dann hat das auch einen traurigen Beigeschmack.
ich arbeite auch in einem sozialberuf. und es geht für mich in meiner tätigkeit nicht um profitgier. da müsstest du den betreiber meiner einrichtung fragen.
dass der mensch nicht mehr im vordergrund steht, dass ist kein spezielles problem sondern ein globales, denke ich.
und das ist traurig, ja!
mlg
aditi
OTJustus hat geschrieben: Kennst du mich aus dem Maya-Thread, der leider gelöscht wurde?
Justus
dieser interessante thread wurde gelöscht??? na sowas, wer fürchtet sich denn davor?
OT aus
mlg
aditi
Du kannst auch Psychologie studieren.Justus hat geschrieben:
Ich finde es sehr interessant hier zu diskutieren und die unterschiedlichen Wahrnehmungen zu erforschen! Die Menschen in dem Forum sind wirklich sehr faszinierend und vielseitig...
Also ich denke, wer nicht in der Lage ist irgendwann in Laufe einer guten Therapie seine Wahrnehmung von der Realität zu unterscheiden, der wird sich gar nie ändern. Ich glaube, das ist ein wichtiger Aspekt für einen Therapieerfolg.
Hier wird ja alles grad in einen Pott geworfen und zu dem Klinikaufenthalt wurde gar nichts mehr gesagt, deshalb gehe ich davon aus, dass es gut gelaufen ist und ein wenig reale Wahrnehmung positiv hervorgehoben hat.
Ist ja nicht so, dass ich es auch nicht kennen würde aus einer schlechten zeit. Jetzt hinterher ist mir bewußt wie viele Menschen WIRKLICH NUR MIT MIR beschäftigt waren und MIR helfen wollten und das nicht nur wegen Kohle, sondern weil sie auch berufen sind den Job zu machen. Man zieht ja seine Befriedigung auch aus der Arbeit mit Menschen und bin sicher, dass auch Therapeuten ab und ab etwas rausziehen können aus dieser "Beziehungserfahrung". Ging mir auch so im medizinischen Job.
Neeee Maya- Thread kenne ich nicht und ist nicht mein Ding sowas.
candle
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
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