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Mi., 28.07.2010, 22:05
Ich habe Zyprexa aufgrund von Depressionen und Schlafstörungen verschrieben bekommen.
Ich hatte in den vier Monaten der Einnahme mit schlimmsten Nebenwirkungen zu kämpfen. Ich konnte den Mund nicht mehr schließen und sabberte mich voll, ich vergaß immer wieder, wo ich wohnte oder wie mein Name lautete, auch meinen Geburtstag. Ich konnte nicht mehr geradeaus gehen. Ich mußte mich in der U-Bahn mit beiden Händen an die Griffe klammern, konnte aber dennoch nicht gerade stehen. Ich war kurzum völlig verwirrt. Seit meinem Zyprexa-Konsum weiß ich, wie sich ein Demenzkranker fühlen muß.
Mir ist der Zypraxa-Skandal bekannt, es gibt da ja Server, welche die Unterlagen zur Verfügung stellen, diese habe ich mir durchgelesen. Das ist natürlich für sich schon so eine Sache.
Eine ganz andere Sache ist aber, wie eine Psychiaterin im AKH darauf kommt, nach zehn Minuten Erstgespräch Depression zu diagnostizieren und mir dann, völlig kontraindiziert, ein Neuroleptikum zu verschreiben - ein Mittel, das bei mir gar keinen positiven Effekt haben kann. Interessant auch ihre Reaktion auf meine Entscheidung, das Mittel abzusetzen aufgrund der heftigen Nebenwirkungen wie auch aufgrund der völlig ausbleibenden Hauptwirkung. Meine Stimmung wurde durch das Präparat ja nicht angehoben und ich konnte auch nicht besser schlafen. Sie verweigerte dann die Zusammenarbeit mit der Begründung, ich wolle nicht mitarbeiten und wies mich an, es an einer anderen Stelle zu versuchen.
Das habe ich letztendlich getan, so lange, bis ich an einen fähigen Psychiater geriet, welcher sich einerseits mit meinen Problemen auskannte und andererseits mit den entsprechenden Präparaten, um jene Probleme zu behandeln.
Fakt ist: Jeder Psychiater hat sein Steckenpferd. Kein Psychiater kann alle psychischen Probleme kennen und alle Präparate sowie alle Nebenwirkungen. Der Patient muß sich wohl oder übel selbst schlau machen, bis er einen geeigneten Psychiater findet.
Ich mutmaße nun mal, daß das Präparat bei Dir, Krisenpeter, kontraindiziert gewesen sein könnte. Ich gehe auch davon aus, daß ein Patient mit einem Dopaminproblem in der Regel weniger Nebenwirungen verspüren wird bei der Einnahme eines Dopaminregulators als ein Patient, der kein Dopaminproblem hat. Ein gewichtiger Anteil der Nebenwirkungen entsteht ganz einfach aus der Tatsache, daß viele Präparate kontraindiziert sind.
Anmerkung: Es gibt überdies auch Beipackzettel und das Internet, mit Verlaub...